Also ich kann mal sagen wie’s bei mir ist. Ich habe zwei Varianten. Die eine (bevorzugte) ist, dass ich das Aerarium in einen Kirschbaum in unseren Garten hänge, in dem die Falter zwar Sonne abbekommen, aber sich auch in eine schattige Hälfte des Aerariums zurückziehen können. Meist ungefähr Hälfte Schatten, Hälfte Sonne. Lieber mehr Schatten als Sonne, damit die Falter nicht nach ein paar Stunden überhitzt am Boden liegen. Das Aerarium lasse ich dann zwei Tage ohne es zu „pflegen“ dort hängen, gucke aber ab und zu nach, ob sich was tut. Jedoch immer ohne es zu berühren oder aufzumachen , um mögliche Paarungen nicht zu stören. Nach zwei Tagen nehme ich alle Falter, die sich nicht in Paarung befinden raus und füttere sie mit Zuckerwasser. Meistens 1:10 bei atropos und nerii darf es auch gerne mal 1:5 sein. Für stellatarum hänge ich mit Sicherheitsnadeln kleine Globulidosen mit dem Zuckerwasser in das Aerarium. Ungefähr auf Flughöhe der Tiere (recht hoch). Damit die Tiere die Dosen besser finden hänge ich hinter die Dosen eine blaue Pappe mit Durchmesser ungefähr 5cm auf. Die kann einfach mit der gleichen Sicherheitsnadel aufgehängt werden. Dann gehen die stellatarum selbstständig an das Zuckerwasser und man muss es lediglich alle ein bis zwei Tage wechseln. Im Allgemeinen lässt sich auch sagen, dass ich nur morgens bis mittags in den Aerarien herumhantiere, da die Falter da noch nicht aktiv sind. Das hat zum Vorteil, dass sie meist nicht wegfliegen und zum anderen sie nicht in der Partnersuche gestört werden. Falls sich Paarungen im Aerarium befinden sehr vorsichtig sein und nur dann etwas machen, wenn es wirklich nötig ist.
Als zweiten Standort habe ich mein Zimmer. Da hänge ich das Aerarium vor ein gekipptes Fenster oder auch ganz offenes Fenster auf und verfahre dann gleich wie in der ersten Variante. Es hat sich gezeigt, dass das bei niedrigeren Temperaturen sinnvoll ist. Auch da gehen die Falter meist schnell in Kopula. Tagsüber kann man, wenn nötig das Aerarium vom Fenster wegnehmen, aber am späten Nachmittag oder abends sollte man es wieder vor das Fenster hängen.
Für manche Arten ist eine Futterpflanze fürs ablegen sinnvoll, aber nicht nötig. M. stellatarum und D. nerii sollten immer eine Futterpflanze zur Ablage drin haben. Ich benutze für nerii V. major und für stellatarum Gallium aparine, odoratum oder verum.
Ich denke es gibt auch noch andere Erfahrungsberichte, aber damit den zwei Varianten habe ich gute Erfolge gemacht. Wichtig ist eine gute Luftzirkulation, gute Fütterung, genügend Platz (nicht zu hohe Besatzmenge) und die richtigen Temperaturen. Ich habe auch gemerkt, dass getriebene Falter meist nicht in Kopula gehen.
Ich hoffe ich konnte helfen.
Liebe Grüße
Bela