Zur Zeit fliegt der Kaisermantel in unserer Gegend erfreulich häufig. Da ich diese Art bisher noch nie gezüchtet hatte, startete ich nunmehr einen Versuch mit 2 Damen. Als Behältnis kam ein Gazekäfig zum Einsatz, der mit eingetopften Veilchen, Baumrinde und Buddleja als Saugmedium (in kleinen Vasen) bestückt war. Die Aufstellung des Käfigs erfolgte absonnig, um die Verhältnisse am Waldrand, wo die Art normalerweise die Eier ablegt, zu simulieren. Die Falter gewöhnten sich schnell ein und nahmen die Buddleja gerne an. Nach ca. 5 Tagen 'Gefangenschaft' setzte ich die Tiere wieder frei und untersuchte den Käfig auf erfolgte Eiablage. Dabei entsprachen die Befunde der Eierplatzierung den Angaben aus der Literatur: an den Veilchen nur 2 Eier, die Rinde war mit mehreren Eiern belegt, aber ein wesentlich größerer Teil befand sich im Spalt zwischen Zuchtkastendeckel und Kastenwand. Die Überraschung kam allerdings, als ich - eigentlich mehr zufällig - die Buddleja-Rispen untersuchte: Die Weibchen hatten überwiegend ihre Eier zwischen den Blüten versteckt! Ich meine, dies ist ist eine Beobachtung, die alle diejenigen, die ebenfalls einmal den Kaisermantel zur Eiablage bewegen wollen, beachten sollten. Es ist im Übrigen ein gewisses Geduldsspiel. die farblich zwar gut erkennbaren Eier (gelblichweiße Farbe) aus den Rispen zu zupfen - ich habe hierzu eine Lupenlampe mit 2facher Vergrößerung verwendet - aber hier ist Sorgfalt angebracht, um nicht allzu viele Eier ungewollt zu entsorgen.
Schöne Grüße,
Hans