11. Juli 2021 um 14:50 - Beitrag: Samia ricini zebra Kinder eigenartig, Thema: Schmetterlinge züchten: Erfahrungen, Fragen und Antworten
Alles anzeigenHallole,
es gibt mit Sicherheit Berufenere um auf die Frage einzugehen, aber im Laufe von 50 Jahre hatte ich auch "seltsame" Erlebnisse bei Zuchten.
Die " gute Musik im Zimmer" dürfte nach meinen Erfahrungen keine Rolle spielen, bei meinen Zuchten konnte ich durch Mozart oder Hardrock keine Änderungen bei den Faltern bemerken. Die Raupen scheinen irgendwie taub zu sein. Scherz beiseite.
Habe beginnen vor 4 Jahren Samia cynthia gezüchtet; Eier aus Norditalien.
Im August die Puppen; ein Teil ist noch im Sommer geschlüpft => Nachzucht Raupen getrennt an Götterbaum bzw. Liguster. => Überwinterung der Puppen
Zum Vergleichen habe ich die Puppen der 3 Chargen in getrennte Schlüpfkästen; die Falter aus der 1 Charge (Überwinterung ab August) haben sich geringfügig (etwas dunkler) von den "Herbstpuppen" unterschieden. Das unterschiedliche Futter hatte keine Auswirkungen. Weiter Nachzuchten hatten bei der Raupen einen Totalausfall zur Folge. (überzogene Inzucht?)
Ähnlicher Fall bei Antheraea pernyi; Die erste Zucht kein Problem, bei der Nachzucht hohe Ausfälle und die überlebenden Raupen sind langsam gewachsen. Sehr kleine Puppen. Die Falter sehr klein, die Färbung deutlich abweichend.
Zucht Dendrolimus pini: Eier von einem Weibchen Strand Italienische Adria (Pinien); relativ klein; eher grauer Grundton; Zucht in einem kühlen Zimmer über den Winter mit Waldkiefer.
Ein Teil der Raupen hat "durchgefressen" und ergab im Frühjahr relativ kleine auch gräuliche Falter; erwa die Hälfte hat eine Winterruhe gemacht und fing erst im Frühjahr wieder an zu fressen.
Sehr große Falter mit kräftig brauner Färbung.
Immer wieder kommt es bau Zuchten vor, dass einzelne Exemplare (oder gesamtes Gelege) deutlich von der "Normgröße oder Färbung abweicht. Oft gab es schon Problem bei der Raupen (hohe Anteil Ausfälle; langsames Wachstum; kleine Puppen ect.)
Nur so ein paar Erlebnisse im Laufe von Jahrzehnten gesammelt.
Meines Erachtens sind solche Abweichungen , neben dem Umstand Überwinterung ja / nein überwiegend genetisch bedingt, i.d.R. deutlich Verstärkt durch Inzucht über mehrere Generationen.
Auch im gleichen Gelege können "abweichende" Gen-Kombinationen auftreten; Mendel lässt Grüßen => bei extremen Abweichungen sind aber meist nur einzelne Exemplare betroffen.
Habe eine Schwalbenschwanz (Freilandraupen Mitte der 80zige) von 80 Stück war ein Falter deutlich kleiner und fast durchsichtig. Bei Nachzucht v. Rothschildia orizaba von ca. 30 Stk ein sehr kleines blasses Männchen.
Gleiches kann natürlich auch (bei Inzuchten -sofern lebensfähig- sogar eher häufiger) in einem kompletten Gelege passieren. Siehe Mendel.
Ich weiß nicht ob die Anlage für die "gelben Fenster" dominant oder rezessiv ist. Vermutlich dominant.
Kommt es zu Paarung zweier Tiere ohne dieses dominante Gen => keine Fenster.
Ich weiß, dass ist Genetik für Anfänger, aber es wäre eine Erklärung für diese deutliche Änderung.
In diesem Sinne.
Grüße Armin