Ich muss vorausschicken, dass ich kein Lepidopterologe bin. Aber das hier angesprochene Thema interessiert mich generell und ich habe den Artikel von Dapporto gelesen.
Die Annahme, dass es sich um zwei verschiedene Arten (und nicht Unterarten) handelt, leitet Dapporto nicht allein aus der Tatsache ab, dass es ein wenig unterschiedliche Formen beim Genital des Männchens gibt, sondern aus seinen Befunden, dass es in Monte Beigua eine Mischpopulation gibt. Hier kommen beide Formen nebeneinander vor, aber -so Dapporto- ohne dass es intermediäre Formen gibt.
Daraus leitet er augenscheinlich ab, dass sich die beiden Formen trotz Beieinanderlebens nicht mischen. Daraus wiederum schließt er, es handle sich um zwei Arten.
Aber in der Biologie kommt es -sowohl bei Pflanzen und Tieren-. doch oft vor, dass bei einer Kreuzung zweier Formen eine bestimmte Eigenschaft dominant, die andere rezessiv ist und dass es dann oft keine Zwischenformen gibt? So dass man aus dem Befund "es existieren keine intermediären Formen" keineswegs darauf schließen kann, dass keine Kreuzungen stattfinden.
Ferner hat sich die zugrunde liegende Annahme, wenn zwei unterschiedliche Formen sich kreuzen, ist es ein und dieselbe Art, wenn sie sich aber nicht kreuzen, sind es zwei verschiedene Arten, schon lange als falsch erwiesen. Ungeachtet dessen, ob sich die Nachkommen dann fortpflanmzen können oder nicht.
Insgesamt gesehen ist mein Eindruck, den ich aus dem gewonnen habe, was ich darüber gelesen habe, dass es sich maximal um zwei verschiedene Subspezies handeln kann. Es scheint auch nicht opportun, einen einzigen minimalen Längen-, Größen- oder Formunterschied dazu zu benutzen, um "Arten" aufzustellen oder zu trennen.
Meine Meinung.
Erwin