Tagfalter-Monitoring

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  • Ich weiß nur, dass es vom BUND 2007 (oder war's doch 2008?) etwas ähnliches gab. Darüber hab ich auch noch Infos irgendwo, könnte ich bei Bedarf raussuchen.


    Dass es etwas Vergleichbares vom NABU NRW gibt, wusste ich bisher nicht (obwohl es quasi nur ein Katzensprung bis zu den westfälischen Kollegen vom NABU ist) - vielleicht ein Hinweis, dass es nicht mehr aktuell ist? Eventuell wird es aber auch nur unterschiedlich in den einzelnen Gruppen in die Öffentlichkeit getragen - im Raum Münster wüsste ich jedenfalls nicht, dass etwas derartiges läuft.


    Ich würde den Leuten vom Landesverband einfach 'ne Mail schreiben bzw. mal anrufen und direkt nachfragen wie es mit dem Projekt aussieht, da sie ihre Homepage ja nicht sonderlich gut zu pflegen scheinen (allgemeines Problem vieler Seiten von Naturschutzverbänden)...


    NABU NRW Landesgeschäftsstelle
    Merowingerstr. 88
    40225 Düsseldorf-Bilk


    Tel.: +49 (0)211-15 92 51-0
    Fax: +49 (0)211-15 92 51-15
    E-Mail: Info@NABU-NRW.de
    Bürozeiten
    Mo. - Do. 08.30 - 16.00 Uhr
    Fr. 08.30 - 13.30 Uhr


    Viel Erfolg!

  • Hallo zusammen,
    habe mich hier angemeldet als Transektzähler, finde das ne schöne Sache. Falls ihr auch einmal die Woche ein Gebiet abgehen wollt um die Schmetterlinge zu erfassen ist das was für euch.
    Es geht darum das Verbreitungsgebiet zu bestimmen, wo fliegt was. Und da man hierfür eine Fanggehmigung bekommt muß man sich auch nicht dumm anreden lassen.
    Natürlich muß man die Falter wieder fliegen lassen, nachdem man sie bestimmt hat.
    Ich für meinen Teil freu mich schon darauf, hoffentlich wird es bald wärmer.


    Gruss Roland

  • Beim Tagfaltermonitoring Deutschland geht es um eine flächendeckende Tagfaltererfassung über viele Jahre. 2005 startete dieses Programm in Deutschland und inzwischen sind (so wie ich es gelesen habe) 440 Personen verteilt über unser Bundesland aktiv - wobei sich im Südosten deutlich mehr Erfasser beteiligen als im Nordwesten Deutschlands. Das Monitoring funktioniert so, dass man sich selber einen Transekt definiert, der aus einem oder mehreren 50 m langen Strecken besteht. Diesen Transekt begeht man von April - September wöchentlich.
    Interessant sind die jährlich auf der oben genannten Homepage erscheinenden Berichte, in denen man einen Überblick über die Trends der Populationsentwicklung einiger Tagfalter erhält. Da natürlich nicht alle Schmetterlingsarten repräsentativ erfasst werden, muss man bei den zustande kommenden Ergebnissen natürlich vorsichtig sein. Sie geben lediglich einen partiellen Einblick in die tatsächlichen Entwicklungen der Häufigkeiten, aber bezüglich der häufigeren Arten kommen hier über die Jahre schon ganz gute Aussagen zustande. Es wär also gut, wenn sich noch mehr Leute beteiligen würden.

  • Ich hoffe beim NABU sind Leute, die nicht nur in der Lage sind die gefundenen/beobachteten Schmetterlinge zu bestimmen, sondenr auch zu beurteilen, ob die Personen, die da durch Feld, Wald und Wiese streifen, das auch beherrschen. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Distelfalter und Co kann man getrost wieder in die Natur entlassen, aber wie wird verhindert, dass ein Falter im Laufe der begehung mehr als einmal gezählt wird? Welche Arten werden tatsächlich beobachtet (alle Tagfalterarten werden da niemals einfließen, denn dann ist die Pauschalaussage, dass die Falter nach Begutachtung wieder in die Freiheit dürfen/sollen/müssen bei einigen Arten mehr als kontraproduktiv.



    Versteht mich nicht falsch: grundsätzlich spricht nichts gegen ein Monitoring, im Gegenteil. Hilfreich wäre da aber auch, wenn sich der NABU, statt den Entomologen als Feind zu betrachten, wie ich es hier am Niederrhein immer wieder erlebe, mit den Entomologen an einen Tisch setzt und auch mal deren Daten verarbeitet, auch wenn Entomologen nur äußerst selten wirklich in Wochenabständen immer wieder das gleiche Gebiet begehen. Es wäre nicht dumm möglicherweise Biotope heranzuziehen und zu monitoren, die schon mal entomologisch untersucht wurden.



    Die verlinkte Seite ist, mit verlaub, nur "Blabla". Da steht gar nichts dazu, wie das ganze technisch ablaufen soll. Gibt es dazu auch eine Seite? Oder erfährt das der Interessierte nur im Gespräch mit zuständigen NABU-Leuten?



    Viele Grüße


    Klaas

  • Hallo Klaas,


    ich freue mich über deine Veröffentlichung und teile deine Meinung. Wir diskutieren bei uns seit Jahren über Sinn und Unsinn des "Monitoring". Letztere Meinung überwiegt.


    Es stellen sich viele Fragen:


    Was soll erreicht werden ? Wie ist dies durchzuführen ? Wer soll und kann teilnehmen ? (Hierzu genügt m. E. nicht, wenn man Distelfalter, Zitronenfalter, Pfauenauge, Admiral und ähnliches kennt. Unterstützende Leute sind bei ernsthaftem Interesse sicher zu finden).


    Ist entsprechendes Wissen vorhanden ? (Wenn nicht, sind sicher im Umkreis entsprechende Leute zu finden.)


    Ist Genehmigung vorhanden? (Ich meine nicht, daß eine solche erteilt werden sollte, wenn das "Monitoring" als einzige Befähigungsquelle herhalten soll).


    Weiter wird behauptet, daß ein verwertbares Ergebnis kaum zu erwarten ist, außerdem ein großer Prozentsatz an Fehldeterminierungen auftritt, entsprechende Gattungen können angeführt werden.


    Wie kann´s ablaufen ? Eine Oma (nett gemeint, bin auch mit einer verheiratet) an der Natur interessiert beteiligt sich nach Erhalt einer Genehmigung wie auch andere Interessierte jüngeren Alters mit gleichem Wissen. Sie wohnt in einem Eigenheimviertel oder hat einen Schrebergarten gepachtet. Es werden dort fliegende Schmetterlinge, jeder einige Male notiert, Resultate weisen auf Kalamitäten hin. Bravo !!! Auch ist wirklich nicht zu erwarten, daß solche Meldungen zu irgendwelchen, außer falschen, Ergebnissen führen.


    Umfassende Aufnahmen sind nur bei regelmäßigen Excursionen mehrjährig in häufig wiederkehrenden Zeiträumen möglich. Leider für viele Kollegen zu langweilig.


    Bei Interesse und Bekanntgabe der Adresse bin ich in beschränktem Rahmen bereit, Veröffentlichungen meiner lokalfaunistischen Arbeiten gegen Portoerstattung zuzusenden um den Umfang der Arbeiten, welche eine entsprechende Erfassung erfordert, zu belegen.


    Kollegen, welche sich negativ betroffen fühlen, bitte ich um Nachsicht, Interessierten im Raum Nürnberg/Fürth/Erlangen stehe ich gerne zur Verfügung.


    Rudi Tannert


    PS.: Ich weiß, wer sich als erster zu Wort meldet.

  • Hallo Rudi,


    offensichtlich meldet sich hier niemand mehr. :loudly_crying_face: Nun haben alle Angst Deine geheime Voraussicht zu bestätigen. :face_with_tongue:
    Was das Monitoring betrifft, so ist es zumindest eine gute Möglichkeit etwas günstiger an ein Fangnetz zu kommen. :grinning_face_with_smiling_eyes: Um dann ganz legal mit dem Selbigen, alles weg zu keschern, was einem an Flattermännern vor die Stirn klatscht. Dieses auch noch völlig :applaus: legal und mit einer für die Öffentlichkeit einleuchtenden Rechtfertigung. :thumbs_up:

  • Hallo
    Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Darüberhinaus sehe ich folgende Pobleme (bezogen auf Claudes Link):
    1. Das Transsekt ist zu eng. Viele selteneren( und von Laien gut ansprechbare) Arten nutzen nicht diesen engen bereich (z.B. Schillerfalter sitzen zumindest bei uns fast immer in den Bäumen in ca.5-10m Höhe). darüberhinaus verfälschen zB. attraktive Futterqellen innerhalb der Transsekt schnell das Ergebnis. . Bei uns gibt es beispelweise einige Ecken im Wald an denen man auf Diesteln und anderen in größeren Beständen blühenden Pflanzen Massen von Kaisermänteln und Perlmutterfaltern antrift. Im restlichen Wald ist fast keiner zu sehen.
    2. Gerade die häufigen Arten sind leicht zu bestimmen. seltene und spezialiesierte Aten (z.B.Ameisenbäulinge in der "Bläulingsmasse")gehen unter.
    3. zu enge Klimagrenzen . das monitoring mag bei diesen Temperaturen zwar am "ergiebigsten" sein, aber eine Reihe von Tagfaltern fliegt vor allem morgends und abends, sind aber tagsüber inaktiv. Darüberhinaus sind auch längere "schlechte"Preioden Zeichen für lokale und globale Klimaänderrungen. Fällt z,b. im ersen Jahr jeder 5. Termin wegen schlechtem Wetter aus, zwei Jahre später jeder 3. kann das Hineise für Populatinsentwicklungen geben. (für Klimastatistiken sind drei Jahre natürlich zu kurz)
    Insofern erscheint mir die Idee gut, aber die Umstzung noch nicht ausgereift. Vor allem fehlen mir überprüfbare Belege. Die Behauptung man habe die hochbedrohte Art XY gesehen ,kann jeder machen. Aber es bleibt jederman frei, das auch zu glauben. Daher finde ich dass soche Monitorinprojekte gut geignet sind, potenzielle Gebiete für genauere Erhebungen zu lokalisieren, aber nicht um wissenschaftlich abgesicherte Ergebnisse zu liefern.
    Gruß Christoph

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  • Hallo zusammen,
    ist schon bemerkenswert wie eine an sich im Grundgedanken nicht verkehrte Sache von sogenannten "Fortgeschrittenen" zur Sau gemacht wird. Wenn man das so liest sind hier ein paar die Ober-Entomologen und der Rest kleine Deppen die von nichts eine Ahnung haben und mit den Kescher durch die Wildnis sausen und alles fangen was flattert. Natürlich haben die dann auch keinen blassen Schimmer von der Materie und tragen in ihre Listen nur Schwachsinn ein. Für was haltet ihr euch denn? Seid ihr als Entomologen auf die Welt gekommen, wohl kaum.
    Wenn ein Transekt über Jahre gegangen wird und das regelmäßig zu festen Zeiten läßt das sehr wohl Rückschlüsse auf die vorkommenden Arten zu. Nur kommt das halt auf die betreffende Person an und wie das ausgeführt wird.
    Da kann mal ganz schnell ne "Hausfrau" zur Fachfrau werden.
    Aber eine Sache im Vorfeld so schlecht zu reden, habe ich von euch nicht erwartet.


    So, das mußte ich mal loswerden, mögt ihr denken was ihr wollt. Ich werde trotzdem als Transektzähler tätig werden.


    Schönen Tag noch


    Roland

  • ... Roland. Du bist ein Paradebeispiel der Personen, die bei Kritik an einer Sache zu erhöhtem Adrenalinausstoß neigen und die Fehler der Sache verteidigen, statt den gesunden Menschenverstand einzuschalten und mal nachzufragen, wie das genau gemeint ist. Du sagst Dir einfach: Mut zur Lücke, Augen zu und durch.


    Also, nochmals ganz klar: ich kritisiere die Sache, da ich bisher nur PR-Blabla dazu gelesen habe. Es gibt keinerlei konkrete Aussagen dazu, wer die Daten auswertet und ob diejenige Person auch weiß, was sie da auswertet. Auch hier nur die üblichen Angriffe, wie ich und hunderte andere sie von NABU-Mitgliedern kenne. Wer nicht Deiner Meinung ist, ist automatisch ein A-r-s-c-hloch.


    Ich habe nichts gegen Hausfrauen, die sich mit den Schmetterlingen (oder anderen Dingen der Natur) beschäftigen möchten. Die Daten dieser Hausfrauen sind so gut, wie die Daten jedes anderen, vorausgesetzt, die Hausfrau kann Polyommatus icarus von P. bellargus unterscheiden oder noch besser die Thymelicus-Arten oder die Plebeja-Arten etc. Ein besonderes Vergnügen wird es sicherlich auch Bestimmungen bezüglich Erebia-Arten zu lesen und auch die immer wieder kehrende Bestimmung "Leptidea sinapis", die inzwischen hochgradig kompliziert geworden ist, weil da ohne Genital nichts mehr geht. Feine Sache.


    Gehen wir mal von der Ironie weg, die ich mir ob Deines recht gedankenlosen Ausbruches erlaubt habe, hin zu den Fakten: es werden Daten gesammelt von Personen, die dazu nicht ausgebildet wurden. Eine Ausbildung stelle ich mir so vor, dass jemand fachkundiges mit diesen Personen ein Biotop begeht, sich erstens anschaut, ob die Person in der Lage ist Pieris rapae, P. brassicae und P. napi auseinander zu halten (wenn nicht, diese Person vorab entsprechend ausbildet, was beduetet, dass sie für eine bis zwei Saisons ausfällt) und der Person dann beibringt, wie sie Mehrfachzählungen vermeiden kann. Nur wenn ich Daten habe, die von verlässlichen Personen stammen und die sich nicht scheuen im Falle schwer bestimmbarer Gruppen Tiere einzusammeln und einer ordentlichen Bestimmung zukommen zu lassen, kann ich davon ausgehen, dass die Daten einer gewissen Grundlage entsprechen und entsprechend brauchbar und verwertbar sind und in eine Datenauswertung einfließen können.


    Wenn alle, die an diesem Monitoring beteiligt sind, so drauf sind wie Du, nämlich Kritik nicht als solche aufzufassen und nicht versuchen die Fehler im System zu beseitigen, dann kann ich nur empfehlen aus den erarbeiteten Daten einen schönen Scheiterhaufen zu machen und dann im November mit St. Martin um selbigen zu tanzen. Ich mache jetzt seit 20 Jahren in meiner Freizeit nichts anderes als Daten zu erfassen und auszuwerten. Die Daten meiner Anfänge kann man dabei getrost in die Tonne treten, weil sie vor Fehlern nur so strotzen, die heute auch nicht mehr auszumerzen sind. Du kannst also davon ausgehen, dass ich weiß, wovon ich rede (im Gegensatz zu Dir). Dein Ansinnen im Moment ist es, mit dem 1. FC Hintertupfingen die 1. Fussballbundesliga von hinten aufzurollen. Dabei wünsche ich Dir gutes Gelingen, sage Dir aber gleich, dass genau Du Dich nicht wundern darfst, wenn man Dir gegenüber wirklich arrogant wird.


    Viele Grüße
    Klaas


    P.S.: By the way: das Thema "Auswertung im Vorbeigehen" gab es vor wenigen Jahren schon bei den Libellen. Die Menschheit behauptet ja immer, dass man Libellen via Fernglas bestimmen kann. Ich kenne indirekt nur eine einzige Person, der ich das zutraue, denn die Überprüfung der Meldungen aller anderen Personen, die sich das Monitoring der Libellen auf die Fahne geschrieben haben, haben nur gravierende Fehler ergeben und Meldungen von hochgradig gefährdeten Arten, wo keine vorkommen . Nach den Libellen also nun die Schmetterlinge! Glück auf!

  • Hallo
    Es geht nicht um eine Kritik am Monitoring als solchem, sondern an der exakten Durchführung. Und wenn ich ein soches Projekt im Studium lokal z,B. im Rahmen meiner Bbachelorarbeit müsste ich mir auch Kritik an der Methode gefallen lassen.
    Die beiden größten Probleme die Ich sehe sind: 1. die Politischen Fogen. Zumindest 4 der5 unten auf der verlinkten Seite angegebenen Organisationen werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit versuchen die Ergebnise politisch umzuseten. Und wenn die präsentierten Daten einzig auf dem Monitoring beruhen, fürchte ich enteder dass die Daten von der Gegeseite zerrissen werden oder sich unsere Politiker auf kosten von lobbyschwächeren Gruppen profilieren, imdem sie einige Verbote als "Opium" für den durchscnittlichen "Tierschützer" erlassen und dann im Kleingedruckten selbige für ihre Klientel (Wirtschaftsunternehmen, Bauernverbände und co) auser Kraft zu setzen. Dern Schmetterlingen und allgemein bedrohten Lebensräumen hift dass nichts.
    2. Die fehlende Reproduzierbarkeit: Die Aussage man habe eine Art XY gesehen ist nicht beweisbar. Und wohin das führt erlebe ich gerde bei uns. Ein sehr artenreiches Gebiet( ist bereits FFH und Vogelschutzgebiet) soll auch zum Naturschutzgebiet erklärt werden. Und fehlend Belege für die schützenswerten Arten sind mit eines der Hauptargumente mit der die Gegner um dies zu verhindern.
    Und was das Fachwissen von nicht-"Fachleuten" angeht so habe ich genug kennengelernt die mehr Artenkentnis besitzen als ein studierter Molekularbiologe. Dass Poblem ist dass sich an dem Monitoring jedes "Geenhorn" beteiligen kann. ohne weitere Vorkentnisse. Würde man z.B. durch eine Prüfung sicherstllen dass ein gewisses Grundwissen vorhanden ist, würde ein solches Projekt schon viel gewinnen bzw,. einen seiner größten Angrifspunkte verlieren.
    Um es nochmal klar zu sage. Ich halte einene Erfassung der Schmetterlingsbestände für sinnvoll und notwendig. Aber nur mit wissenschaflichen und nachpüfbaren Methoden. Denn sonst ist es schlicht Zeitverschwendung, die den Arten und ihren Lebensräumen nicht das geringste n utzt.
    Gruß Christoph

  • Hallo zusammen,


    Da ich mir zu diesem Thema offensichtlich lange nicht so viele Gedanken gemacht habe wie Ihr, finde ich diese Diskussion recht aufschlussreich.
    Vor 2 Jahren war ich recht angetan vom Monitoring, aber jetzt... :upside_down_face:


    Unterm Strich steht für mich:


    Aus wissenschaftlicher Sicht zuverlässig Daten zu erfassen, geht wohl nur über ein Präparat welches der Natur entnommen und mit genauen Fundortangaben und sonstigen Daten versehen, in einer für jeden zugänglichen Sammlung spiest.Leider ist es dann halt TOD. :loudly_crying_face: :grinning_squinting_face:
    Das Monitoring ist im ersten Moment eine feine Sache und der Falter sollte auch am Leben bleiben :applaus: ( wenn er nicht zufällig gegen den Netzbügel trifft) :face_with_open_mouth:
    Jedoch ist die genaue Erfassung der Falter für Niemanden nachvollziehbar :nixweiss:
    Außer es handelt sich um wirklich leicht zu bestimmende Arten wie kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Aurorafalter u.s.w. dann würde ich sagen bringt das Monitoring etwas. Eine flächendeckende Erfassung leicht zu identifizierender Falter über viele Jahre, könnte zumindest als eine Art Bioindikator aufzeigen, wie sich ein Lebensraum im laufe der Zeit verändert oder gar verschwindet. Von daher... :daumenja:


    Beispiel, wie wirkt sich der Einsatz von diesen sogenannten "Häutungshämmern" auf den Rest der Betroffenen aus.
    Wochenanzeiger ( Roth, Schwabach, Hilpoltstein vom 11.März 2010 )

  • Hallo
    da habe ich wohl übers Ziel hinausgeschossen und entschuldige ich mich hiermit dafür bei allen.
    Das macht natürlich schon Sinn was ihr da schreibt.


    Ich erlaube mir trotzdem eine Frage:
    Da bei diesen Monitoring Gebietsbetreuer gesucht werden die die "Hausfrauen" bei der Aktion unterstützen warum meldet ihr euch nicht ??
    Gerade mit eueren Fachwissen würde die ganze Sache doch schon viel besser aussehen.
    Oder ist es wirklich so das hier 2 Parteien am Start sind die sich nicht mögen bzw. nicht miteinander so recht können.
    Auf der einen Seite die staatlichen Organe, auf der andern die Hobby Entomologen mit über Jahre angeeigneten Fachwissen welche oftmals mehr Wissen haben als erstgenannte.


    Ich finde die Sache im Grundgedanken nicht verkehrt, mir ist auch klar das die Bestimmung einiger Arten nicht einfach ist und für den Laien nicht möglich. Da kommt ihr wieder ins Spiel.
    Auch gehen die Meinungen über die Ausführung der Erhebung auseinander. Das hier Verbesserungen möglich sind ist auch mir klar.


    Wie schon erwähnt finde ich den Grundgedanken nicht verkehrt, und wenn nur ein paar die sich daran beteiligen zum Entomologen aus Leidenschaft entwickeln hat sich die Sache gelohnt.


    Denn die sterben langsam aus, gehe doch heute mal auf die Straße und frage jemand wie der oder der Schmetterling heißt.


    Viele Grüsse


    Roland


    PS: Der Vergleich mit den Fußball hat was muß wohl an der Gegend liegen aus der ich komme. Hier probiert man das seit Jahren :ironie:

  • Was mich betrifft so gibt es da nur einen Grund, weshalb ich mir eine Mitarbeit als Gebietsbetreuer nicht vorstellen kann.
    Ich habe doch keine Zeit :exclamation_mark:
    Immer und immer wieder durch das gleiche Gebiet zu streifen kann zwar auch sehr aufschlussreich sein, aber da gibt es noch soooo viele andere schöne Flecken, welche ich dann nicht abklappern könnte.

  • Moin,


    Gründe, weshalb ich an dem Monitoring nicht teilnehme:



    1. Es gibt hier bei uns einen ständigen Konflikt zwischen NABU (nicht als Verband, sondern mit Mitgliedern) und Entomologen. Leute melden seltene Insektenarten und auf die Anfrage, ob man mal eines der Tiere sehen kann, gibt es grundsätzlich ein „Nein!“, weil keines eingesammelt wurde und auch keines eingesammelt wird. Wir würden nur unsere Kisten füllen wollen. Der Hinweis auf die eine oder mehrere Verwechselungsarten führt immer zum gleichen Resultat: „Ich kann die schon auseinander halten!“ Hat man dann doch mal das große Glück, dass einer der Leute „einsichtig“ ist und es kommt ein Tier, habe ich bisher ausnahmslos die Erfahrung gemacht, dass die häufige Verwechselungsart angeschleppt wurde. Aufgrund der Korrekturen wird auch weniger gefragt. Man möchte lieber das tolle Kleinod haben, auch wenn es das nicht ist.



    2. Es fehlt definitiv die Zeit. Neben einem Job, mit dem ich meinen Unterhalt erwerbe und mein Hobby finanziere, bin ich die meiste Zeit meiner Freizeit draußen und arbeite an der Kenntnis unserer Arten. Da bleibt nicht viel Zeit für Hunde und Frau. Wenn ich das bisschen Zeit noch anderweitig verbrate, kann ich mich gleich auf ein Single-Leben einstellen.



    3. Der NABU bei uns taut nur langsam auf. Wir haben inzwischen Mitglieder im Verein, die auch im NABU sind, deren Verhalten aber sehr unterschiedlich ist. Die einen lernen dazu und erkennen und begreifen die Problematik, die anderen scheinen nicht zuzuhören oder warten darauf, dass man was macht, wofür man einem in den A-r-s-c-h treten kann. Bis der NABU hier soweit ist, dass er entomologisches Verständnis entwickelt, ist eine Generation ausgetauscht. Ich bin übrigens, nach entsprechenden Aussagen, als potentieller Mörder zu betrachten!



    4. Am Ende des Monitorings steht ein Ergebnis und unter anderem auch mein Name. Ich habe aber in entomologischen Kreisen im Gegensatz zu NABU-Mitgliedern einen Namen und einen Ruf zu verlieren. Wenn das Ergebnis des Monitorings so schlecht ist, dass es nur noch dem Scheiterhaufen dienen kann, dann ist mein Name, der in vielen Jahren mühseelig aufgebaut wurde, im A-r-s-c-h. Und darauf habe ich auch keinen Bock. Das heißt aus meiner Sicht, dass der NABU von vorne anfangen sollte und mit den Entomologen zusammen ein brauchbares Konzept erarbeiten sollte. Am ende steht ggfs. noch die Diskussion, wer die Daten auswertet.



    Fazit: Ich habe keine Problem damit Leute vom NABU auszubilden. Aber ich werde damit nicht an den NABU herantreten. Das soll dann bitteschön umgekehrt erfolgen. Außerdem würde dafür Arbeitszeit drauf gehen, also Zeit, in der ich meinen Lebensunterhalt verdiene (ich bin selbständig). Deshalb würde ich es nur gegen Bezahlung machen, auch, weil ich immer wieder feststellen muss, dass es bei den Leuten besser hängen bleibt und sie aufmerksamer und kritischer sind, wenn sie es nicht hinterher geschmissen bekommen.



    Es ergibt sich noch ein weiteres Problem: ich kann Hausfrauen ausbilden die gängigen Tagfalterarten zu erkennen. Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Großer und Kleiner Kohlweißling, Rapsweißling etc. pp. sind kein Problem. Such- und Sammelmethodik ist in wenigen Stunden nicht vermittelbar. Wenn ich bedenke, dass ich mich nun seit fast 20 Jahren intensiv mit den Käfern beschäftige und auch heute noch neues bezüglich meiner Suche nach Käfern lerne und auch noch selber entwickele, dann kann ich das von anderen kaum in 10 Stunden erwarten. Es können nur Grundlagen vermittelt werden. Den Rest muss sich ein jeder selbst erarbeiten, wobei ich dann kein Problem habe in gewissen Abständen zu helfen, auch kostenlos.


    Last but not least muss der NABU entgegen seinem sonstigen „Credo“ seinen Mitgliedern beibringen, dass es im Zweifelsfalle unabdingbar ist, fragliche Tiere einzusammeln und einem Spezialisten zukommen zu lassen. Und ich bin der Meinung, dass genau hier der Punkt ist, weshalb sich der NABU bei den Entomologen melden sollte und nicht umgekehrt. Es müssen erstmal Strukturen beim NABU korrigiert werden. Ich habe keine Lust mich anzubieten und nach zwei oder drei Stunden frustriert aufzugeben, weil man vor Betonköppe rennt. Dafür ist mir dann meine Zeit zu schade.



    Viele Grüße


    Klaas

  • Hallo
    Ich werde wenn alles nach Plan läuft bei uns kartieren. Allerdings nicht über Transsekten sondern räumlich mit einem Raster. Einer der hauptgründe dafür liegt in der Georaphie, da ich im Maintal genau auf der Grenze zwischen Muschelkalk und Buntsandstein wohne. Und die Biotope daher zum Teil extrem kleinräumig sind z.B. Eine Heidevegetation (haupsächlich Erika) auf weniger als einem Hektar aber mit völlig anderen Schmetterlingsarten als im restichen Gebiet. Wenn ein Interresierter Einsteiger mitlommen möchte kann er sich gerne bei mir melden
    Gruß Christoph
    pss. Habe teilweise ähnliche Erfahrungen gemacht wie Klaas, gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass sich was ändert. Algemein habe ich den Eibdruck dass in den großen Vereinen wie Bund und Nabu grob zwei Kategorien Mitglieder vorhanden sind. Auf der einen Seite Idealisten mit der rosaroten Brille (und die dann auch noch teilweise "Tierrechtlern" wie PETA nahe stehen) und auf der anderen seite Realisten die die Notwendigkeit von Sammlungen akzeptieren und mit denen man auch vernünftig reden kann. Und natürlich alle Graustufen dazwischen. Ich sehe in der Arbeit Interessierte anzulernen allerdings auch eine Change die Realisten zu stärken und damit eine Fraktion zu stützen, mit der man auch zusammen arbeiten kann.
    Gruß Christoph

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