Raupensuche nach starkem Regen

  • Ein liebes Hallo erst mal an alle Forenmitglieder!
    Ich bin erst seit kurzem im Schmetterlingsfieber und möchte mich einmal bedanken, da man in diesem Forum wirklich alles Wichtige für Einsteiger und Neulinge findet.


    Gestern war ich das erste Mal Raupen suchen. Ich suche nach keiner bestimmten Art, ich möchte zum Anfang einfach eine heimische Art. Konzentriert habe ich mich bei der Suche allerdings auf Brennnessel. Es war ca. 6 Uhr abends, noch sehr hell und ein heißer Tag. Ich bin eine große Runde am Waldrand neben einen Bach und im Wald und neben einer Wiese gegangen, habe viele Brennesselansammlungen abgesucht, aber leider nichts gefunden :frowning_face:
    Kurz nachdem ich wieder zu Hause war hat es angefangen zu Regnen. Ich dachte, der Regen sei die Erklärung für meinen erfolglosen Suchgang.


    Liege ich da richtig, merken Raupen an der Luftfeuchtigkeit und am Druck, dass es bald regnen wird und verkriechen sich dann geschickt?


    Des Weiteren wurde der Regen in den späteren Stunden dann immer stärker. Es regnete wirklich extrem. Laut Wettermessstation 5-10 mm pro 15 Minuten. Jetzt befürchte ich, dass die Raupenbestände in der Gegend unter diesem starken Regen gelitten haben. Kann es sein, dass viele Raupen das nicht überlebt haben?
    Ich würde nur gerne wissen, ob ich mit der nächsten Suche vielleicht noch eine Weile warten soll, oder ob ich heute was finden könnte.




    Vielen Dank schon einmal für jegliche Antworten :winking_face:

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    • Offizieller Beitrag

    Hi Tamara,


    herzlich willkommen auf ACTIAS! Schön dass du bereits selbstständig einiges an Informationen hast finden können :winking_face:


    Ohne dir nahe treten zu wollen - die Erklärung für deine "erfolglose Suche" sehe ich zum großen Teil in deinem ersten Satz -

    Zitat


    "Ich bin erst seit kurzem im Schmetterlingsfieber..."
    Gestern war ich das erste Mal Raupen suchen.


    Raupen suchen erfordert - neben ein wenig Glück - vor allem eines: Erfahrung! Man benötigt ein gewisses Gespür für mögliche Ablageplätze, geeignete Biotope und Fundstellen, sowie als zweites ein geübtes Auge. Beides erhält man nur mit Übung; während vieler Exkursionen etc.
    Die meisten Schmetterlinge sind nunmal sehr speziell was ihre Ansprüche sowohl als Raupe wie als Falter angeht; nicht auf jeder Brennessel (oder anderer Pflanze) ist was zu finden; und vor allem nicht zu jeder Zeit. Zudem - da hast du Recht - verstecken sich die Raupen natürlich auch; weniger vor Regen als vor Prädatoren wie Meisen oder Parasiten. Dass sie auch unseren Augen dadurch oft verborgen bleiben ist natrlich ein Nebeneffekt.


    Mach dir also nichts draus, vielleicht findest du das nächste Mal etwas. Oder übernächstes Mal... Hauptsache immer dran bleiben und vor allem Augen offen halten. Die meisten Menschen gehen nunmal (leider) blind durch ihre Umwelt und sehen nicht, wieviel es um sie herum tatsächlich gibt; diese Angewohnheit muss man einfach ablegen indem man auch auf kleine Dinge achtet. Du wirst sehen; mit der Zeit gewöhnst du dich dran und weißt worauf du achten musst; ob es nun Frassspuren, Gespinnste oder einfach das Gefühl für ein prädestiniertes Habitat ist :winking_face:


    Kleiner Tipp noch: klar ein kleiner Spaziergang ohne bestimmtes Suchziel ist der erste Schritt; jedoch ist es schwer, gerade zu Beginn, sich auf alles zu konzentrieren. Du hast das schon richtig gemacht und dir Brennesseln als speziellen Suchort ausgesucht; es ist aber dennoch wichtig dass man sich im Vornherein schon mit den Arten auseinandersetzt, die man - zum Beispiel auf Brennessel - finden könnte; was sie für Ansprüche an ihren Lebensraum stellen; zu welcher Jahreszeit sie ihr maximales Auftreten haben; wie die speziellen Anzeichen für ihr Vorhandensein aussehen. Einige Arten fertigen beispielsweise größere Gespinnste an, andere haben ganz eigene, eindeutige Fraßspuren etc... Das hilft dabei, solche Pflanzen auszuschließen, die von vornherein ungünstig stehen, damit man sich auf solche konzentrieren kann; auf denen potentiell etwas zu finden wäre.


    Kleines Beispiel - du hast nun Brennesseln abgesucht. Sieh dir mal auf dieser website die Raupen und deren "Behausungen", die Blatttüten, des Admirals an. Die Tiere sitzen gut versteckt in zusammengesponnenen Triebspitzen, wirklich sehr charakteristisch und selbst in einem größeren Brennesselfeld recht einfach zu entdecken - wenn man denn weiß wonach man schauen muss. Ansonsten bleiben die Raupen für Meise, Parasit und Mensch verborgen. Ich könnte wetten bei den von dir untersuchten Brennesseln wären ein paar dieser Blatttüten zu finden gewesen - aber hättest du sie als solches ohne Vorwissen erkannt?


    MFG,
    Lucas

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