Etikettierung von Präparaten und Sammlungen - Wie macht ihr das?

  • Guten Abend zusammen.


    In Anlehnung an das Thema von Claude zu den Präparationstechniken und Präparaten, die derzeit die Spannbretter bevölkern, möchte ich nun einen Schritt weiter gehen. Zusätzlich habe ich vor, meine Sammlung neu zu ordnen und umzuordnen. Und irgendwie habe ich für mich noch nicht die richtigen Lösungen gefunden.


    Daher meine Frage an euch:


    1) nach welchen Gesichtspunkten habt ihr eure Sammlungen geordnet?


    2) wie macht ihr eure Fundort- und Sammlungsetiketten? Benützt ihr spezielle Software oder was anderes? Schriftgrösse und -art, Papierart, welche Daten werden angegeben, wie wird abgekürzt, wieviele Etiketten je Präparat, etc etc.


    Bin gespannt, was dazu von euch kommen wird.


    Rudi

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  • Hallo Rudi, hallo Claude,


    zum Thema System oder Ordnung in der Sammlung gilt bei mir eigentlich ein Prinzip: Man sollte das Exemplar ohne besondere Mühe auch in einer größeren Sammlung wiederfinden. Deshalb je nach Fragestellung: Bestimmungssammlungen nach der Systematik einer bestimmten Arbeit ordnen und / oder nach Fundort.
    Ich habe schon Sammlungen gesehen, in denen die Arten nach der Alphabetischen Reihenfolge des Gattungs- oder Artnamen geordnet sind (wer suchet der findet).
    Zum Etikett: Ich bevorzuge Areal-Schrift in 4 - 5 pkt. Sollten kleinere Etiketten gebraucht werden, kann man noch 3 Pkt. Schrift nehmen oder die Etiketten auf einem Kopierer verkleinern.
    Man sollte wirklich, wie Claude schreibt, nur säurefreies Papier benutzen. Wers nicht glaubt, möge mal sich Tiere aus den 50 er oder 60 er Jahren des letzten Jahrhunderts ansehen, die Etiketten aus säurehaltigen Papiier haben: Die Nadel ist, wenn nicht V2A -Stahl korrodiert, das Etikett aufgebläht oder es wird mürbe und zerfällt.
    Zur Druckerfarbe:
    Am sichersten ist Tusche oder Bleistift. Viele Farben von Tintenstrahldruckern zerfließen bei Einwirkung von Lösungsmittenl (auch Wasser oder körpereigenes Fett des Insekkts.
    Laserdrucker ist besser, sollte aber nachträglich nochmals erhitzt werden, damit die Farbe einbrennt. Man kann hierzu ein Bügeleisen oder einen Backofen nehmen 5 min, ca. 130 Grd.
    Ansonsten können auch lasergedruckte Etiketten bei der Berührung mit Lösungsmitteln verschmieren. (wers nicht glaubt: Auf frisch ausgedruckte Laseretiketten ein Tropfen Azeton aufträufeln. Die Farbe läßt sich abwischen. Dieser Effekt läßt vermutlich erst nach einiger Zeit nach).


    Das Etikett ist bei mir so aufgebaut:


    Staat, Provinz oder Bundesland
    Landkreis, Stadt, Ort
    GPS (falls vorhanden)
    Lebensraum
    Datum, Sammelmethode
    Sammler, Sammlung


    Auf ein weiteres Etikett kommt die Determination (oder Typusetiikett)
    Zur Etikettenfarbe: Nur weiß, es sei denn es handelt sich um ein Typusetikett.


    Es gibt Vorschläge, eine Etikettenfarbe für bestimmten faunistischen Regionen zu nehmen (weiß Palaearktis), grün Südamerika, blau Afrika. Mich würde interessieren, ob dies noch so praktiziert wird. Ich besuchte einmal die Sammlung eines Museums in Kuba und da wurden auch weiße und keine grünen Etiketten verwendet. Wie denkt Ihr darüber?


    Eine weitere Frage:


    Es gibt zwei Meinungen über das Etikettieren von gezüchteten Faltern.


    Angenommen, ich finde eine Raupe am 15. Mai und diese ergibt einen Falter am 10 Juli. Was schreibe ich auf das Etikett: Das Funddatum: 15.05.2009 e.L.
    oder das Schlupfdatum: 10.07.2009 e.L. Ich habe schon in Sammlungen beide Etiikettierungsformen vorgefunden: Wie macht Ihr es?


    Gruß


    Ernst


  • Hallo Rudi, Claude und Ernst,


    interessantes Thema. Wenn man ältere Sammlungen, besonders von Lokalsammlern sieht, ist man schon dankbar, wenn es da überhaupt ein Etikett gibt. Wenn man recherchiert heißt es "der hat immer nur vor Ort gesammelt" und dann stolpert man in Mittelhessen über ein (in diesem Fall mit Etikett versehenes) "Wiener Nachtpfauenauge". Andererseits, wenn das Etikett fehlt, heisst das nicht, dass der Falter wirklich vom Wohnort oder aus der Nähe des Sammlers stammt. Und wenn auf dem Etikett "Grünberg/Oberhessen", natürlich ohne Datum, steht, dann weiss man immer noch fast nix, weil das Stadtgebiet von Grünberg mit seinen 11 Stadtteilen fast so groß ist wie Grönland. Da man "so um 1920" wohl als Sonderling galt, wenn man keine Schmetterlinge gesammelt hat, ist auch nicht auszuschließen, dass da ein Onkel 40 km weiter war (z.B im Hohen Westerwald) mit dem man regen Austausch von (unetikettierten) Faltern gepflegt hat.
    Darum: Ein Etikett im Standardformat 20 x 15 mm sollte das unbedingt Notwendige enthalten, also Land/Region (mit Latein also z.B. "Austria inferior" für Niederösterreich kann ich mich kaum anfreunden; NÖ ist da schon besser; wenn jemand aus Tokyo das Tier erwirbt, braucht er eh einen fachkundigen Übersetzer), Fundort (z.B. "Vogelsberg"), (Fortsetzung folgt)

  • Fortsetzung meiner Antwort (ich hatte gerade festgestellt, dass bei "Schnellantwort" kein Platz mehr war)


    Höhe über NN (z.B. als "alt. - für "altitudo", also doch wieder Latein - "ca. 1.200 m", Name des Sammlers ("leg." - = "legit" für "gesammelt hat" und Name ODER/UND Angabe der Sammlung, aus der das Tier stammt "ex coll. Staudinger/Dresden" = ex collectione = "aus der Sammlung ... ). Sonderangaben sind "a.o." = "ab ovo" = Eizucht ("vom Ei ab"), "e.l." = "ex larva" = Zucht vom Stadiun 'Raupe' an und "e.p." "ex pupa" = Tier ist bei mir aus der gesammelten, gekauften Puppe geschlüpft. Ich verwende in der Regel ein zweites Etikett, auf dem ich Sonderinformationen festhalte, also z.B. "Typ. Garrigue mit einz. alten Korkeichen" oder "alter Waldmeister-Buchenwald", "am Licht", " an Schafgarbe", "frühe Flugzeit", "sehr selten" ... Damit könnte man doch schon etwas anfangen, zumindest im EU-Raum. Aber in Europa Etiketten schreiben zu wollen, erübrigt sich demnächst wegen des all gegenwärtigen Sammelverbots für "Otto-Normalsammler" ohnehin.


    Wenn ich natürlich häufiger am Rio Xingu sammele oder in der Inneren Mongolei, wären GPS-Daten gewiss von großem Vorteil. Sonst stimme ich Ernst zu - ich hoffe nur, der Platz auf den Etiketten reicht. (Die "Altmeister" hatten ja noch ein spezielles "Namensetikett". Ich schreibe den Namen, in der Regel nur den Artnamen mit auf mein 2. Etikett (also z.B. "M. parthenoides ?"). In Europa reicht das, in den Tropen darf man (nach tagelanger Bestimmungsarbeit) wohl nicht so schlampig sein. Und da gibt es ja auch noch die Möglichkeit ein Tagebuch zu führen, in das die passende Prosa eingetragen werden kann (Code-Nummer auf dem Etikett; macht aber, zugegebenermaßen, nur Sinn, wenn das Tagebuch nicht irgendwann auf der Toilette landet).


    Ordnung: Überhaupt scheint mir wichtig zu sein, ob ich als "Hobbyist" sammele oder als "Profi" in einem Museum arbeiten muss. Im ersten Fall, denke ich, hat so jeder sein eigenes System, man soll sich da das Leben nicht so schwer machen, Hauptsache man findet die richtige "Kiste" und die kann man von außen mit einem Aufkleber versehen (z.B. "Saturniiden I."). Und welcher Entomophile hat schon 100 volle Kästen und verliert so den Überblick ? (Leute, denkt auch an euere Erben, falls ein Museum euer Zeugs nicht haben will, wie das mit Parnassius-Sammlungen schon ab und an passiert.)


    Beschriftung: Wie gesagt, ich habe mir vor etlichen Jahren ein paar tausend Etiketten (dünner, säurefreier, weißer Karton im Standardmaß 2 x 1 cm) schneiden lassen. Nachdem mir meine sensiblen 0.15 mm Rotring-Tuschefüller immer wieder eingetrocknet sind und ich vor Wut sämtliche Spitzen krumm gebogen habe, beschrifte ich zumeist mit einem spitzen Bleistift (sieht nicht so professionell aus, aber überdauert alle Zeit und chemischen Attacken in Sammlungskästen). Mit Druckertinte hatte ich ebenfalls bisher immer Probleme. (Früher gab es einmal Etikettendruckmaschinen für DM 300.-; das war natürlich die befriedigende Lösung für die Anspruchsvollen mit den A1-Faltern im Karton).


    Wie gesagt, Profis in Museen müssen sich mehr um Vereinheitlichung kümmern und Anwender freundliche Systeme, die ein schnelles Auffinden bei abertausenden von Faltern ganz unterschiedlicher Faunenregionen möglich machen. Ich bin sicher, das tun sie.
    So weit erst 'mal.


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen.


    Da ist ja schon einiges zusammen gekommen und für mich auch Neues. :thumbs_up:


    Ich wollte auch schon vor einiger Zeit beginnen, mit zwei Etiketten zu arbeiten, aber ich sah sowas nie auf Börsen und nur auch recht selten in Museen verwendet. So hat mich das irgendwie als anscheinend "nicht standesgemäß" abgeschreckt. Anscheinend habe ich mich da geirrt. Aufgrund der Fülle an Daten, die für manch ein Präparat zusammen kommt, ist ein Doppeletikett wohl die beste Lösung. Und säurefreies Papier verwende ich auch (noch) nicht. Schande über mich! :loudly_crying_face:


    Somit schon mal Danke für eure Anregungen und Tips.


    Nur mit einer Sortiermethode für meine kleine Sammlung bin ich noch nicht so richtig weiter. Aber das kommt auch noch und höchstwahrscheinlich eben wirds eher einfacher, wie Michael es angeregt hat. Wobei es nicht mehr so weit hin ist, zum 100sten Kasten, aber zum Glück sind die dann zumindest noch nicht voll. :neutral_face:


    Aber vielleicht kommt ja noch der eine oder andere Tip zu diesem Thema, wäre doch schön.


    Servus.


    Rudi

  • Moin rudi,



    die Sortierung ist aus meiner Sicht einfach: wie oben jemand schrieb, sollte die Sammlung so sortiert sein, dass man nicht monatelan suchen muss um ein bestimmtes Präparat zu finden. Alphabetisch geht natürlich, hat aber Nachteile. Aus der Käferwelt kann ich Dir folgendes Beispiel geben:



    Harpalus rufipes gehört in die Untergattung Pseudoophonus. Diese Untergattung wurde in den 1990er Jahren in den Gattungsstatus erhoben. Fort an hieß Harpalus rufipes eben Pseudoophonus rufipes. Hattest Du ihn unter Harpalus rufipes abgelegt, würde jeder Fremde erstmal wie doof suchen in Deiner Sammlung (und Du musst ja bedenken, dass man irgendwann aus dem Leben scheidet), bis er möglicherweise auf den Trichter kommt, dass Du den unter Harpalus abgelegt hast. Oder du bist ein ordentlicher Mensch und verzichtest ab einem bestimmten Punkt auf Sammeln und Bestimmen und beschäftigst Dich alljährlich mit der Neusortierung Deiner Sammlung. Oder du arbeitest mit Systemschachteln. :winking_face: Harpalus rufipes heißt übrigens inzwischen wieder so.



    Ich denke, dass die nomenklatorische Sortierung die vernünftigste ist, oder zumindest die Sortierung, die am wenigsten Arbeit macht, auch wenn dich hier verschiedentlich vergleichbare Ereignisse ereilen können.



    Hilfreich ist übrigens eine Datei, in der Du Deine Sammlung aufnimmst. Ich habe vor einigen Jahren eine Exceltabelle angelegt, in der jede Zeile einer Nadel entspricht (einer Nadel deshalb, weil bei uns Käferfuzzies manchmal mehrere Tiere auf einer Nadel stecken, schön übereinander). In dieser Zeile sind die genauen Fundortangaben eingetragen, so dass ich bei Datennachfrage nicht aufwändig in meiner Sammlung schauen muss (kostet mehr Zeit und birgt immer Risiken der Beschädigung), gleichzeitig ein wenig Statistik machen kann (ich kann Dich jederzeit darüber aufklären welchen Umfang meine Sammlung hat) und man kann dort vermerken, in welchem Kasten das jeweilige Präparat stecken müßte, so man sauber arbeitet (das muss ich noch machen). Du wirst merken, dass das irgendwann wichtig wird, denn ich habe bei derzeit etwas über 25.000 Belegen ohne diese Hilfestellungen keinen Überblick mehr.



    Viele Grüße


    Klaas

  • Hallo zusammen,


    ich lese mit großem Interesse über eure Bemühungen, eine Insektensammlung so übersichtlich wie möglich zu gestalten.


    Im Jahr 1960 fing ich an, meine Schmetterlingssammlung aufzubauen. Diese beschränkte sich auf Mitteleuropa. Um für die wichtigsten Arten Platz zu haben, baute ich mir einen Schrank für 55 Kästen in den Größen 40x50 und 30x40 cm. Als Grundlage für die Einteilung wurde Fr. Berge´s Schmetterlingsbuch (1910) zu Grunde gelegt.


    Die Herstellung der Etiketten war recht einfach, aber langwierig. Zunächst wurde mit Hilfe eines Zeichenbrettes ein Din A4 Blatt angelegt mit ca. sechzig Einzeletiketten. Jedes enthielt vier Leerzeilen. In die oberste Reihe wurde mit einer Schreibmaschine 60 mal der Name des Sammlers eingetragen. Diese Seite wurde nun mit einem Schwarz-Weiß –Film abfotografiert. Jetzt konnten mit dem Negativ in der Dunkelkammer Bilder mit verschiedenen Etikettengrößen angefertigt und ausgeschnitten werden. Fangdatum, Fundort usw. wurden mit der Hand eingetragen.


    Etwa im Jahr 1975 zeigte sich schon ein gewaltiger Rückgang der Insektenpopulationen ab. Damals noch erlaubte Gifte zur Insektenvertilgung zeigten deutliche Spuren. Von da an beschloss ich, meine Sammeltätigkeit zu beenden und mich auf die Fotografie dieser Kleinodien zu beschränken. Schmetterlinge aufzuspießen konnte ich nicht mehr vertreten.


    Ich fing allerdings manche Raupen und Falter, um sie zu beobachten, zu züchten und wieder freizulassen. Mit der Einführung der digitalen Fotografie brachen herrliche Zeiten an,so dass ich heute über einige tausend Aufnahmen verfüge.Und jetzt hatte ich wieder das Problem, wie ich diese Bilder ordne und beschrifte. Gut, mit Windows lassen sich nach dem oben genannten Prinzip Ordner, Unterordner usw. anlegen. Mit der Beschriftung der Bilder habe ich noch meine Probleme. Mit Bildbearbeitungsprogrammen (z.B. PS) lassen sich Bild- oder Datei- Informationen dazugeben. Ich habe jetzt aber schon zweimal erlebt, dass bei einem Wechsel zu einem neueren und besseren Programm solche Hintergrundinformationen verloren gehen.


    Ich weiß nicht, ob es jetzt schon spezielle Programme für das Anlegen einer solchen Sammlung gibt. Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.


    Herzliche Grüße


    Götz

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  • Moin Götz,



    ich befürchte, dass Dir hier nur der riskante Weg bleibt, Bild und Informationen getrennt voneinander aufzubewahren, indem du die Bilder nach einem bestimmten System durchnummerierst und der entsprechenden Nummer in einer Worddatei die Informationen beifügst. Allerdings hast Du auch die Möglichkeit das Bild zusätzlich auf dieser Worddatei zu hinterlegen. So du nicht zuviele zu ähnliche Bilder hast, sollte der Wiedererkennungswert vorhanden sein und Du solltest in der Lage sein Bild und Daten zusammenfügen zu können.



    Viele Grüße


    Klaas

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun in diesem Thread lesen müssen


    Zitat

    Etwa im Jahr 1975 zeigte sich schon ein gewaltiger Rückgang der Insektenpopulationen ab. Damals noch erlaubte Gifte zur Insektenvertilgung zeigten deutliche Spuren. Von da an beschloss ich, meine Sammeltätigkeit zu beenden und mich auf die Fotografie dieser Kleinodien zu beschränken. Schmetterlinge aufzuspießen konnte ich nicht mehr vertreten.



    Ja ich gebe Dir Recht, Götz!


    Aber, ich denke jetzt an all die "Jungen und Anfänger", die hier und das weiß ich auch, hier eine andere Antwort erwartet haben, werden total entäuscht.


    Ich selber habe auch ich weiß nicht mehr wann, diesen Weg von Götz eingeschlagen!


    Ich selber, wer es noch nicht weiß, bin Biologe, und habe nichts gegen ein Töten von Tieren im Rahmen von wissenschaftlicher Untersuchungen!

  • Nunja, vielleicht gehört das nicht richtig in diesen Thread, aber ich denke, dass auch nicht jeder, der Schmetterlinge sammelt, ein rein wissenschaftliches Interesse hat.
    Aber gerade viele Sammler, die anfangs "nur" von der Schönheit der Tiere gelockt sind, setzen sich im Verlaufe ihrer Sammeltätigkeit für den Schutz und die Biotoperhaltung der Arten ein.
    Außerdem, wer außer den vielen privaten Sammlern könnte der Jugend und den Kindern überhaupt beibringen, was ein Ligusterschwärmer und ein Blaues Ordensband ist, und das ganz nahe am Objekt. Weder sind die meisten Biologielehrer so spezialisiert, noch kann der Wissensdrang ausschließlich über Internet und Bücher gestillt werden. Das echte, das plastische Erleben der Tiere ist eine andere Qualität. Die gekämmten Fühler, die winzigen Krällchen, einen Ovipositor, ein Facettenauge und die tollsten Schuppen direkt am Objekt zu betrachten, das kann kein Buch und kein Bild ersetzen.
    Ohne Sammlung würden viele Leute diese Tiere kaum kennen, da nicht jedermann ein Bücherfreund ist. Und was die Leute/Kinder nicht kennen, das ist Ihnen teilweise egal. Ohne Kenntnis kein Schutz.
    Viele Sammler verfügen ja auch über ein enormes Wissen über Ihre Sammelobjekte, und ich finde, die Sammler leisten einen wichtigen Beitrag Ihr Wissen, auch zum Schutze der Tiere, weiter zu geben und andere Menschen erst auf Schmetterlinge aufmerksam zu machen.
    Der verantwortungsvolle Sammler, der Wissen weitergibt, vielleicht eine bisher unbekannte Tatsache aus eigenen Beobachtungen über eine bestimmte Art an Fachleute weiterleitet und den Schöpfer im Geschöpfe ehrt, der ist meines Erachtens nach nicht zu verurteilen.


    Man beachte auch das Vorwort zu Ekkehard Friedrichs "Handbuch zur Schmetterlingszucht".

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