Afrikanische arten (Erd-puppen)

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  • Tomaten, Weintrauben und manche Obstsorten werden im Supermarkt oft in PE-Verpackungen mit 1 kg Fassungsvermögen angeboten.
    Diese Kunststoffbehälter fülle ich mit feuchter Gartenerde und lege obendrauf die Erdpuppen. Sobald die Erde trocken wird, wird sie getauscht.
    Bei Zimmertemperatur gelagert, sind bei mir G.maja, B.alcinoe, G.zambesina oft erst nach 16 Monaten problemlos geschlüpft


    Grüße
    Otto

  • Erdpuppen zu besprühen halte auch ich für problematisch. Oftmals führt das zur Schimmelbildung oder die Puppen verfaulen. Auch gespannte Luft wird nicht gut vertragen. Überhaupt besteht im Bezug auf Puppen ein Irrglaube, dass das besprühen von Puppen überhaupt einen Zweck erfüllt. Puppen können kein Wasser aufnehmen (Saturniidae) wie sollen die das machen? Deshalb führt auch ein Besprühen von Puppen oftmals zu Wassereinschlüssen in den Flügeln der Falter, also zu Krüppeln. Es ist doch vielmehr wichtig, für annährend ähnliche Klima - Bedingungen zu sorgen, wie im Ursprungsland der Falter. Ich rate hierzu, sich mit Klimatabellen zu beschäftigen, leicht im Internet zu finden. Ein besonders Thema hierbei sind die afrikanischen Arten.


    Man führe sich vor Augen, in welchen klimatischen Verhältnissen Arten aus Kenia leben. Die meiste Zeit des Jahres herrscht extreme Trockenheit mit ausgeprägten Regenzeiten. Die Panzer also Wände der Puppen keniatischer Arten sind extrem dick. So schützt sich der Falter vor Verdunstung in extremen Trockenzeiten. Ich habe Kenia Puppen über Monate deshalb total trocken gehalten, normale Zimmertemperatur. Dann kann man das tun, was in Kenia mit der Regenzeit auch beginnt, man bietet feuchte Verhältnisse.


    Die Idee mit den PE Verpackungen finde ich gut, auf jeden Fall keine Nässe und nicht besprühen.

  • FrankyM hat zu dem Thema etwas sehr Richtiges gesagt: "Es ist wichtig, für annähernd ähnliche Klima-Bedingungen zu sorgen, wie im Ursprungsland der Falter. Ich rate
    hierzu, sich mit Klimatabellen zu beschäftigen, leicht im Internet zu finden."
    Ich versuche, es dieses Jahr mit Puppen des Osterluzeifalters (Tagfalter, Gürtelpuppe) Zerynthia louristana aus dem Iran genau so zu machen. Seit September beobachte ich im Internet die Wetterangaben eines Ortes in der Nähe des Fundortes der Raupen und versuche, den Puppen in etwa ähnliche Bedingungen zu bieten. Mal sehen, wie sich das auswirkt.


    Gruß Jürgen

  • Nehmen wir beispielsweise Imbrasia belina und Namibia. Die meisten dieser Falter legen ihre Eier im Januar und Februar ab, zu Beginn der sogenannten "grossen Regenzeit". Im April verpuppen sich die Raupen. Dann wird es Herbst; kuehl, nachts sogar empfindlich kalt bis an die Null Grad, und zunehmend trocken. Im Winter ist es kalt und trocken. Im Fruehsommer dann fuer einige Wochen warm bis heiss und immer noch trocken. Schliesslich der erste Regen im Oktober, allerdings immer noch bei niedriger Luftfeuchtigkeit. Erst gegen Jahresende dann staerkere Regenfaelle, und hoehere Luftfeuchtigkeit ueber mehrere Tage.


    Bei meinen Puppen konnte ich beobachten, dass sie beides brauchen, bevor sie schluepfen: Hoehere Temperaturen und hoehere Luftfeuchtigkeit. Ein Tag Waerme und/oder ein Tag hoehere Luftfeuchtigkeit reichte aber nicht. Einige Falter sind beispielsweise bei mir in der Wohnung geschluepft, als sich Gewitter zusammenbrauten und es schwueler geworden war. Mehrere Falter schluepften auch kurz hintereinander - aber erst nach einigen Tagen -, als ich Puppen auf feuchte Erde legte, und dann das Gefaess (ein kleines Aquarium) verschloss - das war aber 8 Monate, nachdem sie sich verpuppt hatten. Puppen einfach nur in Wasser einzuweichen, fuer Stunden oder gar Tage, war bei mir immer erfolglos.


    Puppen ueber Wochen und Monate hinweg feucht zu lagern waere also gewiss falsch. Aber wenn man natuerliche Bedingungen kopiert, kann man erreichen, dass sie zuhause mehr oder weniger zur selben Zeit schluepfen, wie in der Natur. Ich muss dazu sagen, dass es bei Imbrasia belina gewoehnlich nur eine Generation im Jahr gibt.

  • Puppen können kein Wasser aufnehmen (Saturniidae) wie sollen die das machen? Deshalb führt auch ein Besprühen von Puppen oftmals zu Wassereinschlüssen in den Flügeln der Falter, also zu Krüppeln.

    Warum nicht? Beispielsweise durch Diffusion? Holz kann Wasser sogar durch eine dicke Lackschicht hindurch aufnehmen. Anders: Wenn kein Wasser reinkommt, warum kommt welches raus, sprich, warum sollten sie vertrocknen? Und warum soll es zu einem Wassereinschluß in die Flügel kommen, wenn doch kein Wasser in die Puppe kommt? Das verstehe ich nicht.


    Jürgen: Ein kluger Ansatz


    Otto Binder: Was bezweckst Du mit dem Wechseln der Erde? Wenn Du nur das direkte Besprühen vermeiden willst, dann könnte man doch auch die Erde vorsichtig neben den Puppen gießen oder das Wasser von unten wie bei Blumentöpfen zuführen. Nur ein Vorschlag zur Vereinfachung. Aber: Never change a winning team!

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