Hilfe, habe Käfer im Katzenfutter

  • Hallo liebe Käferfans,


    ich hoffe ihr könnt mir helfen. Heute habe ich beim Auffüllen des Futternapfes meines Katers einige kleine Käfer im Futter gefunden. Sie sind ca. 5mm lang und sehr lebendig.
    Mit meiner Digitalen Kamera habe ich versucht so nah wie möglich ran zu kommen und ein paar Fotos gemacht. Die habe ich dann noch so gut es geht nachbearbeitet, um möglichst viele Details erkennen zu können.


    Was für Tierchen habe ich mir da eingefangen? Wo können die herkommen? Ich habe mein Futter in einem Futtereimer der eigentlich immer verschlossen ist und nur zur Entnahme von Futter geöffnet wird. Das Futter habe ich im Mai diesen Jahres gekauft. Aufgefallen sind mir die Käfer aber erst vor wenigen Tagen. Wie können die sich vermehren? Brauchen die dazu Männchen und Weibchen oder geht das bei denen so, habe mal davon gehört das es Insekten gibt die Zwitter sind. Ich habe aber null Ahnung von Insekten also hoffe ich auf Eure Hilfe.


    Die Käfer haben lange Haare, sowas habe ich noch nie gesehen. Können die eventuell auch fliegen?
    Wie werde ich sie wieder los? Sind sie gifitig wenn mein Stubentiger sie mit dem Futter fressen würde?


    Sorry soo viele Fragen .....


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    Vielen Dank im für Eure Hilfe.


    LG KitKat

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  • Moin,


    vorausgesetzt, dass Du wirklich nie vergessen hast den Futtereimer zu schließen, dürften die Tiere von Anfang an im Futter gewesen sein. Es handelt sich um Speckkäferlarven, Familie Dermestidae (Speckkäfer), Gattung Dermestes (Speckkäfer). Diese leben an und von trockenen Eiweißen und gehen entsprechend auch an Trockenfutter von Katze und Hund. Vermutlich waren Käfer im Futter und wurden dann eben in den Eimer mit rein gegeben. Aufgrund der guten Bedingungen haben sie dort Eier und das Ergebnis Deiner "Kinderstube" hast Du nun vor Augen.


    Wenn die Tiere wirklich beim Kauf bereits im Futter waren, wirst Du noch etliche Larven im Futter finden. Bleibt es bei der geringen Menge von weniger als10, 15 Larven, hast Du irgendwann mal vergessen den Deckel auf den Eimer zu machen. Die Larven selber dürften Deine Katzen nicht stören. Es handelt sich einfach um lebendes Eiweiß, welches sie auch fressen dürften. Wenn es Dich stört und der Befall stärker ist, kommst Du nicht drum herum das Futter zu entsorgen und neues zu kaufen.


    Viele Grüße


    Klaas

  • Hallo Klaas,


    vielen Dank für Deine schnelle und für mich sehr hilfreiche Antwort.
    Wie lange dauert es bis die larven ausgewachsen sind? Speckkäfer haben doch Flügel und können auch fliegen?


    Ein Bekannter gab mir den Tip das restliche Futter für 24 Std. ins Tiefkühldach zu legen bei -20° würden die Larven erfrieren. Ist das korrekt? Würden dabei auch die Eier abgetötet?
    Meine Sorge ist nun weniger das mein Kater die Larven freisst als dass sich die Larven aus dem Napf schleichen und meine Wohnung bevölkern.


    LG


    Daniel

  • Normalerweise sollte das Gefrieren das Futter nicht verändern, aber Du kannst ja zur Sicherheit eine kleinen Portion gefrieren und sie wieder auftauen lassen. So kannst Du sehen, ob das Futter dabei die Qualität behält. Traust Du der Lagerqualität nach dem Gefrieren nicht, kannst Du das Futter im Frost lassen und regelmäßig kleine Portionen entnehmen.
    Bist Du mit dem Ergebnis nicht zufrieden, musst Du das befallene Futter gründlich entsorgen. Ich ginge sogar soweit, dass ich das Futter erst nach einer Frostbehandlung entsorgen würde, den Speckkäfer wollte ich nicht als Vorratschädlinge im Haus haben.

  • Moin,


    Dermestes-Arten sind flugfähig. Bei der Größe der Larven denke ich, dass die Verpuppung relativ kurz bevor steht und in den nächsten ein, maximal zwei Wochen erfolgt. Dann noch zwei Wochen, bis der Käfer da ist und dann nochmal ein paar Tage, bis er so ausgehärtet ist, dass er fliegen würde. Du müßtest also irgendwo ab Mitte August mit Flugaktivität rechnen, sofern nicht Larven vorhanden sind, die weiter sind als die, die Du gefunden hast.


    Wenn die Käfer aus dem Eimer entkommen, ist das kein größeres Problem. Dermestes lebt und ernährt sich nur von trockenen Eiweißen. Da ich davon ausgehe, dass Du nicht Deine Schwiegermutter hinter dem Küchenschrank hast mumifizieren lassen und auch nicht mit Schinken oder anderen trockenen Fleischwaren außerhalb des Kühlschrankes aufwarten kannst, ist der Befall durch Speckkäfer ungefährlich. Vor der Entworgung einfrieren ist Unfug, weil die verschiedenen Arten bei uns überall in der freien Natur vorkommen. Es gibt ausreichend trockene Taubenkadaver auf den Dächern, ebenso andere tote Vögel und anderes, totes Viehzeug.


    Ich würde das Futter bedenkenlos einfrieren, zur Sicherheit 48 Stunden. Dann sollte alles ok sein. Auf der anderen Seite habe ich keine Ahnung, wieviel Futter du gebunkert hast. Vielleicht kann man es auch durchsuchen und die Viecher einfach rauswerfen.


    Viele Grüße


    Klaas

  • Ich sehe den Befall mit dem Speckkäfer etwas kritischer, denn es gibt Arten, die von Getreide leben (leider enthält Katzentrockenfutter auch Getreide), andere wiederum können große Schäden z.B. in Wollstoffen (Teppichen) oder in den Schmetterlingspräparaten anrichten.
    Daher auch mein Vorschlag mit der "sicheren"Entsorgung, je nach Standzeit/Standort der Mülltonne muss man unter Umständen mit einer Wiedereinwanderung der Käfer rechnen.

  • Leute, jetzt bleibt mal mit der Kirche im Dorf. Wir sprechen hier von Larven der Gattung Dermestes. Ihr vermengt das ganze mit anderen Gattungen der Familie Dermestidae. Es gibt keinen Dermestes, der in Sammlungen schädlich geworden ist. Sammlungsschädlinge sind aus der Gattung Anthrenus und Trogoderma. Diese fressen aber nicht trockene Eiweiße, sondern trockene Keratine. Und Getreide habe ich schon viel gesehen, so ziemlich jeden Schädling in Getreide, aber mit Sicherheit noch keinen Dermestes und auch keinen anderen Vertreter der Dermestidae. Dabei handelt es sich immer um Vertreter anderer Familien, vorallem Tenebrionidae, Silvanidae und einige andere.


    Die Vertreter der Gattung Dermestes fressen zwar das Trockenfutter komplett, aber das Getreide nur, weil mit den trockenen Eiweißen vermengt. Wenn sie wählen könnten, würden sie das Getreide nicht fressen oder sich auf die extrem geringen Eiweißbestandteile des Keims beschränken. Was die angesprochene "Wiedereinwanderung" betrifft, so kann man die, auch bei bester Hygiene, in keiner Weise verhindern. Die hier angesprochenen Schädlinge (wenn auch völlig falsch terminiert) sind in unserer Natur allgegenwärtig und können jederzeit von draußen wieder eindringen. Egal wie gut oder wie schlecht die Lebensgrundlage entsorgt wurde. Speckkäfer (Dermestes) leben überall in unseren Städten, da es hier, wie bereits vorher mitgeteilt, ausreichend trockene Taubenkadaver gibt, Anthrenus entwickeln sich überall dort in unserer Natur, wo Insekten sterben und ihre Chitinteile aufgrund der Trockenheit nicht vermodern. Kann man sich zwar nicht vorstellen, aber die Menge der auf doldenblütern zu findenden Anthrenus spricht da eine deutliche Sprache und wer mal intensiv nach Käfern sucht, der wird das dann irgendwann auch verstehen. Andere Schädlinge kommen aus zig anderen Situationen heraus bei uns vor. Ich werde diese sicherlich nicht alle hier aufzählen.


    Und bisher hat noch jeder, der sich bei mir wegen Vorratsschädlingen gemeldet hat, seine Schädlinge binnen kürzester Zeit aus der Wohnung raus gehabt, ohne Einsatz von Giften. In diesem Zusammenhang gratuliere ich Roland zu seinem scheinbar völlig gedankenlosen Umgang mit Giften im Haushalt und Giften im Allgemeinen. Anders kann man den Aufruf "...mit allen Mitteln...!" nicht verstehen.


    Langsam angenervte Grüße


    Klaas

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  • Ich bin es nochmal,


    also Eure Antworten sind für mich wirklich sehr informativ.
    Es handelt sich beim betroffenen Futter "nur" um 3kg, daher denke ich es läßt sich gut in den Gefrierschrank packen. Google gab mir auch schon einige male den Tip mit dem Einfrieren des Futters, wenn da Insekten drin waren. Wie ich das sehe ist also meine Lagerung im verschlossenen Eimer schon optimal. Gefahr besteht aber IMMER wenn sich mal so ein fliegender Käfer durchs Fenster in den Futternapf verirrt oder den Eimer mal offen herumstehen hat und den Deckel nicht sofort wieder schleißt.


    Ich habe aber auch aus den Antworten gerausgelesen, das die Gattung die ich mir da eingealden habe eigentlich keinen großen Schaden in der Wohnung anrichten kann, denn das Futter im Napf wird ja umgehend verspeist und die Käfer würden nicht überleben, fänden sie unterm Schrank weder Schiegermutter noch Futterkrümel. (Ich halte meine Wohnung schon sauber).


    Eine Bekannte hatte mal Lebensmittelmotten im Futter, die hatte sie aber schnell sogar im Paniermehl, Cornflakes, selbst Schokolade war befallen! Dabei kamen die Viecher durch die Verpackungen in die Nahrung! Die Speckkäfer sind also bei weitem nicht so gefährlich was die Übernahme der Wohnung angeht, da ihre Hauptnahrung, trockene Proteine eben nicht ausreichend zu finden sind.


    Danke nochmals für Eure Antworten.
    Ich finde es super, wie man sich durch das Internet, selbst wenn man sich nicht kennt, gegenseitig helfen kann.


    LG


    Daniel

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