Leuchten - brauche Tipps

  • Hallo zusammen,


    am Samstag Abend kam mir die Erleuchtung :grinning_squinting_face:


    Meine Wellensittiche habe eine Vogellampe über dem Käfig hängen. Das ist so eine Art Neonröhre in einer Fassung, die ein Vorschaltgerät beinhaltet, damit die Lampe kein Flackern erzeugt. Sorry, für meine laienhafte Erklärung - ich bin kein Fachmann :winking_face:


    Diese Lampe habe ich dann mal auf dem Balkon "aufgebaut"
    - Balkon ist eine Loggia vollüberdacht
    - weißes Tuch auf Tisch, Lampe darauf
    - von ca. 22:00 bis ca. 00:00 (dann war ich müde :grinning_squinting_face: )
    - anfangs laue Temperatur - später einsetzender leichter Regen
    - Wohngebiet mit mehreren "orangenen" Straßenlaternen in Entfernung von ca. 100 m


    Alles, was sich bei mir tummelte, waren Mücken und sonstige Viecher ... und so ca. 10 Spanner (die ich nicht so spannend finde) und 2-3 undefinierbare Falter (die mich auch nicht wirklich interessierten). Toll wären natürlich größere Eulen oder am besten Schwärmer :dafür:


    Was mich nun interessiert ....
    - Wann ist die beste Uhrzeit zum Leuchten?
    - Was ist die beste Witterung?
    - Kann ich in einem Wohngebiet (Bäume überall in den Gärten, ca. 300 m Luftlinie bis zu einem See mit Waldgebiet) mit diversen anderen Lichtquellen überhaupt mit Anflug rechnen?


    Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.
    Natürlich werde ich es weiter versuchen.

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  • Hallo Alexandra,
    mit dem Lichtfang ist das so eine Sache... Da macht jeder seine eigenen Erfahrungen.
    Vor allem in Wohngebieten spielt die Leistung der Lampe - oder vielmehr die Lichtausbeute - eine Rolle.
    Es sollte möglichst Licht mit hohem UV-Anteil sein (grell-weiß, blau-weiß oder Schwarzlicht).
    Wenn Du eine Steckdose zur Hand hast und nicht auf energiesparende Varianten für Akku-Betrieb angewiesen bist, kannst Du Dir z.B. eine Lampe mit zwei Leuchtstoffröhren zulegen, die es komplett im Baumarkt gibt und eigentlich für Arbeitsplatzbeleuchtungen gedacht ist (so etwas <klick!> beispielsweise, gibt es auch deutlich preiswerter als hier abgebildet). Diese könntest Du mit einer Neutral-weiß-Röhre und mit einer Schwarzlichtröhre bestücken. Das sollte brauchbare Erfolge bringen. (Ich selbst leuchte mit einer HQL-Lampe mit UV-durchlässigem Quarzglaskolben).

    Zitat

    - Wann ist die beste Uhrzeit zum Leuchten?

    Das ist unterschiedlich und hängt stark vom Leuchtort ab. Auf alle Fälle solltest Du schon zur Dämmerung anfangen. Dann sind viele Falter unterwegs, die an Abendblüten Nektar saugen. Erfahrungsgemäß lässt das dann etwas nach. Zwischen 23.00 und 01.00 Uhr nimmt die Aktivität wieder zu. Zwischen ca. 01.00 und 02.30 fliegt sehr wenig, ab etwa 03:00 Uhr bis zur Morgendämmerung sind eine Reihe von Arten unterwegs, die zu anderen Zeiten kaum zu erwischen sind. (Hierfür eignen sich dann aber auch eher Lichtfallen).

    Zitat

    - Was ist die beste Witterung?

    Üblicherweise ist schwül-warmes Wetter sehr gut geeignet - am besten kurz vor einem Gewitter. Mondschein und vor allem Wind wirkt sich negativ aus. Leichter Regen schadet nicht.
    Es hängt aber auch vom Wetter der vorangegangenen Tage ab. Nach einer kühlen Periode sind dann an einem ersten warmen Abend viele Falter am Licht zu finden, während bei den selben Temperaturen innerhalb einer Schönwetterperiode weniger zu erwarten ist.

    Zitat

    - Kann ich in einem Wohngebiet (Bäume überall in den Gärten, ca. 300 m Luftlinie bis zu einem See mit Waldgebiet) mit diversen anderen Lichtquellen überhaupt mit Anflug rechnen?

    Eigentlich schon. Die Konkurrenz durch andere Lampen ist natürlich beträchtlich, wobei die heute üblichen Natriumdampflampen mit ihrem orangenen Licht wesentlich weniger Insekten anlocken, als die grell weißen Quecksilberdampflampen, die vor einigen Jahren üblich waren. Natürlich zahlt es sich beim Lichtfang aus, heller und vor allem mit höherem UV-Anteil zu leuchten, als die Lichtquellen der Umgebung. Andererseits sind Wohngebiete oftmals sehr interessant für Schmetterlinge, weil sie einen hohen Anteil an nektarreichen (Zier-) Blumen haben und viele Futterpflanzen für Raupen vorhanden sind. Und die von Dir angegebene Nähe zum Waldrand (der oftmals auch sehr attraktive Blütenpflanzen besitzt), ist ein weiterer Vorteil.
    Es sind bei Dir durchaus eine Reihe interessanter Arten zu erwarten ... auch Schwärmer, obgleich hiervon natürlich nur wenige Arten, aber auch Eulen, Spinner und (ebenfalls sehr interessante :face_with_tongue: Spanner). Aber auch interessante "Nicht-Schmetterlinge", wie Käfer und Köcherfliegen.


    Viel Spaß und Erfolg beim Lichtfang wünscht
    Achim


    P.S.: Lichtfang ist übrigens ein sehr soziales Event, wenn man nicht alleine sammelt/beobachtet. Ein gemeinsamer Lichtfangabend bei der einen oder anderen Flasche Bier bringt Erlebnisse, an die man sich noch nach langer Zeit gerne erinnert :applaus: .

  • Hallo Alex,


    nur kurz: Bei Nächten mit Temp. unter 15°C hat man (oder frau) wenig Anflug. Für die Jagd auf Schwärmer und Spinner ist es gut, schon mit dem Anbruch der Dämmerung mit dem Leuchten zu beginnen, da diese Flieger häufig schon dann unterwegs sind. Nach 01:00 Uhr nimmt der Anflug rapide ab und man muss da überlegen, auf was man noch wartet.


    Gruss Gödi


    Achim: Zustimmung bezüglich des gemeinsamen Leuchtens, insbesondere wenn mal nicht so viele Falter kommen, kann es ein schöner Abend werden.

  • Hallo


    Ich benuetze eine Mischlichtlampe ; die ist einer Quecksilberdampfhochdrucklampe :grinning_squinting_face: aehnlich man braucht aber keinen Vorschaltgeraet und ist deshalb einfach wie eine normale Gluehbirne zu benuetzen. Das Licht ist sehr Hell und stark ist deshalb von weitem sichtbar. Ich habe in einen leicht besiedelten gebiet im Durchnitt um die 100-150 Falter angelockt und im Durchschnitt 5-6 Schwaermer jede Nacht, ein paar kurz nach Einbruch der Nacht, andere erst um 2-3 Uhr in der frueh. Man sollte aber damit vorsichtig umgehen, denn sie werden sehr heiss und wenn man sie schuettelt oder leicht haut gehen sie fuer ein 2-3 Minuten aus. Trotzdem sind die sehr effektiv und im vergleich zu meiner Schwarzlicht- Leuchtstoffroehre das Beste. Doch wenn du zwei verschidene Lichtquellen benuetzt ist es immer besser. :winking_face:


    Mit entomologischen gruessen
    Deluchka :falter:

  • ...ausser man sammelt Arctiiden. Die kommen oft erst nach Mitternacht!!


    ... genau Gerd, die Bärchen meinte ich mit dem Warten. Wahrscheinlich die Langschläfer unter den Nachtfaltern. Aber nach 02:00 kommt meist nichts mehr. Es lohnt sich aber immer mal zwischendurch und vor dem Abschalten die nähere Umgebung abzusuchen, weil einige Flattermänner einfach mehrere Meter vor der Lichtquelle landen und sitzenbleiben.
    Gruss Gödi

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