Paarungsbereitschaft

  • Moin zusammen !
    Vor 4 Tagen schlüpften von Rothschildia cincta guerr. zufällig innerhalb von 12 Std. 2 Pärchen. Ich setzte sie in ein Aerarium 40x40x60 cm, aufgestellt an einem Platz mit Zimmertemperatur, mit Nachtabsenkung. Einen leichten Luftzug konnte ich mit einer Feuerzeugflamme gut nachweisen.
    Und freute mich auf die anstehenden Paarungen, denn die sollten nach den mir vorliegenden Infos leicht und spontan erfolgen.
    Aber: die Weiber lockten wie wild, die Männchen flatterten sich die Flügel ab. Eine Paarung, die angeblich 20 Std. dauern soll, kam nicht zustande.
    "Sie konnten zusammen nicht finden"!
    Kennt jemand Ursachen und Gründe ?
    Im voraus danke für die Antworten !
    Liebe Grüsse, Hans

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  • Hallo Hans,


    bei meiner letzten Zucht sind 2 Männchen 2 Tage vor dem Weibchen geschlüpft. Die Männchen habe ich in der Zwischenzeit im Kühlschrank aufbewahrt. Gleichzeitig mit dem Weibchen schlüpfte noch ein Männchen. Interessanterweise hat sich das Weibchen dann mit einem der älteren Männchen gepaart. Wahrscheinlich müssen die Genitalien bei den Männchen erst aushärten. Es kann natürlich sein daß die Männchen durch die "Pheromonbombe" von 2 Weibchen überfordert waren. Die Paarung dauerte dann ca. 14 Stunden.


    Viele Grüße


    Werner

  • Hallo Hans,
    ich könnte mir zusätzlich zu Werners Antowrt folgendes denken:
    Dein Flugkäfig war zu klein. Der Effekt war (das ist meine Vermutung) , dass die Lockstoffe der Weibchen gut an den Maschen /Stoff des Aerariums "kleben" blieben und somit jede Ecke des Aerariums nach Weibchen roch. --> Männchen völlig verwirrt.


    Ich hatte auch bei mir schon öfter im großen Flugkäfig beobachtet, dass Männchen bei Luftzug die Gaze/Gewebe vom Käfig knapp hinter dem Weibchen in Luftzugrichtung anflogen, anstatt das Weibchen direkt selber zu treffen. Woraus ich schließe, dass die Duftstoffe des Weibchens von der großen Oberfläche des Gewebes aufgenommen werden und dann die Männchen bei der Zielfindung irritieren.
    Irrwitzigerweise habe ich damals, als meine Schwärmer durch den großen Flugkäfit flitzten und das Weibchen nie trafen, damit reagiert, dass ich sie in ein "S"Aerarium gesperrt habe, damit bei den ziellosen "Irrflügen" in einem kleineren Käfig die Chance auf einen Zufallstreffer erhöhrt würde. Durch den kleineren Flugraum kam der Zufallstreffer dann auch tatsächlich zustande. Das hat bei den OLEANDERSCHWÄRMERN also sehr gut funktioniert, da sie sehr ausdauernde und exzellent manövrierfähige Flieger sind, die wie Hubschrauber stehen bleiben und wenden können.


    Das kann man ja von Saturniden nicht gerade behaupten. Dass diese kleinen Pummelchen sich kaputt machen und nichts treffen ist schon wesentlich schneller passiert als bei Schwärmern. Wahrscheinlich war hier der 40X40X60 Flugkäfig entweder immer noch zu groß oder viel zu klein. Je nachdem wie man das Problem angehen möchte. (Zufallstreffermethode in der Pheromonwolke ODER gezielte Punktlandung der Duftspur folgend)


    SOLLTEN deine Tiere noch flug-, lock- und paarungsfähig sein, dann probiere doch mal die Weibchen frei in einem großen Raum auf einer hohen Pflanze oder einem anderweitig herausragenden, gut greifbaren Gegenstand in der Raummitte zu positionieren und dort frei anfliegen zu lassen. Männchen natürlich in einiger Entfernung dort positionieren, wo die Zugluft hingeht.


    Was konntest Du noch so während der ganzen Sache beobachten?


    Viele Grüße, Michael

  • Danke, Werner und Michael, für Euere ausführlichen Antworten !
    Ähnliche Vermutung hatte ich auch schon, nämlich, dass der Flugkäfig zu klein ist, und ich einfach mal einen Freiflugversuch machen sollte.
    Beide Weibchen sitzen jetzt wie immer ruhig an der Gaze, während die M. nur noch wenig zitternd am Boden liegen - anscheinend völlig verausgabt.
    Das eine Weibchen ist völlig unversehrt, während das andere ziemlich zerrissene Flügel zeigt, wahrsch. von Paarungsversuchen. Es legt auch Eier, bisher ca. 30 Stück, ich glaube aber nicht an eine Befruchtung, jedenfalls konnte keine beobachtet werden, die (nachts) länger als ca. 7 Std. gedauert hätte.
    Ansonsten war nichts zu beobachten. Werde aber die Eier in gewohnter Weise bebrüten, und ggf. erneut berichten.
    Einen ruhigen Tag noch, liebe Grüsse, Hans

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