Mittelamerikanische Saturniidae - Tipps für einen besseren Schlupf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    Kollege Bernhard Wenzcel bat mich, die folgenden Informationen über die Behandlung von Saturniidae-Eiern aus Mittelamerika für euch einzustellen. Bei Fragen zu Thema, stellt diese bitte in einem Beitrag oder direkt an Bernhard.


    Seit ich mir Eier aus Lateinamerika schicken lasse, kämpfe ich mit den Schlupfquoten. Wenn ich sie selber hole, weniger. Daraus vermutete ich, dass auf dem Weg ein gewisser Schaden entsteht. Mein Verdacht, dass es mit der Trockenheit unterwegs zu tun haben könnte, hat sich bestätigt, als ich entsprechende Versuche gemacht habe. Nun stellte sich aber ein Problem mit dem Besprühen. Verdunstendes Wasser kühlt die Eier und trocknet erneut aus, sodass in den Döschen entweder zu stickiges, Schimmel förderndes Klima herrschte oder zu kühles und trockenes. Beide Varianten brachten nicht den gewünschten Erfolg. Seit vier Jahren verwende ich nun ein mittelgroßes Spinnenterrarium (39 x 29 x 29 cm), welches wie auf dem Foto sichtbar, bis zum Türrand mit KOKOSFASERERDE gefüllt ist. Diese bekommt man im Fachhandel als kleinen trockenen Block, der sich aber extrem ausdehnt, sobald man ihn in Wasser legt. Dieses Substrat hat sich als optimal erwiesen. Es schimmelt NIE und behält fast ewig eine gewisse Feuchtigkeit. So entsteht im Terrarium drin genau das Klima, das tropische Hemileucinen Eier zur Entwicklung brauchen. Im Innern des Terris ist es meist drei, vier Grad wärmer als im Raum rundum. Für die Arten aus der Höhe ist’s etwas schwieriger. Denn die brauchen bis zum Schlupf meist einige Wochen länger – also noch mehr Zeit, etwas falsch zu machen. Aber auch bei denen verwende ich ein solches Terrarium. Da fülle ich jedoch Moos sehr dicht rein anstelle des Kokossubstrates. Das Moos mache ich recht nass und da stelle ich die Döschen drauf. Das Ganze steht im Keller, bei ca. 18 - 20°C. Die Schwierigkeit bei denen besteht darin ein feuchtes, kühles und trotzdem genug luftiges Klima zu schaffen. Ich habe auch ein Bild vom typischen Gebirgswetter in den Fluggebieten angehängt. So sieht es oben jeden Tag von Mittag bis Abend aus. Nur am Morgen scheint die Sonne, dann ist’s aber noch nicht warm. Mit der Wärme steigt der Nebel – und kühlt wieder …
    So besprühe ich die Eier nie, sondern kontrolliere einfach einmal pro Tag. Dabei muss ich die Türe öffnen und dieser Luftaustausch reicht auch schon völlig. So verfahren, habe ich nun seit einigen Jahren keine Probleme mehr mit dem Schlüpfen.


    Beste Grüße,


    ERIC (Papilion 65)

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