Anfängerfragen zur Zucht von Schmetterlingen

  • [font=Arial][size=10][color=#000000]Hallo,
    ich bin Michael und werde bald 8 Jahre alt, seit einer Woche bin ich in der zweiten Klasse.
    Die Klasse meiner Schwester hat im letzten Schuljahr das Projekt „Natur - Lebenslauf des Schmetterlings“ gemacht.
    Die haben das Kleine Nachtpfauenaugen vom Ei bis zum Schmetterling gezüchtet.
    Ich war oft in ihrer Klasse und habe mir das fasziniert angesehen, Schmetterlinge züchten ist mein neues Hobby.
    Mit Papa habe ich mir Bücher über Schmetterlinge, Bäume und Sträucher ausgeliehen, im Urlaub haben wir sehr viel darin gelesen, mein Papa kennt auch viele Bäume und Sträucher.
    Papa hat auch den Lehrer meiner Schwester mit Fragen gelöchert.
    In den Ferien haben wir zwei Zuchtkästen von Bildern aus einem dieser Bücher über Schmetterlinge nachgebaut.
    Die sind ganz toll geworden. Papa hat auch viel im Internet über das Thema Schmetterlinge züchten gesucht und hat dabei Actias gefunden.
    Wir alle finden Actias sehr toll, hier gibt es tolle Berichte und super Bilder.
    Mit Papa darf ich jeden Tag 20 Minuten am Laptop im Actias stöbern,
    Papa meint das ist genug Zeit am Computer für mich als noch siebenjährigen.
    Dafür schreibt Papa für mich die Texte und hat mich auch bei Actias angemeldet.


    Am Samstag habe ich mit meinem Papa eine Fahrradtour gemacht, wir waren wieder auf Raupensuche.
    Ich habe auch die ersten zwei Raupen gefunden, beide sind im Zuchtkasten in Pflege.
    Die Raupen sind ca. 5 bis 6 cm lang, grün mit violett rosa Streifen und haben am Ende einen Stachel.
    Heute haben wir in Actias und auch in den Schmetterlingsbüchern Bilder angesehen, wir denken es sind Raupen des Ligusterschwärmers.
    Die Raupen waren auch an einem Ligusterstrauch.
    Fotos haben wir noch keine, unsere kleine Digitalkamera ist im Urlaub baden gegangen und tut’s nicht mehr.


    Auf was alles muss ich den bei der Zucht von Raupen achten?
    Welche Arten würdet Ihr für mich als Anfänger empfehlen?

    Papa und ich werden die nächsten Tage wieder auf Raupensuche gehen, als Schüler kann ich mir den Kauf von Eier oder Raupen nicht leisten.
    Papa hat das ganze Material wie Holz, Leisten, Fliegengaze etc. für den Bau der beiden Zuchtkästen übernommen.
    Für Tipps und Anregungen bedanke im mich im Voraus


    Euer Michael

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  • Hallo Michi,
    Ich habe mich seit meinem 5. Lebensjahr für Schmetterlinge interessiert und bin jetzt 11.
    Am Anfang bin ich immer mit meinem Opa auf Raupensuche gegangen.
    Wir haben Raupen vom Kleine Fuchs ,Tagpfauenauge und vom Landkärtchen gefunden.
    Du musst an einer Waldlichtung mit Brenneseln mit deinem Papa gehen.
    Dort wirst du bestimmt fündig.
    Diese Jahr habe ich sogar 50 Raupen vom Kleinen Nachtpfauenauge gefunden.
    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
    Wenn du noch ein paar Fragen hast dann schreibe mir bitte über Actias.
    Grus Maxi

  • Hallo Michi,


    willkommen bei ACTIAS!


    Nach Deiner Beschreibung ist es eindeutig eine Raupe vom Ligusterschwärmer. Der Ligusterschwärmer ist nicht unbedingt eine Anfängerart - zumindest ich hatte als Anfänger Probleme sie durchzubringen bis mir ein Züchter erklärt hat worauf ich achten soll.


    Der Ligusterschwärmer überwintert als Puppe in einer Erdhöhle, die die Raupe vor der Verpuppung noch angefertigt hat. Der Falter schlüpft dann im April, Mai oder Juni.


    Die Zucht: Verwende zum Füttern der Raupen nicht die frischen, hellgrünen Triebe vom Liguster (diese enthalten nur Wasser und wenig Nährstoffe), sondern die alten Zweige mit den dunkelgrünen Blättern. Wenn die Raupe verpuppungsreif ist, wird sie oben braun, gibt evtl. noch schleimigen Kot ab und sucht nach einer Verpuppungsmöglichkeit (Wandertrieb). Zum Verpuppen bereitest Du folgendes vor: Einen Behälter, der etwa so groß wie ein Schuhkarton ist. Ein Erde-Sand-Gemisch aus 50% normaler Erde (keine Blumenerde!) und 50% Sand (z.B. vom Spielplatz). Beim vermischen werden grobe Steine und Fremdkörper aussortiert und ggf. Wasser hinzu gefügt, sodaß das Gemisch feucht (nicht naß) ist. Der Behälter wird dann zu 3/4 gleichmäßig damit befüllt und leicht angedrückt. Wenn die Raupe verpuppungsreif ist wird sie dann in den Behälter gegeben, wo sie sich eingraben und verpuppen kann (Deckel drauf, damit sie nicht wegläuft). Nach ca. drei Wochen kann die Puppe vorsichtig aus der Erde geholt werden. Gehalten und überwintert wird sie im selben Behälter. In die Erde wird eine Mulde gedrückt, in die die Puppe hineingelegt wird. Die Erde ist immer feucht zu halten um ein Vertrocknen der Puppe zu vermeiden. Zum Überwintern stellt man den Behälter an eine geschützte Stelle auf den Balkon, Terasse oder Garten. Wichtig: Die Puppe soll so wenig wie möglich gestört werden, da sie sonst zu viel Energie verbraucht und es der Falter nicht mehr bis zum Ausschlüpfen schafft. Nach dem Überwintern die Puppe täglich beobachten, um das Schlüpfen des Ligusterschwärmers nicht zu verpassen. Einen oder einen halben Tag vorher streckt sich die Puppe und man kann etwas die Flügelzeichnung durch die Puppenhülle erkennen. Nach dem Schlupf sollte der Falter eine Möglichkeit haben wo er hochklettern und seine Flügel entfalten kann.


    Viel Erfolg bei der Zucht!

  • Hallo Tox,


    vielen Dank für Deine super Infos, die helfen uns sehr weiter, für uns beide ist dies Neuland, aber dafür hoch interessant. In den Büchern hatten wir gelesen das sich die Raupen des Ligusterschwärmers in der Erde verpuppen. Wir beiden hätten mit Sicherheit die Blumenerde vom Balkon und einen größeren Blumentopf genommen, wir haben schon einen großen Schuhkarton bereitgestellt.


    Die beiden Raupen haben nun eine Größe von ca. 6 cm, die vertilgen ganz schön Liguster.


    Kannst Du oder einer von Euch aus dem Forum uns etwa sagen wie lange es noch dauern könnte bis die Raupen soweit sind das sie unter die Erde gehen?


    Schaudi hat uns auch weitere Tipps gegeben wo wir Raupen finden könnten. Heute waren wir nochmals an dem Ligusterstrauch, eher wildgewachsene Ligusterhecke, wo wir die beiden Raupen gefundn hatten, wir haben viel gesucht, hatten aber nicht das Glück weitere zu finden.


    Auf dem Weg nach Hause lief eine Raupe über den Fahrradweg, braun und ganz dicht behaart, die war ganz schön schnell unterwegs. Wir haben die Raupe mitgenommen und sind nun am blättern was es denn sein könnte. Vorallem wissen wir nicht was die zum fressen braucht. Die tigert im Zuchtkäfig hin und her.


    Kann uns hier jemand weiterhelfen?


    Gruß Michi

  • Hallo Michi,



    die Raupe ist auf jeden Fall eine Bärenraupe, sie ist auf der Suche nach einem Verpuppungsplatz. Ihr könnt versuchen ob sie noch etwas fressen mag, legt einfach ein paar Löwenzahnblätter mit in den Behälter.
    Zum verpuppen müsste ein wenig zerknittertes Toilettenpapier reichen.



    Nette Grüße und viel Spaß mit Eurem gemeinsamen Hobby
    Annett

  • Servus Michi.


    Kurz zu den Ligusterschwärmern.
    Wenn die Raupen am Hinterleibsende ein großes, schwarzes und (ganz wichtig) sichelförmiges Horn haben, sind die Raupen in der letzten Haut. In diesem Stadium fressen sie, je nach Zuchttemperatur und angebotenem Futter, noch 5-9 Tage. Dann, wenn sie verpuppungsbereit sind, verlassen sie das Futter und laufen am Boden des Zuchtbehälters umher. Auf dem Rücken der Raupe ändert sich die grüne Farbe hin zu braun, das mit jeder Wanderstunde dunkler und intensiver wird. Spätestens dann solltet ihr der Raupe Erde zur Verpuppung anbieten. Eine Dicke der Erdschicht von 10cm ist mehr als ausreichend.


    Den Rest hat TOX ja schon erklärt.


    Viel Erfolg und Spass mit eurem neuen Hobby.


    Rudi

  • Hallo Annett, Hallo Rudi und Actiaskollegen


    Du hast recht, es ist auf jeden Fall eine Bärenraupe, aber welche exakt da sind wir zwei uns nicht sicher. Die Raupe ist im Zuchtkasten, wir haben Löwenzahn, WC-Papier und auch trockenes Laub reingegeben, die Raupe ist auch nicht mehr zu sehen, zumindest krabbelt sie nicht mehr in Zuchtkasten rum.


    Rudi, wir haben die zwei Ligusterschwärmerraupen ganz genau betrachtet. Ein sichelförmiges Horn haben beide nicht. Eine Raupe sitzt seit gestern Abend bewegungslos am Ast, sie ist nicht am fressen, zumindest fehlen keine weiteren Blätter, der vordere Bereich zum Kopf wirkt etwas eingezogen, so zum Bauch hin gekrümmt, weiter gekrabbelt ist sie aber auch nicht, sieht ein bißchen komisch aus, wir machen uns schon ein paar Sorgen. Hoffentlich ist alles okay mit ihr.


    In den nächsten Tagen gehen wir wieder Raupen suchen, Schaudi hat uns Tipps mit Brennesel und Weidenröschen gegeben, wo eventuell was zu finden wäre.


    Weitere Tipps und Infos wo wir suchen könnten wären für uns sehr hilfreich.


    Gruß an Alle, Michi

  • Eure Raupen von den Ligusterschwärmern werden sich grade in der Häutungsruhe befinden. In dieser Zeit setzten sich die Raupen an ihrer Unterlage fest und stellen das Fressen ein. Die Häutungsruhe wird je nach Raupe einige wenige Tage (meist 2-3) dauern. Es ist sehr wichtig, dass die Raupen in dieser Zeit nicht gestört werden und nicht von ihrer Unterlage abgezupft werden, da es sonst zu Probleme bei der Häutung kommen kann.
    Ganz kurz vor der Häutung kann es vorkommen, dass sich die Haut ein bisschen ins Gräuliche verfärbt und es sieht so aus als würde sich etwas in der Raupe bewegen. In dieser Zeit löst sich die Raupe von ihrer alten Haut ab und wird sich meist sogar wenige Minuten später häuten.

  • Jo, Michi.


    Jessica dürfte den Nagel auf den Kopf getroffen haben.
    Es scheint so, als wären eure beiden ligustri-Raupen in L4 und gerade dabei sich zu L5 zu häuten.
    Nach der Häutung müssten sie dann das sichelförmige schwarze Horn am Hinterleibsende haben.


    Behandelt die Raupen so, wie Jessica es beschrieben hat und dann passt es schon.


    Rudi

  • Hallo Jessica, Hallo Rudi und Actias Kolleginnen / Kollegen,


    die erste der beiden Ligustri Raupen hat sich gehäutet, dank der guten Beschreibung von Rudi sind wir sicher dass die Erste in L5 ist, das Horn ist schwarz und sichelförmig, die zweite Ligustri Raupe ist dabei sich zu häuten, beide waren vor der Häutung in etwa gleich groß, damit dürfte die Zweite nach der Häutung auch in L5 sein. Die Häutung konnten wir nicht beobachten, wir waren nicht zu Hause, bei der Zweiten werden wir etwas genauer aufpassen, vielleicht bekommen wir die Häutung zu sehen. Eure super Infos sind sehr hilfreich für uns, wir sehen dies nun etwas gelassener, vor ein paar Tagen hatten wir uns richtige Sorgen gemacht. Ihr wißt schon die ersten Raupenfunde und keine Erfahrung, das ist halt so ne Sache.


    Die letzten Tage waren wir wieder auf Raupensuche, hatten aber keinen Erfolg und soviel Glück wie bei den beiden Ligustri Raupen und der Bärenraupe. Aufgeben werden wir nicht, irgendwann werden wir sicher wieder Erfolg haben, ist nur eine Frage der Zeit und vor allem des Glücks, scheint auch nicht einfach zu sein Raupen zu finden.


    Viele Grüße Michael

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  • Hallo Michi


    Versuch es doch mal mit einem Klopfschirm! Zur Not tut's auch ein verkehrt rum gehaltener Regenschirm! Besonders an Weg-, und Waldrändern wachsende kleine Sträucher wie Weiden, Pappeln ect. sind sehr vielversprechend. Es reicht meistens, wenn du den Zweig über dem Schirm ordentlich schüttelst. Du kannst auch einen Gummistock (damit beschädigst du die Zweige nicht so arg) nehmen, und vorsichtig das Gestrüpp damit abklopfen.


    Gute Erfahrungen habe ich auch mit einem weißen Laken gemacht, das ich einfach unter dem Stauch meiner Wahl ausgebreitet habe! Ein großer Vorteil bei dieser Methode ist neben der Tatsache, dass du die herabgefallenen Tiere am weißen Hintergrund besser erkennst auch, dass du gleich weißt, womit du die Tiere füttern musst!


    Also, ich wünsch dir viel Spass und Erfolg


    Dein Namenskollege :smiling_face:

  • Zum Verpuppen bereitest Du folgendes vor: Einen Behälter, der etwa so groß wie ein Schuhkarton ist...

    Das geht auch viel einfacher. Eine Petflasche genügt. Ich habe das mal gefilmt:


    [video]

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    Hatte auch am Boden Löcher reingebohrt, so dass sich Wasser reinsaugen konnte.


    Wer einen Garten oder Haus und Hof hat, kann die Flasche dann sogar vergraben und im April wieder rausholen.
    Näher an den natürlichen Umständen gehts wohl kaum.

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