Hallo,
habe diese Raupe mit jener von w-album wohl mitgenommen. Sie war zwischen den reifen Fruchtblätter mit den Samen der Bergulme versteckt. Kann mir jemand einen Tipp geben?
Fundort: Linz
Datum: 2.4.2023
Danke, Leo
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Neues Benutzerkonto erstellenHallo,
habe diese Raupe mit jener von w-album wohl mitgenommen. Sie war zwischen den reifen Fruchtblätter mit den Samen der Bergulme versteckt. Kann mir jemand einen Tipp geben?
Fundort: Linz
Datum: 2.4.2023
Danke, Leo
Von der Nahrungspflanze her wäre Cirrhia gilvago wahrscheinlich. Die Raupe ist etwas kontrastloser als es typisch wäre, aber gerade bei jüngeren Raupen kann das schon vorkommen.
Ich bin nicht ganz sicher wie weit das Nahrungsspektrum der ähnlichen Arten reicht. Zumindest Agrochola-Arten gehen wohl durchaus auch an Ulme. Von daher wäre ich mir nur zu 90 % sicher. Die sind aber normal schon charakteristisch gezeichnet (z.B. Agrochola macilenta mit weißen Rauten in der Dorsalen).
Grüße Dennis
Danke Dennis,
Gilvago wäre für Linz natürlich eine super Sache. Wenn ich sie durchbringe knipse ich sie im nächsten Stadium ... vielleicht kann man dann mehr erkennen. Was mich etwas stutzig macht ist die Verjüngung nach vorne ... mit ihrem ausgeprägten Hinterleib.
Derzeit habe ich schon fast etwas Stress mit den vielen Arten, die ich gerade zu füttern habe ... trotzdem sind solche Rätsel immer wieder interessant.
Lg Leo
Diese Form ist eigentlich schon typisch für viele Arten der Xyleninae. Um diese Jahreszeit kommt eigentlich auch nur was in Frage was im Herbst fliegt und die Eier überwintern, von daher sollte es eine der klassischen Herbsteulen sein. Die sind nur halt leider alle extrem ähnlich. Wie gesagt futterpflanzenmäßig sollte es nicht sonderlich viel Auswahl geben, aber man wird sehen müssen was draus wird um sicher zu sein.
Grüße Dennis
Jetzt sieht sie schon etwas anders aus! Wird wohl circellaris sein.
Gestern konnte ich in einem anderen Biotop noch etliche Räupchen von der Feldulme klopfen. Aber alle sind noch in L1/2. Irgendwie wurde die Natur im April ziemlich eingebremst und so haben wir (zumindest bei uns in Österreich) so 1,2 Wochen Verspätung.
Übrigens frisst sie mit Vorliebe an niedrigen Pflanzen, wie in diesem Fall an Breitwegerich.
Hallo Leo...könnte die hier sein
Noctua comes Hübner, [1813]Breitflügelige Bandeule
Ausgewachsene Noctua comes -Raupen unterscheidet man von Xestia c-nigrum, neben dem "Gesamteindruck", an 3 Merkmalen:
1. Noctua comes hat weiße Maxillarpalpen.
2. Noctua comes hat eine Subdorsallinie, die nur auf den ersten Segmenten hinter dem Kopf (quasi im Nacken der Raupe) weiß ist.
Diese beiden Merkmale sind aber häufig auf Fotos nicht so richtig zu sehen, da die Raupen oft in Schreckposition fotografiert sind und dann ist der Kopf eingezogen oder verdeckt.
Das 3. Merkmal ist daher am geeignetsten:
Bei Noctua comes ist der Bereich um die Stigmen schwärzlich gezeichnet, während bei Xestia c-nigrum keine schwarze Zeichnung dorsal der Stigmatale zu sehen ist.
[Beitrag von [Stefan Ratering]]
Bei Jungraupen vor der Überwinterung gucke ich auf den Rücken: Noctua comes hat eine klar erkennbare durchgezogene Rückenlinie auf den ersten Segmenten im Brustbereich, die auf dem restlichen Rücken fehlt. [Ergänzung Tina Schulz: sie ist zwar hinten vorhanden, aber nicht durchgezogen, sondern unterbrochen.]
Bei Xestia c-nigrum fehlt diese komplett, bzw. ist kaum erkennbar. Xestia triangulum sieht als Jungraupe noch mal anders aus. Die hat als sehr junge Raupe im Frühherbst/Spätsommer eine mehr oder weniger vollständig durchgezogene Rückenlinie und im Spätherbst dann auch schon den typischen hellen Querstrich am Hinterende.
Obigen Vergleich habe ich im Lepiforum gefunden, trotzdem bin ich vom Aussehen der Raupe, der Futterpflanze der Jungraupe und der Raupenzeit hier bei Dennis.
Cirrhia gilvago ernährt sich anfangs von Ulmen oder Pappelknospen, fällt dann später oft zu Boden und ernährt sich polyphag.
Hoffe ich konnte etwas sinnvolles beitragen.
Danke, für mich ist es eben eine der beiden Ulmen Eulen ... Circellaris oder gilvago. Wobei ich zweiter noch nie in Oberösterreich hatte. Sie fraß anfangs eben auch in den Blütenblättern und jetzt am Wegerich ... Sollte dahingehend passen.
Also irgendwelche Noctuinae würde ich schonmal klar ausschließen. Die haben wenn dorsal irgendwelche dunklen Zeichnungselemente vorhanden sind alle einen Querschluß auf Segment 8, der als heller Querstreif hervortritt. Da die Raupe eine ziemlich ausgeprägte dorsale Zeichnung entwickelt hat, ist das für mich jetzt Sunira circellaris. Bei X. gilvago sollte die Zeichnung auf den Segmenten 7 bis 9 kontrastreicher sein und auf den restlichen verblassen. Auch hat X. gilvago keine völlig ausgefüllten "Rauten" mit deutlicher hervortretenden Schenkeln der Zeichnung (ohne Abbildung schwer zu erklären). Ist eben interessant, da S. circellaris relativ generalistisch ist, sodass es mich nicht überrascht dass die auch an Ulme geht, aber auf die Schnelle hab ich keinen Nachweis dafür irgendwo gefunden. Daher wäre es schön, wenn mehr Leute ihre Raupenfunde mit Futterpflanze sauber dokumentieren und im Idealfall die Daten irgendwo zur Verfügung stellen (etwa observation.org). Sowas hilft uns Ökologen enorm bei der Arbeit .
Grüße Dennis
Habe gestern in einem anderen Biotop (Eichenmischwald mit Feldulmen am Rand) abgeklopft und dort einige Mini-exemplare der wohl gleichen Art gefunden (L1/2). Also sollte diese Art wohl gerne an der Ulme sein.
Ich würde nicht unbedingt viel Zuversicht haben, dass man an den L1/L2 Raupen sagen kann, dass das die gleiche Art ist. Sunira und Xanthia sind bis L3/L4 praktisch unmöglich zu unterscheiden und kommen sehr häufig syntop vor. In Weidenkätzchen sind z.B. regelmäßig S. circellaris und X. icteritia anzutreffen. Überhaupt gibt es unheimlich viele (sehr) polyphage Noctuiden die syntop mit mono/oligophagen vorkommen und ziemliche Bestimmungsprobleme bereiten.
Grüße Dennis
Dann lassen wir uns überraschen. Eigentlich wollte ich nur checken, ob dort auch w-album vorkommt, da ich bei einem Rundgang diese ideal gelegenen Ulmen fand. Es war schließlich auch 1 Raupe dabei.
Neuester Stand: die Raupe hat sich einen Erdkokon gebaut und wird dort wohl einige Zeit als praepuppe liegen bleiben. Hat da jemand eine Ahnung, wie lange so etwas, z.B. bei circellaris, dauert?
Herbsteulen liegen teilweise ein paar Monate als Präpuppe. Mehrere Wochen auf alle Fälle.
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