Konservierungsmittel bei Sammlungen

  • ANZEIGE
  • Ich benutze in meiner Sammlung überhaupt kein Gift, das aber erst seit 3 Jahren und ob ich damit auf die Nase falle wird die Zukunft erst zeigen müssen. Man könnte meine Methode als die "Putzteufelmethode" bezeichnen ;).


    Absolutes muss hierbei sind natürlich :
    1. Wirklich dicht schliessende und gut gearbeitete Insektenkästen


    Vorzugsfirma für mich ist hierbei Paradox Company aus Polen, bester Preis und traumhafte Holzverarbeitung, Handwerkskunst vom Feinsten -> Paradox Company


    2. Regelmässige Kontrolle der Sammlung


    Es kann lästig sein aber man sollte doch zumindest alle 3 Monate oder spätestens alle 6 Monate einmal durch alle Kästen gehen und schnell einen Blick drauf werfen ob man Frass erkennt. Da die meisten Gifte eigentlich auch alle paar Monate aufgefrischt werden müssen ist der Mehraufwand eher gering. Ich habe momentan nur 130 Sammlungskästen, eine Zahl die für viele hier lachhaft erscheinen wird aber ich hoffe dieses System auch noch bei 1000 Kästen und mehr aufrecht halten zu können.


    3. Grösstmögliche Reinheit um die Sammlung herum


    Getütete Tiere gehören entweder in die Tiefkühltruhe in einer dicht schliessenden Plastikdose oder zumindest im Sammlungsraum in dicht schliessende Plastikdosen. Spannbretter werden nach Benutzung abgewischt oder idealerweise mit Handstaubsauger gereinigt um lose Schuppen die nach der Präparation übrig blieben zu entfernen. Diese Schuppen bilden die Nahrungsgrundlage für Psocoptera die Schäden verursachen können wenn diese in die Kästen gelangen. Der ideale Brutplatz für eine Psocoptera Kolonnie sind die Spannbretter, man muss diese also gleich dort bekämpfen indem man die Nahrungsgrundlage zerstört. Spannbretter am Besten auch in einer grossen dicht schliessenden Kiste und nicht einfach so in der Gegend verwahren.


    4. Idealerweise wenig organische Stoffe im Sammlungsraum (werde ich aber erst in Zukunft umsetzen können wenn ich alleine wohne)


    Sammlungsschädlinge sind kein Hexenwerk, es sind Tiere die zuerst in die Wohnung gelangen und dann von dort aus in die Sammlung eindringen müssen. Man erschwert Dermestidae das Leben ungemein wenn man ihnen erstmal überhaupt keine Nahrungsgrundlage im Sammlungsraum bietet, z.B. ein Teppich. Ich sehe hierbei untapezierte Räume mit Holzboden als ideal an und eigentlich in praktisch jeder Wohnung auffindbar. Die Sammlungsschädlinge können sich zwar auch mal durch Holz hindurchnagen, sind in der Regel aber keine Holzschädlinge so dass in eine solchen Raum nur eine Futterquelle existiert, die Sammlung selbst und diese ist ja in dicht schliessenden Kästen versteckt. Weitere denkbare Schädlinge sind z.B. Getreidemotten so dass man auch auf Nahrungsmittel in der Nähe achten sollte.etc. etc.


    Bisherige Ausfälle mit dieser Methode waren: 2 Papilio machaon und eine Noctuidae zerstört durch 3 Getreidemottenlarven die von einem Weibchen stammten das den Weg in die Wohnung schaffte & 1 Noctuidae die durch eine Pelzkäferlarve gefressen wurde, die Noctuidae stand aber ein Jahr lang auf dem Spannbrett im Zimmer frei herum so dass ein Befall überhaupt erst einmal möglich wurde.


    In Amerika gibt es seit ungefähr zwei Jahren erste Versuche mit Zedernöl die bis jetzt auch vielversprechend klingen, ich möchte aber erst 10 Jahre abwarten ob die Anderen damit gute Erfahrungen hatten und dann gegebenenfalls auf diese auch wenig invasive Giftmethode zurückgreifen. Vorbei sollten eigentlich die Zeiten sein in denen die Kästen, die Sammlungsschränke und manchmal die ganze Wohnung vollgeschmissen werden mit Lindan, Paradichlorbenzol und anderem Teufelszeug. Ich spreche hierbei aus Erfahrung, ich kennen so manchen Ort wo Sammler leben den ich am liebsten nur mit Gasmaske betreten würde.


    Um dir noch eine Andere Methode zu nennen, man kann auch Kampfer benutzen, das gibt es in der Apotheke und wird als Mittel benutzt um die Atemwege frei zu machen.


    Soviel zu Sammlungsgiften meinerseits,
    MfG Claude

  • Hallo,


    danke für eure antworden! Ich habe per PN schon eine gute Site vorgeschlagen bekommen.


    @Claude: Mir wäre es auch lieber, ich müsste nicht ständig alle Kästen öffnen, um das Chloro-Kampher nach zu füllen. Nur entspricht unser altes Bauernhaus nicht Deinen ideal Lagerbedingungen. Zudem haben wir fast nur Teppichböden. Ich muss schon aufpassen, das mir die Käferlarven nicht schon die Schmetterlinge auf dem Spannbrett verfressen... :squint:


    Freundliche Grüsse


    Manuel

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!