Thailand - ein entomologischer Reisebericht / Teil 1

  • Nachdem Falk im Frühjahr so einen phantastischen Reisebericht auf ACTIAS über seine Reise nach Thailand eingestellt hatte, konnte ich mich diesen Sommer auch nicht mehr zurück halten. Neben mehreren Zielen wie Kuba/Dominikanische Republik oder Marokko, war auch Thailand in der engeren Wahl und aufgrund der Flugpreisentwicklung im August, wurde es dann auch Thailand. Nicht zuletzt auch darum, weil ich schon vor einigen Jahren in Thailand per Rucksack unterwegs war und ich mir durch dieses Vorwissen weniger Probleme im Reiseablauf versprach.


    So ging es dann am Mittwoch, den 26.8., Nachts um 23.30 Uhr in Richtung Thailand. Den Flug hatte ich im Internet bei Ethihad Airways inklusiv der ersten Übernachtung in Bangkok, für 513,-€ ergattert. Für August ein richtiges Schnäppchen.


    Nach gut 5 Stunden Flug hatten wir dann Zwischenaufenthalt in Abu Dhabi.


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    Bei der Buchung hatte ich mich noch geärgert, dass ich keinen Non-Stop-Flug mehr bekam, jetzt jedoch war ich froh, für zwei Stunden aus dem Flugzeug raus zu kommen und mir die Beine zu vertreten. Auch der Weiterflug ging pünktlich los und das Flugzeug war nur noch zu 1/3 besetzt, so dass sich die Passagiere gut ausbreiten konnten und auch ein wenig Schlaf fanden.


    Um 18.30 Uhr in Bangkok angekommen, dauerte es noch mal drei Stunden bis ich mein Gepäck hatte, durch die Kontrollen war, mit dem Flughafenbus bis zu meinem Hotel kam und dort eincheckte. Die längste Zeit waren wir allerdings auf der Strasse, denn um 20.00 Uhr ist die Hölle los auf Bangkoks Strassen und meistens geht es nur noch im Stop and Go.


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    Am nächsten Morgen, möglichst zeitig, verließ ich das St. James Hotel, in dem ich die erste Nacht verbrachte, gut gestärkt vom Frühstücksbuffett in Richtung Busbahnhof Nord.


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    Vom Busbahnhof Nord gehen die meisten Busse in Richtung Nord- und Ostthailand. Aber auch der Süden und Westen wird teilweise von hier aus bedient. Insgesamt hat Bangkok drei grosse Busbahnhöfe und entsprechend ist Thailand per Bus auch perfekt und einfach zu bereisen. Die Orientierung auf den Busbahnhöfen ist meistens einfach und meistens wird man als Farang (Europäer) sowieso gleich angesprochen und bekommt Hilfe angeboten. Meistens ohne Hintergedanken, manchmal natürlich auch um ein paar Baht zu verdienen.


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    In Thailand sind Busse in drei unterschiedlichen Klassen unterwegs. Schnelle, moderne Aircondition-Express-Busse, wie der meinige. In der zweiten Klasse dann auch gute, klimatisierte Busse, die aber dann meist mehr Haltestellen anfahren und so etwas länger für die Strecke benötigen und dann auch noch die 3. Klasse (Holzklasse), die meist auf den Nebenstrecken fahren und das Hinterland bedienen.


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    Preislich geben sich die Klassen nicht zu viel. Ich zahlte für die zweistündige Fahrt nach Pak Chong (Ostthailand) gerade mal 139 Baht (ca. 3,-€). In der zweiten Klasse zahlt man ca. 90 Baht.


    Auf dem Weg aus Bangkok raus, verändert sich dann langsam das Erscheinungsbild der Stadt. Nach den Hochhäusern des Bangkoker Zentrums, kommen langsam Wohngebiete


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    grosszügige städtische Einrichtungen


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    bis man dann Bangkok endlich hinter sich gelassen hat, es immer grüner wird und auch die ersten Gärtnereien am Strassenrand auftauchen.


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    Ich habe zu einem späteren Zeitpunkt mal eine solche Gärtnerei aufgesucht und es war für mich als Gärtner schon ganz schön hart, hier nicht zuzuschlagen und mit einem Container voll tropischer Pflanzen nach Hause zu kommen. Natürlich alles Pflanzen zur Schmetterlingszucht, versteht sich :winking_face:


    Nachdem ich in Pak Chong, ca. 150 Km nordöstlich von Bangkok gelegen, angekommen war, setzte ich mich dem Inhaber meiner neuen Unterkunft in Verbindung und ließ mich von ihm abholen. Diese Unterkunft lag 7 km ausserhalb von Pak Chong in Richtung des Khao Yai Nationalparks. Ich hatte sie noch von zu Hause aus per Internet gefunden und für die erste Nacht reserviert. So war ich gespannt, ob ich einen guten Griff getan hatte und alles passen würde. Die Ansprüche sollte man nie zu hoch stecken, aber wenn alles sauber ist und die Verpflegung passt, kann eigentlich kaum noch was schief gehen. Und ich wurde zum Glück auch nicht enttäuscht, denn es passte alles und die nächsten Tage sollten sich als die ereignisreichsten meines Urlaubs heraus stellen.


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    Um 14.00 angekommen, ging es schon um 15.00 Uhr weiter zu meiner ersten Tour. Das Greenleaf Guesthouse bietet für ihre Gäste auch Touren in den Nationalpark an und um sich einen besseren Überblick über eine Gegend zu verschaffen, sind solche Touren immer gut als erster Schritt. Diese Halbtagestour ging in die Umgebung des Nationalparks. Die Landschaft ist hier noch von Landwirtschaft und Strassensiedlungen geprägt.


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    Unterwegs gab es immer wieder Stops, wenn sich irgendwo was interessantes zeigte. Ob es nun Papageien oder "Baummarder" waren. Kaum bewegte sich irgendwo etwas, wurden die Ferngläser gezückt. Unser Hausherr erwies sich als Kenner seines Areals mit fundiertem Wissen über die Tierwelt.


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    Natürlich liessen auch die Monsunschauer nicht auf sich warten und so wurden wir gut erwischt. Aber nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und es ging wieder auf Exkursion.


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    Die nächste Anlaufstelle war eine Höhle, die die ortsansäßigen Buddhisten für ihre Gebete nutzen. Was jedoch nicht dagegen sprach, dass auch die Tierwelt weiterhin die Höhle nutzen kann.


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    Vor allem gab es jede Menge Fledermäuse, aber da gab dann leider mein Fotoapparat auf, bzw. der Blitz war zu schwach, um die Hunderten von Tieren an den Höhlendecken zu fotografieren. Der Boden der Höhle war gepflastert von den Überresten deren Mahlzeiten und dabei blutet einem das Entomologenherz. Überall Flügelreste diverser Saturniden, Sphingiden etc. etc.! Aber es gab da ja noch das Kleingetier, das einen solchen Ort besiedelt und so wurden wir schnell fündig.


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    Zur Dämmerung hin fuhren wir noch zum Ausgang einer zweiten Höhle, um dort den Ausflug der Fledermäuse zu beobachten.


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    Es mussten hunderttausende von Tieren gewesen sein, die dort in einem Schweif aus dem Berg kamen und bis zu den nahen Bergen in strenger Formation flogen. Sie schützten sich dadurch vor den Angriffen der schon lauernden Eulen, die sofort wenn die Fledermäuse erscheinen, mit der Jagd auf sie beginnen.


    Nebenbei erhielten wir noch Besuch von einem schönen Exemplar eines Tausendfüsslers. Und nachdem so ein irrer Entomologe mit in der Gruppe war, der alles anfassen musste und auch noch die Spinnen auf die Hand nahm, schrie bei dem Anblick des Tausendfüsslers jeder sofort: "Ich will ihn auch mal haben!"


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    So ging ein anstrengender und ereignisreicher erster Tag zu Ende und machte Hoffnung auf mehr. Und ich wurde am nächsten Tag, bei der grossen Dschungeltour auch nicht enttäuscht.


    Das aber später im 2. Teil des Reiseberichtes.

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