Seidenraupenzucht in der Schweiz

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  • Botanische Gärten, Schmetterlingsparks und andere Tourismusbetriebe zeigen immer wieder die Faszination der Seidenraupen.
    Als Anschauungsunterricht sind derartige Projekte wie auf dem Ballenberg gut geeignet, auch wenn ich mich frage, wo die Leute die nötigen Blätter vom weissen Maulbeerbaum her kriegen wollen. Eine Bombyx-mori-Raupen frisst vom Schlüpfen bis zur Verpuppung bis zu 40 000mal ihr eigenes Körpergewicht. Ein halbes Kilogramm Raupen kann im Laufe seines Lebens zwölf Tonnen Blätter verzehren.
    Sie mögen es nicht zu heiss, nicht zu hell, und sie haben etwas gegen Fliegen, reagieren sensibel auf Zugluft, Hundegebell, Knoblauch und Parfum. Sie schätzen nur sehr saubere, ganz frische Maulbeerblätter, die nicht zu feucht, nicht zu trocken, aber gerne mundgerecht geschnitten sein dürfen. Nur wenn die Raupen sich wohl fühlen, belohnen sie ihre Züchter mit makellosen Kokons.


    Echte kommerzielle Gewinnung von Seide gibt es meines Wissens nur in China, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam. Und dort geschieht das Ganze in industriellen Dimensionen, die in der Schweiz gar nicht möglich sind. Die Seidenraupenzucht Luxi Xian, ein mittelgrosser Betrieb in China, bewirtschaftet zum Beispiel mehr als 4'500 Hektaren Maulbeerbäume und produziert jedes Jahr 50 Tonnen Seide.
    Ich kenne keine Seidenraupenzucht in Europa oder in den USA, die je auf eine rentable Grösse kam. Diese Erfahrung werden wohl auch die Swiss Silk Leute machen müssen. Sehr optimistisch scheinen sie ja nicht zu sein, wenn man ihre Homepage liest.

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