so langsam mache ich mir Sorgen

  • Hallo zusammen,


    nun bin ich aus meinem Urlaub (Wandern im Harz) zurückgekommen, doch auch dort war es ähnlich wie im gesamten Nord - Osten, fast kein Schmetterling (Tagfalter) war zu beobachten. Es drängt sich die Frage auf, ob sich nicht das extrem trockene Ftrühjahr auf dieses Erscheinungsbild ausgewirkt hat. Vorallem die Arten, die sich auschliesslich an Urtica dioika entwickeln waren erst gegen Ende meines Urlaubs sichtbar.


    Dieses Frühjahr wird nicht nur diese Arten betroffen haben, aber es ist Dieses Jahr noch nicht so sichtbar geworden!


    Lasst uns sehen , wie das nächste Jahr wird... Ich habe da eine Idee


    Gruß
    Franz

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  • hallo,


    ich bin Heute zurück von Usedom gekommen, Dort scheint die Welt noch relativ heil zu sein! Hier eine Liste von Arten die ich dort gesehen habe:


    Vanessa atalanta(30 Falter)
    Vanessa cardui (3 Falter)
    Nymphalis io (20Falter)
    Nymphalis urticae (30Falter)
    Polygonia c-album(10Falter)
    Nymphalis polychloros (1Falter)
    Argynnis paphia(10Falter)
    Argynnis (Speyeria) aglaja(2Falter)
    Gonepteryx rhamni(20Falter)
    Mimas tiliae (1Raupe)
    Laothoe populi (20Raupe)
    Acronicta psi (5 Raupe)
    Acronicta megacephala (2Raupe)
    Autographa gamma (20Falter)
    Diachrysia chrysitis (5Raupe)
    Pterostoma palpina (10Raupe)
    Phalera bucephala (20Raupe)
    Pheosia tremula (2Raupe)


    Gruß
    ARMIN

  • Hallo zusammen,
    ich gebe jetzt eine Liste für meinen Urlaub im Harz dazu:


    P. napi (viele(na ja, etwa 100 für den gesamten Zeitraum)und überall)
    P. rapae (Goslar und Hahnenklee(Bockswiese) etwa 30 - 40 Tiere


    9.8.08 Hahnenklee, Cidaria tristata und ein Eichenhähnchen, sonst nichts!
    11.8.08 Goslar 1 mal Parage egeria sonst nur Pieris
    13.8.08 Auerhahn, Schalke, Festenburg, Harzer Wasser Regal, Auerhahn, Argynnys paphia 2, Vanessa atalanta 2, Lithosia unita 1, Plusia gamma 2
    14.08.08 Hahnenklee, Harzer Wasser Regal, Deilephila elpenor 4 Raupen, A. paphia 2, V. atalanta 1
    15.08.08 Goslar Rabenkopf (zwischen Steinberg und Rammelsberg), Maniola jurtina 3, Coenonypha pamphilus 4
    16.08.08 Hahnenklee Bockswiese, 1 Araschnia levana, 3 V. alatanta
    19.08.08 Rund um das Sonnenberger Moor, 3 Erebia ligea
    21.08.08 Rund um das große Torfhaus Moor, 5 V. atalanta, >8 Inachis io, 2 A. urticae


    Das ist für dieses Jahr deutlich zu wenig und das späte Auftreten der Vannessinae, führt den Beobachtungen nach zu Problemen auch im nächsten Jahr.

  • Ich habe die Einträge bisher mit großem Interesse gelesen und kann alles nur bestätigen: im Raum Bonn/Meckenheim sieht's auch düster aus.
    Ich war am letzten Wochenende Leuchten, saß am Waldrand, das Wetter war gut, es war dunkel, alles beste Voraussetzungen, doch gerade mal ein Hausmütterchen flog an, 2, 3 Spanner, das war's. Also scheint nach dieser singulären Beobachtung die Lage bei Nachtfaltern ähnlich zu sein. Was nicht weiter verwundern würde, wweshalb sollte es sie anders treffen als ihre tagfliegenden Vetter und Cousinen?
    Ich hoffe auf nächstes Jahr, wie wir alle.
    Martin

  • Ich glaube, dass das Wetter in vielen Gebieten einfach zu feucht war. So schlechte jahre gibt es immer wieder. Habe andererseits in Vorarlberg manche Arten vermehrt angetroffen, z.B. Parnassius apollo und Zygaena fausta. Papilio machaon war nur im Tal selten zu sehen, im Gebirge flog er in normaler Häufigkeit. Jetzt ist Vanessa antlanta äußerst zahlreich unterwegs.

  • Bei mir im Raum Offenbach/Hessen ist der Kleine Fuchs seit einigen Jahren ganz verschwunden..
    Das Tagpfauenauge ist deutlich seltener geworden und nur noch sporadisch zu sehen.
    Der Schwalbenschwanz ist sehr selten geworden, nur 1 Falter und 2 Raupen in 2016 gefunden...
    Der Große Fuchs und der Kleine Schillerfalter sind dagegen recht zahlreich. Auch der C-Falter hat stark zugenommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    einmal drängt sich mir die Frage auf, warum du hier auf uralte Diskussionen antwortest und zweitens kann ich die von dir gemachten Aussagen größenteils nicht bestätigen. Ich weiß nicht wie es in der unmittelbaren Umgebung von Offenbach aussieht, aber im Großraum Südhessen bzw. Rhein-Main-Gebiet ist der Kleine Fuchs nicht verschwunden, es stimmt, dass dieser hier etwas seltener scheint, als andere Brennnesselfalter, aber nicht wesentlich. Er scheint allerdings auch stärkeren Häufigkeitsschwankungen zu unterliegen, sodass es sein kann das er in manchen Jahren etwas seltener ist. Das Tagpfauenauge hat nach meinen Beobachtungen hier keine nennenswerten Bestandsrückgang erlitten. Großer Fuchs und vor allem Kleiner Schillerfalter hingegen finde ich überhaupt nicht zahlreich. Beide leiden stark unter der Abholzung von Weiden und Pappeln im aufgeräumten Forst. Der Kleine Schillerfalter mag in der Rheinebene noch etwas häufiger sein, aber zahlreich würde ich das nicht nennen. Meine Beobachtungen und Rückmeldungen von Kollegen beschränken sich meist auf Einzelindividuen. Und dass der C-Falter zugenommen hat mag vielleicht für spezielle Jahre stimmen, aber die Gesamtsituation scheint mir auch hier relativ gleichbleibend. Das einzige was ich teilweise bestätigen kann ist, dass der Schwalbenschwanz in den letzten Jahren einige Häufigkeitstiefs gehabt hat, wobei ich auch nicht von sehr selten sprechen würde, in der Rheinebene sieht es auch noch etwas besser aus.


    Gruß Dennis

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt was deinen Wohnort betrifft, kann ich dazu natürlich keine Aussage machen, aber meine Beobachtungen hier im Großraum sind andere. Es kann gut sein, dass der Klimawandel einen Effekt auf die Häufigkeit bestimmter Arten hat, in den letzten Jahren trifft man in Deutschland auch vermehrt Arten an die eigentlich eher südlich bis östlich verbeitet sind. Das kann eine Folge des Klimawandels sein, muss aber auch nicht, das wird man weiter beobachten müssen. Ich denke für den Rückgang der Schmetterlinge sowie andere Insekten ist hier hauptsächlich Industrie und Landwirtschaft verantwortlich, aber das ist eigentlich allgemeiner Konsens und ist hier im Forum schon an etlichen anderen Stellen zu lesen. Um die Klimaerwärmung würde ich mir aufgrund dieser Probleme erst mal weniger Gedanken machen. Ich denke nur, wenn jemand für solche Beobachtungen irgendwelche Anhaltspunkte hat, irgendwelche Daten und Belege ist das interessant und wert genauer beleuchtet zu werden, aber solch wenig konkrete Aussagen wie dies und jenes ist hier "seltener" oder "häufiger" geworden finde ich in dieser Problematik wenig hilfreich.


    Gruß Dennis

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  • Ich wusste gar nicht, daß es noch junge Leute gibt, die sich für Schmetterlinge interessieren...
    In meiner Umgebung gibt es nur Leute 70 plus, die sich für Schmetterlinge interessieren.

    Und nun? :confused_face:
    Kommt das auch vom Klimawandel? :winking_face:
    Du solltest vielleicht mal die Umgebung wechseln. :smiling_face:

    • Offizieller Beitrag

    Ich wusste gar nicht, daß es noch junge Leute gibt, die sich für Schmetterlinge interessieren...
    In meiner Umgebung gibt es nur Leute 70 plus, die sich für Schmetterlinge interessieren.

    Die gibt es tatsächlich :winking_face:
    Wenn auch nur sehr wenige.
    Ich denke aber (auch aufgrund der Neuanmeldungen auf Actias) nicht, dass das ausschließlich mit mangelndem Interesse zusammenhängt. Eher damit, dass einem von allen Seiten Steine in den Weg geworfen werden. Aus diesen Gründen war ich in der Anfangszeit auch kurz davor, dieses Hobby aufzugeben - und bin inzwischen froh, dass ich es nicht getan habe.
    Wollte man sich noch vor einigen Jahrzehnten mit den Schmetterlingen beschäftigen, war es selbstverständlich aus erstem Interesse heimische Arten zu züchten und viellecht zu sammeln. Heute bemerkt ein Einsteiger in diesem Hobby schockiert, dass er sich strafbar macht, wenn er eine Schwalbenschwanz-Raupe von dem Möhrenfeld mit nach Hause nimmt, um sie aufzuziehen oder dass es kaum möglich ist ohne eine Genehmigung, nach Nachtfaltern zu leuchten, wenn er diese beobachten möchte.
    All das sind vor allem für Minderjährige gewaltige Hindernisse, wenn es um das Hobby geht.
    Aus meiner Sicht ist das auch fatal für den Erhalt unserer Schmetterlinge, da man ja bekanntlich schützt, was man kennt.


    Liebe Grüße,
    Julia

  • Es kann auch daran liegen, daß es hierzulande mittlerweile zu wenige Schmetterlingsarten gibt...
    Wenn ihr mal richtig Schmetterlinge sehen wollt, kann ich eine Reise nach Texas empfehlen.
    Ich war im letzten Jahr dort in Urlaub. Schmetterlinge in Massen! So etwas habe ich noch nie gesehen.
    Und ich bin wirklich weltweit viel herumgekommen. In Texas gibt es 430 Tagfalterarten. Allein 20 verschiedene Papilio-Arten! Die grössten dort erreichen eine Spannweite von immerhin 16 cm...

  • Es geht wirklich schief mit den Insekten in generell. In meiner Dorf waren, wenn ich klein war (d.h. vor 30 Jahre) so viele Schmetterlinge, A. urticae könnte man auf eigenem Hof 5-10 mal pro Tag sehen, I. Io und Pieris brassiacae genauso. Raupen von P. machaon habe ich nur aus unserem garten 6-10 pro Jahr gezüchtet und wieder freigelassen, jede menge von Pieridae, Lycaenidae, Satyridae und hesperidae. Es ist ein gebiet wo waren immer viele Felder und eigentlich nur Felder, es war in komunstischer Zeiten, gab damals keine Naturschutz, ganze Abfall haben wir einfach auf einem lagerfeuer vebrannt. Es waren so viele Gifte gegen "Ungeziefer" benutzt. Dann hat es gross angefangen mit Naturschutz, gesetze über und auch behandlung von Spritzmittel sind viel viel strenger geworden. Die Leute trennen ganz sorgfältig Abfall und es wird auch sorgfältig Entsorgt. Luft ist viel duftender geworden. Aber Insekten sind trotzdem weg. Alle die oben genannte schmetterlinge gibt es nicht mehr. Nur Pieris napi kann man sehen, brassicae habe ich 15 Jahre nicht gesehen. Einzige was bei uns anders ist (meine jetzt negatives) ist ca 50x mehr Autos, und Strahlung, es gab früher keine Strahlung im Luft und ich fürchte es könnte auch Einfluss haben. Was auch nicht gut ist, die Leute sind reicher geworden und Lebensmittel billiger, d.h. in keinem Garten sieht man jetzt Kraut, kohlrabi, Karotte oder ähnliches, nur Rasen und ein paar Buddleia FÜR Schmetterlinge! Ich habe sogar für meinen garten Straffe bekommen, da ich im Garten Urtica, Cirsium, Gallium und andere "Unkraut" habe. Es ist unesthätisch!

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke aber (auch aufgrund der Neuanmeldungen auf Actias) nicht, dass das ausschließlich mit mangelndem Interesse zusammenhängt. Eher damit, dass einem von allen Seiten Steine in den Weg geworfen werden.

    Ich sehe das durchaus auch so. Actias zeigt deutlich das es am Interesse nicht mangelt, aber es zeigt auch, dass oft das Interesse eher bei den tropischen Insekten liegt. Möglicherweise sind sich viele mit einheimischen Arten unsicher, einmal sind diese manchmal schwieriger zu finden/züchten und zweitens schon auch die schwierige Gesetzeslage. Natürlich haben sich hier auf Actias viele (vor allem Rudi !) dafür eingesetzt das ganze etwas durchschaubarer zu machen, ich finde trotzdem, dass die Naturschutzbestimmungen nicht das erfüllen was sie sollten. Oft erlebt man doch, dass die geschützen Arten trozdem vernichtet werden, obwohl ihr Schutzstatus das verhindern sollte. Stattdessen erschwert er es eher denen die etwas gutes tun wollen ihre Arbeit zu machen.


    Es kann auch daran liegen, daß es hierzulande mittlerweile zu wenige Schmetterlingsarten gibt...

    Das denke ich nicht. Noch gibt es hier eine vielzahl an Arten. Sicher nicht immer direkt vor der Haustür, aber wer bereit ist einige Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen wird noch einiges finden. Noch ist nichts verloren.
    Ich finde diese Schwarzmalerei bringt überhaupt nichts. Besser man hört auf rumzumeckern, geht raus und tut was einem eben möglich ist um das beste rauszuholen. Ich weiß, dass es manchmal sehr frustrierend sein kann, aber so ist das nunmal, dann macht man eben einfach weiter.


    Und nochmal, im Prinzip ist denke ich klar, dass es mit den Insekten bergab geht und etwas getan werden muss. Aber mit solchen Aufzählungen welche Arten alle "viel seltener" geworden sind, ist niemandem geholfen. Was ist denn selten ? Ohne entsprechende Daten die das belegen wird man nicht viel weiter kommen. Deswegen ist das Sammeln von möglichst flächendeckenden Daten ja auch so wichtig !


    Gruß Dennis

    • Offizieller Beitrag

    In Texas gibt es 430 Tagfalterarten. Allein 20 verschiedene Papilio-Arten!

    Ach ja, und was soll das überhaupt. Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen ! Natürlich gibt es in anderen Regionen vielleicht mehr oder andere Arten, aber das sind ja auch völlig andere Ökosysteme. Das ist wie als würde ich sagen "Mann, in der Antarktis hat man anscheinend alle Schmetterlinge ausgerottet".


    Gruß Dennis

  • Es ist hier in Europa ganz schlecht bestellt um die Schmetterlinge! Das sagt mir jeder Fachmann . Ich merke es natürlich auch selbst, da ich mich schon lange mit Schmetterlingen befasse..
    Ganz anders in den USA: dort nehmen die Schmetterlingsarten sogar zu. Aber dort haben die Schmetterlinge auch eine viel größere Lobby als hierzulande und die Umwelt ist für Schmetterlinge dort noch intakt!

  • Hallo Rolf,
    man kann doch nicht die USA oder sonst einen anderen Kontinent, so ganz pauschal mit Europa vergleichen.
    Ich kann dir nur sagen, auch in Europa gibt es viele interessante Regionen, wo die Artenvielfalt von Flora und
    Fauna sehr groß ist. Man muss nur, jeder Art entsprechend, zur passenden Zeit, in den dazu passenden Regionen
    sein, um dieses sehen zu können.


    In Ballungs/Industrigebieten, Agrarsteppen u.s.w. gibt es in der Hinsicht (logisch !) kaum was zu Sehen, egal auf welchem Kontinent.


    Gruß
    Heiner

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    • Offizieller Beitrag

    Es ist hier in Europa ganz schlecht bestellt um die Schmetterlinge! Das sagt mir jeder Fachmann.

    Ja, mag sein. Ist ja auch so. Und jetzt ? Wollen wir jetzt hier rumsitzen und uns den ganzen Tag darüber aufregen und gegenseitig erzählen wie schlimm das alles ist. Ich glaube so ziemlich jeder hier im Forum weiß das und die meisten werden dazu ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben, wo ich auch sehr begrüße das man sich darüber austauscht. Wenn es denn konkrete Ereignisse sind und nicht so ein unbestimmtes genörgle. Wie gesagt lieber man geht raus und unternimmt was, als nur darüber zu reden. Mehr gibt es dazu finde ich auch nicht zu sagen und diese Diskussion ist eigentlich auch relativ sinnfrei.


    Und wenn ich mir die USA so ansehe weiß ich nicht wirklich wie intakt weite Teile der Umwelt da noch so sind. Da scheint mir nichts besser als in Europa zu sein, aber da kenne ich mich auch nicht aus.
    Abgesehen davon das man es eben nicht vergleichen kann, aber das hatten wir ja schon...


    Gruß Dennis

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