Phalera bucephala 2 Überwinterungen?

  • Hallo,


    hatte letztes Jahr im Spätsommer zwei Phalera bucephala gefunden. Diese haben sich auch rasch verpuppt und nun warte ich bis jetzt(!) darauf, dass sie schlüpfen. Da die Flugzeit schon vorbei ist, frage ich mich nun, ob es bei Phalera bucephala auch vorkommt, dass die Puppenruhe über zwei Winter geht? So ist es ja zB auch beim Wiener Nachtpfauenauge. Die Puppen sind auf jedenfall noch in Ordnung. Zum einen wiege ich sie regelmäßig und sie verlieren kein Gewicht und zum anderen bewegen sich die Puppen noch, zwar nicht mehr ganz so stark, aber das ist ja auch normal. Die Puppen halte ich seit ihrer Verpuppung in der Wohnung. Einmal in der Woche sprühe ich das Moosbett, auf dem sie liegen, ein.



    Vielleicht hat jemand von euch die selben Erfahrungen gemacht?



    Was mich auch noch interessieren würde, ob es generell mehrere Arten gibt, die 2 Winter als Puppe überdauern?





    Lg Christian

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  • Hallo Christian,
    meinst du mit in der Wohnung halten im Kühlschrank? Es kann sein, dass sie noch nicht geschlüpft sind, weil die Puppen Frost abbekommen müssen. Das ist bei vielen Arten der Fall, wie etwa bei Sphinx ligustri usw... . Ich würde die Puppen unter Freilandtemperaturen lagern. Dann sollte in aller Regel ein Großteil der Tiere nach einer Überwinterung schlüpfen. Zu deiner anderen Frage: mehr als eine Überwinterung sind bei den meisten Arten nicht die Regel, kommen aber bei eigentlich allen Arten hin und wieder vor. Ich habe gerade eine Mimas tiliae, die überliegt. :smiling_face:

    • Offizieller Beitrag

    Das würde ich so nicht sagen, warum sollte die Entwicklung einfach nicht weiter gehen, dann müssten sie ja absterben ? In den milden Wintern die letzten Jahre hatten meine Puppen obwohl ich sie draußen gelagert habe vermutlich (ich habe natürlich nicht andauernd gemessen) nie deutlich unter 0°C, vielleicht hin und wieder sehr leichten Frost, trotzdem hat es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gegeben. Ich hätte trozdem eher Angst das die Puppen zu früh schlüpfen oder einfach absterben wenn man sie nicht draußen lagert im Winter, die brauchen es auf jeden Fall kühl und leichter Frost ist sicher besser. Wenn du sagst die Puppen bewegen sich noch, dann scheinen sie ja nicht so falsch gelagert worden zu sein, sonst wären sie wohl eher tot, deswegen ist es sehr verwunderlich das sie nicht geschlüpft sind. Ich habe das zwar bei Mondvogel noch nie gehabt, aber ich halte es nicht für unwahrscheinlich das sie überliegen. Ich habe die Erfahrung gemacht das das häufig passiert weil die Puppen zu trocken oder möglicherweise auch zu feucht gelagert werden. Irgendwie scheinen die Tiere dann zu ahnen das die Umweltbedingungen für die Reproduktion nicht geignet sind und warten dann lieber ab (so zumindest mein Gedanke dazu). Solange sie jedenfalls noch leben, ist ja eigentlich alles in Ordnung, da würde ich einfach abwarten was passiert.


    Gruß Dennis

  • Hallo Christian,
    Dann hast du aber noch nicht viel Erfahrung mit der Zucht einheimischer Arten.
    Frost ist für die hier lebenden Arten wichtig, ohne geht die Entwicklung nicht weiter.
    Viele Grüße
    Peter

    Das kann schon sein, ich züchte jetzt nicht professionell im großen Stil möchte ich mal sagen. Ich finde hier und da Eier, Raupen oder manchmal auch Puppen und diese versuche ich dann zu züchten. Bisher auch ohne Probleme, obwohl die Tiere bei mir immer in der Wohnung sind. Meine Kupferglucken vom letzten Jahr, sind dieses Jahr ohne Probleme und ohne Frost geschlüpft, alle Puppen waren leer und keine ist als Krüppel zur Welt gekommen.


    Nochmal zu den Phalera bucephala, haben die zwei Puppen denn noch eine Chance? Sollte ich sie dann dieses Jahr nach draußen stellen oder jetzt schon in den Kühlschrank/Tiefkühler?


    Ich frage mich auch, was die Arten machen, wenn der Klimawandel so weiter geht und es in Deutschland immer milderer Winter gibt und der Frost ganz ausbleibt. Dann werden wohl einige Arten nicht mehr hier Vorkommen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere sich in so kurzer Zeit anpassen können.

  • Den Frostreiz oder zumindest das Bedürfnis nach kühlen Temperaturen haben wohl alle Arten die hier überwintern. Ich würde dir empfehlen die Tiere nach draußen zu stellen, aber nicht in die Sonne und achte darauf, dass es nicht zu trocken/feucht wird. Auf Mäuse solltest du auch achten. Kühlschrank geht vielleicht auch, das garantiere ich aber nicht und der Tiefkühlschrank sollte dann doch zu kalt sein. :smiling_face:

    • Offizieller Beitrag

    Ja September/Oktober ist meistens am besten das hängt immer davon ab wann es kühler wird. Am besten bevor die ersten Nachtfröste einsetzen.

    Ich frage mich auch, was die Arten machen, wenn der Klimawandel so weiter geht und es in Deutschland immer milderer Winter gibt und der Frost ganz ausbleibt. Dann werden wohl einige Arten nicht mehr hier Vorkommen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere sich in so kurzer Zeit anpassen können.

    Wenn der Druck groß ist können sich Arten manchmal schneller anpassen als man denkt. Momentan hat der "Klimawandel" noch nicht so dramatische Auswirkungen, jedenfalls kann ich keine feststellen. Im Moment sehe ich noch normale Schwankungen. Sollte es tatsächlich bedeutend wärmer werden und Frost im Winter ausbleiben, wird es sicher einige Arten geben die Mitteleuropa nicht mehr besiedeln können, dafür werden von Süden neue nachrücken. Das ist aber nun nichts ungewöhnliches, ein Großteil der Arten die Momentan hier vorkommen sind auch "erst" nach der letzten Eiszeit hierher gekommen.


    Gruß Dennis

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