Das Insekt des Jahres wurde das zwölfte Mal proklamiert und soll auf diese besondere Tiergruppe hinweisen, die in der Bevölkerung häufig nur als lästig, z.B. Wanzen und Mücken, und nur in wenigen Fällen als schön empfunden wird, nämlich Schmetterlinge. Insekten sind die größte Tiergruppe überhaupt. Das sei auch bei ACTIAS wieder einmal geschrieben.
Die bis zu 1,7 Zentimeter große Larve der sogenannten Ameisenjungfer bekommt kaum jemand zu Gesicht. Zum Bau des etwa zwei bis drei Zentimeter tiefen Trichters braucht der Ameisenlöwe
höchstens eine halbe Stunde. Mit seinen Zangen wirft der Winzling dabei den Sand bis zu 30 Zentimeter weit. Innerhalb von Sekunden kann er sich rückwärts in den Sand eingraben. Am Grunde des Trichters sind dann höchstens noch die Zangen zu erkennen. Der Trichter muss so steil sein, dass der lockere Sand sich sofort in Bewegung setzt, wenn ein Insekt darauf tritt. Regen und Nässe stören den Beutezug, weil der Sand dann zusammenklebt.
Bis aus dem Ameisenlöwen mit dem wissenschaftlichen Namen Myrmeleon formicarius eine Ameisenjungfer wird, durchläuft die Larve eine etwa zweijährige Entwicklungsphase. Die Larven häuten sich zweimal, bis sie sich im Sand in einen Kokon einspinnen und verpuppen. Im Sommer schlüpft das erwachsene Tier, das wie so häufig bei Insekten ganz anders als die Larve aussieht. Diese so genannte Ameisenjungfer ähnelt einer Libelle, gehört jedoch zu den Netzflüglern. Von Libellen kann man sie auf Anhieb durch ihre längeren Fühler unterscheiden.
Ameisenjungfern fliegen vor allem nachts.
Weltweit gibt es etwa 2000 Ameisenlöwenarten, in Mitteleuropa lediglich neun, von denen nur vier Trichter bauen. Die anderen Arten jagen im Oberflächensand oder in mit Pflanzenresten dursetzter Erde verborgen nach Beute. Sie sind alle in ihrem Bestand gefährdet.