Das heißt noch lange nicht, daß dort nicht auch Kannibalismus vorkommen kann. Wird mitunter auch eine Frage des Angebotes an Nahrung sein und inwiefern alle etwas abbekommen.
Trotzdem niemals vergessen: Spinnen sind keine sozialen Tiere.
Das nebeneinander Leben und den anderen nicht unbedingt zu fressen ist
nicht sozial! Das ist ein Dulden, was aber auch
ordentlich schief gehen kann.
Sozial sind nur Tiere, welche richtige Staaten bilden. Dabei handelt es sich im Tierreich überwiegend um Insekten.
Die höchste Form einer sozialen Lebensweise nennt man Eusozialität,
welche an drei Bedingungen geknüpft ist: 1.) gemeinsame, kooperative
Brutpflege; 2.) Teilung in fruchtbare und unfruchtbare Tiere und 3.)
Zusammenleben mehrerer Generationen.
Ist nur die gemeinsame Brutpflege gegeben, so redet man von einer
quasi-sozialen Art. Wenn nur 1. und 2. erfüllt, dann von einer
semi-sozialen Art.
Und welchen dieser 3 Punkte erfüllen Spinnen?
Darum befürworte ich generell nicht derartige Vergesellschaftungsversuche.
Aber das muß jeder mit sich selbst ausmachen.
Ich weiß halt auch nicht, warum eine Gruppenhaltung von Spinnen
überhaupt sinnvoll sein sollte? Letztlich agieren sie in keiner Weise
zusammen, sprich kein Individuum nützt dem anderen und umgekehrt. Es
ist ja wirklich nur die Tatsache, daß sie zusammen in einem Glas leben,
mehr nicht.
Wenn soziale Strukturen erkennbar wären, die Tiere z.B. zusammen jagen
würden (wie z.B. ein Wolfsrudel) dann wäre die Gruppenhaltung evtl. zu
bejahen.
Ich kann nun aber niemanden Vorschriften machen, wie er seine Spinnen zu halten hat und das will ich auch nicht, ich möchte nur
zu Bedenken geben, daß Spinnen nicht sozial sind und das
Zusammenleben nicht von Vorteilen für die einzelnen Tiere geprägt ist.
Man muß sich ggf. mal die Zeit nehmen und Ameisen beobachten und
vielleicht auch mal ein wenig tiefer in die Materie hinein schnuppern.
Dieses perfekte Zusammenspiel dieser Ameisen in diesem riesigen Staat,
den die Ameisen bilden, das ist außerordentlich sozial. Ameisen bieten
ohnehin eine sehr hohe Form von Sozialverhalten. Ähnlich auch bei Bienen,
Wespen, Hummeln.
Das soziale Verhalten ist dort derart geprägt, daß einzelne Ameisen
"Arbeiten" verrichten, die für das Tier selbst überhaupt keinen Vorteil
bieten, sondern lediglich für die Gemeinschaft, oder einen Teil davon.
LG Guido