Hauhechel-Bläuling(?) züchten?

  • Hallo zusammen, ich habe heute durch Zufall auf der wiese gegenüber von meinem Haus dieses Bläuling Pärchen gesehen. Spontan wäre ich bei Hauhechel Bläuling, ich bin aber kein Spezialist und lasse mich gern eines besseren belehren.


    Soweit ich weiß stehen alle (?) Lycaenidea unter Naturschutz, das ist mir klar. Aber hat jemand Erfahrung mit der Zucht der Tiere? Arten wie Lycaena phlaeas werden ja ab und zu in der Börse angebotenen, bei Hauhechel-Bläuling bin ich Mir allerdings nicht sicher.


    Danke schonmal für eure Hilfe :smiling_face:

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    Ohne Foto kann keiner diese Bestimmung bestätigen oder korrigieren. Um die Jahreszeit ist Polyommatus icarus sehr wahrscheinlich. Viele andere Bläulinge fliegen jetzt nicht mehr.

    Na ja, in Deutschland stehen praktisch alle, aber nicht ganz alle Lycaenidae unter Schutz. Nur die Vertreter der Gattungen Lycaena, Polyommatus, Plebejus, Pseudophilotes und Phengaris (genau genommen steht im Gesetz Maculinea) und noch ein paar einzelne Arten. Wie man das im Bezug auf die taxonomisch wandelbare Geschichte dieser Gattungen zu verstehen hat sei mal dahingestellt (Lysandra->Polyommatus ->Lysandra). Schön ist auch, dass Arten geschützt sind die hier gar nicht vorkommen (z.B. Polyommatus humedasae und P. galloi), aber ich schweife ab.


    P. icarus ist einfach zu züchten, am besten in kleinen Plastikdosen. Eier sind am einfachsten zu bekommen wenn man Weibchen bei der Eiablage beobachtet, man kann sie aber prinzipiell auch suchen oder ein Weibchen zur Eiablage einfangen. Die Zucht geht gut mit Hornklee (Lotus), der auch relativ häufig zu finden ist. Ich denke andere Klee-Arten (Trifolium, Melilotus, Medicago, etc.) gehen aber genauso gut. Futter mit etwas Küchenpapier als Unterlage in die Dose, Raupen rein und eben die übliche Hygiene und Futterwechsel. Nicht zu viele Raupen in eine Dose, am besten nur 2-3. Die Raupen verpuppen sich in der Regel gut an dem Küchenpapier oder restlichen Pflanzenteilen in den Dosen und brauchen keine gesondere Behandlung zur Verpuppung. Das ganze lässt sich im Wesentlichen eigentlich für fast alle Lycaenidae anwenden. Ich würde allerdings empfehlen nicht die überwinternde Generation zu züchten. Überwinterungen von Raupen sind immer schwieriger, oft verlustreich und wenn man sich den Aufwand sparen kann sollte man das tun.


    Grüße Dennis

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