Beiträge von birdeater

    Hallo,


    die Bestimmung ist richtig, es handelt sich um Pseudeuophrys lanigera.


    Euophrys lanigera wurde 1998 durch D. Logunov in die Gattung Pseudeuophrys verschoben:


    Logunov, D. V. (1998b). Pseudeuophrys is a valid genus of the jumping spiders (Araneae, Salticidae). Rev. arachnol. 12: 109-128.


    als pdf hier:


    http://szmn.sbras.ru/persons/logunov/Log_Pseudoeuph_1998.pdf


    Auf den Bellmann Spinnen-Atlas kann man sich leider schon lange nicht mehr beziehen, dieser umfasst gegenwärtig mindestens 53 !!! Fehler, vorwiegend durch Umbenennungen.


    Auf Seiten 72/73 die beiden oberen Bilder sollen z.B. Neottiura bimaculata darstellen, sind aber tatsächlich gar keine, sondern Theridion varians.


    Und so zieht das wie ein roter Faden durch den gesamten Bellmann Atlas, welcher mit jeder Neuauflage scheinbar auch nie wirklich überholt wird, sondern einfach nur immer wieder nachgedruckt wird, ohne Fehlerbehebung. Das ist echt jämmerlich, ich als Autor würde ohne Überarbeitung keinen Reprint genehmigen.


    Alle Unklarheiten beseitigt?


    LG Guido

    Das heißt noch lange nicht, daß dort nicht auch Kannibalismus vorkommen kann. Wird mitunter auch eine Frage des Angebotes an Nahrung sein und inwiefern alle etwas abbekommen.


    Trotzdem niemals vergessen: Spinnen sind keine sozialen Tiere.


    Das nebeneinander Leben und den anderen nicht unbedingt zu fressen ist
    nicht sozial! Das ist ein Dulden, was aber auch
    ordentlich schief gehen kann.




    Sozial sind nur Tiere, welche richtige Staaten bilden. Dabei handelt es sich im Tierreich überwiegend um Insekten.




    Die höchste Form einer sozialen Lebensweise nennt man Eusozialität,
    welche an drei Bedingungen geknüpft ist: 1.) gemeinsame, kooperative
    Brutpflege; 2.) Teilung in fruchtbare und unfruchtbare Tiere und 3.)
    Zusammenleben mehrerer Generationen.




    Ist nur die gemeinsame Brutpflege gegeben, so redet man von einer
    quasi-sozialen Art. Wenn nur 1. und 2. erfüllt, dann von einer
    semi-sozialen Art.




    Und welchen dieser 3 Punkte erfüllen Spinnen?




    Darum befürworte ich generell nicht derartige Vergesellschaftungsversuche.


    Aber das muß jeder mit sich selbst ausmachen.


    Ich weiß halt auch nicht, warum eine Gruppenhaltung von Spinnen
    überhaupt sinnvoll sein sollte? Letztlich agieren sie in keiner Weise
    zusammen, sprich kein Individuum nützt dem anderen und umgekehrt. Es
    ist ja wirklich nur die Tatsache, daß sie zusammen in einem Glas leben,
    mehr nicht.




    Wenn soziale Strukturen erkennbar wären, die Tiere z.B. zusammen jagen
    würden (wie z.B. ein Wolfsrudel) dann wäre die Gruppenhaltung evtl. zu
    bejahen.




    Ich kann nun aber niemanden Vorschriften machen, wie er seine Spinnen zu halten hat und das will ich auch nicht, ich möchte nur
    zu Bedenken geben, daß Spinnen nicht sozial sind und das
    Zusammenleben nicht von Vorteilen für die einzelnen Tiere geprägt ist.




    Man muß sich ggf. mal die Zeit nehmen und Ameisen beobachten und
    vielleicht auch mal ein wenig tiefer in die Materie hinein schnuppern.
    Dieses perfekte Zusammenspiel dieser Ameisen in diesem riesigen Staat,
    den die Ameisen bilden, das ist außerordentlich sozial. Ameisen bieten
    ohnehin eine sehr hohe Form von Sozialverhalten. Ähnlich auch bei Bienen,
    Wespen, Hummeln.


    Das soziale Verhalten ist dort derart geprägt, daß einzelne Ameisen
    "Arbeiten" verrichten, die für das Tier selbst überhaupt keinen Vorteil
    bieten, sondern lediglich für die Gemeinschaft, oder einen Teil davon.


    LG Guido

    Hallo,


    ich halte zwar selbst keine Sparassidae, aber der Unterschied zu anderen labidognathen Spinnen dürfte nicht zu gravierend sein.


    Nach ca. 4 Wochen kann man mit dem Schlupf der Jungtiere rechnen, daß wäre dann auch in etwa der Zeitpunkt, wo man den Kokon entnehmen kann.


    Man muß natürlich beachten, daß bei vielen Spinnenarten der Kokon durch das Muttertier geöffnet wird. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei Heteropoda spec. ist. Ggf. muß man dann diesen Part übernehmen.


    LG Guido

    Da kann man keine Ferndiagnose geben. Möglicherweise steht eine Häutung bevor. Je älter die Tiere werden, um so länger werden auch die Phasen dauern, bis die Häutungen vollzogen sind. Dazu zählt nicht nur der akt der Häutung selbst, sondern auch die gesamte innere Vorbereitung.


    LG Guido

    Hallo Gabor,


    zum Thema Vergesellschaften von Spinnen nur soviel.


    es ist zwar durchaus möglich, diverse Spinnenarten zu vergesellschaften, jedoch muß man sich dabei immer vor Augen führen, daß Spinnen keine sozialen Tiere sind (mit Ausnahme weniger Arten).


    Das soll heißen, daß eine Vergesellschaftung über einen gewissen Zeitraum gut funktionieren kann, man darf sich jedoch nicht wundern, wenn dann doch plötzlich Kannibalismus auftritt. Dann hat man die Vergesellschaftung bis zur Erkenntnis, daß Spinnen nicht sozial sind, ausgereizt.


    Ich rate dringend davon ab.


    LG Guido

    Hmm, die Perspektive ist echt bescheiden, wie soll man sich da ein richtiges Bild von dem Tier machen? Nix dabei von direkt oben, also daß man das Tier von oben sieht?


    Wenn ich das, was ich sehe, richtig deute, dann handelt es sich um eine Stachelspinne, Gasteracantha spec. oder Micrathena spec.


    Sie gehören zu den Radnetzspinnen (Araneidae) und sind völlig harmlos.


    LG Guido

    Hallo,


    das ist richtig, der erste konkrete Beleg (Nachweis) für Argiope bruennichi stammt aus dem Jahre 1845 von dem Arachnologen C.L. Koch in Berlin.


    Entgegen meinem Vorredner bezweifle ich, daß die Art tatsächlich zwischendurch verschwunden ist. Dagegen sprechen schon die Nachweiskarten der Arachnologischen Gesellschaft.


    Viel mehr ist es wohl abhängig vom Interesse der Menschen. so wird sich wohl anfangs kaum jemand mit dem Getier befasst haben, außer einpaar selbsternannter Naturfoscher. Und diese wurden ohnehin von der Allgemeinheit nur belächelt.


    Danach folgten Krisen und Kriege, der Aufbau - wo sich niemand wirklich ernsthaft damit beschäftigt hat. Und dann, in den 60er - 70er Jahren wurde die ganze Geschichte aktuell. Trotzdem stammen auch aus diesen schlechten Zeiten immer wieder Fundmeldungen von Arachnologen.


    Es gibt immer wieder einmal Jahre, wo diverse Arten recht häufig anzutreffen sind und wiederum Jahre, wo man glaubt, sie sei vom Erdboden verschluckt worden.


    Dies stelle ich auch bei anderen Spezies fest.


    Jetzt aktuell zum Beispiel bei dem Weberknecht - Leiobunum rotundum. Diesen habe ich im Jahre 2007 in dem Park hinter meinem Haus in Massen gefunden. Im Jahr 2008 habe ich ein einziges kümmerliches Exemplar gefunden. Dafür war Leibunum limbatum 2008 weit häufiger vertreten, als im Jahre 2007.


    Und so könnte man noch viele weitere Beispiele bringen. Und offensichtlich gibt es da auch Unterschiede zu Standorten und/oder Regionen.


    LG Guido

    So ist das mit den Erinnerungen...


    Grüne Springspinnen gibt es in Deutschland gar nicht.


    Grüne Spinnen kann man in Deutschland an zwei Händen abzählen. Die meisten sind sehr klein und werden kaum größer als 6 mm und sind Krabbenspinnen (Diaea dorsata, Ebrechtella tricuspidata, Heriaeus melloteei).


    Dann gibt es noch eine Kräuselspinne (Nigma walckenaeri), welche aber auch nur 5 mm groß wird.


    Grün sehen maximal noch drei Araneidae aus, nämlich: Araniella spec., Araneus quadratus und Gibbaranea gibbosa. Aber die sehen nun einer Springspinne überhaupt nicht ähnlich und bauen Radnetze.


    Und zu guter letzt die bereits erwähnte Grüne Huschspinne.


    Und da hört es dann schon auf, mit grünen Spinnen.


    Soll heißen, ohne Bild werden wir nicht weiter kommen...


    LG Guido

    Hallo Franz,


    Argiope bruennichi kommt inzwischen flächendeckend überall in Deutschland vor.
    Die Jungspinnen reifen im Kokon bereits vor dem Winter heran, verlassen diesen aber gewöhnlich erst im Frühjahr.
    Wenn man jetzt den Kokon öffnet, muß man sich dann natürlich zwangsläufig auch drum kümmern.


    LG Guido

    Bei dem "Biologie der Spinnen" werden eigentlich keine konkreten Arten vorgestellt, lediglich anhand von einigen Arten die Funktionsweise von Mechanismen erklärt. Das Buch erklärt ganz einfach, wie eine Spinne aufgebaut ist und funktioniert, und ist im Groben auf alle Spinnen anwendbar, mit kleinen Ausnahmen. Sprich, das Buch geht eigentlich nur ins Detail ohne einzelne Arten abzuhandeln. Auf Deutsch ist es nur noch antiquarisch zu bekommen (und das sehr schwer), auf englisch gibt es das noch problemlos. Aber wie gesagt, ich könnte behilflich sein. Dann bitte eine PN an mich.


    Exotische Springspinnen werden eigentlich nur selten angeboten und Nachzuchten sind mir eigentlich auch keine bekannt. Ich hatte mir voriges Jahr eine Hasarius spec. aus Andalusien mitgebracht, in der Hoffnung, daß diese schon verpaart ist, war aber scheinbar nicht so. Mittlerweile hat sie das zeitliche gesegnet. Aber schön, auf diese Weise werde ich daran erinnert, daß ich hier noch schauen wollte, welche Art das war...


    Grüne Springspinnen gibt es in Deutschland nicht, ich gehe davon aus, daß du diese "grüne Springspinne" mit der recht flinken Grünen Huschspinne verwechselst, welche zur Familie der Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae) gehört und in Deutschland auch der einzigste Vertreter dieser Familie ist.


    LG Guido

    Wer Interesse an der "Biologie der Spinnen" hat, sollte sich auf keinen Fall das Buch von Rainer Foelix entgehen lassen.
    Dies ist allerdings nur noch antiquarisch zu beziehen, ich helfe auch gerne weiter...


    Aber zurück zur Spingspinne... an welche Art hast Du (Psycho) denn gedacht?
    Was Einheimisches, oder Exotisches? Welche Art?


    LG Guido

    In diesen Büchern wirst du nix finden, wie du die spinnen im Terrarium halten kannst. Diese Sbücher geben keine Haltungsparameter an.


    Wie auch?
    Die Springspinnen (Salticidae) sind die größte Familie unter den Webspinnen (Araneae). und jede Art hat seine Eigenarten. Die einen mögen es staubtrocken, die anderen feucht, andere sind wiederum auf Gewässer angewiesen u.s.w.


    Soll heißen: Bevor man irgendwelche Tips zur Haltung geben kann, müßte man erst mal die Art bestimmen, um dann von den natürlichen Habitaten Rückschlüsse auf eine optimale Haltung im Terrarium zu führen.


    LG Guido

    Du kannst sie gerne zuschicken. Sollte sie einheimisch und Adult sein, werde ich sie sicher raus bekommen. Die Bilder sind mir zu klein, um überhaupt etwas Konkretes erkennen zu können. Aber Theridiidae klingt plausibel.


    LG Guido

    Hallo,


    es ist auf jeden Fall ein Vertreter der Springsspinnen (Salticidae).


    Es gibt auch eine handvoll Springsspinnen mit ameisenähnlichem Körper in Deutschland, welche hierzulande als Ameisenspringspinnen bezeichnet werden. Mit Thailand kenne ich mich leider nicht aus, drum kann ich Dir keine genauen Tips geben, außer daß du wahrscheinlich bei den beiden Gattungen Synageles oder Myrmarachne fündig werden könntest, in Thailand kann es möglicherweise durchaus auch noch andere Gattungen geben - keine Ahnung!


    LG Guido

    Kugelspinne (Theridiidae) ist richtig, jedoch muß man bei der Angabe der Gattungen und Arten schon differenzieren, wie viele davon überhaupt in Deutschland vorkommen könnten. Da bislang in Deutschland nur knapp über 1000 Spinnen-Arten (Gesamt) nachgewiesen wurden, verringert sich die Zahl der Kugelspinnen natürlich ganz gewaltig.


    Ich habe grad mal meine Datenbank unter die Lupe genommen und komme für Deutschland auf 22 Gattungen und 77 Arten, wobei die Gattung Theridion mit 18 Arten den zahlenmäßig größten Vertreter dieser Familie darstellt.


    Bei diesem Tier muß man auch bei der Bestimmung hier nicht halt machen, diese kann man rein von der Optik bis zur Artebene bestimmen. Es handelt sich um Steatoda triangulosa.


    Die Gattung Steatoda ist mit 6 Arten vertreten, welche sich zumeist rein optisch klar unterscheiden lassen.


    LG Guido

    Nu mal nicht so voreilig...


    Dieser Weberknecht muß noch lange nicht der neu eingewanderte Leiobunum spec. sein.


    Es kann sich ebensogut um eine andere Art handeln...
    Für nähere Aussagen sind mir die Aufnahmen ohnehin nicht aussagekräftig genug.


    Und wieso tropischer Weberknecht? Die Herkunft ist ja noch gar nicht geklärt...


    Der asiatische Marienkäfer ist nicht eingewandert, sondern wurde bewußt eingeschleppt, durch Menschenhand...


    Sind von den Weberknechten noch bessere Aufnahmen möglich (Körper)?


    LG Guido


    PS: Ich werde dann zwar die nächsten zwei Wochen nicht zum antworten kommen, mein Flieger geht in 9 Stunden...

    Spricht eher alles dagegen, die beiden hinteren Beinpaare besitzen keine roten Haare, die schwarzen Punkte sind nicht weiß gesäumt, überhaupt sind keine weißen Haare auf dem Abdomen zu sehen. Aber wie ich oben schon sagte, ist die Identifizierung von südeuropäischen Eresus-Arten anhand von Fotos doch recht heikel.


    LG Guido

    Bei Fundort Südfrankreich ist die Bestimmung bis auf Artebene etwas gewagt. Wäre der Fundort Deutschland gewesen, wo man lediglich zwischen zwei Arten entscheiden muß, wäre das schon okay gewesen.


    Demnach sollte es Eresus spec. heißen, oder mit nem Auge zudrücken Eresus cf. cinnaberinus.


    Die schönen roten sind übrigens die Männchen, die Weibchen sind größer und einheitlich dunkel gefärbt.


    LG Guido

    Naja, LMScope ist nicht grad günstiger, als der Adapter für 400 Euro, den ich gefunden habe, bei LMScope kostet der Adapter 726 Euro, also für Hobby-Zwecke maßlos überteuert. Das kann und will ich mir nicht leisten.
    Bis 200 Euro habe ich mir gesetzt, mehr ist nicht drin.


    LG Guido