Beiträge von Harald

    Danke euch für die guten Wünsche zum Gelingen der Zucht.


    Genau wie du es schreibst Rudi, das mit den sommerlichen Temperaturen pünktlich zum Schlupf der Falter war ein äußerst günstiger Umstand. Die Zeit der Puppenruhe war
    noch sehr kühl. Wären die Falter in dieser Zeit schon aufgetaucht, hätte ich sie im Zimmer halten müssen. Das wäre viel, viel komplizierter geworden. Da hatte ich Glück!


    Klaus-Bernhard, ich hatte daran gedacht auch Natternkopf als Futterpflanze auszuprobieren. Zwei Dinge haben mich davon abgehalten. Erstens wachsen die Pflanzen hier
    auf sandigem, trockenem Standort. Die Pflanzen entwickeln wenig Blattmasse, da hätte ich mit Nachschub bald Probleme bekommen. Und zum Zweiten haben mich die
    Winzigkeit der Eier davon abgehalten. Die Eiraupen sind so klein, dass sich der Futterwechsel extrem kompliziert hätte.
    Aber in diesem Zusammenhang gibt es noch etwas Interessantes zu berichten. Die Aufzucht der Elterntiere (Raupen) habe ich auf Labkraut und Ampfer durchgeführt.
    Zwischendurch wurden immer mal wieder andere Pflanzen mit in den Zuchtbehälter gelegt. Weidenröschen wird oft als Futterpflanze genannt. Meine Raupen mochten
    zumindest Epilobium hirsutum nicht! Interessant war, dass sie immer mal wieder an Esche geknabbert haben. Allerdings blieben Labkraut und Ampfer das Hauptfutter.


    VG - Harald

    Hallo,


    jetzt kann ich jetzt durch eigene Erfahrungen die Antwort geben. Meine H. livornica-Raupen wurden unter unseren natürlichen Tageslichtzeiten aufgezogen.
    Meine Angst, dass eine Langtagaufzucht infertile Falter zur Folge hat, war unbegründet. Aus einem Eiermix aller befruchteter Weibchen, sind jetzt innerhalb
    weniger Tage die Raupen geschlüpft. Auch in bezug der Falterfütterung habe ich andere Erfahrungen gemacht, als das was ich hier im Forum zuvor gelesen habe.
    So las ich, dass frische Falter erst einige Tage intensiv gefüttert werden müssen, um ein Kopula zu erzielen. Bei mir waren innerhalb von 3 Tagen zuerst
    14 Männchen geschlüpft, dann kam das erste Weibchen. Dieses ging sofort in der ersten Nacht ohne vorherige Nahrungsaufname in Kopula. Am nächsten Tag
    schlüpften weiter 3 Weibchen, auch von denen gingen mindestens 2 in der ersten Nacht in Kopula. Alle in Kopula befindliche Weibchen habe ich gekennzeichnet.
    In der Nacht nach der Paarung waren die Weibchen im ständigen Schwirrflug an den Futterpflanzen zu beobachten. Ich hatte vorher Kunstblumen mit kleine Näpfen
    versehen und diese mit Honigwasser gefüllt. Bevorzugt von den Faltern wurden ganz eindeutig lebende blühende Pflanzen. Von diesen blühenden Pflanzen wiederum
    wurde hier Echium vulgare (Gewöhnlicher Natternkopf) mit Abstand am meisten angeflogen. Dabei konnte ich beobachten, dass die Weibchen zur selben Zeit den
    Nektar aufnahmen und Eier an die Unterseiten der Blüten klebten. Pflanzen die ich extra wegen der Eiablage in die Voliere gestellt hatte, wurden so gut wie nicht
    angeflogen. (Rumex und Galium)
    So, nun sind die Raupen geschlüpft und auch hier ergab sich wieder eine Besonderheit. Ich habe ein paar Zuchtbehälter mit verschiedenen Futterpflanzen bestückt,
    um Vorlieben zu testen. Galium und Vitis vinifera wurden sofort angenommen. Auf Rumex liefen sie wild umher, ohne sich festzusetzen. Aber eine Pflanze wird von
    den Ei-Raupen sehr bevorzugt und das ist Spargel (Asparagus). Auf den feinen grünen Spargeltrieben sitzen sie sofort still und schon nach ein paar Stunden konnte
    ich hier die ersten Kotspuren sehen. Mal sehen wie das weitergeht.


    VG - Harald


    Eier von H. livornica an und in den Blüten von Echium vulgare

    Hallo Maxi,


    ich würde alle Falter gemeinsam in eine möglichst große Voliere tun. So ist die Chance, dass sich ein Paar zur Kopula findet am größten. Und unbedingt nach draussen,
    Luftbewegung zur Verteilung der Pheromonen (die das lockende Weibchen abgibt) ist zwingend notwendig. Auch wenn es jetzt mancherorts nachts noch ziemlich kühl
    ist, das macht H. pinastri nichts aus. Jetzt blühen in den Gärten fast überall die Geißblätter, davon stellst du einige in ein Glas. Sie dienen den Faltern als Nektarquelle.
    Auf diese Weise gelingt dir sicher eine Kopula.


    VG - Harald

    Hallo,


    es sind beide definitiv Vanessa atalanta-Raupen. Warum wunderst du dich über die verschiedenen Entwicklungsstadien? Das ist vollkommen normal. Selbst wenn in deinem
    Gebiet nur ein Weibchen leben würde (was natürlich unwahrscheinlich ist), dann wird sie über Wochen immer wieder Eier legen. Die Falter leben relativ lange und legen über
    einen entsprechend langen Zeitraum Eier. So kannst du bis zu den ersten Frösten Puppen und auch Raupen in allen Stadien finden. Das ist normal.
    VG - Harald

    Hallo Ute,


    ich kann dir nur recht geben, Cossus cossus sind sehr interessante und tolle Tiere. Ich habe am 18.05.2010 auf dem Weg von der Arbeit mal eine Raupe gefunden.
    Sie war gerade dabei die Straße zu überqueren, aber wegen ihrer Größe war sie nicht zu übersehen. Da ich schon lange mal einen Weidenbohrer sehen wollte,
    habe ich sie mitgenommen. Sie kam in einen Plasteeimer mit Erde und Moos und war schon nach kurzem Umherlaufen im Substrat verschwunden. Dort hat sie sich
    eine Art Kokon gebaut. Mehrer Tage suchte ich danach das Fundgebiet nach weiteren Raupen ab und ich hatte Glück. Eine Woche später fand ich eine weitere Raupe,
    die aber um Einiges kleiner war als die erste. Auch sie kam in einen Eimer und verkroch sich dort auch und baute einen Kokon. Noch ein paar Tage fand ich dann
    nochmal eine große Raupe. Auch sie kam in einen Behälter und verschwand im Substrat.
    Am 20.06. habe ich 2 Kokons geöffnet und in jedem befand sich eine Puppe. Die Große war weiblich, die Kleine männlich.
    Am 11.07. schlüpfte das erste Weibchen. Am nächsten abend wollte ich mit ihr zum Fundort, um ein Männchen anzulocken. Doch hatte sie ähnlich wie deine schon
    in der ersten Nacht Unmengen von Eiern gelegt. Leider!!! Sie wurde dann im Fundgebiet freigesetzt, ob es noch eine Kopula gab ist fraglich. Ich vermute, sie müssen
    schon in der ersten Nacht angeflogen werden. Am 20.07. schlüpfte das Männchen, dieses ließ ich direkt aus der Voliere fliegen. Am 25.07. schlüpfte dann ein zweites
    Weibchen. Leider hatte ich in der darauffolgenden Nacht keine Zeit das Treiben zu beobachten. Also habe ich sie schweren Herzens im Fundgebiet freigesetzt.
    Die Fundstelle befindet sich in der Mitte eines Dorfes, am Rand eines Teiches. Am Straßenrand stehen alte knorrige Kopfweiden. Die Stämme sind mit Löcher übersät
    und es liegt ein saurer Geruch in der Luft.
    Bis heute konnte ich keine weitere Raupe finden.


    VG - Harald



    Die erste Raupe!


    Oben die weibliche und unten die männliche Puppe


    Das erste Weibchen


    Der Kokon (nach dem Schlupf) des zweiten Weibchen's

    Hallo Jürgen,


    Bild 1: Zikade - (Fieberiella sp.?)
    Bild 2: Wildbiene (eventuell Halictus oder Lasioglossum) - Bestimmung an Hand des Bildes sehr schwer!


    Alles nur Hinweise in welche Richtung es geht, aber für die exakte Bestimmung bedarf es noch die Meinung eines Experten.
    VG - Harald

    Hallo,


    beim Suchen nach Informationen zu Hyles livornica habe ich einen Hinweis gefunden, dass die Raupenaufzucht (ähnlich wie bei Archerontia atropos)
    unter Taglichtbedingungen wie in unseren Breiten unfruchtbare Eier zur Folge hat. Kurztagsbedingungen von weniger als 14 Stunden am Tag sollen
    fruchtbare Falter hervorbringen. Meine Raupen sind leider schon teilweise in L5, deshalb macht es wohl wenig Sinn, jetzt noch die Tageslichtzeit zu
    reduzieren. Gern würde ich noch eine Generation ex ova züchten. Wie sind unter unseren Tageslichtbedingungen die Chancen auf fruchtbare Falter?
    Wäre schön, wenn mir Jemand seine Erfahrungen diesbezüglich mit der Linienschwärmerzucht mitteilt.


    Danke und VG
    Harald

    Einer der Fachleute hier im Forum hat das Rätsel eben per p. Nachricht schon gelöst, möchte aber wohl nicht am Spiel teilnehmen.
    Also, jetzt wird's einfach und mit dem nächsten Hinweis ist das Rätsel praktisch gelöst. Die Art gehört zu den Zygaenidae.


    Viel Spaß beim Weitermachen.