Geschlechtsbestimmung Sphingidae

Bei manchen Sphingiden, besonders gut zu sehen bei Pappelschwärmer, Lindenschwärmer, Eichenschwärmer, sind die Fühler der Männchen stärker gekämmt als die der Weibchen. Hier mal ein Männchen
Bei den Weibchen sind die Fühler schlanker, glatter und kolbenförmiger :
Ansonsten gilt das, was Du selbst schon sagst:
Männchen hat einen insgesamt kegelförmigeren, schlanker und spitzer zulaufenden Hinterkörper,
Weibchen dicker und rundlicher.
Wenn man die Unterseite zu sehen bekommt, kann man bei den Weibchen bei sehr genauem Betrachten 2 Öffnungen erkennen: Den "Geschlechtskanal" weiter vorne und den "Eiableger" , auch "Ovipositor" genannt, dahinter.

Am besten lernst Du das, indem Du Dir die Exemplare in einer Sammlung anschaust und nach den Merkmalen Ausschau hälst. Dann wirst Du nach kurzer Zeit die Geschlechter immer schneller bestimmen können.

Ps: Es gibt aber auch Schwärmer, wo das mit den Fühlern sehr schwer ist, wie Macorglossum ssp, Proserpinus proserpina, Hemaris ssp

Viele Grüße!

PS: Klick die Bilder zum Vergrößern an, dann siehst Du es noch besser!

@ Sphinx
Rein anatomisch betrachtet, müssten eigentlich "Geschlechtskanal" und "Ovopositor" eine Öffnung sein. Meines Wissens ist die 2. Körperöffnung am Abdomenende der (relikthaft vorhandene) Analkanl.
Liebe Grüsse, Hans

Hmm. Ich will jetzt Deine Einwände nicht entkräften, da ich vielleicht falsch liege , aber im Internet habe ich im "Dictionary of Insect Morphology " unter "Ostium" den Eintrag 2 als "genital opening" gesehen.

Im "Handbuch der Schmetterlingszucht" ist eine Zeichnung, nach der erst (von vorne nach hinten) das Ostium, dann der Ovipositor und dann der Analkanal kommt. <-- wahrscheinlich meintest Du das sowieso mit 2ter Öffnung am Hinterleibsende.

Ich hoffe, dass ich jetzt nicht gegen geltendes Recht verstoße, aber ich habe mir erlaubt, zur besseren Erläuterung einmal ein Bild aus dem "Handbuch der Schmetterlingszucht" einzuscannen:

Viele Grüße!

Ich hätte auch noch einige kleine Ergänzungen:

Zunächst eine Frage: Hast Du die Tiere als Falter gefangen? Oder aus Ei/Raupe/Puppe gezüchtet? Entschuldige, falls Du das schon weißt, ich wollte es nur sicherheitshalber ergänzen. Im zweiten Fall ist es nämlich wesentlich einfacher gemacht:

Siehe hier (funktioniert für Sphingiden genauso) und hier.

Weiter sei noch erwähnt, dass einige Arten (von welchen genau sprichst Du denn?) einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus (die Geschlechter unterscheiden sich äußerlich) haben, z. B. der Windenschwärmer (Agrius convolvuli

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Die Vorderflügelzeichnung, des Weibchens ist viel verwaschener, grau-in-grau, das Männchen hat ein viel abwechslungsreicheres Muster mit mehr Farbunterschieden.

Oder beim Oleanderschwärmer (Daphnis nerii

Weibchen links, Männchen rechts:

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Das Weibchen hat hat zwei dunkelgrüne Flecken am Hinterleibsende, das Männchen drei.

Servus,
der moe

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@ Sphinx
Du hast recht, ich habe auch nochmals nachgelesen: über das Ostium findet die Befruchtung statt, hier gelangt das Sperma über die Bursa copulatrix zu den Eiern. Diese werden über den Ovopositor ausgeschieden. Eigentlich sind es dann ja 3 Öffnungen am Hinterleib.
Danke, Hans