Kohlweissling?!

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  • Hallo Heinrich,


    ja, das sollte Pieris brassicae sein. Der große Kohlweissling wurde erstmals 1995 in Südafrika / West Cape nachgewiesen und hat sich der Literatur zufolge bereits in weiten Teilen des westlichen Südafrika als Neozoon etabliert. Eine Ausbreitung bis Namibia / Swakobmund bzw. ein verflogenes / verwehtes / verschlepptes Tier halte ich sehr gut für möglich.


    LG Thomas

  • Ich hatte vor einigen Tagen schon einmal einen Weissling in einer Gärtnerei in Swakopmund beobachtet, der mich an die "deutschen" Kohlweisslinge erinnert hatte, und sich deutlich unterschied von den normalerweise hier vorkommenden Arten (Belenois, Colotis usw.). Das hier fotografierte Exemplar flog in meinem Garten in Rössmund bei Swakopmund, also mitten in der Namib-Wüste. Dass sich Kohlweisslinge in und ringsum Kapstadt ausgebreitet hatten, habe ich schon einige Male gehört und auch in der Literatur gelesen, aber Swakopmund ist ja nochmals eine ziemliche Entfernung. Tja, da haben wir hier jetzt also "illegale Einwanderer" aus Europa, sozusagen.

  • Große Kohlweißlinge sind wohl nicht mehr nur rund um Kapstadt anzutreffen, man findet die Art mittlerweile im gesamten Westkap, bis hoch an die namibische Grenze. und von dort sind es geschätzt 1.200 - 1.500 km bis nach Swakobmund. Gerade bei verschleppten Exemplaren darf man ja nicht nur vom Falterstadium ausgehen, und mit Pflanzen- / Gemüselieferungen sind 1.500km für Eier und / oder Raupen ein Katzensprung.

  • Ja, das stimmt natürlich. Und das meiste Gemüse, das hier konsumiert wird, wird wohl aus dem Kap importiert. Die Frage ist natürlich, ob sich die Art hier weitervermehren kann, oder nur hier ist wegen des "Nachschubs" aus dem Kap.


    In der Vergangenheit war es immer so, dass - im Winter - tausende Falter diverser Arten (Weisslinge, Schwalbenschwänze, Monarchfalter, Distelfalter, Acraeas, auch einige Schwärmer, usw.) mit heissen Ostwinden aus dem Landesinneren an die Küste geweht wurden, gelegentlich Eier legten (z.B. Schwalbenschwänze an Zitrus), aber dann wieder verschwanden.


    Allerdings hat sich das Klima hier in den letzten Jahrzehnten sichtbar gewandelt. Als ich hier aufwuchs (also, sagen wir, vor 30 oder 40 Jahren) war Regen an der Namibküste ein ganz seltenes Ereignis, aber heutzutage regnet es an der Küste häufiger, zum Teil sogar mit Gewitterbildung.

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