Bestimmung von Freilandnahrungspflanzen

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    So, wie immer hat das alles länger gedauert als gedacht, aber ich bin mal dazu gekommen Informationen zu den Weiden zu sortieren. Da es ja durchaus Interesse daran zu geben schien etwas mehr über die Bestimmung von Pflanzen zu lernen, werde ich an dieser Stelle immer mal ein paar Gruppen vorstellen. Das wird wahrscheinlich eher unregelmäßig erfolgen und keinem speziellen Muster folgen. Ich picke mir einfach mal Gruppen raus von denen ich sehe dass sie oft nicht bis zur Art bestimmt werden, wo die Bestimmung aber im Feld relativ leicht möglich ist und die häufig von Schmetterlingsarten genutzte Pflanzen sind. Zeichnungen liefere ich teilweise noch nach, wenn die Blätter ausgereift sind und ich wieder Ansichtsexemplare sammeln kann. Da man die Unterschiede aber selbst gesehen haben muss und es auch einige Wiederholung erfordert um die Merkmale überhaupt zu sehen und zu verstehen sei aber nochmal an gute Bildersammlungen und Bestimmungsschlüssel verwiesen (z.B. www.blumeninschwaben.de) und der Aufruf gestartet selbst rauszugehen und sich an einigen Pflanzen zu versuchen. Falls einige botanische Begriffe nicht geläufig sind gerne nachfragen oder vieles lässt sich schnell im Internet finden (z.B. eine relativ ausführliche Liste zu Blattmerkmalen auf Wikipedia). Die Definitionen sind allerdings nicht immer ganz einheitlich.


    Kritik, Anregungen, Vorschläge, Wünsche zu Artengruppen die abgehandelt werden sollen oder Diskussionsbedarf würde ich bitten in den anderen Thread auszulagern, damit das hier nicht so unübersichtlich wird. Beteiligung ist ausdrücklich erwünscht, mir macht es auch mehr Spaß zu diskutieren als einen Monolog zu halten.


    Grüße Dennis

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    Eichen (Quercus)


    Die Eichenarten machen allem Anschein nach oft große Schwierigkeiten, was sich in verbreitet ungenauen Angaben wie „an Eichen“ oder Quercus spp. ausdrückt. Ich finde regelmäßig mehr dieser ungenauen Angaben als konkrete Artangaben. Das ist ungünstig, weil diese Gattung in Mitteleuropa mit die meisten (Schmetterlings-) Arten beherbergt. Es gibt in Deutschland bloß zwei Arten die man berücksichtigen muss: Die Stieleiche (Quercus robur) und die Traubeneiche (Quercus petraea). Technisch gesehen gibt es drei heimische und noch ein paar angepflanzte Eichenarten aus Amerika, aber die dritte (Quercus pubescens) ist (momentan noch) nur am Kaiserstuhl ein Problem und die angepflanzten sind sehr auffällig anders (spitze Blattlappen).


    Die beiden Arten sehen zwar auf den ersten Blick extrem ähnlich aus, aber wenn man die Merkmale kennt, sind sie relativ einfach zu unterscheiden und das eigentlich ganzjährig. Die Früchte sind sehr eindeutig und daher haben die Arten auch ihren deutschen Namen. Die Stieleiche hat eben einzeln gestielte Früchte, während die Traubeneiche traubig angeordnete, ungestielte Früchte hat. Die Früchte findet man aber relativ selten, von daher sind die nicht so geeignet. Blätter findet man dagegen eigentlich immer. Quercus robur hat ein kurz gestieltes Blatt (manchmal so kurz, dass es fast keinen Blattstiel gibt), während Quercus petraea ein lang (mehrere cm) gestieltes Blatt hat. Die Blätter sind außerdem bei Q. robur oft tiefer gelappt, an der Basis verjüngt und die Blattlappen sind sehr asymmetrisch. Oft steht dem Blattlappen der einen Seite kein anderer gegenüber oder das ganze Blatt ist auf einer Seite der Spreite größer. Die größten Blattlappen befinden sich kurz unterhalb der Spitze. Die Blätter von Q. petraea wirken dagegen symmetrisch und feiner gelappt. Die größten Blattlappen befinden sich in der Mitte des Blatts. Die Blätter sind, wenn nicht am Baum, im Winter immer auch unter dem Baum zu finden, da sie sich schlecht zersetzen. Eichen haben aber meistens auch im Winter noch ein paar trockene Blätter am Zweig. Sollte das nicht der Fall sein, sind die Knospen von Q. robur meistens abgerundeter und ziegelrot bis rötlich-braun. Die von Q. petraea sind spitzer, manchmal flaumig behaart und oft fahl gelblich-braun. Es kommen bei Q. petraea aber auch rötliche, kahle Knospen vor. Diese sind aber meist trotzdem deutlich länglicher und spitz. Leider neigen die Arten zur Hybridisierung und sind außerdem generell extrem variabel. Ein fließender Übergang findet sich also zwischen manchen Merkmalen. Trotzdem lassen sich die Merkmale (vor allem der Blätter) in 99 % der Fälle gut zuordnen.




    Quercus petraea

    Quercus robur


    Was die Verbreitung angeht, ist Q. robur etwas feuchteliebender, staunässeertragend und kälteresistenter. Quercus petraea ist etwas wärmeliebender und trockenheitsresistenter. Daher ist Q. petraea im norddeutschen Tiefland deutlich seltener und kommt im Alpenvorland und in den Hochlagen der Mittelgebirge fast gar nicht vor. An (häufig) staunassen Standorten z.B. in Auen ist fast immer Q. robur dominant während Q. petraea an felsigen Trockenhängen dominieren kann.

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    Weiden (Salix)


    Die Weiden, also die Gattung Salix, ist nicht ganz zu Unrecht was die Bestimmbarkeit angeht gefürchtet, ist es mit immerhin um die 30-40 Arten die artenreichste Baumgattung Deutschlands. Hinzu kommen noch etliche Hybride. Auch wenn sie meist zu den Baumarten gerechnet werden, bildet der Großteil der Arten eher Sträucher. Wem der Unterschied nicht geläufig ist: Bäume besitzen eine einzelne dominierende Sprossachse = nur einen Stamm, Sträucher verzweigen sich an der Basis und haben meist viele Stämme (beide verholzen). Einige Arten wurden früher (zur Landschaftspflege teils heute noch) als Kopfweiden genutzt, bei denen der Stamm gekürzt wurde und die nachwachsenden Äste jedes Jahr geschnitten werden. Der Begriff Kopfweide bezeichnet daher keine Weiden-Art (nicht mit dem Trivialnamen Korb-Weide verwechseln!), sondern nur das Erscheinungsbild, welches von verschiedenen Weiden-Arten angenommen werden kann (oft S. alba und S. viminalis). Die Wuchsform hilft manchmal schonmal bei der Eingrenzung, ist aber oft auch je nach Standort variabel. Hilfreiche Merkmale sind bei den Salix-Arten meist die Blätter, Vorhandensein oder fehlen von Nebenblättern, sowie die Zweige und manchmal die Rinde. Anhand der Blattform werden die Arten oft in zwei große Gruppen eingeteilt. Die breitblättrigen Weiden, deren Blätter meist wenig länger als breit sind und die schmalblättrigen Arten bei denen die Blätter deutlich länger als breit sind. Das funktioniert in den meisten Regionen sehr gut, im Alpenraum und bei ein paar Arten zerfällt diese strikte Einteilung etwas, da die Blätter einiger Arten recht variabel sind. Die Kätzchen können auch zur Bestimmung genutzt werden, das habe ich aber der Kürze halber ausgespart (ist so schon lang, keine Sorge).


    Ganz stark vereinfacht kann man sagen, dass in weiten Teilen Deutschlands die wichtigen breitblättrigen Salix-Arten S. caprea, S. aurita und S. cinerea sind. Da letztere fast ausschließlich Sträucher ausbilden die meist nur 2-4 m hoch werden, ist alles was eindeutig baumförmig ist S. caprea (auch gut an der rautenförmig einreißenden Borke zu erkennen). Auch die Schößlinge von S. caprea sind meist einzelne lange Reiser, und bilden keine dichten Gebüsche. Im Zweifelsfall sind sie aber auch leicht anhand der Blätter zu unterscheiden (siehe unten). Die strauchförmigen Arten sind teilweise etwas schwierig zu unterscheiden.


    Bei den schmalblättrigen Weiden gibt es ein etwas größeres Chaos an Arten. Wichtige Arten sind vor allem S. alba und S. fragilis, wobei erstere besonders in den Flussauen der großen Ströme dominant auftritt. Beide bilden hohe Bäume. Salix alba ist an ihrer namensgebenden weiß-silbrig behaarten Blattunterseite (Silber-Weide) relativ leicht zu erkennen. Zusätzlich sind noch S. viminalis, S. purpurea und S. triandra weit verbreitete Arten. Diese bilden aber seltener Bäume und meist eher hohe Sträucher. Im Gegensatz zu den breitblättrigen Arten, die eher an vernässten Standorten auch abseits von Fließgewässern vorkommen sind die schmalblättrigen Arten vor allem an die Auen von Flüssen und Bächen gebunden. Salix purpurea ist relativ charakteristisch mit ihren roten Zweigen und den oberseits bläulich-grünen, unterseits helleren und oft blau-grün bereiften Blättern. Auch S. viminalis ist mit ihren extrem länglich-schmalen Blättern und dem eingesenkten Mittelnerv kaum zu verwechseln. Salix triandra ist ähnlich zu S. fragilis und teilweise schwierig zu unterscheiden.


    Solange man sich nicht im Alpenvorland aufhält, gibt es also gar nicht soo viele Arten zu beachten (um die 10). Zum Abschluss allerdings noch ein bisschen ein Dämpfer: Die Salix-Arten hybridisieren sehr fröhlich und es gibt Hybriden zwischen so gut wie allen Arten. Wenn Merkmale also irgendwie intermediär erscheinen, ist es höchstwahrscheinlich ein Hybrid. Teilweise sind die Hybride sogar häufiger als die Elternarten. Es gibt Merkmale für viele davon, aber das würde den Rahmen eindeutig sprengen diese aufzuführen. Ich will niemanden dazu anstiften seine Bestimmung zu raten, aber wenn man ehrlich ist, haben diese Hybriden relativ geringe ökologische Relevanz. Die meisten Arten, die an Salix leben fressen so gut wie alle Arten mehr oder weniger indifferent und werden kaum einen Unterschied zwischen Salix cinerea und Salix cinerea × Salix aurita machen. Insofern ist es meiner Meinung nach besser auch in etwas unsicheren Fällen für eine Nahrungspflanze die Wahrscheinlichste Option aufzuschreiben als Salix sp. aufzuschreiben (man kann in diesem Fall auch ein cf. vor den Artnamen setzen). Das eine hat vielleicht eine Unsicherheit von 2-3 Arten das andere eine von 40+.


    Diese Zusammenstellung ersetzt keinen dichotomen Bestimmungsschlüssel, soll aber ein wenig die wichtigen Arten, welche man kennen sollte, hervorheben und das wortwörtliche Dickicht der verwirrend vielen Arten etwas lichten. Daher habe ich insbesondere die hochalpinen und sehr seltene Arten ausgelassen.



    Breitblättrige Weiden (Spreite <4 mal so lang wie breit)


    • Salix aurita (Ohr-Weide)
      Meist in Form von niedrigen Gebüschen, selten größer als 2 m höchstens 3 m hohe Sträucher. Blätter verkehrteiförmig, meist über der Mitte am breitesten, 1,5–2,5mal so lang wie breit, schmaler und kleiner als bei S. caprea. Blattunterseite hell graugrün, anfangs dicht flaumig behaart, später verkahlend. Blattrand unregelmäßig kerbig gesägt und wellig. Nebenblätter immer vorhanden. Zweige und Winterknospen rotbraun bis grau, anfangs behaart, Zweige aber meist schon im ersten Jahr verkahlend, vorjährige Triebe kahl.


    • Salix cinerea (Grau-Weide)
      Sowohl in Form niedriger Gebüsche, als auch höhere stark verzweigte Sträucher bildend. Meist nicht höher als 4 m in seltenen Fällen bis 12 m. Blätter länglich verkehrteiförmig größte Breite in oder über der Mitte 2–4-mal so lang wie breit, länglicher als S. aurita und S. caprea. Unterseite dicht flaumig behaart. Blattrand meist ganzrandig oder undeutlich kerbig gesägt. Nebenblätter immer vorhanden. Zweige und Winterknospen zimtbraun bis schwarz-grau behaart, nie rotbraun.


    • Salix caprea (Sal-Weide)
      Einzige breitblättrige Salix-Art die fast ausschließlich hohe Bäume (bis 12 m) ausbildet. Nebenblätter wenn dann nur an einzelnen, kräftigen Trieben, meist fehlend. Blätter breit elliptisch <2,5-mal so lang wie breit, in der Regel deutlich größer und nicht so länglich wie S. aurita und S. cinerea. Meist ganzrandig, seltener undeutlich gekerbt, unterseits dicht filzig behaart. Blattrand wellig. Rinde jung mit rautenförmigen Korkwarzen, im Alter rautig einreißend. Eine der am weitesten verbreiteten Salix-Arten, da sie im Gegensatz zu den meisten Arten auch außerhalb von Auen oder anderen deutlich wasserbeeinflussten Biotopen zu finden ist. Pionier in feuchteren Wäldern und an Waldrändern, als Relikt von Pionierwaldstadien auch in geschlossenen Wäldern. An Ruderalstandorten (Kiesgruben, Steinbrüche, Dämme, Straßenhänge)


    Schmalblättrige Weiden (Spreite > 4-mal so lang wie breit)


    • Salix alba (Silber-Weide)
      Bis 35 m meist 25 m hoher Baum. Blätter unterseits dicht anliegend, silbrig glänzend behaart, schmal elliptisch bis lanzettlich, größte Breite etwa in der Mitte. Nebenblätter fehlen. Wechselfeuchte bis nasse, auch länger aber nicht ständig überflutete Standorte. Auen der großen Ströme. Fluss-, Bach und Seeufer.


    • Salix fragilis (Bruch-Weide)
      Bis 25 m meist 15 m hoher Baum. Blatt lanzettlich mit lang ausgezogener Spitze, oft s-förmig gebogen, größte Breite meist unterhalb der Mitte, unterseits kahl, matt bläulichgrün, oft grauweiß bereift. Blattrand unregelmäßig grob drüsig gesägt. Nebenblätter fehlen. Borke anfangs fein schuppig, später längsrissig. Wechselfeuchte bis nasse, zeitweilig überflutete Standorte. Fluss- und Bachauen.


    • Salix triandra (Mandel-Weide)
      Meist bis 4 m hoher Strauch, selten als kleiner Baum bis 7 m hoch. Blätter schmal elliptisch, länglich oder lanzettlich, gleichmäßig zugespitzt, etwa in der Mitte am breitesten, Unterseite kahl, grün oder grau bereift. Blattrand fein gesägt. Nebenblätter vorhanden. An starken Ästen Borke flächig abschuppend, darunter rotbraun. Feuchte bis nasse zeitweise überflutete Standorte. Fluss-, Bach- und Seeufer.


    • Salix viminalis (Korb-Weide)
      Bis 6 m selten 10 m hoher Strauch. Blätter länglich bis linealisch, sehr lang und schmal, >10-mal so lang wie breit, unterseits hell, seidig schimmernd behaart, ganzrandig, selten kerbig gesägt, Blattränder oft leicht umgerollt, Mittelnerv eingesenkt unterseits hervortretend. Nebenblätter meist fehlend, wenn dann sehr klein, lanzettlich. Feuchte bis nasse, zeitweise überflutete Standorte. Fluss- und Bachauen der tieferen Lagen, in den Gebirgen selten.


    • Salix purpurea (Purpur-Weide)
      Oft dicht buschiger, bis 6 m hoher Strauch. Blatt lanzettlich, größte Breite oberhalb der Mitte, im oberen Teil gesägt, im unteren Teil ganzrandig. Oberseite dunkelgrün bis bläulich-grün, Unterseite kahl, heller, bläulich-grün oder weißlich bereift. Nebenblätter fehlen. Diesjährige Zweige intensiv rot bis purpur, manchmal teilweise gelblich. Wechselfeuchte bis nasse, zeitweilig überflutete Standorte. Auen, Bach-, Fluss- und Seeufer, Quellsümpfe, Niedermoore, aufgelassene Kiesgruben, ruderale Standorte.



    Schmalblättrige Weiden mit eingeschränkter Verbreitung


    • Salix daphnoides (Reif-Weide)
      Bis 10 m hoher Baum oder Strauch. Stamm weißlich oder blassblau bereift (leicht abwischbare Wachsschicht, aber nicht immer an allen Zweigen vorhanden, mehrere prüfen!). Blätter elliptisch bis breitlanzettlich, 3-5 mal so lang wie breit, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits blaugrün, beidseits kahl. Nebenblätter mit Blattstiel verwachsen. Primär meist auf jungen Schwemmböden (Alluvionen), kurzzeitig überflutete Kies‑ und Schotterauen. Verbreitungsschwerpunkt entlang der Alpenflüsse, im Alpenvorland bis zur Donau zerstreut. Selten auf Küstendünen und vereinzelt angepflanzt in der Mitte und im Norden.


    • Salix pentandra (Lorbeer-Weide)
      Blattstiel am Übergang zur Spreite mit mehr als 2 deutlichen, höcker‑ oder stielartigen Drüsen. Blätter breitlanzettlich, 2-4 mal so lang wie breit, oberseits dunkelgrün glänzend, unterseits heller, matt, aber grün, nie weißlich bereift. Nebenblätter meist fehlend. Blattrand deutlich drüsig gesägt. Nach dem Laubaustrieb blühend. Sicker‑ bis staunasse Moorbruch‑ und Auengebüsche, montane Bachufer und Hochstaudenfluren. Verbreitungsschwerpunkt im norddeutschen Tiefland. Zusätzlich Harz, Erzgebirge, Baar, Bodensee, zerstreut im Voralpenland.


    • Salix eleagnos (Lavendel-Weide)
      Bis 10 m hoher Strauch seltener Baum. Blatt länglich bis linealisch, ganzrandig, Blattränder oft leicht umgerollt, Mittelnerv eingesenkt. Ähnlich zu Salix viminalis. Blätter unterseits nicht schimmernd, matt, weißfilzig behaart. Nebenblätter meist fehlend. Sickernasse, kurzzeitig überflutete Kies- und Schotterauen, Kiesgruben, Böschungen. Zerstreut im Alpenvorland, Auen der Alpenflüsse, Donauauen, Rheinauen, vereinzelt angepflanzt in der Mitte und im Norden


    • Salix rosmarinifolia (Rosmarin-Weide)
      Nur bis maximal 1 m hoher Strauch mit niederliegenden Stämmen. Blatt lanzettlich, größte Breite oberhalb oder in der Mitte, oberseits kahl dunkelgrün unterseits silbriggrau behaart. Eutrophe Moore und Moorwiesen. Selten entlang der Elbe, in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, sehr selten im Alpenvorland.



    Breitblättrige Weiden mit eingeschränkter Verbreitung


    • Salix repens (Kriech-Weide)
      Bis maximal 1 m hoher Strauch mit niederliegenden Stämmen. Blätter klein, elliptisch bis breitlanzettlich, unterseits dicht anliegend, hellgrau bis silbrig schimmernd behaart (ssp. dunensis auch oberseits dicht silbrig behaart), 2-5-mal so lang wie breit, ganzrandig. Ähnlich S. rosmarinifolia, Blätter weniger lanzettlich. Die ssp. repens in Moorwiesen, Magerrasen, Heiden, an Wald‑ und Grabenränder, die ssp. dunensis auf Küstendünen in Dünentälern. Verbreitungsschwerpunkt in der Norddeutschen Tiefebene und an der Nordseeküste (vor allem westl. im Osten zerstreut), Ostsachsen, Erzgebirge, Bayrischer Wald, restl. Mittelgebirge sehr selten, Alpen, Alpenvorland.


    • Salix appendiculata (Schlucht-Weide)
      Bis 6 m hoher Strauch oder kurzstämmiger Baum. Blätter schmal elliptisch bis länglich, oft über der Mitte am breitesten. Ähnlich S. caprea. Unterseits dicht bis zerstreut behaart, oft nur noch auf den Nerven behaart bleibend. Nebenblätter immer vorhanden. Rinde relativ glatt, ohne deutliche rautenförmige Korkwarzen. In Lawinenbahnen, montanen Schluchtwäldern und an Bächen. Nur im Alpenvorland, Südschwarzwald und Hochlagen des bayrischen Waldes.


    • Salix myrsinifolia (Schwarzwerdende Weide)
      Bis 5 m hoher Strauch, selten Baum. Blatt elliptisch, verkehrteiförmig oder länglich, Oberseite kahl, glänzend dunkelgrün, entlang des Mittelnervs behaart, Unterseite graugrün bereift, an der Spitze grün, meist kahl. Entfernt S. caprea, S. aurita oder S. cinerea ähnlich, aber bei diesen Blattunterseite dicht behaart und nicht bereift, Blätter außerdem viel kleiner als bei diesen. Blattrand gekerbt oder gesägt. Nebenblätter gut entwickelt. Blätter beim Trocknen schwarz werdend. Sickernasse zeitweilig auch überflutete Gebüsche, Quellmoore, Auenwälder. Voralpenland bis Donau, Bodensee, Baar, Schwäbische Alb, mittlere und südliche Oberrheinaue, Franken (angepflanzt Berlin und Hamburg).


    • Salix myrtilloides (Heidelbeer-Weide)
      Kleiner bis 50 cm großer, sparriger Strauch. Blatt kahl, eiförmig, klein, Oberseite matt blaugrün, Unterseite heller, bereift, an Blätter der Heidelbeere erinnernd. Nebenblätter fehlen. Zweige rotbraun. Hochmoorränder, Zwischenmoore, Alpenvorland, Alpen.


    • Salix starkeana (Bleiche Weide)
      Kleiner bis 70 cm hoher Strauch mit niederliegenden Stämmen. Blatt elliptisch bis verkehrteiförmig. Ähnlich S. aurita und S. myrsinifolia. Blätter anfangs behaart, später verkahlend, Oberseite dann glänzend dunkelgrün, Unterseite grauweiß bereift. Nebenblätter groß, breit eiförmig und grob gesägt. Blätter beim Trocknen nicht schwarz werdend. Wechselfeuchte Magerwiesen, Moorwiesen. Selten Schwäbische Alb.

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