Bestimmung + Zuchthinweise von mehreren Falter aus Taiwan erbeten

    Langsam treiben mich die Marumba in den Wahnsinn. Jetzt sitzen alle 6 bisher geschlüpften Raupen auf Prunus padus. Richtig gefressen haben sie aber bis jetzt werder von Eiche, noch an Traubenkirsche.


    Nun ja, seit dem Schlupf war ja gerade mal ein guter Tag vergangen, als Du das geposted hast. Nur Geduld.

    Grüße
    Jörg

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    So, jetzt mal ein kleines update:

    Bei den Marumba wird es wohl bei den 6 Raupen bleiben. Alle 6 Raupen bereiten sich gerade auf die Häutung zu L2 vor. Es ist aber immer noch nicht klar, was für eine Art das ist und was sie fressen. Ich hab den Falter, die Raupen und die Eier nach Trauschendorf/Schirmitz mitgenommen und Rudi gezeigt. Der Falter soll der Größe nach zu M. dyras passen, die Eier/Raupen hingegen nicht. Die sollen für M. dyras zu groß sein.
    Ich hab mich jetzt mal durch alle Marumba Arten der östlichen Paläartkis durchgeklickt und geschaut, was passt. Also 1. Aussehen ähnlich wie M. dyras und M. sperchius; 2. Größe ähnlich wie M. dyras; 3. Eier größer als bei M. dyras. Zuerst habe ich geschaut, ob es vielleicht ein klein geratener M. sperchius sein könnte, aber deren Eier sollen sogar kleiner sein als bei M. dyras. Was auf alle diese Punkte passen würde, wäre M. cristata bukaiana . Und noch dazu kommen sie ja aus Taiwan. Könnte das hinkommen?
    Und falls es sich um M. cristata bukaiana handeln sollte, was würdet ihr ihnen als Futter anbieten? Bei M. cristata cristata sind Lisea elongata, Machilus ichangensis und Phoebe, die zu den Lauraceae gehören, als Futterpflanzen angegeben und es ist mal anzunehmen, dass das von M. cristata bukaiana auch angenommen wird. Diese Futterpflanzen sind hier aber nicht verfügbar, aber es wäre nahliegend verwandte Pflanzen zu testen. Jedoch sieht es mit Lauraceae hier ja insgesamt eher schlecht aus. Avocado wäre wahrscheinlich geeignet, aber das hab ich nicht zur Verfügung, auch nicht etwas wie Sassafras. Das einzige, was sich aus dieser Familie für mich beschaffen ließe, wäre wohl Laurus nobilis. Die erste Frage wäre natürlich, ob sie es annehmen und die zweite, ob der Lorbeer, den man bekommt, auch ungespritzt ist. Wird ja als Gewürzpflanze, also für den menschlichen Verzehr, verkauft, aber das muss ja nichts heißen, oder? Oder einfach trotzdem Eiche, Linde und Traubenkirsche probieren?

    Die Callitaera sind schon gut gewachsen und stehen kurz vor der Häutung zu L2. Es sind auch ein paar weitere Raupen geschlüpft. Also vielleicht wird aus den restlichen Eiern ja auch noch was.

    Von den Loepa formosensis sind es auch bereits schon 5 Raupen, die sehr gut wachsen. Weitere sollten bald schlüpfen.

    Hallo Fabian.

    Ohne dass man dein Marumba-Weibchen mal präpariert sieht, sprich Vorder- und Hinterflügel mal in einer Einheit zu Gesicht bekommt, ist alles Spekulation.

    Sollte es wirklich eine cristata sein, hast du ein Futterproblem, wenn du nicht in aller Schnelle Avocado oder Sassafras auftust.
    Ansonsten kannst du nichts dabei verlieren, wenn du die anderen 3 Futterpflanzen weiter fütterst.

    Und wenn jetzt jemand mit dem Tip kommt, doch mal Kufu zu versuchen: vergiss es. :unsure:

    Tschau
    Rudi

    Da hat sich was getan. Alle sind in L2 und die erste Raupe hat ordentlich angefangen zu fressen, an Eiche. Jetzt sitzen alle an Eiche und fangen hoffentlich alle bald an zu fressen. Aber das dürfte echt knapp werden. Wintergrüne Eiche hab ich nämlich nicht. Da hilft wohl nur warm halten und hoffen, dass es doch noch irgendwie geht.

    Frag mal deine Kollegen vom Entomologischen Verein Weiden.
    Du hast grad mal 6 Raupen und vielleicht hat ja doch jemand die Info, wo eine Quercus turnerii herum steht. Ich habe die schon an den unmöglichsten Stellen in Städten gefunden.
    Selbst wenn die Eichen noch grüne Blätter tragen, beginnen die spätestens nach dem ersten Frost, ihre Nahrungsreserven aus den Blättern ins Holz einzulagern.
    Damit wird das Raupenfutter immer Nährstoffärmer und die Raupen verhungern während sie fressen.

    Cross my fingers.

    Rudi

    Ja, werde ich machen. Vielleicht gibts hier ja tatsächlich wo eine. In Frankfurt hab ich mal eine gesehen, sonst aber leider noch nirgends, aber ich war ja auch noch nicht überall hier in der Gegend auf Futtersuche unterwegs.
    Mal ne andere Sache, wo ich zuvor lieber mal danach frage. Man kann die Raupenentwicklung durch erhöhte Temperaturen ja enorm beschleunigen. Bei den meisten Saturniiden hätte ich, soweit man auf die Luftfeuchtigkeit und Hygiene achtet, keine größeren Bedenken die Raupen einfach bei 30°C zu ziehen. Wie sieht das jetzt speziell bei Marumba aus? Gibt es hier spezielle Risiken bei stärker erhöhten Temperaturen?

    Hallo Fabian,

    schau och auch mal, ob es in einer Nähe eine Säulen-/ Pyramieneiche

    Quercus robur "Fastigiata" gibt.

    Sie hält das Laub wesentlich länger als die Urform von Quercus robur und ist auch nicht ganz
    so anfällig gegen Mehltau.
    Das würe dein Zeitfenster zusätzlich erweitern.

    Kleines Update:

    Bei den Marumba läuft es leider nicht so optimal. Zwei Raupen sind in den letzten Tagen eingegangen. Die anderen Raupen machen aber einen ganz guten Eindruck. Eine ist schon direkt vor der Häutung zu L3. Sie fressen übrigens auch Buche ganz gut.

    Die Callitaera laufen higegen bombig. Sie wachsen und wachsen. Einige sind schon in L3 und sehen immer noch besser aus.

    Bei den Loepa formosensis ist es bei 5 Raupen geblieben. Die machen sich aber sehr gut und sind mitten in L2.

    Die Lymantria sind vor ein paar Tagen geschlüpft und fressen ganz gut an Eiche und Buche (sonst hab ich noch nichts ausprobiert).


    Jetzt mal neue Bestimmungsanfragen. Sind wieder Weibchen aus Taiwan. Die hab ich nicht, aber könnte Eier bekommen. Mich würde also interessieren, was das ungefähr sein könnte:




    Die ersten drei Bilder dürften die gleiche Art sein, oder? Aber was? Eine ungefähre Richtung würde schon mal reichen.

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    Moin Fabian.

    Versuche im Verlauf deiner Zuchten, wenn die Raupen schon gut am Futter und etwas "abgehärtet" sind, mal im Winter verfügbare Futterpflanzen zu testen.
    Da in unseren Breiten Anfang Oktober mit den ersten Frösten zu rechnen ist, nehmen die Inhaltsstoffe der Blätter, auch wenn sie noch schön grün aussehen, rapide ab.
    Die Raupen verhungern am Futter, wie oben schon erwähnt.

    Lege den Raupen einfach mal ein Ästchen vom Feuerdorn mit zum gängigen Futter dazu und schau, was passiert.
    Auf diese Weise mal anderes Futter testen, kann ein, zwei Wochen später eine Zucht vorm Verhungern retten. :winking_face:
    Kirschlorbeer, Liguster, Brombeere, Prunus lusitanica....alles Pflanzen die man jetzt testen kann, ohne gleich ein ganze Zucht zu gefährden.

    Die ersten drei Tiere deiner neuen Angebot sind entweder ne Arctiinae oder wieder ne Lymantriinae. Ich tippe auf Letzteres.
    Da sind die letzten Jahre immer wieder Zuchtmaterial über Thailand und Vietnam nach Deutschland gekommen und da waren ähnliche Tiere dabei.
    Rudi Tannert hat davon einige gezogen, wenn mich nicht alles täuscht. Vielleicht kann er was dazu sagen. Aber ausschließlich von der Flügelunterseite her ist es schwierig.
    Na, und die Letzte ist ne Geometridae, aber das bringt dich nicht groß weiter.

    Viel Glück
    Rudi

    Die ersten Callitaera haben sich bereits eingesponnen. Wenn ich richtig gezählt habe, müssten sie 7 Larvenstadien haben.

    Wie sich herausgestellt hat, überwintern die Lebeda nobilis Eier wahrscheinlich. Bis jetzt sind kaum Eier eingefallen und insgesamt machen sie noch einen lebendigen Eindruck. Dazu passen auch die Daten (Datum) von in Taiwan gefangen Exemplaren.

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