In erster Linie brauchen die Raupen Kälte und Feuchtigkeit, aber nicht zu viel. Raupen zu überwintern ist deswegen immer etwas heikel, weil man vor allem die Feuchtigkeit gut balancieren muss. Zu wenig und die Raupen vertrtocknen, zu viel und sie verschimmeln, bekommen Krankheiten, etc. Es gibt eine Vielzahl an Methoden und alle führen richtig angewendet irgendwie zum Ziel. Ich hatte teilweise gute Ergebnisse damit die Raupen in eine Plastikdose mit Küchenpapier und gegebenenfalls noch etwas der Futterpflanze in den Kühlschrank zu stellen. Das ist einfacher zu kontrollieren, allerdings muss man es auch kontrollieren, denn der Kühlschrank entzieht viel Feuchtigkeit. Die sollte man wieder z.B. mit besprühen zuführen. Erfahrungsgemäß ist da aber totes Pflanzenmaterial hinderlich, weil das schimmelt dann sofort. Ich würde wahrscheinlich eher empfehlen einen Blumentopf mit einer Schicht Kies oder Tonscherben zu füllen und das mit etwas Sand-Erde-Gemisch so bis zur Hälfte oder sogar weniger zu bedecken. Das dann mit Laub auffüllen (irgendwas was etwas resistenter gegen gammeln ist ich finde Buche oder Eiche geht gut). Raupen rein, mit irgendwas netzartigem abdecken, sodass Regen reinkommt aber keine Raupen raus und dann rausstellen. Es sollte keine direkte Sonne drauffallen, aber wie gesagt Regen muss drankommen können. In der Anfangsphase kann man noch Futter oben drauflegen, falls die Raupen noch was fressen wollen. Eine eingetopfte Futterpflanze ist da praktischer, aber geht auch so. Du solltest irgendwann bemerken, dass die Raupen sich verkriechen und nicht mehr groß zu sehen sind. Dann kann man das ziemlich unbesorgt bis zum Frühjahr rumstehen lassen. Im Fall von fuliginosa hat das den Vorteil, dass die sich dann gleich darin verpuppen können. Dieser Ansatz lässt sich natürlich in einem großen Rahmen variieren. Zum Beispiel geht auch eine Holzbox die oben und unten mit Gaze bespannt ist die man mit Laub füllt. Wichtig ist nur, dass die Raupen was zum verkriechen haben und das Feuchtigkeit reinkommt, aber auch abtrocknen kann. Staunässe ist beim Überwintern immer zu vermeiden, das killt die Raupen ziemlich schnell.
Ja, die Raupe war parasitiert und ja das sind die Kokons der Schlupfwespen. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die anderen Raupen auch parasitiert sind ist schwer zu sagen. Da sie nicht in direkter Nähe zueinander waren eventuell nicht so groß. In manchen Jahren ist die Parasitierungsrate in einigen Populationen allerdings sehr hoch, dann könnten auch alle parasitiert sein. Das wirst du aber dann bald herausfinden. Erkennen kann man das meistens nicht. Es gibt ein paar Indizien z.B. wie du sagst, dass die Raupen in der Entwicklung hinterherhinken oder generell nicht vital wirken, also träge sind, komische Verformungen oder braune Stellen haben (jetzt nicht so gut bei haarigen Raupen zu erkennen). Das kann aber auch einfach nur ein Nachzügler oder eine andere Krankheit sein. Bringt aber eh alles nichts. Die Raupen sind verloren. So oder so.
Grüße Dennis