Antheraea polyphemus - Paarungsverhalten ?

  • Guten Morgen!
    Zufällig sind nach dem Schlupf eines Männchens vor 3 Tagen jetzt gestern noch 2 Weibchen geschlüpft. Die vergangene Nacht verbrachten sie im Flugkäfig bei 18°, ohne dass es zur Paarung kam. Vom "Altersunterschied" her müsste es eigentlich doch passen.
    Jetzt steht der Käfig im abgedunkelten Raum bei 22°. Kann ich noch mehr machen, oder ist die Spontanpaarung bei dieser Art nicht so leicht zu erreichen? Doch eher Versuch der Handpaarung?
    Danke für eingehende Tips im voraus!
    Einen schönen Tag noch, Hans

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  • Hallo Hans,
    bei 2 :female: in einem um diese Jahreszeit geschlossenen Raum,kann es schnell
    zu einem Pheromonstau kommen.Um dem entgegen zu wirken,am besten Fenster
    auf kipp stellen und mit leichtem Luftstrom (Ventilator) für Luftzirkulation sorgen.
    Auch sollten die Falter über Tag nicht in einem abgedunkelten Raum stehen,sondern
    schon einem Tag/Nachtrhytmus ausgesetzt sein. :winking_face:


    Gruß Heiner

  • Hallo Hans,


    sehr geschickt, was Heiner vorschlägt; je natürlicher die Bedingungen, desto wahrscheinlicher die Kopula (oft hängt das von der Luftfeuchtigkeit ab, darum ist es gut, zu lüften) - und zusätzlich hilfreich kann auch eine zeitweise Trennung der Tiere sein: wenn sie erst zueinander finden, wenn sie voll aktiv sind (und sich nicht schon davor wahrnehmen und aneinander gewöhnen), sind die Chancen auf ein erfolgreiches Andockmanöver recht groß...


    Schönen Gruß an beide und viel Glück,
    Bostjan

  • Danke, Heiner und Bostjan, für die Tips!


    So ging es weiter:


    15.02: 1 M. geschlüpft
    17.02: 2 W. geschlüpft. Die 3 Tiere wurden dann im Flugkäfig im Bad gehalten, ca 22°, bei Dunkelheit über ca. 14 Std., eine Paarung wurde nicht beobachtet. Danach, wie angeraten, wieder dem Tag-Nacht-Rhythmus ausgesetzt.
    am 18.02.: tagsüber keine Paarung
    vom 18.02.-19.02.: von 23.00 - 07.30 keine Beobachtung erfolgt
    am 19.02.: das M. sitzt im Flugkäfig am Boden, ist sehr matt, ein Krabbeln oder Festhalten ist ihm nicht mehr möglich, die Beine scheinen kraftlos, wie gelähmt. Die W. sind noch kräftig und agil. Deshalb mache ich in den Vormittagsstunden den Versuch der Handpaarung, für ca. 10 min., ohne Erfolg. Das betreffende W. scheint willig, doch das M. ist zu kraftlos, wird, da noch gut erhalten, für die Sammlung eingefrostet.
    Am Abend legt das an der Handpaarung nicht beteiligte W. ca. 100 Eier ab!
    20.02.: auch hier wurde keine Paarung beobachtet.
    21.02.: es sind weitere ca. 40 Eier im Käfig abgelegt, wahrscheinlich von dem bisher ablegenden W., denn das Abdomen erscheint "leer". Aber auch das 2. W., das mit dem Handpaarungsversuch, hat 2 Eier an der Abdomenspitze kleben, evtl. als Stressreaktion auf das nahende Ende, denn beide sind jetzt sehr matt.


    Nach den mir zur Verfügung stehenden Quellen soll die Paarung bei Antheraea polyphemus ca. 20 Std. dauern. Über einen so langen Zeitraum waren die Tiere jedoch nie ohne Beobachtung. Sollte die Paarungszeit doch kürzer sein?
    Andererseit kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine W. seinen gesamten Eiervorrat ohne Paarung ablegt. Ein paar Eier ja, wie es ja bei Stresssituationen bekannt ist, aber alle?


    Jedenfalls habe ich die Eier eingesammelt, und wie gewohnt auf Gaze über Wasser aufbewahrt. Es wird sich zeigen, ob sie befruchtet waren.


    Einen interessanten Tag noch, Hans

  • Hallo Hans,
    eine massive Eiablage deutet auf eine stattgefundene Kopula hin.(sehr wahrscheinlich)
    Das du die Kopula (ca.20 Std.)nicht beobachten konntest,wird sehr wahrscheinlich
    damit zusammen hängen,dass die kopulierenden Falter, durch herumflattern des
    zweiten Weibchen gestört worden sind und sich fühzeitig wieder getrennt haben.
    Aber auch nach einer rel.kurzzeitigen Kopula,kannst du von einer Befruchtung ausgehen.


    Gruß Heiner

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