Lebenserwartung Acherontia atropos

  • Hallo,


    kennt jemand die Lebenserwartung von adulten Totenkopfschwärmern?
    Seit einigen Tagen sind meine ersten Falter geschlüpft und schwirren im Käfig umher. Wann kann ich unter optimalen Bedingungen mit einer Eiablage rechnen und wie schnell sterben die Schwärmer danach?


    Viele Grüße,
    Betty

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  • Hallo Betty,


    wenn du die Schwärmer nicht fütterst, zehren sie am Anfang von ihren Fettreserven, aber die sind natürlich irgendwann aufgebraucht. In der ersten Nacht nehmen sie normalerweise gar keine Nahrung auf, da klappt auch Zwangsfütterung nicht. Ab dann solltest Du sie unbedingt Fall füttern, wie da gibt's verschiedene Ansätze, aber dann lebt der Falter durchaus Wochen und nicht Tage. Such einfach mal nach "Zwangsfütterung" hier im Forum.


    Hast Du schon eine Kopula beobachtet? Wie viele Männchen und Weibchen hast Du denn momentan?


    Schöne Grüße,
    der moe

  • Hallo,


    bei guter Fütterung leben die Tiere locker 4-5 Wochen in Gefangenschaft. Damit die Tiere sich nicht schon nach 2-4 Nächten komplett "abgeflogen haben" würde ich diese einige Tage abwechselnd unter Dauerlicht halten. So bleiben die Tiere in der Ruhehaltung und verbrauchen nicht viel Energie. Um eine erfolgreiche Kopula zu erziehlen setzte ich ein weibl und ein männl. Tier in einen Gazewäschekorb von Ikea(funktioniert prima), bei 1x täglicher Fütterung. Nach ca. 1 bis 2 Tagen nach dem Schlupf gehen die Tiere in Kopula(Nachts).




    Gruß Klaus

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Ich bin dabei die Tiere zu füttern. Einige zappeln recht vehement. Ich denke, die sind dann noch nicht so hungrig, oder? Ich lass diese Tiere dann lieber wieder frei.
    Demnächst möchte ich den Tieren gerne Bienenwaben anbieten. Vielleicht fressen sie dann von selbst...
    Ich habe 4 Weibchen und 7 Männchen, wobei 2 Puppen noch nicht geschlüpft sind. Ich halte alle in einem Flugkäfig (1 m hoch). Eine Kopulation habe ich noch nicht beobachten können.

  • Hallo Betty,


    Du musst da schon bisschen Gewalt anwenden, die Tiere einiges aus. Es heißt nicht umsonst Zwangsfütterung, die wollen das nicht und wehren sich, bis der Rüssel wirklich im Honigwasser steckt, erst dann werden sie ruhig. Das heißt also keinesfalls, dass sie keinen "Hunger" haben!! Die kapieren nur einfach nicht, was Du mit ihnen vorhast.


    Honigwaben hab ich noch nicht ausprobiert, aber mit Spritze und Honigwasser geht's einwandfrei.


    Das mit dem Dauerlicht wollte ich auch schon schreiben, mache ich aber nur, wenn mir Männchen schlüpfen und noch keine Weibchen da sind, drum habe ich nach den Geschlechtern gefragt. Da Du aber von beiden Geschlechtern schon einige Tiere hast, brauchst Du das nicht mehr zu beachten. Der Käfig ist groß genug für mehrere Paar (und Paarungen), Du kannst sie aber auch wie Kemi jeweils als ein Pärchen in einen kleineren Behälter geben.


    Servus,
    der moe

  • Ich möchte jetzt nicht die Diskussion Langtag- vs. Kurztagbedingungen an dieser Stelle wieder einbringen, da findet man ja schon genug hier im Forum. Deshalb nur die Bitte nach einer kurzen Antwort an Kemi oder moe (und alle anderen erfolgreichen atropos-Züchtern) auf die Frage: Hab ihr darauf geachtet?


    (Ich habe jetzt 4 Weibchen und 3 Männchen im Flugkäfig, werden alle 2 Tage gefüttert, sind so seit 6 Tagen da drin und eine Kopula konnte ich noch nicht beobachten.)


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo zusammen.


    Die Kopulas finden meistens ca. eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit und dann nochmal um ca. 24.00 - 1.00 Uhr statt. Dauer der Kopula ca. 2-3 Stunden.
    Bevor die Weibchen sich nicht einige mal gepaart haben ,ist nur mit einer sehr zögerlichen Eiablage zu rechnen. Die Kopulas finden ohne weiteres schon in der ersten Nacht des Schlupfes statt und dann jede Nacht aufs Neue. Ich konnte auch schon Weibchen beobachten, die sich in einer Nacht mit zwei unterschiedlichen Männchen paarten. Daher ist die Haltung bei Dauerlicht zur Vitalerhaltung eher kontraproduktiv, vorausgesetzt, man hat genügend Männchen. Was in diesem Fall ja Sache ist.
    Bei 4 Weibchen und 7 Männchen würde ich zwei Männchen für die erste Woche raus nehmen und bei Dauerlicht und täglicher Fütterung ruhig stellen. Die restlichen Tiere dann ab in den Käfig zur Paarung.
    Nach einer Woche, kann man dann eines der "unverbrauchten" Männchen dazu nehmen und die schon etwas lädierten ruhiger stellen. Nach dieser ersten Woche des Paarens, sollten mehr Weibchen als Männchen im Käfig sein, damit die Weibchen Gelegenheit bekommen abzulegen. Zwei Männchen auf 4 Weibchen reichen locker. Da die Männchen ein sehr aggressives Paarungsverhalten zeigen, könnte es bei einem Männchenüberschuss sonst sein, dass die Weibchen kaum zum Eier legen kommen.


    Abgelegt wird an der Gaze des Flugkäfigs. Ein kleiner Kartoffeltrieb, der von der Decke des Flugkäfigs hängt, kann Wunder wirken. Von der Einstellung von harten Ästen ist abzuraten, da sich die stürmisch fliegenden Weibchen daran zugrunde richten könnten.


    Auf Kurz-/Langtag nehme ich bei atropos mittlerweile keine Rücksicht mehr. Der Knackpunkt scheint wirklich die vielfache Paarung der Weibchen und die Herkunft des Ausgangsmaterials zu sein.


    Lebenserwartung bei guter Fütterung, grossem Käfig und etwas Glück ca. 3 Wochen. Männchen etwas kürzer, vor allem wenn sie sich schon oft gepaart haben.
    Es gibt aber auch genügend Ausreißer nach oben aber auch nach unten.


    Viel Erfolg.
    Rudi

  • Abgelegt wird an der Gaze des Flugkäfigs. Ein kleiner Kartoffeltrieb, der von der Decke des Flugkäfigs hängt, kann Wunder wirken.


    Das kann ich nur bestätigen! Ich habe vom Rudi ein älteres Weibchen erhalten, das bereits abgelegt hatte. In der ersten Nacht habe ich keinen Kartoffeltrieb im Käfig gehabt und die feine Dame hat kein einziges Ei gelegt. Am nächsten Abend habe ich einen Trieb aus Nachbars Garten in den Käfig gehängt und prompt hatte sie Eier gelegt, zwar nur 8 Stück, aber immerhin.

  • Juhuu, die ersten Kopulationen. Alle Weibchen sind bepaart worden. :smiling_face: Ich habe ein paar Ligusterzweige in den Käfig gestellt.
    Mittlerweile bohren meine Schwärmer auch selbstständig Honigwaben an, nachdem ich sie auf die Waben gesetzt hab und ihnen den Rüssel ausgerollt habe. Vielleicht schaffen sie es demnächst ganz allein...

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