Posts by Natalia

    Liebe Nina,


    vielen Dank für Deine Info - ich bin fasziniert von dieser Art und freue mich über jeden berichteten Freilandfund, da es Rückschlüsse auf die Lebensweise zulässt.


    Und Chapeau zur erfolgreichen Fütterung!!


    Zu Deinen Fragen - ich hoffe, dass sich andere gleich mit einschalten, da ich nicht mit jahrzehntelangem angesammelten Wissen dienen kann:


    zu 1: Anhand Deiner Fotos & Infos würde ich sagen, ja, das Tier ist sollte frisch geschlüpft sein. Die Art macht eine Erdpuppe, das weisst Du wahrscheinlich. „Aus der Hecke gepurzelt“ liest sich nur missverständlich.


    zu 1 und 3: Ich tippe aufgrund des abgerundeten Abdomens auf ein Weibchen. Diese sind, zumindest bei mir in der Zucht, „flugfauler“ - warten auf die Männchen zur Paarung und fliegen erst umher, sobald sie Eier ablegen. Vielleicht ist Motti nicht flugunfähig?


    zu 2: recht wahrscheinlich eine Mischung aus normalem koten und Angstschiss. Es fliegt sich besser, wenn man leichter ist (Angstschiss bei möglicher Gefahr). Ich versuche spätwr dranzudenken, Dir ein Foto zu machen.


    zu 4, 5 und 6: straffer gespanntes Netz wäre wahrscheinlich besser, da so große schwere Tiere sich sonst leichter „verheddern“. Grundsätzlich ist Deine Fürsorge und Herangehensweise in meinen Augen super. Das Nachfolgende ist völlig frei zur Diskussion und sind nur meine persönlichen Gedanken:

    Draussen hätte das Tier nicht überlebt. Dein Wunsch, es reinzunehmen und sich zu kümmern ist für mich völlig nachvollziehbar und hätte ich auch gemacht. Das adulte Stadium von Faltern hat ein Ziel: Fortpflanzung. Ist hier nicht gegeben (und wäre sehr sicher auch nicht gegeben gewesen, wenn Du das Tier draussen belassen hättest) und somit ist die Entscheidung, das Tier einzufrieren oder weiterzufüttern eine persönliche / ein moralisches Dilemma. Motti hat Dir sehr wahrscheinlich Freude geschenkt und über die Beschäftigung und Wissensaneignung ein Plus erzeugt. Unterm Strich ein „Mehr“ und solltest Du das Gefühl haben, sie einzufrieren, weil genug, finde ich das legitim. Möchtest Du sie weiterfüttern und die letzten Etappen mitverfolgen: ebenso legitim. Möchtest Du Motti nach aussen geben, weil sie vielleicht ein Vogel snacken würde: ebenso legitim.


    Alles Liebe,

    Natalia

    Hi Kathleen,


    auch ich habe mich fast irre gesucht nach Ligustrum ovalifolium - bei uns ist dieser leider auch keine typische Heckenpflanze…

    Im Unterschied zu L. vulgare sind die Blätter deutlich größer und weicher. Er treibt gerne einzelne längere Äste, die Blätter wachsen links und rechts nebeneinander (nicht versetzt). Als Hecke kann er sehr hoch wachsen.

    Leos Tipp finde ich super - soviel ist um diese Jahreszeit nicht mehr grün. Und eine App ist hilfreich.

    Im Vergleich zum Kirschlorbeer sind die Blätter deutlich kleiner.

    Mir hat bei der Suche geholfen, nach möglichst hohen Hecken Ausschau zu halten.


    Viel Erfolg!

    Zum Thema Frachtraum und Temperaturen:

    I.d.R. ist dieser aufgeteilt und natürlich werden beim Transport von Tieren etc. die Bedingungen kontrolliert und angepasst. Es ist aber gut möglich, dass das aufgegebene Gepäckstück in einem Frachtraum landet, wo diese eben nicht angepasst werden - dann kann es sehr kalt werden. Es ist nicht möglich eine Info zu bekommen, in welchem Teil des Frachtraumes Dein Koffer landet.

    Diese Informationen habe ich von einer mir bekannten Flugbegleiterin verifizieren lassen.

    Aus Anlass hatte mich das mal sehr interessiert…


    Im Übrigen: das Handgepäck wird zum Teil streng kontrolliert. Kennen wir ja alle. Ich persönlich würde mich nicht trauen hier Insekten reinzupacken.

    Wie schon richtig geschrieben wurde: Auch jeder aufgegebene Koffer wird durchleuchtet. Und bei Verdacht aussortiert und durch Personal kontrolliert. Hier muss m.W.n. der Eigentümer anwesend sein. Sprich: man wird ausgerufen und in deinem Beisein wird der Koffer geöffnet. Hatte da schon eine sehr interessante Situation…

    In meinen Augen ist es beim aufgegebenen Gepäck deutlich unwahrscheinlicher, dass ein kleines Insekt entdeckt wird, da ja große Mengen von Gepäck automatisiert durchleuchtet werden.

    Allerdings kann man eben nur hoffen, dass herrschenden Einflüsse im Frachtraum nicht zu extrem sind.


    Würde mich arg wundern wenn ein Land so dämlich wäre WANDERFALTER zu schützen weil das absolut sinnfrei ist.


    Bei (oberflächlichen) Recherchen letztes Jahr bin ich darüber gestolpert, dass viele Länder ihre Ausfuhrregelungen für native Arten verschärft haben und sehr genau hingeschaut wird. Und sensibel bestraft wird.

    Und wir wissen alle: Schutzstatus ist nicht zwingend logisch.

    Hier greift eher die Logik: „es darf nichts raus“ - was verständlich ist - welche Person am Flughafen kann Dir treffsicher eine Art bestimmen und entscheiden, ob sie nun eventuell geschützt ist oder nicht?!


    Ich persönlich würde immer zweimal überlegen, ob ich Rücklagen so verballern möchte oder gar ungewollt meinen Urlaub verlängern möchte…Naiv zu denken „passt scho, was soll denn passieren“ halte ich für mutig ( ;

    Das mit dem kochendem Wasser ist mir neu - die ganze Pflanze oder nur die unteren Stängel?



    …hilfreich ist, wie auf dem Bild sichtbar, wenn der Behälter eher geschlossen und nicht luftig ist und viele Pflanzen drin sind. Dann schaffen es bei mir Weide / Pappel aber dennoch nur max. 2 Tage…

    Bei Recherchen bin ich schon ein paar mal beim Spektrum Lexikon gelandet. Ich finde es sehr gut gemacht, da Fachbegriffe gut verlinkt sind und man sich effizient durcharbeiten kann.


    Schmetterlinge
    Schmetterlinge [von ostmitteldeutsch Schmetten (von tschech. smetana) = Rahm (vgl. engl. butterfly)], Schuppenflügler, Lepidoptera, mit über 160.0…
    www.spektrum.de



    Und ja, die taxonomische Nomenklatur ist entscheidend. Etymologisch finde ich die Trivialnamen dennoch sehr spannend und wir würden einiges verlieren, wenn sie komplett vergessen werden.

    Aus der Falterwelt fällt mir spontan kein gutes Beispiel ein, jedoch aus der Ornithologie:

    Im Zuge der Umbenennung diskriminierender Namen wurde auch der Ziegenmelker umbenannt (jetzt: Nachtschwalbe). Begründung: beruht ja nur auf einem Aberglauben.

    Diese Neuerung missfällt mir, da:

    1. viele Artnamen (trivial) auf einen Aberglauben zurückzuführen sind

    2. „Ziegenmelker“ in uns etwas zum Schwingen bringt.

    Da kommen doch sofort Bilder und Fragen auf! Damit setzt man sich eher auseinander. Dazu kann man auch wunderbar auf die Namensherkunft eingehen und das Erscheinungsbild des Vogels skizzieren…


    So. Genug geklugscheißert.


    Alles Liebe,

    Natalia

    Liebe Alle,


    ich finde das Thema auch spannend und möchte folgende Gedanken und Erfahrungen in die Runde geben:


    Bei Arten, die polyphag sind und sich von krautigen Pflanzen ernähren, kann das ggf. Sinn machen. Rainer (Nickname Oberbayer) hatte mir den Tipp letztes Jahr bei der Aufzucht von A. caja (Bären) gegeben. Danke an dieser Stelle nochmal!

    Hier ist es interessant zu beobachten, dass je nach Entwicklungsstufe, Jahreszeit, Futterqualität Individuum etc. die Präferenz bei den Raupen wechseln kann.


    Bei Arten, die man eher auf Bäumen findet, kann ein Futterwechsel zu Problemen führen, v.a. in früheren Stadien. Würde ich vermeiden und ist für mich logisch, da die Raupe in der Natur den Baum von sich aus nur unter Druck verlassen würde.


    Ich experimentiere immer wieder mal um zu lernen, habe jedoch durch einen Futterwechsel leider auch schon Individuen verloren. Lohnt sich für Erkenntnisse, wenn man jedoch seine Tiere primär gut durchziehen möchte, sollte man abwägen.


    Alles Liebe,

    Natalia

    Ich verwende Raupenkot ebenfalls im Garten als Dünger.


    Auf Instagram hab ich ein „Raupen-Profil“ (https://instagram.com/chatepelouse?igshid=NTc4MTIwNjQ2YQ==) - hier möchte ich schon länger ein Posting zum Thema Raupenkot machen, bin jedoch noch nicht dazu gekommen. Ich teile hier mal ein paar gesammelte Infos:

    (bitte die Kleinschreibung ignorieren - das ist mein Schreibstil dort :winking_face: Und auch noch eventuelle Rechtschreibfehler, noch nicht redigiert):



    bei manchen arten erfüllt der kot einen erstaunlichen zweck - beispiel spodoptera frugiperda (herbst-heerwurm) und mais:

    die futterpflanze wehrt sich gegen raupenfrass und entsendet stoffe (das phytohormon jasmonsäure) sobald sie angeknabbert wird. das schmeckt der raupe nicht.

    der kot der raupe wiederum, der sich oft zwischen blatt und pflanzenstängel sammelt, sorgt dafür dass der salicylsäurespiegel in der pflanze steigt. das ist der bekämpfungsmechanismus der pflanze gegen pathogene (zb. pilze). da die pflanze nicht beide abwehrstoffe gleichzeit fahren kann, sinkt die „raupenabwehr“ (die jasmonsäure) und die raupe kann gut weiter essen.

    sie spielt die beiden verteidigungsstrategien zu ihren gunsten gegeneinander aus.


    quelle: https://www.pflanzenforschung.…n-mit-ihrem-kot-die-10498



    kacke kanone

    die biologin martina weiss hat erforscht, dass die raupe von epargyreus clarus seinen kot bis zu 1,5 m weit wegschiessen kann.

    so können fressfeinde wie wespen die raupe nicht finden. denn diese folgen dem geruch des kots.


    quelle: https://www.wissenschaft.de/er…nde-mit-falscher-kotspur/



    ein weibchen muss sehr sicher auswählen, wo sie ihre eier ablegt, damit ihr nachwuchs möglichst gut durchkommt. wissenschaftler des max-planck-instituts haben am beispiel manduca sexta (tabakschwärmer) herausgefunden, dass kot von artgenossen bei der wahl der ablageoflanze eine rolle spielt kann. das weibchen riecht stoffe im kot (karbonsäuren) und weiss: die pflanze ist schon besetzt, und fliegt weiter.

    Ist ja leider nicht son netter Kollege, der Schwammspinner

    Schon gesagt, gehört wiederholt:

    Es ist ein netter Kollege!


    Wir Menschen werten in Schädlinge und nützliche Arten. Und verdrängen bei diesen Einteilungen, dass der Mensch nicht ohne die Natur existieren kann. Anders herum gefragt: Welchen Nutzen hat der Mensch?

    Wir sind Teil eines hoch komplexen und ineinander verzahnten Ökosystems, welches unsere Lebensgrundlage darstellt. Jede Art hat darin ihre Funktion und Daseinsberechtigung!

    Nachdem sich die Raupen eingegraben haben, ist ein Sprühen nicht notwendig. Die Arbeit kann gespart werden.

    Wenn die Erde zu Beginn leicht feucht war, hat die Raupe eine Erdhöhle gut bauen können.

    Die Puppen holst Du ja sowieso nach 10 - 14 Tagen raus.

    Ich öffne die Öffnung der Kartons nach 2, 3 Tagen, damit es trockener wird und Schimmel vermieden wird.

    Lieber Andreas,


    anscheinend triggert Dich das Kokosnuss-Substrat? Ich bin noch nicht lange „dabei“ und deshalb sind mir anfängliche Sorgen und Fehler noch recht frisch im Kopf, weshalb ich dieses einfache Substrat gerne empfehle.

    Das Du mit Deiner Methode Erfolg hast, hab ich keinen Moment angezweifelt.

    Freue mich jedoch, dass es Dich bewegt hat diese guten und ausführlichen Infos zu teilen.



    Liebe Laurelin,


    nein, nicht von Anfang an, Raupen und Erde sind keine gute Kombi. Hygiene ist entscheidend und Kot schimmelt sehr sehr schnell. Vor allem in Verbindung mit Erde / Feuchtigkeit. Nur im Notfall ist das Substrat im Terrarium bei noch fressenden Raupen, die sich eventuell verpuppen wollen, wenn ich länger als einen Tag weg bin. Oder es meiner Raupen-Sitterin leichter machen möchte. Und natürlich nur bei Arten, die eine Erdpuppe machen.

    Ich habe anfangs auch einfach Erde genommen (Maulwurfshügel) und hatte dadurch Ausfälle. Gerade wenn man erst anfängt und noch nicht alles richtig einschätzen kann, finde ich es mit normaler Erde deutlich schwieriger als mit Kokosnuss-Substrat.


    Für mich hat das Substrat für 2 weitere Anwendungen Vorteile:

    1. Bei der Lagerung von Puppen / Überwinterungen von Raupen ist es noch schwieriger den Grad zwischen zu feucht oder zu trocken abzuschätzen. Da ist das Substrat extrem dankbar, es speichert die Feuchtigkeit sehr gut und schimmelt eben nur im Ausnahmefall.

    2. Abwesenheit. Wenn ich nicht zuhause bin kümmert sich eine Freundin um die Raupen. Um hier den Aufwand für sie gering zu halten, habe ich ein „Notfall Setup“ - es muss nur nach dem Futter geschaut werden. Ich habe unterschiedliche Setups ausprobiert und das Beste bei Arten, die Erdpuppen machen, war:

    - unten eine großzügige Schicht ganz leicht feuchtes Kokosnuss-Substrat

    - oben drauf eine gute Schicht Kleintierstreu, trocken, so schimmelt der Kot der fressenden Raupen nicht und Raupen können sich trotzdem super verpuppen

    Klappt auch gut bei einer kurzen Abwesenheit ohne Raupen-Sitter.

    Setups mit nur Erde oder Streu oder Erde und Streu oder oder oder ergaben Puppen mit Verpuppungsfehlern. Oder Schimmelprobleme.


    Das Substrat kostet wenig und minimiert mögliche Probleme. Und damit Stress bei mir und Ausfälle bei den Tieren.

    Lieber Michael, lieber Dennis,


    ich sehe mit Freude wie ein Konflikt enden kann! Danke!


    Und nein, ich habe Deine Antwort keinesfalls als unfreundlich wahrgenommen, hatte eher Bauchschmerzen, dass Du meine Aussage zu den „untereinander feindlichen Naturschützern“ auf Dich bezogen hast. Das war nicht als Angriff in Deine Richtung gemeint, eigentlich hatte ich beim tippen eine Situation bei uns vor Ort im Kopf. Leider beobachte ich regelmässig, nicht nur konkret bei mir in der Region, dass unter Naturschützern unterschiedliche Schutzkonzepte aufeinanderprallen und für Zerwürfnisse sorgen. Wenn man schon untereinander nicht einig wird, obwohl man das selbe Ziel verfolgt…


    Ich kann verstehen, dass Du nach zweimaligem Kontakt gefrustet bist, vor allem wenn gar nichts zurück kommt.

    Wenn ich es richtig verstehe, liegt das schon länger her? Vielleicht hat sich bei der personellen Besetzung etwas geändert oder die Pflegekonzepte werden nach so vielen Jahren sowieso überarbeitet? Damit möchte ich Dich bekräftigen, eventuell einen neuen Kontaktversuch zu starten. Dafür muss man sich nicht in die Rolle des Nörglers begeben. Manchmal sind es Kleinigkeiten bei der Formulierung - das Herausstellen der positiven Pflegemaßnahmen in den naheliegenden Gebieten, mit dem Hinweis, dass es im Schandental ebenfalls gut greifen würde o.ä.. Sollten Hinweise auf fruchtbaren Boden fallen, wärst Du sicher kein Nörgler, sondern der Grund für eine positive Veränderung.

    Der größte Feind des Naturschützer ist oft der andere Naturschützer.

    Dennis hat es freundlicher als Zielkonflikte ausgedrückt.


    Ich würde auch weiter nerven - vielleicht an anderer Stelle, in dem man mit dem Schafhirten spricht?


    Ich kenne das Gebiet nicht, aber wenn es nicht zu hanglastig ist, wäre eine Beweidung mit Rindern ggf. sinnvoller als mit Schafen. Da gibt es aktuell sehr spannende (und hoffnungsvolle!) Studien.


    Manchmal kommt auch in Frage, sich statt mit der Behörde mit einem ansässigen Verein / Stiftung kurzzuschliessen und in einem Gespräch bestehende Probleme zu diskutieren. Und mögliche Anpassungen bei den Pflegemaßnahmen zu erörtern. Dieser Ansprechpartner hat es unter Umständen leichter diese bei der Naturschutzbehörde vorzubringen und umzusetzen.