Größe des Verpuppungsbehälters

  • Hallo,



    ich habe diesmal zum ersten Mal alle Jungraupen einer Paarung von S.ligustri großgezogen.


    Jetzt habe ich etwa 60 RAupen, die sich verpuppen wollen.


    Ich habe ein Aquarium mit 130x40x40. Wenn ich das mit Erde fülle wieviele RAupen werde ich darin wohl verpuppen lassen können, oder gibt es noch eine bessere Variante so viele RAupen erfolgreich zu verpuppen?


    Gruß Daniel


    PS. Der obligatorische Hinweis an alle. Wenn ihr Schwalbenschwanzraupen abzugeben habt (notfalls reicht auch eine einzelne), meldet euch, ich brauche dringend eine.

  • ANZEIGE
  • Hallo Daniel.


    Ligustri verpuppen sich einwandfrei in 150-200 Gramm-Joghurt-Becher.
    Die mit Torf, Lauberde usw. bis ca. 5 unter den Rand gefüllt, reichen für die Verpuppung völlig aus. Darüber ein Stück Gaze mit nem festen Gummi.


    Bei diesem Verfahren habe ich bisher kaum Krüppelpuppen erhalten und bei Massenzuchten trotzdem den Überblick behalten. Wenn ich viele Raupen habe, staple ich die besetzten Becher in Kopierpapierkartons in drei Lagen. Versehen mit dem Datum des ersten und letzten eingestellten Bechers, kann man sehr gut abschätzen, wann man die Puppen entnehmen kann.


    Die Becher sind leicht zu organisieren, wiederverwendbar, durchnagsicher und platzsparend zu lagern.


    Ich lasse fast alle meine Sphingiden-Raupen sich in Joghurt-Bechern verpuppen und bisher ohne Probleme. Egal ob ligustri, tiliae, ocellata, kalmiae, und sonst noch was. Bei Tieren, die sich in der Bodenstreu verpuppen, gebe ich nur eine dünne Lage Lauberde rein und darauf etwas Futter oder zerknülltes Toilettenpapier, damit die Raupe was hat, woraus sie ihren Kokon bauen kann.
    Nur die ganz grossen Raupen von atropos, nerii usw. bekommen die 500 Gramm-Becher oder die mit dem breiten Boden.


    Wenn du es dir nicht vorstellen kannst, mache ich am Sonntag ein Foto und stells noch mit ein.


    Gruss,
    Rudi

  • Hallo zusammen,


    seit vielen Jahren mache ich es so:
    Ein großer PVC-Kasten (gab's bei IKEA in halb durchsichtigem PVC in den Maßen 60x40x40cm, einschl. Deckel für ein paar Euro)
    wird zu 2/3 mit guter Blumenerde gefüllt (möglichst nicht die billige Erde aus Klärschlamm
    und möglichst ohne chemische Fremdzusätze (steht drauf);
    Dünger machte bisher aber nichts).
    Zweige mit Raupen in eine (enghalsige) Blumenvase stellen, und die Vase mit Wasser bis an den oberen Rand in der Erde einbuddeln.
    Die verpuppungsreifen Raupen steigen, wenn es sie "überkommt", von selbst herab und gehen in die Erde.
    Die Tiefe können sich die Raupen selbst aussuchen. Die Erde ist wunderbar locker und hat die richtige Durchfeuchtung.
    14 Tage, nachdem die letzte Raupe verschwunden ist, sammele ich die Puppen heraus.
    Das klappte bisher bei den genannten Kistenmaßen mit mindestens 25 Schwärmerraupen (hatte nicht mehr) und auch "Erd-Saturniiden" (z.B. Gonimbrasia zambesina) und macht m.E. wenig Arbeit.


    Weiterhin einen schönen Sonntag
    Gruß,


    Michael

  • Hallo Michael.


    Deine Methode ist eine sichere und gute Möglichkeit die Raupen zur Verpuppung zu bekommen. Bei wenigen Tieren ist das sehr gut zu handhaben. :ok:


    Ab einer Menge von mehr als 30-40 Tieren ist die Gefahr, dass sich die später eingrabenden Raupen die schon in die Erde gegangenen Tiere stören, recht gross.
    Auch wenn du Tiere hast, deren Puppenruhe nur 2-3 Wochen beträgt, hast du das Problem, dass die einen Falter vielleicht schon schlüpfen, während sich die letzten Raupen gerade zur Puppe umwandeln.


    Wenn du dagegen die Raupen in Einzelhaltung zur Verpuppung bringen kannst, kannst du ganz individuell auf die Bedürfnissse und Ansprüche der Tiere eingehen, ohne die "Kontrolle" über die Zucht zu verlieren. :daumenja:



    Schönen Sonntag noch.


    Rudi

  • Grüss Dich, Rudi,


    ich will meine "Methode" kurz rechtfertigen. Wie gesagt, ich hatte noch nie Probleme. Sollte sich der erste schlüpfende Falter zeigen, lässt man die Puppen eben in der Erde und bietet eine Kletterhilfe an.
    Ich finde, es ist gut, wenn die Raupen die Freiheit haben, sich ihren Verpuppungsplatz selbst auszusuchen und zwar permanent im Dunkeln, wenn gewünscht (im Gegensatz zur zwanghaften Einkerkerung in Plastikbechern). Klar, dass man bei (wie Du sagst) mehr als 50 Raupen bei einem Erdvolumen von knapp 50 Litern irgenwann an die Grenze zur "Überbevölkerung" kommt. Okay, dann wird halt die zweite Box mit Blumenerde gefüllt. Vorteil: Wenig Arbeit und keine Verpuppungsschäden durch zu enges Raumvolumen (was bei Dir offensichtlich noch nicht passiert ist, aber bei mir), außerdem eine vielen Arten sehr genehme Durchfeuchtung des Substrats ! Sicher reagieren aber unterschiedliche Arten hier auch verschieden (Manche Raupen spinnen sich zwischen welken Blättern an der Oberfläche ein, die erwähnte Saturniide Gon. zambesina geht wegen der Trockenzeit "zu Hause" so tief wie irgend möglich.)


    Andererseits: Warum nicht 'mal wieder anständig Jogurt essen und mit Bechern experimentieren !


    Gruß,
    Michael

  • Zitat

    Andererseits: Warum nicht 'mal wieder anständig Jogurt essen und mit Bechern experimentieren !


    Hey Michael.


    Den Spruch finde ich doch echt klasse! :grinsen:
    ...und ich wollte deine Methode in keinster Weise abwerten.


    Aber wie schon gesagt, hat jeder so seine Vorlieben und Erfahrungen in der Behandlung der unterschiedlichsten Arten. Und es führen immer noch "viele Wege nach Rom"!


    Zitat

    im Gegensatz zur zwanghaften Einkerkerung in Plastikbechern


    ...ich sehe das eher als exklusives Single-Apartemente. :cool:
    Immerhin besser, als sich den grossen Aquarienschlafraum mit 30 oder 40 Mitbewohnern teilen zu müssen. :ironie:
    Vielleicht schnarcht da gar noch die Hälfte der Mitbewohner, oder will sogar noch in das gerade besetzte Etagenbett krabbeln.


    Schönen grinsenden Gruss,
    Rudi

  • Hallo Rudi,


    nicht dass ich das letzte Wort haben müsste ......
    aber das "billige Massenquartier, potentielle. Lärmbelästigung inklusive" kann ich nicht auf mir und meinen Raupen sitzen lassen. Wenigstens hast Du nichts zum Thema "Schweissfüsse" abgelassen. Die von Dir unterstellten Unterkunftsmängel werden durch gediegene Pflege und weitere hochwertige Dienstleistungen am Objekt wett gemacht. So wird z.B. jeder Sphingidenraupe vorm Abgang ins tiefere Stockwerk das Horn gekrault (falls vorhanden). Zudem zeige ich ihnen schon frühzeitig ein Bild des späteren Falters. Das motiviert !
    Tja, lieber Rudi, räumlich stark eingeschränkte Unterkünfte aus Polyethylen sind eben doch nicht alles und machen depressiv (wie Einzelhaft) !


    Gruß
    Michael

  • ANZEIGE
  • Servus Michael.


    Tja, dann muss ich mich wohl geschlagen geben.


    Gegen eine solch geschlossen mit ihrem Züchter auftretende Sphingiden-WG habe ich wohl keine Chance.
    Ich gebe mich der konspirativen Europäisch-Afrikanischen-Raupen-Gemeinschaft geschlagen, in der Hoffnung, dass doch einige der mitlesenden Zuchtkollegen das bayerische Bauerntum unterstützen und trotz allem mehr Joghurt aus frischer Alpenmilch konsumieren werden! :freudentanz:


    Es grüßt ein einsamer Milchproduktekonsument, der sich in an den zurückgebildeten Bauchbeinen seiner verpuppungsbereiten proserpina ausweint! :grinsen:


    Rudi



    PS-ernsthaft: von reinen Sägespänen als Verpuppungsmedium für Sphingiden kann ich nur abraten. Habe in früheren Jahren damit oft in Form von Krüppelpuppen Probleme gehabt.

  • Hier ein Blick in meine Abteilung «verpuppte Sphingidae»:



    [Blockierte Grafik: http://kunde7.juli.bimetal.de/bilder/joghurt.jpg]


    Füllung: Alpentorf mit Edelweiss-Aroma, angefeuchtet mit Gletschermilch.


    Die Becher sind biologisch anti-depressiv behandelt und werden mit André-Rieu-Gefiedel beschallt, damit die Puppen nicht austrocknen.


    Wir sind nicht die einzigen, die im Joghurtbecher für Nachwuchs sorgen.
    Hier eine Mäusezucht:


    [Blockierte Grafik: http://www.kessler-brahmenau.de/Homepage/mausi_web/ma01.jpg]

  • Hallo Marc.


    Es ist schon erstaunlich, wie sich die Kühlschränke mancher Schmetterlingszüchter in ihrem Inhalt ähneln. Bei dem Anblick fühle ich mich, natürlich zusammen mit meinen Zöglingen, wie zu Hause! :daumenja: :freudentanz: :daumenja:


    Aber dass du jetzt auch noch in die Mäusezucht einsteigst gibt mir zu denken. Reicht dir der "Ertrag" deiner machaon-Zuchten für ein sorgenfreies Leben auf deinem Hausberg nicht mehr aus? :grinsen:
    Auf diese Art und Weise an die nötigen Mäuse heranzukommen ist schon ausgefuchst.


    Scherzhaften Gruss,
    Rudi

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!