Begriffe: Magerrasen, Pionierstandorte, Sukzession, Aufforstung, Überweidung, Beweidungsintensität, Entbuschung, Nutzungsaufgabe, Aufforstung, Kahlschlag (Neuschaffung von Lichtungen), breite Säume, schwere Befahrung für Bodenoffenhaltung, Schonung Futterpflanzen überwinternder Arten (Pflegeverzicht), Verfilzung Wiese
Zentrale Begriffe: Vermeidung Düngung + Vermeidung Pestizidanwendung, Kahlschlag, breite Säume, Pflegeintensität (Mahd, Beweidung), partielle Mahden
Ähnliche, adäquat gebräuchliche Begriffe: Extensive Pflege + Entbuschung + Vermeidung Sukzession;
Kahlschlag + Schaffung Nieder- und Mittelwälder + Erhalt lichter Wälder
Erhaltung Magerrasen: Roter Würfel-DF, Hufeisenklee-Gelbling (Kalk), Grüner ZF
Erhaltung Pionierstandorte: Roter Würfel-DF, Hufeisenklee-Gelbling, Eisenfarbener Samtfalter (Vermeidung Begrünung und Bepflanzung an Böschungen)
Sukzession einschränken: Roter Würfel-DF, Blauschillernder Feuerfalter
Ausbleiben Mahd in Überwinterung: Großer Feuerfalter (ampferreiche Grünlandparzellen) (Komma-DF)
Kahlschlag (Schaffung Waldlichtungen): Gelbwürfeliger, Gold-DF, Schwarzer Alpollofalter, Leguminosen-Weißling, Dukaten-Feuerfalter, Brauner Eichen-ZF (regelmäßige Eichenverjüngung), Schlüsselblumen-Würfelfalter, Feuriger PM, Silberfleck-PM, Braunfleckiger-PM, Wachtelweizen-SF, Baldrian-SF, Großer Eisvogel, Kleiner Schillerfalter, Blauschwarzer Eisvogel (großflächiger Kahlschlag), Gelbringfalter (kleinflächig), Wald-Wiesenvögelchen, Weißbindiges Wiesenvögelchen, Weißbindiger Mohrenfalter, Graubindiger Mohrenfalter, Gelbbindiger Mohrenfalter (kleinflächig) (21 Arten)
-> Ausnahmearten, welche ohne Kahlschlag überleben: Waldbrettspiel (häufige Waldart)
Entbuschung (vgl. Sukzession einschränken): Segelfalter (Ausnahme Vermeidung Entbuschung wertvoller niedrigwüchsiger Krüppelschlehen), Blauschillernder Feuerfalter, Kreuzdorn-ZF, Kleiner Schlehen-ZF (Ausnahme Vermeidung Entbuschung wertvoller niedrigwüchsiger Krüppelschlehen), Alexis-Bläuling, Fetthennen-Bläuling, Storchschnabel-Bläuling, Zahnflügel-Bläuling, Silbergrüner Bläuling, Großer PM, Hochmoor-PM, Randring-PM, Braunfleckiger PM, Flockenblumen-SF, Braunauge, Rotbraunes Wiesenvögelchen, Großer Waldportier, Ockerbindiger Samtfalter (18 Arten)
Förderung Stockausschläge: Segelfalter, Kreuzdorn-ZF, Kleiner Schlehen-ZF
Erhalt/ Förderung Nieder-, Mittelwälder: Schwarzer Alpollofalter, Brauner Eichen-ZF, Wachtelweizen-SF, Baldrian-SF, Blauschwarzer Eisvogel (essenziell für Restpopulationen Schwäbische Alb), Gelbringfalter, Wald-Wiesenvögelchen, Weißbindiges Wiesenvögelchen, Blaukernauge
Seltenes Mähen Säume entlang Waldwege: Gelbwürfeliger, Gold-DF, Wachtelweizen-SF, Rotbraunes Ochsenauge, Weißbindiger Mohrenfalter
Seltenes Mähen Säume innerer und äußerer Waldränder: Gelbwürfeliger, Gold-DF, Dukaten-Feuerfalter, Rotbraunes Ochsenauge, Weißbindiger Mohrenfalter
Seltenes Mähen Säume entlang Gebüsche: Gelbwürfeliger DF
Seltene Pflege von Säumen: Mattscheckiger Braun-DF, Schachbrettfalter
Sukzession Waldsäume: Großer Eisvogel, Kleiner Schillerfalter, Großer Schillerfalter, Großer Fuchs, Baumweißling
Schaffung breiter Waldsäume: Großer Eisvogel, Kleiner Schillerfalter, Großer Schillerfalter, Gelbbindiger Mohrenfalter, Graubindiger Mohrenfalter/Kleiner Waldportier (+ extensive Pflege)
Extensive Beweidung (Überweidung schädlich): Roter Würfel-DF (Futterpflanze verschwindet bei intensiver Beweidung), Brauner Feuerfalter, Violetter Feuerfalter (bodensaurer Magerrasen), Westlicher Quendel-Bläuling, Großer Sonnenröschen-Bläuling, Streifen-Bläuling, Wundklee-Bläuling (oder einmalige Mahd bzw. partiell), Mittlerer PM, Natterwurz-PM (oder Mahd in mehrjährigem Abstand), Wachtelweizen-SF (frische, feuchte Magerstandorte) (10 Arten)
Extensive Beweidung im Wald (Waldweide auf Kahlschlagflächen, Lichtungen): Komma-DF, Dukaten-Feuerfalter, Feuriger PM, Silberfleck-PM, Gelbringfalter
Stärkere Beweidung/ Intensiv (+Entbuschung): Spätsommer-, Sonnenröschen-, Mehrbrütiger-, Steppenheiden-Würfel-DF, Berghexe
Schwere Befahrung für Schaffung Offenböden: Mehrbrütiger Würfel-DF, Berghexe
Partielle Mahden (vgl. alternativ zu Extensive Mahd als Methode denkbar): Komma-DF, Heilziest-DF, Heller, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Storchschnabel-Bläuling, Wundklee-Bläuling (oder einmalige Mahd), Lungenenzian-, Thymian-Ameisenbläuling
Extensive Pflege (Beweidung, Mahd): Komma-DF, Brauner Feuerfalter, Violetter Feuerfalter (bodensaurer Magerrasen), Grüner ZF, Alexis-Bläuling, Heller + Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling + Lungenenzian- + Thymian-Ameisenbläuling (festgelegte Mahdtermine), Zahnflügel-Bläuling, Silbergrüner Bläuling, Esparsetten-Bläuling, Großer PM, Braunfleckiger PM, Goldener SF, Wegerich-SF, Flockenblumen-SF, Baldrian-SF + Rotbraunes Wiesenvögelchen (Brachfallen möglich), Großes Wiesenvögelchen (Moore), Weißbindiges Wiesenvögelchen, Rundaugen-Mohrenfalter, Blaukernauge (20 Arten)
Intensive Pflege: Schwarzbrauner, Sonnenröschen-Würfel-DF
Vermeidung Verfilzung, lückige Vegetation: Komma-DF (bereits geringfügig sehr schädlich), Scheckenfalter, Ockerbindiger Samtfalter/Berghexe (lückige Bestände notwendig)
Erhalt lichter Wälder: Grüner ZF, Schlüsselblumen-Würfelfalter, Graubindiger Mohrenfalter
Unterstützung Lebensraum bestimmter Ameisen: Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Ameisen empfindlich gegen Vegetationsverdichtung), Lungenenzian-, Thymian-Ameisenbläuling
Erhalt Bergwiesen + feuchtes Grünland/ Moorrandstreifen: Lilagold-Feuerfalter, Wachtelweizen-SF
Klimaflüchtlinge, Rückgänge: Großer Eisvogel (milde Winter negativ für Raupenstadium), Weißbindiger Mohrenfalter, Graubindiger Mohrenfalter, Rundaugen-Mohrenfalter
Klimaprofiteure, Ausbreitung: Kurzschwänziger Bläuling (vgl. Thema „Generationenfolge“ in "Freilandforschung"), Weißer Waldportier
Ohne Hinweis, da noch in vielen weit verbreiteten Biotoptypen enthalten: Kleiner Würfel-DF
Weitere: Einschürige Mahd wechseltrockener Magerwiesen (Heilziest-DF), düngungsfreie Grünlandnutzung (Dunkler DF), Erhalt Feuchtwiesen und feuchte Grasstreifen an Wäldern und Mooren angrenzend (Spiegelfleck-DF), magere Straßenböschungen (Schwalbenschwanz), Moorerhaltung + optimale hydrologische Moorfunktionalität (Hochmoor-Gelbling, Hochmoor-Bläuling), keine Insektizidanwendung gegen Goldafter (Baumweißling), viele anthropogene Einflüsse (z.B. Kahlschläge, Bahndämme) (Vogelwicken-Bläuling), kurzfristiges Brachfallen Feuchtwiesen (Mädesüß-PM), Brachfallen Feuchtwiesen (Randring-PM), Schonung Salweide im Waldverband (Großer Fuchs), Extensive Nutzung Moorränder (Gelbringfalter)
Ideal wäre ein Beispiel in Deutschland zu finden, wo je nach Maßnahme alle aufgeführten Arten tatsächlich vorkommen, um die Theorie auch praktisch zu belegen, aber der Verbreitung wegen wird man nie 100% der potenziell möglichen Arten des bevorzugten Habitattyps praktisch kurzfristig fördern können, maximal langfristig wenn klimatische und andere Komponenten wie große Patchsysteme die Neuansiedlung bzw. Erstbesiedlung begünstigen.
Ich denke auch in dem Bereich ist die Veranschaulichung von Theorie und Praxis vorteilhaft.
Vielleicht kennt jemand interessante Beispiele von Pflegemaßnahmen oder generell Gebiete, in denen ein sprunghafter Anstieg der Artenzahl oder Individuen verschiedener Arten beobachtet werden konnte. Je näher die Theorie alle wichtigen Ökosystemkomponenten einbezieht, umso eher sind praktische Erfolge garantiert.
Gruß Kai