Acherontia atropos- Raupen fressen nicht

  • Hallo zusammen,


    Ich habe ein großes Problem: Meine Acherontia atropos Raupen L3 fressen nicht mehr, ich probierte es mit Liguster, Kartoffel... aber nichts. Ich zog sie eigendlich an Liguster groß, aber seit 2 Tagen fressen sie nicht mehr. Sie fühlen sich auch sehr weich an. Heute in der Früh waren 2 Stk. tot. Sie lagen einfach komplett zusammengefallen und flach da.
    Was ist das?


    Bitte um Hilfe! :hilfe::hilfe::hilfe:
    Grüße: Dominik

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  • Hallo erstmal.


    Bei der Wetterlage der letzten Wochen, kann man auch im Freiland davon ausgehen, dass überdurchschnittlich viele Raupen an Durchfall und sonstigen Infektionen sterben. Dass die Hinterlassenschaften dieser Raupen nicht gerade förderlich für die Zucht sind, dürfte klar sein und dass es sich kaum vermeiden lassen wird, immer mal wieder Ausscheidungen und Absonderungen mit dem Futter einzuschleppen auch.
    Wenn dann die Zuchtbedingungen nicht optimal sind, wird sich so eine Infektion in Windeseile verbreiten können.
    Zumindest kommt es mir so vor, als dass bei Schlechtwetterphasen, die Krankheitsanfälligkeit meiner Zuchten steigt.
    Wässeriges Futter, das eventuell noch mit einer grösseren anhaftenden Restfeuchte den Raupen gereicht wird. Zusätzlich ev. schon kontaminiert mit den Ausscheidungen von kranken Freilandraupen dürte zusammen mit nicht top optimalen Zuchtbedingungen zum Ausfall führen.
    Ich hatte ca. 20 Raupen von atropos auf einem getopften Liguster bei fast 30°C gehalten und das Ergebnis ist top. Ab L4 habe ich dann mit Schnittfutter weiter gefüttert und so innerhalb 22 Tagen von L1 bis zum Eingraben gebracht.
    Die restlichen 40 Raupen waren von Beginn an bei 20-23°C auf Schnittfutter und da haben es gerade mal 6 Tiere zur Verpuppung gebracht. Alle anderen sind in L4 und meistens L5 vom Futter gefallen. Sie waren zuerst regelrecht hyperaktiv, um sich dann nach zwei Tagen Umherrennens irgendwo hinzusetzen und dann nach zwei weiteren Tagen vom Zweig zu fallen oder an ein oder zwei Bauchfüßen hängen zu bleiben. Die letzten beiden Raupen habe ich vor einer halben Stunde den Amseln zum Fraß hingeworfen. Ich bin mal gespannt, ob die 6 Überlebenden überhaupt gesunde und vollentwickelte Falter ergeben werden.


    Ich hatte noch zwei weitere wärmebedürftige Zuchten laufen, bei denen ähnliche Probleme auftauchten.
    Zuchten aus dem mitteleuropäischen, nordamerikanischen und nordasiatischen Raum hatten kaum Probleme mit Futter und Temperaturen und entwickelten sich normal gut. Einige Ausfälle inbegriffen. Klar.


    Ich denke, wenn man tropische Tiere züchtet und ein Teil der Zuchtbedingungen sich ungünstig entwickeln, müssen die restlichen Bedingungen dafür umso optimaler gestaltet werden.
    Temperatur, Luftfeuchte, Futterwechselhäufigkeit und Hygiene im Allgemeinen sind die Bereiche wo der Züchter ansetzen kann.
    Wenn also die Futterqualität, aus welchem Grund auch immer, schlechter wird, muss mit den anderen Parametern, wenn möglich, gegengesteuert werden um das Risiko zu kompensieren.


    Gruß
    Rudi


    PS: ...und dass es für eine atropos-Zucht förderlich ist, die Raupen mit Wasser anzusprühen und wenn auch nur fein, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe für diese Aussage keine Beweise, wenn da mal wieder jemand nachhaken möchte, aber manchmal hat man so was auch nur im Gefühl oder "im Urin". :kissing_face: und das muss genügen.
    Das Einsprühen mag bei vielen Saturniiden überlebenswichtig sein und so vielleicht auch bei manchen Sphingiden aus dem tropischen Regenwald. Aber bei unseren einheimischen Arten und Wanderarten ist das eher abträglich, bzw ich kann keinen Vorteil darin erkennen.

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