Ethylacetat und Farbverlust bei Käfern

Hallo Roland,
Farbverluste bei Marienkäfern durch Ethylacetat sind mir bisher nur aufgefallen, wenn die Konzentration des Giftes im Tötungsglas so hoch ist, dass die Tiere dadurch befeuchtet wurden.
Wie dem auch sei - bei empfindlichen Exemplaren empfehle ich als Tötungsmethode das Einfrieren der Tiere. Auch bei Marienkäfern habe ich da ausgezeichnete Erfahrungen gemacht (ich habe eine größere Anzahl Marienkäfer für Ausstellungszwecke und für Präparierübungen unserer Studenten gefrostet).

Viele Grüße
Joachim

Moin,

der Feuchtigkeitsgrad im Tötungsglas ist eigentlich die wichtigste Sache, die zu beachten ist, grundsätzlich. Man sollte mit dem Ethylacetat immer sparsam umgehen, weil ansonsten neben Farbverlusten auch die unangenehmste Eigenschaft der Rüssler im Tötungsglas zum Tragen kommt, nämlich das dauerhafte Versteifen der Gliedmaßen, was eine vernünftige Präparation so gut wie unmöglich oder extrem aufwändig macht. Zwei bis drei Tropfen Ethylacetat in einem 100 ml Gefäß reichen vollkommen aus, müssen jedoch, je nach Häufigkeit des Öffnens, entsprechendöfter nachgelegt werden.

Des Weiteren weise ich einfach mal darauf hin, dass die Farbe rot nicht nur bei coccinellidae, sondern bei allen Invertebraten, die eine deutliche Rotfärbung aufweisen, sehr schnell am Licht zerfällt. ursächlich hierfür sind vorallem die ultravioletten Anteile des Lichtes. Also immer gut vor Sonnenlicht oder Neonlicht schützen. Deshalb werden Sammlungen ja auch in Schränken aufbewahrt.

Viele Grüße

Klaas

Hallo Klaas,
was Du schreibst ist alles sehr richtig und kann nur unterstrichen werden.
Hinzu kommt aber noch, dass sich die rote Farbe der Marienkäfer tatsächlich leicht in einem Lösemittel (hier Ethylacetat) löst. Das wird deutlich, dass bei zu viel Essigäther im Tötungsglas rote Farbflecken zurückbleiben können. Bei der Aufbewahrung von Marienkäfern in Alkohol färbt sich häufig die Konservierungsflüssigkeit rötlich ein (das sieht man aber nur bei relativ kleinen Alkoholmengen im Vergleich zu den Tieren - z.B. in kleinen Tubes).

Viele Grüße
Joachim