Katzengras als Ersatzfutter

Hallo,
ich glaube Katzengras sind verschiedene Arten, meist aus den Gattungen Cyperus, Pogonatherum, oder verschiedene Getreidearten. Gekauftes Katzengras ist sicher gedüngt, wenn die Raupen das Vertragen würde ich einfach Getreide aussäen, das ist am Billigsten. Sind Satyridae denn nicht auch auf bestimmte Arten/Gruppen spezialisiert?

Euthrix potatoria frisst auch Schilf, da reicht es vermutlich die dicken Wurzeln vorsichtig auszustechen und einzupflanzen.

Hallo,
ich habe z. B. bei Erebien sehr gute Erfahrungen mit dem "Bärenfellgras", in Gartencentern erhältlich, gemacht. Auch Gebirgstiere haben gerne dort abgelegt.
Außerdem verbreitet es sich gut und schnell.
Versuchs mal auch damit.
Gruß Rudi Tannert

Hallo Heiko,

ich habe schon einige Satyrinae an Festuca scoparia (Bärenfellgras) und Poa annua gezogen, Coenonympha- und Pararge- Arten an Knäuelgras und anderen breitblätterigen Gräsern.
Siehe dazu auch meine entsprechenden Zuchtberichte über Satyrinae in "Veröffentlichungen" und die Texte zu meinen Satyrinae-Fotos in der "Galerie" von Actias!

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen

Moin Heiko

Meine Euthrix potatoria Raupen habe ich wärend der Überwinterung und im Frühjahr mit der Japansegge (Carex morrowii) gefüttert. Gibt es in jedem Gartencenter / Gärtnerei günstig zu kaufen und ist immergrün.
Auch die buntlaubigen Sorten wurden gerne gefressen.
Bild von Carex morrowii
Euthrix potatoria bevorzugt hartlaubige Grasarten zum Fressen. Ob du da mit Katzengras Erfolg haben wirst...!?

Tschau
Rudi

Ich möchte noch meine eigene Erfahrung zu Euthrix potatoria anbringen: in meiner Zucht habe ich es nach dem Winter mit einer Gräsermischung (Samen), verschiedenen Carex Arten und mit Phalaris arundinacea probiert. Während die Gräsermischung (allesamt sehr weich) fast überhaupt nicht gefressen wurde, haben sie Carex schon etwas besser angenommen. Aber richtig gierig waren meine Raupen auf Phalaris arundinacea. Sie bevorzeugten es eindeutig gegenüber den Carex-Arten und wuchsen hierauf rasend schnell und der Verbrauch war enorm hoch. Ich hatte 3 kräftige "Grashorste", die ich abwechselnd befressen und dann wieder treiben ließ. Dennoch war ich dann sehr froh, als in der Natur im Mai dann das Phragmites australis zu wachsen begann, was die Raupen ebenfalls sofort annahmen. Meine Empfehlung wäre erstmal Phalaris arundinacea, das bekommst Du auch in jeder Gärtnerei. Einziger Nachteil: Es ist nicht immergrün. D.h. Du musst jetzt einen überwinternden Grashorst kaufen und dann warm und feucht stellen, damit er schnell austreibt.

Wenn Du die Arten noch nicht hast, dann umso besser. Falls Du Dir das Geld in der Gärtnerei sparen möchtest, kannst Du Phragmites australis im Sommer knapp unterhalb eines Wachstumsknotens abschneiden und daheim in ständig nassen Schlamm stecken, dann wächst es bald an und Du hast ein ideales Futter. Du kannst auch im Mai bestimmt einige Raupen von Euthrix potatoria bei irgendwelchen Schilfbeständen finden. Wenn Du da eine weibliche Raupe dabei hast und großziehst, kannst Du sie ja dann im Juni von "anfliegen" lassen und Dir so eine riesige Menge Eier verschaffen ( Aber gleich eine Warnung an dieser Stelle: Gras ist kein sehr ergiebiges Futter, d.h. die im Mai erwachsenen riesigen (8cm) Raupen benötigen UNMENGEN davon - daher würde ich persönlich keinesfalls mehr als 20-30 Raupen ziehen, eher weniger)
Die Überwinterung der Raupen von Euthrix potatoria ist nicht so ganz einfach, wie ich finde. Bei mir haben sich die Raupen gerne in alten Grashorsten verkrochen, ganz wichtig ist, daß keine Zugluft oder Wind an dem Ort herrscht, wo Du die Tiere überwinterst und daß es nicht zu trocken ist, da die Raupen schnell vertrocknen.