Vorbeugung der Verbiegung gespannter Falter

  • Hallo liebe Actias-Gemeinde,


    mir ist jetzt schon des Öfteren aufgefallen, dass sich einige meiner gespannten Falter etwas verbiegen, das zeigt sich besonders an den Spitzen der Oberflügel von z. B. Actias dubernardi und auch Attacus atlas. Teilweise besteht ständig die Sorge, dass die Flügel mit der Zeit anfangen, sich etwas nach unten zu neigen, weswegen ich, vielleicht albern, die Falter kopfüber in ihren Kästen lagere. Dazu wollte ich einmal fragen, wie ich das für die Zukunft verhindern kann. Normalerweise lasse ich die Falter exakt 2 Wochen (Attacus bisschen länger) auf dem Brett zum Trocknen und anschließend kommen sie in ihre Kästen.

    Ich frage mich, ob es an der Lagerung der Kästen liegen könnte. Sollten diese aufrecht sein oder macht das nichts, wenn sie liegend gelagert werden? Ist die Trocknungszeit von 2 Wochen vielleicht nicht ausreichend? Könnte ich durch erneutes Aufweichen und Spannen die Verbiegungen korrigieren?


    Ich bin gespannt auf eure Antworten und danke auch schon einmal sehr dafür.


    Liebe Grüße


    Miles


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  • 2 weeks should be enough for any size body to dry. Perhaps it's a humidity issue.

    I don't think I've experienced an issue like you depict, my cases are airtight, and live in

    a coastal climate, not exactly dry.


    You can always reset specimens, I've had discussions about relaxing dried material, and have been told that

    a dried specimen that has been relaxed, will sometimes have wing bending. I'm just starting to work with

    dead stock, so I'll see about that. Fresh specimens are a lot easier to work with, but there's a limit to the livestock

    a person can get.

  • Das Flügel etwa wellig werden oder sich Flügelspitzen hochbiegen ist kaum zu verhindern, es seih denn Du willst sie vollklimatisiert lagern.

    Bewegung an den Flügelwurzeln (Absenken oder Abrutschen - besonders gerne bei aufgeweichten) lässt sich vermeiden in dem Du nach dem Trocknen mit einer Nadelspitze einen kleinen Tropfen Zaponlack von unten an die Flügelwurzeln tippst.

    Wenn Du es besonders gut machen willst gib die Tiere noch einmal ein paar Tage auf das Spannbrett...

    Die Flügel sind danach bombenfest, trotzdem ist ein erneutes Aufweichen und nachpräparieren möglich, falls es aus irgendeinem Grund gewünscht wird.

  • Lieber Miles, verwendest Du Weichmacher oder Wasser zum Präparieren. Ich lasse kleinere Sphingidae ca. 2-3 Wochen auf dem Spannbrett. Größere 3-4 Wochen( ich verwende Wasser). Vielleicht ist deine Raumluft durch viele Pflanzen sehr hoch dann könnte das auch ein KO Kriterium sein. Dann könnten sich auch Staubläuse wohl fühlen. Daher habe ich eine großen Gummibaum aus der Wohnung vor 10 Jahren verbannt.


    Grüße Michi

  • Hey Leute,


    vielen Dank für eure Antworten.

    Aktuell habe ich 3 verstellbare Spannbretter, die ganz minimal nach oben gewinkelt sind und zwei gerade neu gekaufte, bei denen das verstärkter ist, wobei ich noch sehen muss, ob das einen großen Unterschied macht. Sollte ich vielleicht Falter, die große Flügel und somit mehr Gewicht haben, auf dem Brett mit ausgeprägterer Abwinkelung spannen, damit ein leichtes Absenken noch toleriert werden kann? Siehe Bild:


    Der Tipp mit dem Zaponlack ist mir neu, das kann ich mal ausprobieren, danke. ?


    Ich habe tatsächlich schon einige Pflanzen im Wohnzimmer, wo auch meine Spannbretter liegen. Dabei habe ich 23 °C und 50 % Luftfeuchtigkeit.

    Weichmacher habe ich noch nie benutzt. Wenn sie noch kurz zuvor lebend waren, lagere ich sie im Gefrierfach und nehme sie dann heraus, wenn Zeit und Platz zum Spannen ist. Nach einer halben Stunde oder 2-3 Minuten auf milder Heizung sind sie wieder weich wie zuvor und ich kann sie spannen.

    Bereits getrocknete Falter werden auf feuchtem Zewa, darunter noch Aceton, für einige Tage im Kühlschrank aufgeweicht.

    Denkst du, dass Staubläuse sie anknabbern könnten, wodurch ein Absenken der Flügel passieren kann? Mit Kleinviechern hatte ich aber noch kein Problem, weil ich grundsätzlich alles ins Gefrierfach lege, bevor ich es spanne und aufweiche, für mindestens 2 Tage und bereits gespannte Falter jedes halbe Jahr als Vorsichtsmaßnahme.


    Grüße


    Miles

  • Der Lieblingsplatz der Staubläuse sind Spannbretter und Puppenkasten...

    Präparierte Tieren für eine Woche in einen QuarantäneKasten geben (ein paar Mottenstreifen in der Ecke befestigen ) und danach an seinen endgültigen Platz stecken.

    Bei Konsequenz vermeidest Du so ein ständiges Begiften der Hauptsammlung

    Das sich Staubläuse ausgerechnet die Flügelwurzeln befressen wäre Zufall.

    Die nehmen so ziemlich jede Stelle an die sie rankommen.

    Museumskäfer höhlen sehr gerne den Körper aus...

    Dank der QuarantäneMethode hatte ich schon seit 30 Jahren keinen Befall mehr in der Sammlung.

    Auf Spannbrettern und im Puppenkasten sind sie nach wie vor.

    Die Fächer mit den Spannbrettern bekommen alle paar Monate einen Sprühstoß mit Insektenspray... :grinning_face_with_smiling_eyes:Beim Puppenkasten unterlässt man es besser :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Sollte ich vielleicht Falter, die große Flügel und somit mehr Gewicht haben, auf dem Brett mit ausgeprägterer Abwinkelung spannen, damit ein leichtes Absenken noch toleriert werden kann?

    Ja Miles, das sollte die Lösung sein.

    Die anderen drei Spannbretter haben eine verhältnismäßig geringe Neigung.


    Durch die Präparation bringt man die Flügel, Körper, Beine in eine insgesamt eher künstliche Haltung, gegen welche die Muskulatur der Tiere wirkt.

    Entfernt man die Tiere von der Fixierung durch das Spannbrett/Nadeln können diese Kräfte noch minimal nachwirken und sich so zB Flügel senken. In Verbindung mit Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen mehr. Je größer ein Tier, desto stärker die Muskulatur.

    Je größer die Flügeloberfläche, desto auffälliger die Veränderung.


    Grüße

    Rudi

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