Posts by bellargus

    DAs bedeutet nichts.
    Sonst könntest du keine Schmetterlingszucht von Schmetterlingen von anderen Kontinenten auf Ersatzfutterpflanzen durchführen, wenn das Fraßverhalten der Raupen so eingeschränkt wäre.

    Na ja, nichts für ungut aber das ist ja nun sehr generalisiert. Zum einen kann man das in aller Regel nur wenn Ersatzfutterpflanzen zur Verfügung stehen die zumindest aus der selben Familie der Pflanzen sind die im Verbreitungsgebiet genutzt werden und zum anderen kann man sicher gut 90% der tropischen Arten eben nicht an irgendwelchen Ersatzfutterpflanzen züchten. Natürlich gibt es auch sehr variierende Nahrungsspektren von Arten und relativ viele Schmetterlingsarten sind ziemlich spezialisiert. Insofern ist es sehr wohl bemerkenswert dass bucephala an Liquidambar geht, wie bemerkt wurde eine Familie mit der die Art sonst nichts zu tun hat.

    Grüße Dennis

    Geht alceae auf alle Malvenarten, oder zumindest auf verschiedene?

    C. alceae geht an alle heimischen Malvenarten, insbesondere Malva moschata, Malva alcea und Malva sylvestris. Auch Malva neglecta wird gelegentlich belegt allerdings in Mitteleuropa deutlich seltener als in Südeuropa. Oft in Gärten angepflanzte Malvaceae wie Alcea rosea, Althaea, Lavatera oder Abutilon werden wohl selten auch genutzt aber deutlich ungern.

    Grüße Dennis

    Dürfen historische Sammlungen erworben oder behalten oder gerettet werden?

    Solange die darin enthaltenen Tiere rechtmäßig der Natur entnommen wurden ja. Sprich z.B. in Deutschland nicht nach dem BNatSchG geschützte Arten, außerhalb Deutschlands ungeschützte Arten die nicht aus Deutschland stammen aber in Deutschland geschützt sind oder wenn die Exemplare vor Inkrafttreten des entsprechenden Schutzgesetztes gesammelt wurden.

    Welche Schmetterlings-, Heuschrecken- und Käferarten dürfen gesammelt werden? Gemeinhin hört man: Ja, nur Kohlweißlinge.

    Das ist Nonsens, der sich aus welchem Grund auch immer hartnäckig hält. Jedes Tier besitzt nach dem BNatSchG in Deutschland einen Pauschalschutz. Tiere dürfen ohne vernünftigen Grund nicht getötet oder gestört/beunruhigt werden. Darüber was nun ein vernünftiger Grund ist besteht oft Uneinigkeit, weil jeder das so auslegt wie es ihm gerade passt. Im behördlichen Kontext ist das aber sehr weit auszulegen, also Schulungszwecke sind definitiv ein vernünftiger Grund. Selbst wenn man das warum auch immer nicht anerkennen möchte, dann sind Kohlweißlinge genauso geschützt und man darf entweder gar kein Tier (und keine Pflanze) sammeln oder alle ungeschützten. Von Kohlweißlingen steht im BNatSchG nichts. Grundsätzlich nicht ohne Genehmigung der zuständigen Behörde gesammelt werden dürfen streng und besonders geschützte Arten und Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (wobei letztere gleichzeitig streng geschützt sind). Auch in NSGs darf, wie du sagst, gar nicht gesammelt werden.

    Nun gibt es die Rote Liste nach Bundesland und Bundesweit. Ich gehe davon aus, dass die des Bundeslandes gilt, bzw. die jeweils weitreichendere Version?

    Wie Toni schon sagt hat die Rote Liste überhaupt gar nichts mit Schutz zu tun. Die Rote Liste ist ein Instrument zur Einschätzung der Gefährdung von Arten die sich nicht in den Gesetzen niederschlägt. Der Schutzstatus ist im BNatSchG verankert und über die BArtSchV an dort aufgeführte Arten geknüpft. Da das ein Bundesgesetz ist, gilt das für ganz Deutschland.

    Darf ich Totfunde mitnehmen?

    Wenn es geschützte Arten sind ganz klar: Nein. Die Inbesitznahme von geschützen Arten ist verboten, egal ob tot oder lebendig.

    Wird so etwas genehmigt?

    Ich würde davon ausgehen dass soetwas genehmigt wird, wenn es notwendig ist (also du geschützte Arten fangen und präparieren möchtest). Es kann sein, dass die Behörde nachhakt warum du keine bestehende Sammlung nutzen kannst oder mit irgendeinem Museum zusammenarbeiten kannst. Das hängt immer vom Wohlwollen des Sachbearbeiters ab. Aber grundsätzlich sollte Lehre ein Grund sein eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. Das ist keine Garantie dafür dass die Behörde das auch so sieht. Über Sinnhaftigkeit der Schutzgesetze müssen wir glaube ich an dieser Stelle nicht diskutieren. Auch nicht über den Aufwand Genehmigungen bei allen möglichen Behörden einzuholen.

    Für eine Schausammlung zur Arbeit an einer Schule möchte ich aber rechtlich schon auf der sicheren Seite sein.

    Dann such dir besser einen Rechtsberater, weil was ich und andere hier sagen ist definitiv keine Rechtsberatung.

    Grüße Dennis

    Das ist Hoplodrina blanda, dafür braucht man auch keine GU sondern wenn überhaupt nur die Hinterflügel... (und damit meine ich nicht um interjecta auszuschließen, die sieht sowieso völlig anders aus)

    Grüße Dennis

    hast du mir einen Link für Französische?

    Ich weiß nicht ob ihr's wusstet, aber man kann im Lepiforum nach Regionen filtern. Zum Beispiel Mitteleuropa, Europa (mit verschiedenen Definitionen der Ausdehnung) und alle Länder, sowie einige Inseln und Territorien. Dafür muss man natürlich der zugrundeliegenden Datenlage vertrauen, aber für Einsteiger und um das schonmal nicht beachten zu müssen was eh unwahrscheinlich ist, ist das sehr hilfreich. Das Lepiforum hat mittlerweile generell sehr viele sehr mächtige Filterfunktionen mit denen man ein wenig rumspielen sollte. Ich würde außerdem empfehlen oben "nur direkte Subtaxa anzeigen" auszuschalten. So kann man sehr schnell durch die Übersicht aller Arten einer ganzen Familie scrollen und diese nach etwas ähnlich aussehendem durchkämmen. Es gibt sicher auch französische Seiten wie lepinet.fr aber die sind für die Bestimmung nicht zu gebrauchen, eher für die Verbreitung.

    Ansonsten hilft es Gemeinsamkeiten im Körperbau und Zeichnungselementen bestimmter Gruppen zu erkennen und sich zu merken. So kann man relativ schnell das Suchgebiet eingrenzen. Noctuidae haben z.B. fast immer den typischen gedrungenen Körperbau mit länglichen, stromlinienförmigen Flügeln und fast nie stark gekämmte Fühler. Geometridae haben einen mehr dreieckigen Flügelschnitt, meist schlanke Körper und oft stark gefiederte Fühler etc. Bei der magnolii ist z.B. allein durch die Art und Weise der Zeichnung mit etwas Übung sofort offensichtlich dass es sich um eine Hadena-Art handelt. Wenn man so ein paar Kandidaten identifiziert hat hilft es auch in einem Buch wenn es sein muss auch Wikipedia (vorsicht da steht oft Müll!) die Flugzeiten und die Lebensweise nachzuschlagen. Wenn zwei von den drei Arten, von denen ich denke dass sie es sein könnten, im Juli fliegen und ich bin im Mai dann kann ich schonmal relativ sicher sein dass es diese zwei nicht sind. Bupalus piniaria frisst an Kiefer. In einem Wald mit viel Kiefer würde ich den erwarten, in einem reinen Laubwald eher nicht. Dann kann man zurück gehen und schauen ob die Merkmale passen.

    Bestimmen ist kein Hexenwerk und wir sind alle nicht damit vom Himmel gefallen. Das entwickelt sich mit der Zeit. Auch die Nutzung der einschlägigen Bestimmungsapps kann helfen (obs, inat), dann würde ich aber empfehlen die Bestimmung immer nochmal nachzuvollziehen. Ansonsten entwickelt man den Blick dafür nicht.

    Grüße Dennis

    1. Dürfte Orthocia cruda sein, am Hinterende müsste ein heller Querstreif t-förmig Dorsale mit den Subdorsalen verbinden.

    2. Irgendeine Conistra. Schwierig bis gar nicht anhand der Raupe zu bestimmen. Wenn dann müsstes du mal ein Foto vom Hinterende machen.

    3. Sieht wie Orthosia cerasi aus. Eine Ansicht im Ganzen wär aber hilfreich.

    Grüße Dennis

    Also einmal ist das definitiv eine Raupe von c-album. Zweitens habe ich die ebenfalls schon sehr oft auf Brennnessel gefunden. Dass die Laubbäume bevorzugen kann man meines Erachtens überhaupt nicht sagen. Zumindest hier in der Region ist Urtica mindestens genauso wichtig wie z.B. Ulmus und Corylus. Aber auch Ribes in Gärten ist eine wichtige Nahrungspflanze. Für Baden-Württemberg wird ähnliches angegeben.

    Grüße Dennis

    Es gibt jetzt nicht so viele Eulen mit weißen Hinterflügeln und schwarzer Binde. Bin ich Irre dafür zu sagen das sieht wie Catephia alchymista aus? Die Zeichnung ist nahezu identisch, aber wenn dann ist das eine super schräge helle Form die ich noch nie gesehen habe. Also wenn ich nichts völlig offensichtliches übersehe...

    Grüße Dennis

    Verwandschaftsmäßig ist A. litura sehr nah dran, ist schließlich dieselbe Gattung. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass die Raupe von A. litura kein bisschen wie die von A. lunosa aussieht. Agrochola lunosa ist schon ein ziemlicher Ausreißer der Gattung, da wäre etwas völlig unverwandtes wie Tholera oder Agrotis vom Aussehen her näher dran.

    Grüße Dennis