Etwas Kniffliges

  • Hallo allerseits, zum Thema Aricia agestis, Aricia artaxerxes und Polyommatus icarus habe ich euch eine knifflige Bestimmungsanfrage. Den abgebildeten Falter (Männchen? Dann entfällt P. icarus) habe ich am 16.07.2023 in einer Ackerbrache mit Wildblumenansaat bei Oberstetten/Hohenstein fotografiert. Der Fundort liegt bei etwa 750 m über NN. Anfangs war ich mir recht sicher, dass es sich um eine Aricia handelt. Später kam ich ins Grübeln... Wie seht ihr das? Einen Blick auf seine Flügelrückseiten hat mir das Tier leider nicht gestattet.


    Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten.

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  • könnte auch ein Weibchen von Eumedonia eumedon sein , die Fransen am Hinterflügel sind etwa auf der Hälfte leicht anders gefärbt, das habe ich bei meinen Bildern von eumedon genauso.

    Das kann nicht sein, weil in dem Lebensraum nirgendwo erwähnenswerte Bestände einer Geranium-Art gedeihen. Ich kenne eumedon gut aus dem Mehrstetter Schandental und aus dem Schwenninger Moos. Die Falter halten sich dort nur in der Nähe von größeren Storchschnabelbeständen auf (an beiden Fundorten Geranium palustre).

    • Offizieller Beitrag

    Eumedonia (Aricia) eumedon hat nie orangene Flecken auf den Vorderflügeln. Die Männchen haben völlig braune Oberseiten, die Weibchen haben meistens nur sehr schwach sichtbare, manchmal ausgeprägtere Mondflecken am absolut unteren Rand der Hinterflügel. Mal ganz abgesehen davon ist der 17. Juli für diese Art viel, viel zu spät. Das ist defintiv ein Aricia agestis/artarxerxes, die zweite Generation ist in vielen Regionen gerade rausgekommen. Über die Sache mit artarxerxes haben wir uns ja hier schon unterhalten.


    Grüße Dennis

  • Eumedonia (Aricia) eumedon hat nie orangene Flecken auf den Vorderflügeln. Die Männchen haben völlig braune Oberseiten, die Weibchen haben meistens nur sehr schwach sichtbare, manchmal ausgeprägtere Mondflecken am absolut unteren Rand der Hinterflügel.

    Genau wie du die Art beschrieben hast, kenne ich sie auch aus den genannten Gebieten. Ich wusste allerdings nicht, dass E. Eumedon über ihr Verbreitungsgebiet nicht variiert. Deshalb bin ich in meiner Antwort auf die Färbung nicht eingegangen. Ich wollte dieses Jahr erigentlich mal im Schandental nachschauen, ob es die Art dort noch gibt. Das Schandental leidet nämlich seit Jahrzehnten stark unter dem "Naturschutz" und ist durch Pflegemaßnahmen vom Schmetterlingsparadies in ein sterlil konserviertes Landschaftsdenkmal verwandelt worden. E. eumedon war von dieser Entwicklung bislang nicht betroffen, weil die Art im Gebiet an einem feuchten Graben außerhalb des Naturschutzgebiets vorkommt, der unmittelbar an die Wachholderheiden angrenzt. Ich erwähne das nur, weil im Forum vor kurzem vom Artensterben die Rede war.


    Ein wichtiger Aspekt beim Artensterben spielt aus meiner Sicht das plötzlich aufkommende, allgemeine Interesse am Naturschutz, das dazu führt, dass die Naturschutzgebiete zum Teil - gelinde gesagt - nicht ganz so gepflegt werden, wie das für den Erhalt gefärdeter Arten sinnvoll wäre. Durch das Schandental wird alljährlich im Mai (!) eine riesige, gefräßige Herde von Schafen getrieben, die alle Futterpflanzen der ortsansässigen Schmetterlinge noch vor dem Aussamen abweiden. Der Schäfer achtet dabei peinlich genau darauf, dass er auch ja keinen Quadratmeter unbeweidet lässt. Ansonsten könnten die im Gebiet lebenden Insekten ja noch auf die Idee kommen, auf die zeitweise unbeweideten Flächen auszuweichen. Wenn man heutzutage im Juli den Fußweg durch das Schandental marschiert, kann es geschehen, dass man auf mehreren Kilometern Länge ungefähr ein Dutzend Schmetterlinge zählt: Ich meine nicht Arten, sondern Individuen!


    Zu dieser Degradierung einer intakten Landschaft zum sogenannten "Naturschutzgebiet" bedurfte es keines Klimawandels. Vor ungefähr 25 jahren habe ich die zuständige Naturschutzbehörde zwei Mal angeschrieben. Ich erhielt weder eine Antwort noch hat sich am Pflegeplan etwas Maßgebliches geändert. Ich muss freilich zugeben, dass ich das Gebiet inzwischen kaum noch besuche, weil es mir vor der nackten Wahrheit graust. Theoretisch könnte es also sein, dass sich meine Klagen inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst haben. Dass es auch anders geht, zeigen etliche andere Wachholderheiden der Schwäbischen Alb, auf denen der Naturschutz noch mit Maß und Ziel betrieben wird - so, wie es eben sein muss, um die Natur tatsächlich zu erhalten. Jetzt fahre ich immer nach Oberstetten, Briel oder Bichishausen, wenn mir der Sinn nach der Schwäbischen Alb steht. Alle genannten Gebiete dürften übrigens unter der Aufsicht derselben unteren Naturschutzbehörde stehen wie das Mehrstetter Schandental. Eigentlich setlsam... :nixweiss:


    Sorry fürs Abweichen von meinem Ausgangsthema.

    • Offizieller Beitrag

    Ein wichtiger Aspekt beim Artensterben spielt aus meiner Sicht das plötzlich aufkommende, allgemeine Interesse am Naturschutz, das dazu führt, dass die Naturschutzgebiete zum Teil - gelinde gesagt - nicht ganz so gepflegt werden, wie das für den Erhalt gefärdeter Arten sinnvoll wäre

    Das kann man so pauschal denke ich nicht sagen. Man muss da immer aufpassen und sich ab und zu mal aktiv aus seiner Blase begeben, weil gefährdete Arten gibt es nunmal nicht nur bei den Schmetterlingen. Im Naturschutz gibt es immer Zielkonflikte. Die Schutzmaßnahmen für eine Art sind immer für irgendeine Menge anderer Arten schlecht. Das können auch mal andere gefährdete Arten sein. Eine hohe Beweidungsintensität ist manchmal notwendig, um Nährstoffe zu entziehen (wenn es sich um stark eutrophierte, ursprünglich magere Standorte handelt) oder um Verbuschung entgegenzuwirken. Viele seltene Pflanzenarten sind darauf angewiesen. Eumedonia eumedon hat es da etwas schlecht getroffen, weil zumindest auf den meist beweideten Trockenrasen, seine Futterpflanze Geranium sanguineum in einem Sukzessionsstadium vorkommt, was schon die Vorstufe zur Verbuschung darstellt. Das ist zwar auch eine schützenswerte Saumgesellschaft, aber steht eben dem Schutz der "echten" Trockenrasenarten entgegen. Insofern kann ein Zurückdrängen dieser Bestände schon unter gewissen Umständen sinnvoller Naturschutz sein. Man muss aber natürlich das richtige Maß finden, da alle schützenswerten Arten letztlich geschützt werden müssen (sollten). Im Idealfall schafft man es die Flächen so kleinteilig zu bewirtschaften, dass jeder Art ihr Habitat optimal gepflegt wird und bestehen bleibt. Alternativ pflegt man ein ganzes Gebiet für eine Artengemeinschaft und ein anderes für eine andere, das ist aber besonders bei Gesellschaften die natürlicherweise nahe benachbart vorkommen wie eben z.B. Wiesen/Weiden und Saumgesellschaften nicht sonderlich sinnvoll. Von daher gebe ich dir natürlich recht. In der Theorie müsste man bestimmte Bereiche von der Beweidung ausnehmen oder zumindest die Intensität reduzieren (z.B. kürzer oder nur alle paar Jahre beweiden). Das ist aber aufwändig, ergo teurer und wird deshalb ungern gemacht. Außerdem verlieren die Schäfer Fläche und damit wertvolle Futterressourcen für ihre Tiere, was denen in der Regel auch missfällt. Deshalb hat man im Naturschutz sehr oft die Wahl alles zu bewirtschaften (mähen oder beweiden) oder gar nichts und da wird alles meistens immer noch als besser angesehen als gar nichts. Das Problem ist mit E. eumedon bekannt und bei sehr vielen Trockenrasenvorkommen akut. Ich würde die Naturschutzbehörde diesbezüglich weiter nerven und zumindest mal die Beweggründe erfragen. Ist halt leider nicht immer alles so einfach.


    Grüße Dennis

  • Das kann man so pauschal denke ich nicht sagen. Man muss da immer aufpassen und sich ab und zu mal aktiv aus seiner Blase begeben, weil gefährdete Arten gibt es nunmal nicht nur bei den Schmetterlingen. Im Naturschutz gibt es immer Zielkonflikte.

    Ist "zum Teil" pauschal?


    Eine hohe Beweidungsintensität ist manchmal notwendig, um Nährstoffe zu entziehen (wenn es sich um stark eutrophierte, ursprünglich magere Standorte handelt) oder um Verbuschung entgegenzuwirken. Viele seltene Pflanzenarten sind darauf angewiesen.

    Das ist mir klar. Nur haben die Maßnahmen im Schandental eben dazu geführt, dass dort praktisch nichts mehr fliegt und nur noch Gras wächst. Mit Wildbienen kenne ich mich übrigens auch ganz passabel aus. Da gilt in etwa dasselbe, weil die keine Nahrung mehr finden - mangels blühender Pflanzen!


    Eumedonia eumedon hat es da etwas schlecht getroffen, weil zumindest auf den meist beweideten Trockenrasen, seine Futterpflanze Geranium sanguineum in einem Sukzessionsstadium vorkommt, was schon die Vorstufe zur Verbuschung darstellt. Das ist zwar auch eine schützenswerte Saumgesellschaft, aber steht eben dem Schutz der "echten" Trockenrasenarten entgegen.

    Du solltest schon lesen, was man schreibt, bevor du antwortest. Eumedonia eumedon kommt im Schandental - wie ich das geschrieben habe - nicht auf Geranium sanguineum, sondern auf Gernanium palustre vor. In einer Saumgesellschaft in einem feuchten Graben am Fuß der Wachholderheiden. Dieses Gebiet wird vom Schutzgebiet nicht umfasst und deshalb schrieb ich:


    E. eumedon war von dieser Entwicklung bislang nicht betroffen, weil die Art im Gebiet an einem feuchten Graben außerhalb des Naturschutzgebiets vorkommt, der unmittelbar an die Wachholderheiden angrenzt.

    und:


    Ich kenne eumedon gut aus dem Mehrstetter Schandental und aus dem Schwenninger Moos. Die Falter halten sich dort nur in der Nähe von größeren Storchschnabelbeständen auf (an beiden Fundorten Geranium palustre).


    Praktisch alle Arten - außer Eumedonia eumedon - leiden im Schandental unter der Beweidung. Und da schließe ich auch so seltene Pflanzenarten wie die Ragwurzen mit ein. Das Schandental ist - das kannst du mir glauben - bei meinen letzten Begehungen eine wahre Wüste gewesen. Ich habe nicht übertrieben, als ich schrieb, man könne froh sein, wenn man dort auf einer Fläche von mehreren Kilometern noch ein Dutzend Falter findet. Nicht Falterarten! Nein, Falter!


    In den anderen Gebieten klappt das mit der kleinteiligen Bewirtschaftung ganz gut . Als das Schandental noch nicht unter Schutz gestellt war (vor dreißig Jahren) , konnte man da im Sommer tausende, nein abertausende, Falter beobachten. Ich erinnere mich noch an Massenansammlungen von Melitaea didyma, hunderte von Bläulingen, darunter so seltene Arten wie Maculinea arion und Pseudophilotes baton und natürlich Lysandra bellargus, Lysandra coridon, Cupido minimus und viele andere . P. baton und M. arion dürfte es im Naturschutzgebiet nicht mehr geben, weil ja auch kein Thymian mehr wächst. Dass ich die beiden Spezies im Gebiet bei meinen wenigen Besuchen nicht mehr beobachten konnte, versteht sich von selbst.


    Aber das soll ja nichts heißen. Schließlich war ich seit der Degradierung nur noch wenige Male dort und könnte vieles übersehen haben. Man soll ja nicht "pauschal" urteilen.

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  • Der größte Feind des Naturschützer ist oft der andere Naturschützer.

    Dennis hat es freundlicher als Zielkonflikte ausgedrückt.


    Ich würde auch weiter nerven - vielleicht an anderer Stelle, in dem man mit dem Schafhirten spricht?


    Ich kenne das Gebiet nicht, aber wenn es nicht zu hanglastig ist, wäre eine Beweidung mit Rindern ggf. sinnvoller als mit Schafen. Da gibt es aktuell sehr spannende (und hoffnungsvolle!) Studien.


    Manchmal kommt auch in Frage, sich statt mit der Behörde mit einem ansässigen Verein / Stiftung kurzzuschliessen und in einem Gespräch bestehende Probleme zu diskutieren. Und mögliche Anpassungen bei den Pflegemaßnahmen zu erörtern. Dieser Ansprechpartner hat es unter Umständen leichter diese bei der Naturschutzbehörde vorzubringen und umzusetzen.

  • Ist "zum Teil" pauschal?

    Ja, weil du dafür aus irgendeinem Grund "das Interesse am Naturschutz" verantwortlich machst, statt die individuelle Gebietspflege.


    Du solltest schon lesen, was man schreibt, bevor du antwortest.

    Und du solltest dich an deine eigene Weisheit halten, bevor du unfreundlich wirst. Ich schrieb ganz klar "auf Trockenrasen", was du sogar mitzitierst. In keiner Weise hab ich gesagt, dass ich von der von dir erwähnten Population rede, ich hab das lediglich als Beispiel genommen, um meinen Punkt zu erklären, da wie ich sagte die Populationen auf Trockenrasen am stärksten von Beweidung betroffen sind. Dies ist z.B. im Tauberland, aber auch in Mainfranken der Fall. Tut mir leid, dass ich die Situation vor Ort nicht kenne und daher meine Erfahrung teile statt deine.


    Ich habe nicht behauptet, dass die von dir beschriebene Beweidung gut oder wünschenswert ist. Deswegen weiß ich nicht warum du dich jetzt so aufregst. Warum man einen feuchten Graben beweidet entzieht sich sowieso meiner Logik, sowas ist kein Habitat was man mit Schafbeweidung sonderlich gut pflegen kann oder sollte. Ich wollte lediglich dafür sensibilisieren, dass Naturschutzfragen oft sehr komplex und schwierig sind. Nicht alle Probleme entstehen durch böse Menschen die absichtlich die Natur zerstören wollen. Meistens sind es Unwissen, dämliche Regularien, schwer zu ändernde Einschränkungen von allen möglichen Seiten und manchmal eben auch Zielkonflikte die zu sowas führen. Ich bin lösungsorientiert, deswegen sagte ich es wäre sinnvoll die Beweggründe zu erfahren. Von da ist es wesentlich einfacher Lösungen zu erarbeiten, als wild irgendwem Vorwürfe zu machen. Selbst wenn diese zutreffen sollten. Natalia hat das ja auch gut zusammengefasst. Aber man kann sich natürlich auch nur darüber aufregen, das ist sicher auch berechtigt, nur nicht sehr zielführend.


    Grüße Dennis

  • Warum man einen feuchten Graben beweidet entzieht sich sowieso meiner Logik, sowas ist kein Habitat was man mit Schafbeweidung sonderlich gut pflegen kann oder sollte. Ich wollte lediglich dafür sensibilisieren, dass Naturschutzfragen oft sehr komplex und schwierig sind. Nicht alle Probleme entstehen durch böse Menschen die absichtlich die Natur zerstören wollen.

    Deshalb beweidet man den feuchten Graben ja auch nicht, wie ich bereits beschrieben (nicht geschrieben) hatte.


    Dass Naturschutzprobleme durch böse Menschen entstehen - das schließt du das aus meinen Worten? Interessant.

    Könnte ich nicht auch das

    Meistens sind es Unwissen, dämliche Regularien, schwer zu ändernde Einschränkungen von allen möglichen Seiten und manchmal eben auch Zielkonflikte die zu sowas führen.

    gemeint haben, als ich vom allgemeinen Interesse am Naturschutz geredet habe?

    Eumedonia eumedon hat es da etwas schlecht getroffen, weil zumindest auf den meist beweideten Trockenrasen, seine Futterpflanze Geranium sanguineum in einem Sukzessionsstadium vorkommt, was schon die Vorstufe zur Verbuschung darstellt.

    Du hast recht: Das habe ich wirklich in den falschen Hals bekommen. Du hattest mir zuvor ein Pauschalurteil unterstellt, obwohl ich am Schluss meiner Ausführungen dem schlechten Beispiel Schandental explizit drei gute Beispiele entgegengehalten habe. Ist das noch freundlich von dir gewesen oder nicht schon etwas schulmeisterlich, herablassend und gönnerhaft?


    Die oben von dir zitierte Passage bezog sich wirklich allgemein auf die Spezies Eumedonia eumedon, nicht auf meine Beobachtungen. Ich entschuldige mich daher für meine Unfreundlichkeit. Das war nicht angemessen und tut mir wirklich leid.


    Bei mir gibt es empfindliche Punkte, die sich aus meiner Biographie begründen. Und da hast du eben mal genau den richtigen Knopf gedrückt. :smiling_face:


    Also nichts für ungut. Ich hoffe, ich darf auch in Zukunft noch an deinen fundierten Artkenntnissen teilhaben. Die schätze ich nämlich überaus und ich finde sie - gerade weil du noch so jung bist - außerordentlich bemerkenswert.

  • Der größte Feind des Naturschützer ist oft der andere Naturschützer.

    Dennis hat es freundlicher als Zielkonflikte ausgedrückt.

    Mit der Feindesrolle identifiziere ich mich nicht. Wenn das Schandental so gepflegt werden soll, dann wird es eben so gepflegt. Ich kann da offensichtlich nichts dran ändern. Deshalb meide ich das Gebiet, denn - philosophisch betrachtet - zähle ich mich am ehesten zu den Stoikern. Ich spreche aber dennoch gerne einmal Themen an, die meines Erachtens in bestimmten Diskussionen etwas zu kurz kommen. "Mein" Thema lautete an dieser Stelle: Naturzerstörung durch Naturschutz.


    Ich würde auch weiter nerven - vielleicht an anderer Stelle, in dem man mit dem Schafhirten spricht?


    Weiter nerven werde ich niemanden, denn dazu fehlt mir einerseits die Zeit und andererseits ist mir die Rolle des Nörglers zuwider. Zweimal Nörgeln muss reichen. Wenn sich dann immer noch niemand für meine Meinung interessiert, muss meine Meinung wohl objektiv falsch sein. Subjektiv empfinde ich das Pflegekonzept im Schandental nach wie vor als mangelhaft, und ich meine, man braucht nicht über den Rückgang der Biomasse an Schmetterlingen in Naturschutzgebieten lamentieren, ohne die angesprochenen Zusammenhänge einmal gründlich hinterfragt zu haben.


    Ich hoffe, du empfindest meine Antwort nicht als unfreundlich, denn so ist sie absolut nicht gemeint.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schrieb das mit dem "pauschal" nur im Hinblick auf dieses eine Gebiet, da ich dich so verstanden hatte, dass du die schlechte Gebietspflege dort als quasi mißverstandenen Naturschutz bemängelst. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass solche Zustände durch eine Reihe von nachvollziehbaren oft auch komplexen Faktoren zustandekommen können und nicht unbedingt so einfach gelagert sind, dass sie das Produkt von böser Absicht sind (auch das wäre nichts was nicht vorkommt). Das macht es nicht unbedingt besser, aber das Problem zu verstehen hilft bei der Lösungsfindung. Ich wollte dir damit kein undifferenziertes Urteil unterstellen, schon gar nicht was den Naturschutz insgesamt angeht, sondern nur für die zugrundeliegenden Ursachen sensibilisieren. Ich schrieb ja auch "das kann man so pauschal denke ich nicht sagen". Vielleicht kann man es so pauschal ja auch sagen, das spiegelt ja nur meine Meinung wider.

    Dass Naturschutzprobleme durch böse Menschen entstehen - das schließt du das aus meinen Worten? Interessant.

    Das kam für mich ein bisschen so rüber. Mag aber sein, dass ich einfach nicht verstanden habe was du mit "Interesse am Naturschutz" in dem Zusammenhang meinst. Das klingt auch etwas an darin, dass du der Meinung bist dass sich niemand für deine Meinung interessiert. Das kann zwar gut sein, es gibt Naturschutzbehörden die eher aktiv Naturschutz verhindern. Bei vielen ist aber einfach sehr viel zu tun sowie chronische Unterbesetzung und dann gehen solche Anfragen schonmal verloren. Deswegen zahlt sich da Hartnäckigkeit durchaus aus. Ich kenne die Strukturen vor Ort nicht, manchmal haben die Schäfer eigene Landschaftspflegebetriebe oder gehören einem Landschaftspflegeverband an. An die kann man sich auch wenden, falls die einigermaßen zugänglich sind.

    Deshalb beweidet man den feuchten Graben ja auch nicht, wie ich bereits beschrieben (nicht geschrieben) hatte.

    Das hab ich dann in der Tat falsch verstanden. Ich dachte bei dem Beweidungsproblem ging es vor allem auch um eumedon, da dies der Ausgangspunkt war.


    Wie auch immer, ich wollte dich jedenfalls in keiner Form angreifen. Danke für deine Entschuldigung, das bekommen wenige Leute hin. Für mich ist das damit alles wieder gut und es tut mir auch leid, solltest du dich durch mich angegriffen gefühlt haben.


    Grüße Dennis

  • Wie auch immer, ich wollte dich jedenfalls in keiner Form angreifen. Danke für deine Entschuldigung, das bekommen wenige Leute hin. Für mich ist das damit alles wieder gut und es tut mir auch leid, solltest du dich durch mich angegriffen gefühlt haben.

    Passt. Für mich ist das damit auch erledigt. Schon lustig, dass solche Diskussionen, wie ich sie hier immer wieder mit Missfallen beobachtet habe, nunmehr ausgerechnet von mir ausgegangen sind. Aber so ist halt das Leben... :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Lieber Michael, lieber Dennis,


    ich sehe mit Freude wie ein Konflikt enden kann! Danke!


    Und nein, ich habe Deine Antwort keinesfalls als unfreundlich wahrgenommen, hatte eher Bauchschmerzen, dass Du meine Aussage zu den „untereinander feindlichen Naturschützern“ auf Dich bezogen hast. Das war nicht als Angriff in Deine Richtung gemeint, eigentlich hatte ich beim tippen eine Situation bei uns vor Ort im Kopf. Leider beobachte ich regelmässig, nicht nur konkret bei mir in der Region, dass unter Naturschützern unterschiedliche Schutzkonzepte aufeinanderprallen und für Zerwürfnisse sorgen. Wenn man schon untereinander nicht einig wird, obwohl man das selbe Ziel verfolgt…


    Ich kann verstehen, dass Du nach zweimaligem Kontakt gefrustet bist, vor allem wenn gar nichts zurück kommt.

    Wenn ich es richtig verstehe, liegt das schon länger her? Vielleicht hat sich bei der personellen Besetzung etwas geändert oder die Pflegekonzepte werden nach so vielen Jahren sowieso überarbeitet? Damit möchte ich Dich bekräftigen, eventuell einen neuen Kontaktversuch zu starten. Dafür muss man sich nicht in die Rolle des Nörglers begeben. Manchmal sind es Kleinigkeiten bei der Formulierung - das Herausstellen der positiven Pflegemaßnahmen in den naheliegenden Gebieten, mit dem Hinweis, dass es im Schandental ebenfalls gut greifen würde o.ä.. Sollten Hinweise auf fruchtbaren Boden fallen, wärst Du sicher kein Nörgler, sondern der Grund für eine positive Veränderung.

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