Totenkopfschwärmer Überwinterung

  • Hallo Leute,
    mal wieder ist bei meinen Totenkopfschwärmern etwas ungewöhnliches passiert. Überwintert habe ich die Art zuvor schon, indem ich die frischen Puppen kühl gelagert habe und so weiter..., aber darum soll es jetzt nicht gehen. Dieses mal hatte ich Raupen der Art, die sich Mitte/Ende Oktober vergraben hatten. Mein Plan war die Tiere direkt schlüpfen zu lassen und deren Nachkommen dann zu überwintern. Interessanterweise kam es allerdings nicht zu besagtem Schlupf, da die Tiere bei konstanter Lagerung bei Zimmertemperatur trotzdem überwinterten. Ich hatte erst befürchtet, dass die Tiere gestorben wären, aber die gelegentlichen Bewegungen der Puppen beweisten mir das Gegenteil. Ende März nach etwa 5 Monaten "Überwinterung" schlüpfte dann das erste Männchen und vor 6 Tagen, dann das zweite Tier, ein Weibchen. Die Tiere waren garantiert immer warm gelagert bei 20 bis 21 Grad. maximal wenn ich gelüftet habe war es vielleicht für 5 Minuten etwas kälter. Hattet ihr sowas auch schon mal erlebt? Was löst die Überwinterung aus, wenn es offensichtlich nicht die Temperatur sein kann? Am Licht kann es auch kaum liegen, da die äquatorialen Kollegen bei 12 Stunden Licht wie sie bei uns im September/Oktober in etwa vorliegen ja auch nicht überwintern. Ich bin mal gespannt wer sowas auch schon erlebt hat und vielleicht mehr weiß.
    Beste Grüße, David :smiling_face:

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  • Hallo David,


    Ich wollte dieses Thema auch shon ansprechen hier auf Actias. Ich hatte im Frühling auch etwa noch 10 Raupen, Ich dachte auch sie würden nach 3 Wochen in meinem Zimmer (22-24 grad) Schlüpfen den mir wurde gesagt das sie nur überwintern wen man sie kurz nach der Verpuppung kühl stellt. Doch nach 4 Wochen schlüpfte immer noch nichts und auch keine Entwicklung war zusehen, Ich zünde immer mit meiner Handy Taschenlampe durch die Puppe! um zu sehen wie weit sie innerlich schon sind, die Augen sind da immer das erste was entwickelt ist und auch diese waren noch nicht vorhanden. also dachte ich mir stelle ich sie in meinen Keller der etwa 8 grad kalt ist.
    Vor 5 Wochen dann habe ich sie wider rauf in mein Zimmer genommen, die Entwicklung hat jetzt begonnen.


    Liebe Grüsse


    Lens

  • Moin,


    ich hatte mal ne ähnliche Erfahrung mit Agrius convolvuli gemacht.
    Und mit Sphingidae aus warmen Bereichen Asiens und Südamerikas, kenne ich das auch, dass mal mehr, mal weniger Tiere trotz warmer Umgebung, nicht schlüpfen und in eine Art Diapause wechseln.


    Diapause kann gerade bei solchen Arten, die nicht aus Gegenden mit Temperaturen um den Gefrierpunkt stammen, auch durch Trockenheit/übermäßige Feuchtigkeit, aber auch durch Tageslichtlänge ausgelöst werden.


    Und nur weil die Masse an Tieren trotzdem schlüpft, muss es nicht auf alle Tiere einer Zucht/Stammes gleich wirken.


    Warum das so ist?
    Keine Ahnung.
    Eventuell ne einfache Überlebensstrategie?


    Warum überwintern manche Puppen mehrmals, obwohl die meisten einer Art zB nach einem Jahr schlüpfen?


    In dem Moment wenn Hormone im Wechselspiel mit Umweltfaktoren agieren, wird es leicht Mutmaßungen anzustellen, die niemand ohne genaue Untersuchungen widerlegen kann. :winking_face:
    Da heißt es eben: akzeptieren, bis jemand Genaueres heraus findet.


    Grüße
    Rudi

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