Hilfe für einheimische Schmetterlinge

  • hallo, :grinning_squinting_face:


    würde gerne wissen, wie man einheimischen Schmetterlingsraupen helfen kann. Wäre es möglich beispielsweise die Kokons des Kleinen Fuchses von den Brennesseln abzunehmen und dann in der Wohnung Keller o.ä. bis zum Nächsten Jahr aufzuheben und diese dann, wenn es wärmer wird wieder nach draußen zu setzten?
    Oder liege ich da irgendwie falsch? :confused_face:
    Ich hab nämlich schon so einige Raupen auf unserer Wiese gesehen.
    Wenn dies möglich ist, bitte ich um weitere Tips.


    Ach noch etwas, Wo kann ich den Schutzstatus einheimischer Schmetterlinge ersehen?


    Vielen Dank schonmal =)
    appenzeller :smiling_face_with_sunglasses:

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  • Hallo Appenzeller!


    Wenn Du den Faltern helfen möchtest, so lasse bitte alle Raupen genau da wo sie sind (jedenfalls solange, bis Du etwas Ahnung von der Schmetterlingszucht hast).
    Der kleine Fuchs überwintert als Falter und bedarf keiner Hilfe. Es gibt ihn in rauhen Massen und er ist nicht im geringsten gefährdet.
    Wenn Du einen Garten hast und wirklich etwas für Schmetterlinge tun möchtest, so pflanze einheimische Raupenfutterpflanzen dort an (weg mit den Exoten).
    Dafür empfehle ich Dir folgendes Buch:


    Evers, Ute: Schmetterlinge im Garten -ansiedeln, beobachten, bestimmen-
    Ulmer Verlag, Stuttgart 1999
    ISBN 3800166631


    Ist leider im Buchhandel vergriffen, aber mit etwas Glück antiquarisch erhältlich und wird auch immer mal wieder bei eBay versteigert.

  • Hallo appenzeller,


    das beste, was man tun kann um Schmetterlingen zu helfen, ist ihren Lebensraum zu erhalten, also Biotope mit großer Artenvielfalt einheimischer Pflanzen. Im Garten wären das zum einen Blütenpflanzen als Nektarquelle, zum anderen Raupenfutterpflanzen. Dazu gibt es eine Seite, wo Du nachschauen kannst, welche das sein können:


    http://www.schmetterlings-garten.de/


    Anfangen könnte man schonmal damit, nicht jedes Stück Wiese kahl zu säbeln - es ist weniger Arbeit und schön sind die Wiesenblumen auch.
    Bei gezüchteten Blumen das gleiche, was Machaon über die Raupenfutterpflanzen gesagt hat - sie sehen zwar gut aus, haben aber oft kaum Nektar, was sie für Insekten unattraktiv macht.


    Mit Zucht hilft man in der Regel nicht - Einzelindividuen schon, aber nicht der Gesamtpopulation.


    Den Schutzstatus einzelner Arten kann man unter http://213.221.106.28/wisia/ einsehen.


    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo.
    Ich meinte ja eigentlich die Kokons des Schmetterlinges einsammeln und überwintern ist aber auch egal. Ich werd mich erstmal gründlich dazu informieren, bisher hatte ich nämlich nur mit Käferzucht etwas zu tun. Fände Schmetterlinge aber auch ganz interresant.


    Vielen Dank für die ausführlichen Antworten


    mit freundlichen Grüßen
    Appenzeller :grinning_squinting_face:

  • Hallo Leute,


    Ich sehe das ned so ganz also ich denke die überwinterung von den Kokons ist nicht leicht!!!!!!
    deshalb würde ich es nicht ausschliessen das man es nicht kann!! auch für anfänger ist es ein abenteuer!! jeder muss erfahrungen sammeln!! er könnte ja mit 2 oder 3 kokons anfangen.....


    ich habe auch mit 10 raupen des kleinen fuchs angefangen und hatte jetzt schon tagpfauenaugen und C-Falter.
    die quote des schlüpfen von faltern war sehr hoch!!!
    also jetzt sollte es selber entscheiden ob er es kann oder nicht!!


    :] liebe grüße nicolai

  • Zitat

    appenzeller schrieb:
    Ich meinte ja eigentlich die Kokons des Schmetterlinges einsammeln und überwintern ist aber auch egal.


    Hast du es nicht verstanden? Der kleine Fuchs überwintert als Falter!!!
    Das heißt, sie schlüpfen an warmen Herbsttagen und verstecken sich an geschützten Plätzen wie z.B. Dachböden, Scheunen usw.

  • Hallo


    Klar, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge überwintern als Falter und nicht als Puppe.
    Also Puppen/Kokons im Herbst sammeln und im Frühjahr die schlüpfenden Falter freilassen ist sicher keine Hilfe für die Schmetterlinge.
    Erstens findet man Puppen/Kokons eh verdammt schwer, und ein paar Falterindividuen mehr oder weniger haben (mal von Extremen abgesehen) keinen Einfluß auf eine Population.
    Aber mal abgesehen davon: die Puppen kommen normal in der Natur ganz gut ohne Hilfe über den Winter. Im Keller sind sie sicher nicht gut aufgehoben. Die meisten heimischen Arten brauchen Frost, entwickeln sich im Keller also evtl. gar nicht, oder sie würden viel zu früh schlüpfen, weils im Keller doch wärmer ist als draußen. Dann verhungern die Falter, wenn man sie freiläßt.
    Und wenn das ganze Sinn machen soll, müßte ja auch der Schlupf der eigenen Falter exakt mit dem der Falter in der Natur zusammenfallen -keine leichte Sache...
    Überhaupt machen Massenzuchten von Schmetterlingen und das Freilassen in einem Biotop, in dem die Art eigentlich eh vorkommt, keinen Sinn; im Gegenteil, man schädigt damit die Population unter Umständen erheblich. Wenn man eine Art in einem geeigneten Biotop wiederansiedelt, in dem die Art ausgestorben oder noch nicht eingewandert ist. ist das eine andere Sache, aber da muß man schon ganz genau wissen was man tut. Also sicher nichts für eine "Ein Mann Aktion"!
    Wenn man Schmetterlingen wirklich helfen will, muß man eine Umwelt schaffen, in der sie auch einen Lebensraum haben. Der eigene Garten ist da immer ein guter Anfang. Sozusagen als erstes Bollwerk gegen das von Politik, Land-, und Forstwirtschaft verursachte Artensterben :winking_face:


    Ansonsten sind Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge aber DIE perfekten Arten, um etwas über Schmetterlinge zu lernen, bzw. mit der Schmetterlingszucht anzufangen. So hab ich auch mal angefangen. Raupen einsammeln, mit Brennessel großziehen und die Falter kann man auch im Herbst mit gutem Gewissen überall freilassen.
    Trotzdem ist ein gutes Buch als theoretische Grundlage unentbehrlich -wenn man nicht weiß, wie eine Art lebt, kann man nix richtig machen.


    Liebe Grüße, Chris

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