Wie überwintert Ihr Schmetterlingspuppen?

  • Hallo liebe Actias Kolleginnen und Kollegen,


    fast jeder hat sicher schon ein oder mehrmals Schmetterlingspuppen aller Arten überwintert und Erfolge sowie Misserfolge erlebt.


    Ich würde mich freuen, wenn Eure Erfahrungen und Vorschläge zur korrekten Überwinterung in diese Diskussion einfliessen würden.
    Besonderes für unsere jungen Actias-Mitglieder dürfte dieser Austausch besonders interessant sein.


    Stichworte wie: Überwinterung im Kühlschrank, im Gewächshaus, im Freien,mit Besprühen oder nicht, in der Verpuppungserde/Substrat, vertrocknete Puppen, Schädlingsfraß u.a.m. geben sicherlich viel Raum zum Austauschen.


    Viele Grüße



    Andreas

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  • Moin Moin!


    Ich habe mir einen Puppenkasten gebastelt, in den ich die Puppen (in kleiner Anzahl, nach Arten getrennt) lege. Zu sehen hier auf dem zweiten Foto:
    http://www.ridleys-welt.net/Balkon.html


    Größere Puppen, wie z.B. von Schwärmern oder Saturniden, lege ich auch auf Küchenpapier oder zwischen Leinen in einen passenden Behälter. Da ich keine Massenzuchten betreibe, sondern meist nur wenige Tiere/Puppen habe, ist das recht einfach.


    Der Puppenkasten steht auf meinem Balkon vor Regen und praller Sonne geschützt an der frischen Luft. Ab und zu besprühe ich die Puppen ein wenig - aber nur, solange es keinen Frost gibt!


    Vertrocknete oder angefressene Puppen hatte ich bisher keine - nur leider solche, aus denen die vorher "unsichtbaren" Parasitoiden, wie z.B. Schlupfwespen gekrochen kamen.


    Da ich zurzeit nicht zuhause bin, um ein Auge auf die Puppen zu werfen, schlummern die Sphingiden und Saturniden in meinem Kühlschrank. Sobald es draußen auch kälter wird, kommen sie wieder dort hin.


    Ist zwar alles etwas einfach und laienhaft, aber bisher funktioniert es ganz gut.
    Bin gespannt auf weitere Beiträge. Vielleicht kann ich mir noch was abgucken :grinning_squinting_face:

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir 2 kleinere Holz-Aufbewahrungsboxen aus Fichte (ohne Deckel) gekauft. Die Eingriffe/Tragegriffe habe ich mit einer Holzleiste als Schutz vor Eindringlingen verschlossen. Habe mir passend für die Kästen einen Holzrahmen gebastelt und diesen mit Gardinenstoff bespannt. Diese dienen mir als luftdurchlässiger Deckel.
    Die Kästen habe ich vor der ersten Nutzung mit Holzlasur angestrichen, damit sie auch wasserfest sind.


    Darin habe ich letzten Winter eine Ligusterschwärmerpuppe sowie verschiedene andere Puppen (u.a. Mondvogel) problemlos überwintert.


    Ich habe die Puppen immer aus der Erde ausgebuddelt, auf Zewa gebettet und regelmäßig (natürlich nicht bei Frost) mit Wasser besprüht.


    Dieses Jahr habe ich verschiedene andere Puppen hier liegen. Dies sind dann auch meine ersten Versuche mit S. pavonia, S. pyri, Birkenspinner, H. fuciformis, Nagelfleck und nochmals Mondvogel (sind aber derzeit noch als Raupe) und Ligusterschwärmer. Ich hoffe, dass meine Erfolge von vorigem Jahr sich im nächsten fortsetzen werden.


    Ansonsten versuche ich die natürlichen Bedingungen so gut es geht nachzuahmen. Die Kästen stehen auf dem Balkon - vor Sonne geschützt. Die Puppen bekommen den ersten Frost erst dann, wenn es bei uns in NRW soweit ist.


    Bei Gelegenheit lade ich noch ein Foto der Kästen hoch.


    Ich denke, dass auch meine Handhabung eher laienhaft ist. Aber es hat dieses Jahr super geklappt - warum nicht auch mit anderen Puppen nächstes Jahr auch?


    Bin auf andere Meinungen gespannt.

  • Hi,


    meine Sphingiden überwintere ich bei ca. 12 °C im Keller. Die Puppen liegen dann auf einer Schicht leicht angefeuchteter Erde. Die Kokons von Saturniden überwintern bei ca. 7°C im Kühlschrank, oder züchte diese im Winter auf geeigneten Futterpflanzen durch, z.B. Rhododendron, Lorbeerkirsche, Liguster.


    Hatte bisher keine Probleme bei den Überwinterungen :fröhlich:


    Liebe Grüße,


    Flo

  • Hallo Flo.


    Könntest du mit deinen Überwinterungsmethoden für diverse Sphingiden und Saturniden etwas mehr ins Detail gehen und vor allem die Arten aufführen, mit denen du dabei erfolgreich warst?
    So wäre dein Beitrag für alle Mitleser und Interessierten leicher verständlich und auch informativer.


    Danke.
    Rudi

  • Hallo Rudi,


    ich versuche mich immer mit der Methode "wenig Aufwand-große Wirkung" :freude: . Meine Sphinx ligustri ,Acherontia atropos und Sphinx pinastri Puppen gebe ich in eine Plastikbox, die mit einigen Zentimetern feuchter Erde gefüllt ist. Diese überwintern dann im Keller bei ca. 12 °C. Gelegentlich schaue ich nach, ob die Luftfeuchtigkeit noch im grünen Bereich ist. Misserfolge hatte ich damit noch keine, außer dass Sphinx ligustri zum Überliegen neigt. Könnte vielleicht an dem fehlenden Frost liegen, jedenfalls sind bisher alle Sphingiden Puppen gut durch den Winter gekommen. Saturniden (Actias selene und Automeris io ) kommen in den Kühlschrank. Auch hier ist auf ausreichende Luftfeuchtigkeit zu achten. Meine Actias isabellae Kokons lagern z. Zt. noch bei Zimmertemperatur, kommen aber demnächst ins Kühle.


    Mit Sicherheit gibt es bessere und ausgefeiltere Methoden der Überwinterung , schaue mir gerne von euch was ab !!! :fröhlich:


    Bye,
    Flo

  • Ich habe eine ganz banale Methode, allerdings geht das nur, wenn man nicht allzu viele Puppen hat.
    Bei mir sind es , wenn alles gut geht, insgesamt 19 Schwalbenschwänze und 2 andere.
    Die hängen z. Z. schon fast alle an vertockneten Halmen eines Dasylirion. Diese Halme stecke ich im Herbst nebeneinander in ein dünnes Stück Steckschwamm (für Blumen).
    Das ganze kommt dann in den schmalen Spalt zwischen Fensterscheibe und Fliegennetz eines Nordfensters. Dort können die Puppen geschützt vor Vögeln, Regen und Sonne den Winter verbringen. Um Luftfeuchtigkeit brauche ich mich nicht zu kümmern.
    Ich hab das voriges Jahr schon gemacht und es hat super geklappt.

  • Hallo
    Ich überwintere alle Puppen im Kartoffelkeller. Der hat gestampften Lehmboden und damit konstant niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchte. die Puppen selbst waren schon in allen möglichen Gefäßen, vom Postpaket mit Moos bis zu Brotboxen ohne Zusätze. der erfolg war immer hervorragend. Im kühlschrank hatte ich dagegen sehr schlechte Ergebisse.
    Gruß Christoph

  • Hallo zusammen,


    ich habe leider auch schon, wie Christoph, schlechte Erfahrungen mit Überwinterungen im Kühlschrank machen müssen. Ich versuche nach Möglichkeit die puppen draussen im Freien zu überwintern. Bei Prof. Dr. Lorcovic wurden alle Weißlingspuppen, selbst die Kreuzungen mit Pierisarten aus Nordafrika alle im Kühlschrank aufbewahrt und überwintert :cool: !


    Ansonsten nehme ich, wie Renate einen Holzkasten/Rahmen, der auf eine Fotoentwicklerschale mit ein bisschen Wasser gefüllt, gesetzt wird, mit Deckel. So tolle Einteilungen, wie sie Renate hat, habe ich noch nicht benutzt. Die Puppen liegen ziemlich ungeordnet bei mir rum :zwinkern: !


    Auf Holzspäne in einer normalen Schachtel oder Kiste, der recht leicht befeuchtet werden kann, habe ich es auch schon mal versucht. Es mag an der Witterung gelegen haben, dass doch zu viele Tiere eingegangen sind. Bei normaler Erde (kein Lehm, sondern eher Humus) warne ich vor nur vor Schleimpilzen, die sich bei günstiger Witterung über die "fette" Puppenbeute hermachen können!


    Auch bei dem Bau eines Puppenkastens sollte man auf Materialien achten, die erstens nicht behandelt sind, und zweitens keinen Nährboden für Schimmel und / oder gar Schleimpilze bieten!

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