Tote Insekten schätzen: unser Wettbewerb

    • Offizieller Beitrag

    n´ Abend,


    durch diesen Beitrag wurde ich kurz an den nun schon einige Tage veralteten Wettbewerb erinnert - in dem alle die Willens genug waren ihre Schätzungen zu den Auto-toten Insekten pro Jahr raushauen konnten,- wäre es möglich, dass die Veranstalter mal ein kurzes Feedback abgeben, wie und vor allem wann das Ganze (also die Auswertung) über die Bühne gehen soll?
    War übrigens eine tolle Idee!


    Wäre nett, Dankeschön schon mal! :grinning_squinting_face:


    MFG,
    Lucas

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  • Moin Lukas,


    ich kann Deiner Anfrage nicht ganz folgen, soll heißen, dass ich sie nicht wirklich verstehe. Trotzdem ein Versuch der Beantwortung:


    Die Menge der Insekten, die jedes Jahr von Autos getötet werden, kannst Du vermutlich selbst hochrechnen, müsstest nur ein wenig im Internet recherchieren und die folgenden Daten zu Grunde legen:


    Man hat ausgerechnet, dass bei einer Autofahrt von Köln nach München an einem warmen Sommertag rund 1.000.000 Insekten ihr Leben an Kühlergrill, Motorhaube und Windschutzscheibe lassen. Nun musst Du nur noch im Internet recherchieren, wie viel Kilometer im Jahr statistisch von den deutschen Autos zurück gelegt werden (am besten beim statistischen Bundesamt) und einen Satz von 30% (geschätzt, nicht gewusst) auf diese Kilometer anrechnen und das ganze auf obige Daten hin ausrechnen. Ich mache das mal mit fiktiven Zahlen vor:


    Strecke Köln – München bei Google Earth ermittelt 577 km, auf denen 1.000.000 Insekten sterben.


    fiktive Statistik der gefahrenen Autokilometer der bundesdeutschen Bevölkerung pro Jahr (davon ausgehend, dass sich 20.000.000 Fahrzeuge auf deutschen Straßen befinden, die im Durchschnitt pro Jahr 25.000 km fahren): 500.000.000.000 gefahrene km auf deutschen Straßen/Jahr


    hiervon 30% = 150.000.000.000 gefahrene km während der Periode der Insektenaktivität und um nasse und kalte Tage bereits bereinigt (auch geschätzt, nicht gewusst)


    Diese Summe muss ich nun auf die Strecke Köln-München umlegen, also: 150.000.000.000 : 577 = 259.965.338 (heißt also, dass die Strecke Köln – München von bundesdeutschen Autofahrern 259.965.338 mal im Jahr zu einer Zeit zurück gelegt wird, in der 1.000.000 Insekten pro Fahrt tot gefahren werden)


    Das ganze nun auf 1.000.000 Insekten hochgerechnet: 259.965.338 x 1.000.000 = 259.965.337.954.939 (in Worten: Zweihundertneunundfünfzigbillionen Neunhundertfünfundsechzigmilliarden Dreihundertsiebenunddreißigmillionen Neunhundertvierundfünfzigtausend Neunhundertneununddreißig)


    Davon ausgehend, dass ein Insekt durchschnittlich 0,01 gr wiegt (vermutlich weniger), ergäbe das eine Masse von 2.599.653.379.549 gr. oder 2.599.653.380 kg oder 2.599.653 Tonnen tierische Biomasse, die jedes Jahr ihr Leben nur auf bundesdeutschen Straßen lassen.


    Eben mal ermittelte Daten: in der BRD waren 2008 nach Angaben des Bundesamts für Statistik 45.400.000 PKW, 2.600.000 LKW und 3.800.000 Krafträder angemeldet, wobei die Anzahl der von Krafträdern getöteten Insekten aufgrund der viel schmaleren Front deutlich geringer sein muss. Für 1998 werden 904.000.000.000 gefahrene PKW-Kilometer angegeben. Demnach ist die tatsächliche Anzahl der Fahrzeuge etwa sowie die tatsächliche Anzahl der gefahrenen Kilometer mindestens doppelt so groß, wie von mir geschätzt, womit die faktischen Zahlen wohl wesentlich größer ausfallen dürften, auch wenn die Kilometer, die bei schönem Wetter zurückgelegt werden vielleicht weniger als 30% betragen.


    Die Zahlen lassen unberücksichtig, wie viel Insekten durch den Bahnverkehr (Lokomotiven, Straßenbahn und ähnliches), Flugverkehr (zumindest in der Start- und Landephase) und durch ausländische Fahrzeuge auf deutschen Straßen getötet werden. Das sind also Faktoren, welche die Gesamtmenge/Gesamtmasse nochmals sehr deutlich nach oben treiben.


    Beantwortet das möglicherweise Deine Fragen?


    Viele Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas,


    Lukas wollte wissen, was beim Actiaswettbewerb, der bis zum 28.02.2010 lief, herauskam.
    Dabei ging es um das Thema:Wieviele kg Insekten, weltweit, jährlich den Windschutzscheiben aller Autos zum Opfer fallen.
    Wir warten lediglich auf ein Ergebnis. Bei diesem Wettbewerb gab es dieses Buch zu gewinnen.


    Ich hoffe, damit ist Deine Frage geklärt.


    Nette Grüße
    Annett

  • Die Antwort würde mich auch interssieren, aber zu Klaas' Rechnung hätte ich einen Einwand: so wie das jetzt verstanden habe sind diese 2.599.653 Tonnen tierische Biomasse nur für die Strecke Köln-München! Also müsste man wissen wie viel Kilometer Straße es in Dtl. gibt und damit rechnen,


    und um das für die ganze Welt auszurechnen müsste man halt wissen wie viel Kilometer Straße es auf der Welt gibt, die Aktivitätszeiten von Insekten in verschiedenen Klimazonen, (werden evtl. mehr insekten pro 100km) und es für jede Klimazone ausrechnen,bzw. Klimazone und Kontinent, denn ich vermute, dass in Amerika dreimal so viel Straße existiert, wie in ganz Afrika, von daher darf man das nicht verallgemeinern... Jetzt habe selbst schon fast den Faden verloren... Also demnach, wenn man die Durchschnittszahlen für die einzelnen Klimazonen und dann für das jeweilige Land/Kontinent mit berücksichtigung der Straßenkilometern, Autos, gefahrenen Km pro Jahr, Aktivitätszeit der Insekten und totgefahrenen Insekten pro 100/1000 km ausgerechnet hat, muss man das zusammenzählen und voila! Ich mach das jedenfalls nicht! :grinning_squinting_face: Das war nur eine Idee! Wer Korrekturvorschläge hat, gerne! Und ich probiere in zwischenzeit, das alles als Formel zusammen zu fassen...


    lg eddy

  • @ Eddy


    Da hast Du was falsch verstanden. Es geht nicht darum die Strecke Köln-München zu fahren, sondern dass man ein Fahrzeug die ca. 577 km von Köln nach München hat fahren lassen und dann die Insektenleichen am Fahrzeug ausgezählt hat. Natürlich hat sich da keiner hingestellt und doof bis zur Rente gezählt, sondern man hat einen repräsentativen Teilbereich ausgesucht, ausgezählt und auf die Gesamtfläche, auf der Insekten aufschlagen können, hochgerechnet. Es interessieren nicht die Straßenkilometer in Deutschland, sondern die km, die jedes Jahr von Fahrzeugen in Deutschland zurück gelegt wird. Diese Strecke bezogen auf die 577 km ergibt die Masse der tot gefahrenen Insekten in einem Jahr.


    @ Nomihoudai


    die Zahlen waren grob geschätzt. Ich gebe aber zu bedenken, dass ein tierischer Körper zu etwa 70% aus Wasser besteht. Das wären dann rund 3 kg Trockenmasse und demnach natürlich zuviel. 3 kg hat keiner nach rund 600 km am Auto kleben. Du kannst es aber runter rechnen. Pack einfach noch zwei Nullen in die durchschnittliche Gewichtsmenge und die verbleibenden 100 gr. Trockenmasse dürften der Realität schon sehr nahe kommen.


    @ Micha


    Da die Zahlen, die ich zu Grunde gelegt habe, nach anschließender Prüfung ganz offensichtlich zu niedrig waren (bis auf das durchschnittliche Gewicht von Insekten, das zu hoch angesetzt war), dürfte die Masse für Deutschland durchaus realistisch sein.


    @ Lucas


    sowas nennt man Schicksal. :winking_face: Da werde ich wohl mit leben müssen und auch können. Interessant fand ich's trotzdem.


    @ Heinz


    Wennsu mir getz noch sagen tus, wassu mir damit sagen willz, dann wäre ich wohl fast als glücklich zu bezeichnen. :winking_face:


    Viele Grüße
    Klaas

  • Nein, wieso, die Straßenkilometer sind sehr wohl von Entscheidung! Oder eher, WO die Straßen angelegt sind. Beispiel Kontinent Afrika: Im oberen Teil fehren deutlich mehr autos als duch die Mitte (Sahara, weiter unten trop. Regenwald) und wenn man bedenkt dass im Regenwald 100 oder mehr Prozent Insekten mehr gegen das Auto knallen würden als in der Sahara oder z.B. 60% mehr als im Norden oder Süden macht es was aus! D.h. finde ich es wichtig zu wissen WO die Straßen sind. Noch besser wäre dann eine Auswertung Land für Land, da das deutlich präzieser wäre! Oder sehe ich das alles falsch?


    Heinz: Wissen Sie, mir ist das eig. auch vollkommen egal, wenn es um die praktische Anwendung dieses Wissens geht, aber wenn hier schon argumentiert wird, warum dann nichtmitreden?^^ Und jetzt bin ich auch total naugierig, was es am ende nun ergibt... (wieso hab ich bloß nicht teilgenommen! -.-)


    lg eddy

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  • Also um ehrlich zu sein, ich habe mirgedacht, teilzunehmen, hab es aber doch bleiben lassen, da ich mir überhaupt nicht sicher war. Ich hatte so auf min. 200 und höchstens 2000 Kilogramm geschätzt, aber begründen konnte ich das nicht... Schade! Am Buch wäre ich sehr interessiert. Aber ich kam irgendwie garnicht auf die Idee das wie Klaas zu machen... Was hast du denn angegeben? (Lucas)


    lg eddy

    • Offizieller Beitrag

    ich glaube 7,6 Mio Tonnen.
    Die Herleitung kann ich mir nicht mehr richtig herleiten :face_with_rolling_eyes: , deshalb wäre ich ja an der Auswertung, sprich der Auslosung interessiert, damit die Schätzungen aller teilnehmer veröffentlicht werden könn(t)en...
    So viel zum eignetlichen Sinn des Threads... :winking_face: , aber egal, weiter so, ist ja interessant!

  • Moin Eddy,



    Ich weiß zwar, weshalb Du Afrika anführst. Die Nennung dieses Kontinents ist aber jenseits von Gut und Böse, da mit Mitteleuropa nicht vergleichbar. Und in Mitteleuropa befinden wir uns, egal ob Kiel, Hamburg oder München. Das, was Du gerne hättest, ist eine Erfassung des regionalen Unterschieds innerhalb der Häufigkeit und der Arten, die an der Front ihr Leben lassen. Dann dürftest Du aber auch nicht vergessen, dass in der Nähe eines feuchten Biotops vermehrt Mücken an der Front enden, während an trockeneren Biotopen wohl eher Fliegen dort enden. Sollte noch Aas am Straßenrand liegen, kommen verstärkt die dicken brummer zum Einsatz und möglicherweise auch verstärkt Aaskäfer etc. Deine Überlegung wäre nicht nur grob auszurechnen, wieviel Insekten ihr Leben lassen, sondern die Besonderheiten jedes gefahrenen Meters zu berücksichtigen, was erstens nicht zu schaffen ist, es sei denn wir bauen keine Straßen mehr und lassen und drei oder vier Generationen Zeit mit der Erfassung und zweitens in der Statistik nur unerhebliche Unterschiede bringt, denn es interessiert nicht, ob nun 2 Mio Tonnen Biomasse an der Front sterben oder 2 Mio Tonnen und 10 kg. Denk außerdem mal drüber nach, wie groß der Unterschied ist, ob du in Hamburg Fliegen platt fährst oder in München (denn Dipteren dürften das sein, was den größten Anteil Leichen an der Front ausmacht). In Bezug auf die Biomasse macht es keinen Unterschied. Und in so fern sind die Straßenkilometer in Deutschland ohne Belang und viel mehr die gefahrenen Kilometer entscheidend.



    Viele Grüße


    Klaas

  • Hi Klaas!


    Du hast mich glaube ich nicht verstanden, meine Therorie mit Straßenkilometern, Zonen, einzelnen Ländern etc. war für die ganze Welt gedacht! Soweit ich das jetzt verstanden habe, war die Aufgabenstellung doch, wie viel Kg Insekten pro Jahr auf der WELT togefahren werden. Oder habe ich das falsch verstanden? Wen nicht, dann habe ich doch recht, dass es sinnvoller wäre in Kontinenten wie Afrika solche Angaben Land für Land zu ermitteln, antatt für das gesamte Areal...


    lg eddy

  • Moin Eddy,


    ich habe Dir die Rechnung für Deutschland aufgemacht. Diese Rechnung kannst Du sicherlich auf andere Länder Mitteleuropas, so sie sich nur über Mitteleuropa erstrecken, 1:1 übertragen. Sobald Du Dich aus Mitteleuropa heraus bewegst, musst du mit veränderten Parametern rechnen und zwar derart verändert, dass die Differenz zwischen Rechnung und Realität nicht mehr unbedeutend gering wird. Ich habe aber mal vorausgesetzt, dass jeder intelligent genug ist, das zu erkennen.


    Was nun Deine Straßenkilometer betrifft, so sind und bleiben diese irrelevant. Auch in Afrika ist wesentlich wichtiger zu wissen, wieviel Insekten auf einer fest gelegten Strecke an der Front des Fahrzeuges ihr Leben lassen. Und diese Anzahl kannst Du dann Land für Land ermitteln, indem Du die Kilometer, die in diesem Land jedes Jahr mit Fahrzeugen zurück gelegt werden, ermittelst und hochrechnest. Ansonsten gebe ich Dir Recht, es sollte Land für Land ermittelt werden.


    Viele Grüße
    Klaas

  • Hallo,
    ich hatte mal bei Google die Frage eingegeben und da kam als Antwort 3000 Tonnen pro Jahr Weltweit.
    Ich hab aber bei dem Wettbewerb nicht mitgemacht, weil ich Mitautor des Buches bin, und ich nicht mein eigenes Buch gewinnen wollte.... :grinning_squinting_face:


    Ich wünsche aber jedem der mitgemacht hat viel Glück, und vor allem dem Gewinner viel Spaß mit dem Buch. :applaus:


    Für alle die letztendlich nicht gewinnen:
    Es sind noch genug Bücher da. Die werden zwar nicht verlost, können aber bestellt werden. :face_with_tongue:


    Gruß
    Joachim

  • Ich hab's nicht etwa verschlafen - ich habe nur die Antworten den Entomologen unserer Universität gebracht … und damit eine richtige hoch-universitäre Diskussion entfacht.
    Man wollte mir nämlich eine möglichst genaue und vor allem glaubwürdige Antwort zurückgeben!
    Und jetzt haben sich Insektenforscher, Verkehrstechniker, Juristen, Windkanal-Ingenieure und Statistiker damit befaßt. Die Lösung kriege ich am Freitag.


    Danke für die Geduld!


    :smiling_face_with_sunglasses:


    Die Wettbewerbsfrage lautete übrigens:


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