Beiträge von Toni Kasiske

    Heute möchte ich euch eine wunderschöne Glasflüglerart mit süd-ost-europäischer Verbreitung vorstellen: den Blattwespen-Glasflügler (Chamaesphecia masariformis). C. masariformis besiedelt ruderale trocken-warme Lebensräume, wo die Raupen in den Wurzeln und unteren Stängel-Bereichen von Königskerzen fressen. Man kann die Art im Frühjahr gut nachweisen, indem man vertrocknete Stängel aus dem letzten Jahr leicht abknickt. Sollten sie sich leicht abbrechen lassen und man das typische Bohrmehl an der Sollbruchstelle finden, ist die Larve meist nicht weit entfernt.


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    Danke Jürgen, das ruft wieder Erinnerungen zurück :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Übrigens (weil ich gerade selbst nochmal durchgeschaut habe, was ich da eigtl verzapft habe): aus den Apollo-Raupen von Seite 8 (Teil 2) konnte ich damals Schlupfwespen ziehen, die daraufhin neu beschrieben wurden: Cotesia parnassii. Die bisher einzigen bekannten Parasitoide von Parnassius.


    Beste Grüße,

    Toni

    Es ist m.E. so ziemlich das erste und einzige Gesetz, das 1) konkrete Ziele formuliert, 2) bindend ist (bei Nichterreichen der Ziele drohen Strafzahlungen) und 3) nicht nur unbedeutende Forderungen stellt (ein FFH-Gebiet ohne nationalem Schutz oder Maßnahmen ist letztlich auch nichts wert), sondern die Ziele an konkrete Indikatoren bindet.

    Klar, realistisch gesehen wird man die Zielbilder der Indikatoren vermutlich kaum erfüllen - aber rein von der Gesetzeslage her ist es zumindest kaum mit bisherigen Gesetzen vergleichbar.

    ...und wiedereinmal ein paar Beispiele zum Braunen Eichen-Zipfelfalter...

    Die Beispiele beginnen ab Min. 4:17 - spult am besten dorthin vor, wenn ihr die langweilige Einführung überspringen wollt.


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    In dem Waldgebiet scheint die Art weit verbreitet zu sein. So konnte ich sie dort auf jedem Kahlschlag, den ich mir angesehen habe (7 Stk.) nachweisen. Eier fand ich allerdings auch nur auf den Kahlschlägen, da junge Eichen außerhalb der Anpflanzungen quasi nicht vorhanden sind. Dies zeigt die starke Bindung an die "menschliche Unterstützung". Sollten zukünftig keine weiteren Freiflächen geschaffen und keine Eichen mehr angepflanzt werden, wäre die Art hier vermutlich auch schnell stark zurück gedrängt...

    Ich wäre dafür, wenn ihr mal ein paar Anleitungsvideos zu den Beschreibungen erstellt :winking_face:
    Tiere auf Ton drücken, unterbuddeln...hört sich schwierig an (ist es aber vllt gar nicht) - fänds cool, mal mehr Videos von sowas zu sehen, um sich das besser vorstellen zu können :emojiSmiley-01:

    Wenn ich allerdings lese, dass die Ziele für mehr Biodiversität dann nicht eingehalten werden müssen, wenn dadurch Ertragseinbrüche drohen

    Naja ganz so ist es wiederum auch nicht. Also ja, es gibt leider die Möglichkeit zum temporären Aussetzen von Teilen des Gesetzes (ähnlich wie es leider aktuell bei den Brachflächen gehandhabt wird). Allerdings bezieht sich diese Aussage vermutlich auf Artikel 27, welcher auf folgende Fälle beschränkt ist:

    "Tritt ein unvorhersehbares, außergewöhnliches und unprovoziertes Ereignis ein, das sich der Kontrolle der Union entzieht und schwerwiegende unionsweite Folgen für die Verfügbarkeit von Flächen hat, die erforderlich sind, um eine ausreichende landwirtschaftliche Erzeugung für den Lebensmittelverbrauch in der Union

    sicherzustellen (...)"

    Also ganz so von wegen "wenn ein Landwirt Umsatzeinbruch fürchtet" ist es auch nicht - aber gegeben ist die Möglichkeit durchaus, das stimmt (insb. im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine - den ich wiederum zwar als "provoziert" deklarieren würde, aber naja...).

    Och Leuts.

    1. Chris, man kann sich fachlich dagegen stellen, ja. Das passiert hier aber leider in den seltensten Fällen. Alles andere führt dann bald wieder zu Löschungen der Beiträge ALLER Teilnehmer an dieser sinnlosen Debatte - bringt also unterm Strich: nichts. Außer Ärger.

    2. Georg hat vollkommen Recht - sinnvoll gegenargumentieren oder ignorieren und fertig. Gibt's echt keine größeren Probleme auf dieser Welt als Kommentare mit großem Ego? :grinning_face_with_smiling_eyes:

    3. Denn Manfred hat hier wirklich niemand direkt beleidigt - wurde es wenn dann selbst (unabhängig der Sinnhaftigkeit der Kommentare)

    4. Leos Anliegen an sich ist doch vollkommen sinnvoll - ein Hinweis darauf, dass Arten falsch angegeben werden

    5. Das Thema Schmetterlingshäuser ist eigtl. nochmal eine andere und eigene Diskussion. Klar, es gibt Nutzen und es gibt Kritikpunkte. Theoretisch könnte man sich sinnvoll über beides austauschen, da sicherlich beide Seiten valide Punkte vorzutragen hätten und sich ein externer Leser basierend darauf ein eigenes Bild machen könnte. Stattdessen kommen nur Kommentare, die auf einzelne Personen abzielen und mit dem Thema gar nichts mehr zu tun haben. Sorry Leute, aber so überzeugt ihr keinen - außer davon, dass ihr nicht sinnvoll diskutieren könnt (leider sinnbildlich für die heutige Gesellschaft...).

    6. Meine Güte, jetzt seid endlich mal intelligent genug und lasst euch nicht immer zu dieser persönlichen Ebene hinreisen, die immer und immer wieder ins absolute Nirgendwo führt, sich im Kreis dreht, langweilt und für jeden Mitleser einfach ermüdend ist. Denn Brimstone hat genauso Recht - der vermutlich Großteil hier im Forum zählt zu den stillen Mitlesern, die sich sowieso ihren Teil über Manfred denken. Das muss man nicht immer und immer wieder öffentlich ausdiskutieren. Tauscht euch sachlich und inhaltlich aus. Argumentiert und gegenargumentiert. Daran wird man euch beurteilen. Und daran wird jeder für sich selbst letztlich entscheiden, wie er zu Schmetterlingshäusern steht. Eine Diskussion a la

    "stimmt gar nicht - weil du es gesagt hast!"

    "Du bist doof!"

    "Nein du bist doof!"

    "Du viel öfter!"...führt letztlich nur dazu, dass man Leuten gedanklich den "viel Gerede ohne Inhalt-Stempel" aufdrückt.


    Also: lasst die Diskussion auf persönlicher Ebene und über Personen selbst und schreibt lieber sinnvolle Argumente für oder gegen Schmetterlingshäuser. Es gewinnt nicht derjenige, der am lautesten schreit, sondern der, der inhaltlich am meisten überzeugt...

    Moin zusammen,


    mittlerweile hat das entomologische Jahr ja schon richtig gestartet. Ich konnte gestern meine 50. Schmetterlingsart des Jahres 2024 nachweisen. Darunter alle in Deutschland heimischen Zipfelfalter (außer C. rubi), beide Schillerfalter sowie großer und kleiner Eisvogel. Allein heute gab es 17 auf einem kleinen Spaziergang. Das Jahr fängt gut an :applaus:

    Und zur Feier des Tages ist heute auch noch ein kurzes Interview mit mir bei den RiffReportern erschienen (leider hinter einer Paywall)...mit so einer Interviewanfrage hatte ich auch nicht gerechnet :grinning_face_with_smiling_eyes:  :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Und, wie viele Arten habt ihr dieses Jahr schon beobachtet?

    Nachts ist bei den Temperaturen aktuell ja schon extrem viel los...Zwar nichts besonderes, aber von der Menge her konnte der Anflug ans Licht gestern durchaus mit Sommertagen mithalten.

    Zwar kein Tutorial zur Raupen-/Eiersuche, aber nachdem in Mitteleuropa derzeit der Winter dominiert und die nass-kalten Tage die Sehnsucht nach Sommer nähren, möchte ich euch mit diesem Video ein paar wärmende Sonnenstrahlen in die Wohnung holen.

    Geniest die Blütenpracht und "das große Flattern" und verkürzt gedanklich die Zeit, bis wir auch bei uns wieder die zahlreichen Falter unter wärmenden Sonnenstrahlen über die Wiesen tanzen sehen können...


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    Eine Art, die ich euch bisher noch gar nicht vorgestellt habe, ist der Kleine Schlehenzipfelfalter (Satyrium acaciae). Es handelt sich hierbei um eine sehr wärmeliebende Art, die nur in wenigen Regionen Mittel- und Süddeutschlands auftritt. Die Eier sind m.E. von allen Zipfelfaltern mit am besten getarnt und daher vergleichsweise eher schwer zu finden. Die Raupen fressen an Schlehen auf sehr trockenwarmen Standorten; oft an sehr niederwüchsigen Exemplaren auf Schutt und Geröll. Im Video zeige ich euch ein paar Beispiele zu den Eiern und dem Lebensraum.


    Diesmal bitte ich um Verzeihung für die zeitweise schreckliche Bildqualität/-verarbeitung *irgendwas ist ja immer...


    Kapitel:
    0:00 Allgemeines
    1:45 Habitat
    4:50 Eiersuche
    10:36 weiteres Beispiel


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    Ein Großteil der Tagfalter kommt auf offenen Flächen wie z.B. Wiesen vor. Aber auch Wälder beherbergen eine Vielzahl von Arten - insbesondere bei den Nachtfaltern. Da Arten der Wälder und Säume jedoch häufig versteckt leben, sind diese in den Daten oftmals unterrepräsentiert. Auf den Verbreitungskarten sind hier meist große Lücken zu finden - in denen die Arten zwar vielleicht vorkommen, jedoch nie gesichtet wurden.
    Um die versteckt lebenden Falter dennoch zeit- und kosteneffizient nachweisen zu können, empfehlen sich insbesondere bei den Tagfaltern alternative Nachweismethoden abseits der Erfassung adulter Tiere.
    In der hier vorgestellten Präsentation gebe ich kurz einen Überblick über die Suche nach Raupen und Eiern von Tagfaltern im Winter sowie die Suche mit UV-Licht im Sommer.


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    It looks like a grown up caterpillar in it's final stage. Please see the YouTube-Video of Bart Coppens:

    The original source of the (stolen :face_with_hand_over_mouth:) picture:

    Externer Inhalt www.instagram.com
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    Best,

    Toni

    Yes, Peter has regularly females laying eggs and made many experiments with possible food plants during the past years. However, as far as I know, none of them was successful.

    Nevertheless, he posted many really interesting pictures and experiences he made with this species (I recommend to read his posts about this species on Facebook).

    Anyways, thanks for sharing!


    Best regards,

    Toni

    Ruderale Standorte und auch natürliche Stromtäler stellen für eine Vielzahl von Arten sehr bedeutende Habitate dar. Unter ihnen ist u.a. auch der Rainfarn-Mönch, den ich in diesem Video kurz vorstelle.

    Leider werden ruderale (also wirtschaftlich ungenutzte) Standorte mit mageren Standortbedingungen in unseren Landschaften nur selten zugelassen - Flüsse werden begradigt und Flussbette minimiert, offene Stellen direkt mit gewünschten Pflanzen bepflanzt, Ränder und Kleinstflächen intensiv bewirtschaftet und magere Lebensräume gedüngt, um die Produktivität zu erhöhen. Vielfach wird eine Blühfläche als attraktiver und wertvoller für die Natur wahrgenommen als eine offene Bodenstelle mit magerem Bewuchs und wenigen Blüten. Aber dem ist nicht zwingend so - oft sind genau diese offenen Bereich diejenigen, die in unserer Landschaft fehlen. Oft bieten genau diese Bereiche Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, die konkurrenzschwach sind, sich in "normalen" Flächen mit gutem Bewuchs nicht durchsetzen können - und somit in vielen Regionen fehlen.

    In dem Video zeige ich euch ein paar Beispiele für verschiedene Arten, die von solchen Bedingungen profitieren und die hier kleinräumig auftreten können.

    (verzeiht die abermals schlechte Tonqualität)


    Kapitel:

    0:00 Habitat

    2:55 Die Raupe

    4:44 Ruderale Lebensräume

    5:55 Taubenschwänzchen

    6:23 Bedeutung für Tagfalter

    10:57 Massenansammlung

    12:00 Braunwurz-Mönch


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    Als kleines Highlight konnte ich dieses Jahr zahlreiche Fledermausschwärmer auffinden. In dem Video möchte ich euch gerne das Habitat und die Raupensuche vorstellen.

    Die wärmeliebende Art besiedelt gerne natürliche Flusstäler und ruderale Schotterplätze wie Kiesgruben und Straßenränder, wo sie sich als Raupe von Weidenröschen ernährt. In Deutschland liegen leider nur sehr wenige Funde in den letzten Jahrzehnten vor - Schwerpunkt der Verbreitung liegt überwiegend südlich der Alpen (Video wurde in den französischen Alpen aufgenommen). Die Raupen lassen sich durch Suche nach den Fraßspuren, durch das Drehen von Steinen und die Suche mit UV-Licht nachweisen (s. Video).

    (Ich bitte die Tonqualität und die ähms zu verzeihen und gelobe Besserung :grinning_squinting_face: )

    Kapitel:

    0:00 Habitat

    2:50 Suche der Raupen

    5:21 Gefährdung

    6:18 Suche mit UV

    6:51 Die Eier

    9:33 Der Falter

    10:58 Outtake

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    Eben, das ganze sollte keine Aufforderung zur Diskussion des Artenschutzes darstellen - lediglich einen Hinweis für alle, die sich des Artenschutzrechts nicht bewusst sind und hier ggf. unbedachte Aussagen tätigen, die sie später evtl. bereuen könnten (und nein, der Hinweis war nicht falsch - die Art ist geschützt...dass es trotzdem Genehmigungen gibt, ist eine andere Seite und ja letztlich unser täglich Brot hier - auch bei Suchanfragen geschützter Arten werdet ihr einen ähnlichen Hinweis finden). Es geht auch ein wenig um den Schutz jeglicher Teilnehmer an der Diskussion und nicht um pauschale Anschuldigungen a la "ILLEGAL!!!".

    Also lassen wir das jetzt bitte - das war hier der letzte Kommentar zum Schutzstatus. Weiteres bitte bei Bedarf in einem neuen Thema diskutieren.


    Gerne aber weitere Infos zur eigentlichen Frage :smiling_face:


    LG, Toni

    Kurzer Hinweis: es handelt sich hierbei um eine in ganz Europa geschützte Art.

    Bei potenziellen Antworten sollte daher jedem klar sein, dass man diese Art in Europa weder handeln, züchten, besitzen oder freilassen darf.

    Ihr könnt gerne darüber philosophieren, was solch eine Art theoretisch in Zucht benötigen könnte - aber bedenkt, was ihr öffentlich schreibt...


    Beste Grüße,

    Toni