Überwinterung L. quercus?

  • Hallo zusammen,
    eine kleine Frage meinerseits bezüglich der Eichenspinner-Puppen, die bei mir seit einiger Zeit lagern:


    Ich habe gelesen, dass die Art vornehmlich als Raupe überwintert (also davon ausgegangen, dass aus den Kokons bei warmer Lagerung ohne Probleme/Verzögerung etwas schlüpft), deswegen habe ich die Kokons (in der Hoffnung auf baldigen Schlupf) in meinem Zimmer bei konstanter Raumtemperatur und relativ geringer Luftfeuchte (Besprühung alle 1-2 Wochen) gelagert. Allerdings lagern die ersten dem Käfig entnommenen Kokons schon etwa 3 Monate und ich beginne mir langsam Sorgen zu machen, ob überhaupt noch etwas Schlüpft.


    Also...ist die lange Ruhepause normal oder liege ich bezüglich der Überwinterung falsch und sollte sie lieber schleunigst zu den anderen überwinternden Puppen ins Kalte setzen?



    Ein paar Daten noch, falls benötigt:


    Schlupf der Raupen: 26.7.2008
    Entnahme der ersten Kokons: 15.11.2008 (diese lagen allerdings schon 2-3 Wochen verpuppt im Käfig, Verpuppung also Ende Oktober)
    Entnahme der letzten Kokons: vorgestern



    Grüße
    Johannes

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  • Hallo Johannes,
    da ich wahrscheinlich der Auslöser für Dein Problem bin, will ich Dir gerne ein paar Informationen zur Zucht von L. Quercus geben. Die Raupen sind nicht an bestimmte Zeiten zur Überwinterung gebunden. Die Raupen fangen auch im Winter wieder an zu fressen, wenn sie aufgetaut und rege genug sind, mal etwas Nahrung aufzunehmen.


    Die Puppen überwintern nicht. Deine Puppen haben sich wahrscheinlich entschlossen zu überliegen! Da bin ich nun Schuld, habe nämlich den ehemaligen Zuchstamm aus Dänemark einfach durchgezüchtet.


    Wie können wir Dir nun helfen?


    Nach meiner Erfahrung reicht jetzt nur einen Winter für die Puppen vorzutäuschen, und das ist jetzt sogar noch zu schaffen.


    Also langsames Abkühlen der Puppen auf etwa 7 Grad etwa in zehn Tagen, danach auf nur 0 Grad am nächsten Tag.
    Du solltest Dir aber bewusst sein, das dabei die eine oder andere Puppe (meist schaffen dies nur wenige) das nicht überleben werden. (Viele Ausfälle). Danach bringst Du die Puppen wieder langsam auf Schlaftemperatur etwa 15 Grad bringen und warten bis sich die noch lebenden Oraganismen wieder melden. Danach kannst Du alle Puppen wieder aufwecken, also ins Warme etwa 30 Grad bringen.

  • Hallo zusammen,


    ich habe die Beobachtung gemacht, daß Lasiocampa Quercus alpina 1-2mal als Puppe und 1 mal Jungraupe überwintert. Die erwachsenen Raupen findet man in höheren Lagen der Alpen (über 2000 m) ab Ende August. Die Puppen im September unter Steinen. Das heißt die Entwicklung vom Ei bis zum Falter dauert 3 Jahre. Da die Puppen oft überliegen, dauert es manchmal noch 1 Jahr länger.


    Bei dernormalen Lasiocampa Quercus in tieferen Lagen läuft die Entwicklung wie von fladda beschrieben ab.


    Grüße aus dem winterlichen Tirol


    Werner

  • Sooo,
    ich wollte noch kurz Berichten, wie es gelaufen ist und mich für die Hinweise bedanken (du bist übrigens nicht der Auslöser, Franz ;)).
    Habe kurz nach den Beiträgen die Puppen langsam über 1-2 Wochen runtergekühlt. Die perfekten Temperaturen werde ich wohl nicht erreicht haben, aber es war dem Geratenen recht nahe. Wirklich getan hat sich seit der Abkühlung trotzdem nichts. Die Puppen haben alle die Ruhe weg.


    Kann ich noch hoffen, dass irgendwann etwas schlüpft oder sollte ich sie lieber aufgeben?
    Falls ja, wann könnte ich etwa damit rechnen?


    Grüße
    Johannes

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