Meine Dornspeckkäfer gehen nicht ans Fleisch

    Guten Morgen zusammen,
    das ist mein erster Beitrag hier, da dachte ich mir, ich kombiniere eine Vorstellung direkt mit meiner ersten Frage :winking_face:

    Zu Mir:
    Ich bin der Brock, wohne im Westerwald, arbeite in Koblenz, bin 55 Jahre alt und habe viele Hobbies.
    Eins davon ist die Jagd, den Jagdschein habe ich im April 2023 gemacht, und seit einem Jahr habe ich eine Revierzuteilung als helfender Jäger im Staatsforst.
    Meinen allerersten Bock (bzw. den Schädel) habe ich komplett per Hand präpariert, das war schon mühselig und natürlich habe ich mir dabei auch fett in den Finger geschnitten.

    Danach stieß ich im Internet auf die Dornspeckkäfer, welche ja auch von Museen eingesetzt werden, um Skelette zu präparieren.
    Kurz entschlossen habe ich alles nötige eingekauft und mir die Käfer bestellt, welche auch kamen.
    War ganz schön teuer, Porto aus der Schweiz 40€ plus nochmal 19,x€ Zollgebühren :fearful_face:

    Es ist ein großes Plastikbecken, gefüllt ca 3-4cm mit Katzentrockenfutter mit viel Protein, unterm Becken ist eine Bodenheizung für Terrarien, und im Deckel sind 2 Wärmelampen, die alles ausgleichen, was die Bodenheizung evtl nicht schafft.
    Ein gut handgroßer Block aus Pappe (Ziegelsteinformat) zur Verpuppung ist drin, sowie 1-2 Stellen mit Aqua-Gel

    Die Temperatur liegt aktuell zwischen 25 und 28 Grad stabil, bei momentan 60% Luftfeuchtigkeit.
    Mit beiden Werten habe ich experimentiert.
    Durch den Deckel kann ich das beeinflussen, der hat 2 große Öffnungen (vergittert) wo ich auch 2 (sehr schwache) Lüfter laufen lassen kann (nicht im Dauerbetrieb, im Schnitt 2x 5Minuten am Tag. Momentan aber ganz ohne Lüfterbetrieb), und im Becken steht eine hohe Schale mit Pappe und Wasser, unter einer der beiden Wärmelampen, so bekomme ich mehr Luftfeuchtigkeit rein.

    Vor einer Woche habe ich dann ein Stück Fleisch (pur, roh, frisch) auf ein Stück Pappe reingelegt - und es wurde nicht ganz 48 Stunden lang völlig ignoriert, dann musste ich es rausnehmen und entsorgen.
    Die "Aktivität" im Becken ist sehr begrenzt, und genauso blieb es auch mit dem Fleisch im Becken. Die wenigen Käfer die zum Fleisch liefen taten es wohl nur zufällig, und die liefen dann auch gleich wieder dran vorbei.

    Ich hatte auch schon deutlich höhere Temperaturen drin, mehr und weniger Feuchtigkeit, mehr Lüfter und auch gar keinen.... jetzt bin ich ratlos.

    Was mache ich da falsch, was kann ich besser machen?
    Vielen Dank im voraus,
    Brock

  • AD

    Moin, willkommen im Forum, ich bin der Elias ebenfalls Käferzüchter umd komme aus Weißenthurm also 20 Minuten von Koblenz entfernt :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Leider habe ich keine Ahnung zu der Art, aber schau doch mal im Käferforum nach, da kann dir bestimmt jemand helfen falls hier niemand antwortet :smiling_face:


    Liebe Grüße

    Elias


    Ps: https://kaeferforum.com

    Hallo Brock,

    ich züchte Speckkäfer auch im Labor (von mir hättest du auch welche bekommen können, allerdings nur Dermestes haemorhoidalis).

    Ich würde auf keinen Fall frisches Fleisch benutzen sondern nur (an-)getrocknetes. Das bekommt man im Zoohandel - gut funktioniert zum Beispiel Gänse- oder Truthahnhälse, auch Kauknochen mit Restfleisch eignen sich sehr gut.

    Für Jagdtrophäen brauchst du sicherlich sehr viele Larven, je nachdem wieviel Fleisch noch am Knopf dranhängt.

    Schöne Grüße

    Thomas K.

    • New

    Moin Brock, und willkommen im Forum !

    Von der Präparation von Jagdtrophäen durch Käfer habe ich nicht viel Ahnung.

    Sicher bin ich aber, dass du viel Geld vergeblich ausgegeben hast. Die Gruppe der "Museumskäfer" geht bevorzugt an getrocknetes Fleisch. Wenn du einen Schädel mit anhaftenden Fleischresten trocknest, zieht das enthaltene Fett in den Knochen, die Käfer erreichen oder fressen es nicht.

    Meine bevorzugte Methode der Reinigung bei Trophäen und Schädeln für meine Sammlung ist die Mazeration.

    Schädel grob entfleischen, das Ganze (incl. Rosenstöcke, Hornansätze etc.) in Wasser geben und ca 3-4 Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen. Irgendwann fängt es an schlimm zu stinken, das ist normal und bei den jetzigen Temperaturen gut im Freien machbar. Bei dieser Prozedur wird auch das Fett im Knochen komplett aufgelöst.

    Danach gut abspülen, und im Schatten, nicht in der Sonne trocknen lassen.

    Ggf., je nach Geschmack, noch mit H2O2 bleichen.

    Beste Grüße

    Hans

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