Hallo alle zusammen,
mir wurden am Samstag 2 Hirschkäfer Weibchen gebracht.
Vielleicht weis jemand von Euch mit was man sie am besten füttert?
Und ich frage mich ob sie sich wohl schon gepaart haben?
Ich würde gerne probieren ob sie bei mir ihre Eier ablegen.
Ich habe ihnen Bananen mit Honig ,Naturjoghurt und etwas Eichensaft zusammen-
gerührt.
Ich hoffe das ist nicht falsch,ich habe alles 1zu1 gemischt.
Wenn die Weibchen jetzt herumfliegen kann man davon ausgehen dass sie sich
gepaart haben?
Vielleicht kann mir jemand genauere Auskunft über Zucht und Haltung geben.
Bitte meldet Euch hier oder per e-Mail.
Vielen Dank und Grüße
Matthias
Futter für Lucanus cervus
-
-
Hallo Mattias,
mische in Deine Mixtur noch etwas Trockenhefe, denn für die Entwicklung der Eier ist das Eiweis des Jogurts vielleicht nicht ausreichend. Ich habe damit bei Rosenkäfern und auch ein paar Lucaniden schon gute Erfolge erzielt.
In der freien Natur gehen die Hirschkäfer auch an nicht alszu verwestes Aas, um an die notwendigen Proteine zu kommen.Als Literatur empfehle ich "Die Hirschkäfer" von Bernhard Klausnitzer ISBN 3 89432 451 1.
Die Weibchen gehen in mehreren Zyklen immer wieder zur Eiablage, dazwischen werden sie meißt neu begattet. Die Maximale Anzahl an Eiern, die ein Weibchen legen kann liegt bei etwa 50 Stück. Zur Eiablage benötigt das Weibchen totes Eichenholz. Die Larven ernähren sich dann von vorallem von weißfaulen Holzpartieen.
Viele Grüße aus Hamburg
Franz -
Hallo Franz,
vielen Dank für Deine Antwort,ich werde noch etwas Hefe dazu tun.
Was meinst Du anstatt den schwer zu beschaffenden Eichensaft geht viel-
leicht auch Ahornsirup?
Danke und Grüße
Matthias -
Hallo Matthias, wenn du deinen Hirschkäferweibchen etwas Gutes tun willst, dann probier das hier mal:
http://www.coleoptera-xxl.de/c…&sort=0&partnr=ZGM00&all=
Der Betreiber der Seite gibt auch immer gerne Tipps zur Pflege von Hirschkäfern.
Bye und viel Erfolg,
Flo :fröhlich:
-
Hallo,
ich möchte mal darauf hinweisen, das es nach der Gesetzeslage nicht erlaubt ist die Tiere zu halten. Zudem soll die Nachzucht nach Höheremsagen kompliziert sein, da die Weibchen nur in Wurzelstöckke ablegen würden.
Gruß
Felix -
Hallo Matthias,
ich experimentiere auch gerade mit Ahornsirup statt Honig rum. Aber ob das besser ist weiss ich noch nicht zu sagen. L. cervus geht mit Vorliebe an den schon gährenden Saft der aus der Eiche kommen kann. Und bei gährend, sind wir schon wieder beim Eiweiß, der durch die Bakterien und Hefen, den Saft anreichert.
Auch was Florian empfiehlt, das Käferjelly von Daniel Kunte, wird von Hirschkäfern gerne genommen.
Der Hinweis von Felix ist auch sehr ernst zu nehmen! Zum einem sind die Tiere strengstens geschützt, zum anderen sind die Ansprüche der Larven immens hoch. Bedenke auch, dass nach der ersten Eiablage 7- 12 Eiern und der erneuten Fütterung eine neue Kopula meißt erforderlich ist.
In dem von mir vorgeschlagenen Buch ist der Bau einer L. cervus Wiege beschrieben: 3m Durchmesser 50 cm tiefe Grube mit 10 cm pilzinfizierten Eichenhäcksel, darauf Eichenstammabschnitte in einer Anordnung, dass das Zentrum der Grube etwa 1 m über den Boden herausragt, zu den Rändern abfallend. Der Raum zwischen den Stämmen wird mit Eichenspäne(verdichtet) aufgefüllt.
Zudem sind die meißten Lucaniden Larven kannibalistisch, deshalb sind die Arealansprüche für die Larven auch so immens hoch. Desweiter kommt dazu das L. cervus aus der unseren Breiten kommt. Die Larven brauchen den Winter um sich in vielen Jahren entwickeln zu können. Der Käfer überwintern übrigens auch noch ein letztes mal bevor er sich aus seinem Kokon befreit.
Viele Grüße aus Hamburg
Franz -
Zitat
Jens Felix schrieb:
nach HöheremsagenDas hab ich nun auch noch nciht gehört...
-
nur soviel zum thema. l.cervus braucht in gefangenschaft keine überwinterung. dadurch wird auch die entwicklung auf bis zu vier jahre reduziert.
was den schutzstatus betrifft sind noch keine l. cervus wegen dem fang einzelner tiere ausgestorben. im gegenteil, ich finde es gut, wenn man sich mal um die heimischen arten kümmert. die leute sterben langsam aus, die darin erfahrung haben, weil alle jüngeren käferzüchter tropischen arten nachrennen, die noch nicht geschützt sind. gutes beispiel ist goliathus. keinem gelingt die zucht, alle tiere im handel sind wildfänge, doch die art steht nicht unter schutz. dann züchte man lieber l.cervus, was nicht allzu schwierig ist! schützt lieber den wald und alte eichen und kastanien! man soll das übel bei den wurzeln packen und nicht schönwäscherei betreiben. in der schweiz muss man wälder suchen, die nicht dem sauberkeits- und nutzgedanken des menschen zum opfer gefallen sind. hier soll der naturschutz mit seinen gesetzen ansetzen und denjenigen loben, der sich mit den tieren befasst und sie zu züchten versucht. und wie gesagt l.cervus ist keine schwierige art! nicht schwieriger als indonesische arten. dort wo l.cervus noch zahlreich fliegt hält kein autofahrer in einer warmen sommernacht an, wenn ihm die tiere vor die windschutzscheibe fliegen, während sie träge unter den strassenlaternen brummen. -
Hallo,
atropos81: Es geht hier nicht darum, was sinnvoll ist oder nicht, da dürften wir konform gehen. Aber dies ist ein öffentliches Forum, der Betreiber begäbe sich auf dünnes Eis, wenn hier streng geschützte arten gehandelt oder zu deren Haltung geraten würde.
Zur Haltbarkeit der Art:
http://www.insektenforum.com/f…d=&hilight=lucanus+cervus
Klingt mir nicht nach einfach zu haltender Art. bei Gliathus sp. gibt es mitlerweile auch nachzuchten, wenn auch wenige und die Zucht ist kompliziert.
Gruß
Felix -
hi felix
das mit dem öffentlichen forum stimmt:-) trotzdem nerven mich diese ewigen gesetzesartikelverweise. ich finde sie einfach lächerlich, vor allem wenn ich mitbekomme wie anderswo legal geplündert wird.
das nichts gegen dich:-)
ich halte selber hirschkäferlarven und hatte auch schon imago. ich hatte noch nie gezüchtet, doch meine larven entwickeln sich seit über zwei jahren gut! lediglich weissfaules eichenholz, das ich draussen im feuchten wald lagere und walderde darunter- thats it! das eichenholz habe ich an einer toten eiche in einem wald gekratzt und geschnitten. und eben, lagerung über einige jahre draussen, am besten etwas vergraben -wie erwähnt! -
Hallo atropos81,
es mag zwar sein, dass die Hinweise nerven, in diesem Forum ist es aber schon im Sinne des Betreibers notwendig auf die Gesetzeslage hinzuweisen, unabhängig vom eventuellen Sinn des Gesetzes.
Gruß
Felix -
-
Hallo alle zusammen
vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.
Momentan habe ich keine Zeit so einen Käfermeiler zu bauen,deshalb bin ich
dem Ruf des Gesetzes gefolgt und habe die 2 Weibchen da ausgesetzt wo sie
gefunden wurden.
Aber ich werde mir sobald es die Zeit erlaubt so einen Meiler bauen,vielleicht
kommen die Käfer dann von selbst.
Vielen Dank für Eure lehrreichen Beiträge.
Grüße
Matthias
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!