Gonimbrasia belina - SATURNIIDAE

  • Eine weitere, im suedlichen Afrika recht haeufige und sehr attraktive Nachtfalter-Art ist Gonimbrasia belina, auch als Mopane-Falter bekannt.


    Die Raupen ernaehren sich vorwiegend vom Laub der Mopane-Baeume, nehmen aber auch andere Futterpflanzen an, zum Beispiel Rhus, Carissa macrocarpa, Mango, und anscheinend auch Eucalyptus und Ficus.


    In Namibia ist die Art vor allem im Norden vertreten, da sich hier ausgedehnte Mopane-Waelder befinden. Der Schlupf der Falter wird vor allem durch eine Kombination von Waerme und Feuchtigkeit ausgeloest. So schluepfen trotz Waerme nur wenige Exemplare in den trockenen bzw. regenarmen Monaten September, Oktober oder November. Erst zu Beginn der Grossen Regenzeit setzt der Massenschlupf der Falter ein, also ab Januar. Im Etoscha-Nationalpark in Nord-Namibia ist gewoehnlich Mitte Februar der Hoehepunkt der Flugzeit. Dann sieht man unter Umstaenden tausende Mopane-Falter, ueberall an Baeumen, Haeusern, auf Wegen und an Laternenpfaehlen.


    Eier werden in Paeckchen abgelegt, zu 20, 50, oder auch 100 Eiern - also nicht einzeln wie bei anderen Arten. Die weissen Eierpakete sind schon von weitem sichtbar. Nach 2 - 3 Wochen schluepfen die Raupen, die in den ersten Wochen gesellig zusammen leben und fressen. Spaeter verteilen sie sich. Nach 2 Monaten verpuppen sich die 10 cm langen Raupen. Sie graben sich in der Erde ein, spinnen keinen Kokon. Gewoehnlich verpuppen sich die letzten Exemplare im April/Mai.


    Erst zu Beginn der naechsten Grossen Regenzeit schluepft die naechste Generation. Die Falterpopulation in Nord-Namibia ist extrem variabel, mit Exemplaren, die gruen, gelb, rot oder braun sind.


    Es ist davon auszugehen, dass die Population von Gonimbrasia belina, zumindest in Namibia, am Abnehmen ist. In den 80er Jahren wurden noch ganze Waelder von den Raupen kahlgefressen - in den selben Gegenden findet man heute nur noch an wenigen Baeumen groessere Mengen Raupen. Zum einen mag dies an unregelmaessigen Regenfaellen liegen, zum anderen vielleicht daran, dass die Raupen von der einheimischen Bevoelkerung abgesammelt, ausgedrueckt, getrocknet und spaeter gekocht und gegessen werden. Dennoch ist die Art nach wie vor sehr haeufig. Weitaus haeufiger jedenfalls als der "andere" Mopane-Falter, Gynanisa maja. Dieser legt nur einzelne Eier ab, man findet also immer nur einzelne Raupen - und nicht hunderte auf einem Ast, wie bei Gonimbrasia belina. Im Etoscha Nationalpark wuerde ich das Verhaeltnis Gonimbrasia belina zu Gynanisa maja auf etwa 100 zu 1 schaetzen (auf 100 Gonimbrasia belinas an den Laternenmasten kommt vielleicht ein Gynanisa maja).


    Botswana hat vor einigen Jahren eine 5-Pula-Muenze herausgegeben, mit einem Bild der Mopane-Raupe. Die Waehrungsbezeichnung "Pula" bedeutet uebrigens "Regen". Und ohne diesen sieht es in den Wuestenstaaten schlecht aus, fuer die Raupe genauso wie fuer den Menschen.






  • ANZEIGE

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!