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    Hallo Herr Schütz,
    Ich verwende die 350D nun seit 1 1/2 Jahren zur Dokumentation der Raupen und Schmetterlinge meines Vaters. Er ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden und ich komme mit der Kamera sehr gut zurecht. Für Raupen ab ~2cm Länge verwende ich das Canon Ringblitzgerät und das Canon 60mm Makroobjektiv. Ganz am Anfang habe ich mit dem mitgelieferten Objektiv und dem internen Blitz gearbeitet, da ist dann aber nur ein wesentlich kleinerer Abbildungsmaßstab zu erreichen, und vor allem eine wesentlich verschlechterte Qualität. Für die kleineren raupen (bis wenige mm) verwende ich zwei Zwischenringe (12 und 25mm), das ist dann Abbildungsmaßstab 1:1, wobei es langsam schwierig wird gestochen scharfe Bilder zu erzielen. Jedoch ist das fotografieren damit sehr unkompliziert, wegen dem Ringblitz brauche ich mir wegen dem Licht keine Gedanken zu machen. Die Tiefenschärfe ist da bei mir kein problem, man muss nur darauf achten dass die Raupe genau quer sitzt. Wenn ihnen der Ringblitz zu teuer ist, gibt es zwei alternativen: 1. Der interne Blitz. Der hat leider bei den großen maßstäben etwas zu wenig lichtleistung, weswegen man die empfindlichkeit erhöhen muss. Dies ist jedoch absolut kein problem, da die kamera völlig rauschfrei abbildet. Auch kommt manchmal ein dunkler Ring unten auf dem Bild vor. 2. Ein systemblitz von Canon mit Blitzschiene von Novoflex. Das ist wohl die beste Kombination. Heraus kommen wunderschön plastische, perfekt ausgeleuchtete Bilder, die mit dem Ringblitz niemals zu erreichen sind. Allerdings muss man immer die stellung des Blitzes verändern, was sehr zeitintensiv ist allerdings unumgänglich, wie man auf meinen Bildern in der Galerie sehen kann (einige sind mit dieser alten Kombi entstanden).
    Dies sind alles Angaben zur Fotografie bis 1:1. Zu größeren Maßstäben kann ich nur sagen dass es sehr teuer wird. Sie benötigen dann wohl das 105mm Makroobjektiv (~500€?) und das Ringblitzgerät, wobei das warscheinlich nach 1,5:1 nicht mehr zu verwenden ist weil es die mitte nicht mehr ausleuchtet.

    Wie gesagt sie finden meine Aufnahmen in der Galerie (dort sind im Moment die meisten von mir :P) Mit jeder der oben beschriebenen Kombinationen. Ich hoffe sehr dass ich ihnen helfen konnte.
    Julian

    • Official Post

    Hallo Julian,

    vielen Dank für Deine ausführliche und informative Antwort! Ich werde mir das mal in Ruhe ansehen. Egal wie, wird es wohl ein paar Euros kosten, denn man braucht ja zunächst ein Makroobjektiv und dann einen Ringblitz. Deine Bilder sind schon sehr beeindruckend, so etwas schwebt mir auch vor. Allerdings möchte ich noch größere Abbildungsmaßstäbe erzielen! Guck Dir mal das Bild an, dass ich Dir per mail schicke und im Internet gefunden habe. Das dürfte so 2:1 oder 3:1 sein. Übrigens: Du darfst mich duzen, das ist auch eigentlich so üblich hier im Forum unter Gleichgesinnten.

    Hallo Robert,
    Das Bild finde ich beeindruckend. Beim Abbildungsmaßstab bin ich jedoch anderer Meinung, ich glaube das ist keinesfalls mehr als 1:1. Mit Ringblitz ist so ein Bild niemals zu erreichen, mit einem normalen Blitz mit Kabel denke ich müsstest du die ausleuchtung hinbekommen. Allerdings würde ich vor dieser Aufgabe zurückschrecken. Diese Detailgenauigkeit und Schärfe... Mein Vater hat eine Hasselblad/ Zeiss Mittelvormatausrüstung, sprich makroobjektiv und Balgengerät, das wäre die richtige Voraussetzung für ein solches Bild. Bei den Zwischenringen habe ich immer Probleme mit der Schärfe. Man muss dann nämlich manuell fokusieren und freihand (wie ich fast immer arbeite, da sich die Raupen bewegen und ich sie nicht vorher kühlen will) ist es dann sehr schwierig. Mit einem einstellschlitten (Novoflex) erreiche ich dann doch eine leidliche Schärfe (siehe saturnia pyretorum L1, nicht größer als 10-12mm), jedoch keine solche Brillanz wie bei dem Zitronenfalter. Auch würde mir die Tiefenschärfe zu denken geben.also wenn du wirklich etwas in der Größenordnung anstrebst würde ich ein stärkeres Makroobjektiv nehmen, denn mit autofokus müsste es dann besser gehen... die Zwischenringe sind natürlich nur eine Notlösung, die Raupen sind nur Dokumentiert, für diesen Zweck reicht die dürftige Schärfe vollkommen aus. Dein Bild mit dem ganzen Falter drauf könnte ich mir schon mit dem 60er vorstellen (ohne zwischenringe...). Da hast du mich jetzt neugierig gemacht, ich werd's mal versuchen, und dann auch mal mit Zwischenringen. wenn das Bild nur DIN A6 ausgedruckt wird, ist eine Ausschnittvergrößerung eine brauchbare methode, denn die Kameraauflösung bleibt über der Druckerauflösung... jedoch bleibt die Schärfe auch bei einem sehr guten Objektiv das hauptproblem. Könntest du vielleicht etwas über die Aufnahmetechnik deines Bildes herausfinden?
    Viele Grüße
    Julian

    • Official Post
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    Original von Julian
    Könntest du vielleicht etwas über die Aufnahmetechnik deines Bildes herausfinden?

    Hallo Julian,

    das ist ja genau mein Problem. Ich weiß nicht, wie man derartige Aufnahmen in so guter Qualität hinbekommt. Die Fundstelle des Bildes weiß ich leider auch nicht mehr, ich habs gerade mal mit Google-Bildersuche versucht. Da gibts zwar dutzende Fotos von Gonepteryx rhamni im Internet, aber dieses ist nicht dabei und es ist auch keins dabei, dass annähernd so gut ist wie das besagte Foto. Aber der Maßstab muss größer als 1:1 sein.

    Quote

    Original von ra schuetz
    Aber der Maßstab muss größer als 1:1 sein.

    Hallo Robert,
    ich bin immer noch anderer Meinung. Ich habe nachgeschlagen, dass der Fühler eines Zitronenfalters (entschuldige bitte dass ich lateinische Namen lieber übersetze) knapp 1cm lang ist. das Bild ist doppelt so breit wie der Fühler lang ist, sogar noch etwas breiter. Mit dem 60mm Macroobjektiv habe ich eine minimale Bildbreite von 21~22mm. Ich habe gerade ein Tagpfauenauge im Heizungsraum gefunden... mal sehen ob ich dir den gegenbeweis liefern kann. Ich lass bald wieder von mir hören,
    Gruß
    Julian

    Hallo Robert,
    Hier ein erstes Bild. Aufnahme mit 100ISO, 60mm Macro, Blende 22, Blitzsynchronisationszeit 1/200s, 20cm Aufnahmeabstand, Ringblitz. Den Ringblitz habe ich so eingestellt, dass er nur von Rechts blitzt, was eine plastische Wirkung hervorruft. In dem Bild des Zitronenfalters wurde ja fast quer zur opt. Achse geblitzt, was ich jetzt auch probieren werde (mit einem entfesselten systemblitz von Canon). Das Bild könnte etwas gelbstichig sein, auch muss ich natürlich aus einer anderen Richtung fotografieren und das Tier auf ein Blatt setzen und kalt stellen usw.. Das Bild habe ich nur freihand aufgenommen und wegen Lichtmangels manuell fokusiert, d.h. ich kann mit Stativ und Autofokus noch mehr Schärfe erzielen. Die Bildbreite ist wie Angekündigt 22mm, also weniger als 1:1. Wie gesagt das Bild ist nur ein Schnappschuss ohne große Vorbereitung.
    Gruß
    Julian

    Hallo Robert,
    Ich habe mich gleich weiter an die Arbeit gemacht. Mein Vater fing mir im Garten einen Perlmutterfalter, den ich mit der gleichen Konfiguration wie vorhin fotografiert habe( 100ISO, f22, 1/200s, 60mm Makro, 20cm Aufnahmeabstand, 22mm Bildbreite). Der Falter war kurz "gefrostet", was eine unnatürliche Beinhaltung zur Folge hatte. Der Schmetterling war zuvor jedoch so unruhig, dass eine Aufnahme Unmöglich war. Der Ringblitz war so eingestellt, dass beide Seiten gleich stark blitzten, darum ist das Bild Schattenfrei, leider wirkt es nicht so plastisch wie deine Vorlage. Zum Entfesselten Blitzen bin ich bis jetzt noch nicht gekommen, zu einer Aufnahme eines C- Falters (?) mit Zwischenringen jedoch schon. Die Aufnahme ist jetzt Maßstab 1:1, und dabei wesentlich stärker vergrößert als der Zitronenfalter. Der Hintergrund ist ein Weißes DIN A4 Blatt(bei beiden), die Falter sitzen auf Flieder. Ich bin mit den Ergebnissen zufrieden, da ich trotz Freihandaufnahmen eine hohe Schärfe erzielt habe, wobei bei der 1:1 Aufnahme das Problem auftritt, von dem ich dir schon erzählt habe: gestochen scharf ist das nicht. Zu einer Aufnahme mit Einstellschlitten komme ich nacher beim entfesselten Blitzen, wobei ich bei solchen Faltern 1:1 Aufnahmen witzlos finde: man sieht dann, wenn man die Fühler nicht abschneiden will, nur noch die Augen des Falters. Die Aufnahmen mit dem 60mm Makro sind jedoch unkompliziert und scharf, die Farben stimmen. Näher 'ran muss man doch nur bei Kleinschmetterlingen, oder? Bloß meine Meinung.
    Gruß
    Julian

    PS: kann es sein dass wir beim Wort "Maßstab" aneinander vorbe reden? Maßstab 1:1 heißt bei mir Objektbreite und Sensorbreite stimmen überein. d.h. wenn das Objekt 22mm groß ist bringe ich es mit einer Aufnahme im Maßstab 1:1 genau formatfüllend auf einen 22mm Sensor.

    PS²: Ich habe gerade in der Galerie ihre Bilder gesehen. Wie haben sie die denn aufgenommen? Das Bild der Sphingicampa montana (o.ä.) wurde doch entfesselt geblitzt?

    • Official Post

    Hallo Julian,

    danke für Deine Ausführungen. Mit dem Maßstab hast Du wohl recht und mehr als dass, was Du mal eben so jetzt fotografiert hast, möchte ich eigentlich auch erst einmal nicht erreichen. Vor allem der Argynnis auf dem Flieder gefällt mir sehr gut! Aber die halbe Miete ist wohl die Ausleuchtung, und da wirds dann kompliziert und aufwändig wegen externem Blitz usw.

    Die Aufnahme von montana habe ich mit einer geliehenen Ausrüstung gemacht (Daten weiß ich nicht mehr, ich glaube Canon PowerShot A1) und auch nur mit Sonnenlicht draußen im Garten. Da wäre ich übrigens gerne dichter dran gewesen, um Einzelheiten wie die einzelnen Warzen, die Mundwerkzeuge und ähnliches zu fotografieren.

    Quote

    Original von ra schuetz
    ! Aber die halbe Miete ist wohl die Ausleuchtung, und da wirds dann kompliziert und aufwändig wegen externem Blitz usw.


    Kompliziert? Nein. Aber teuer.

    • 60er Makro: 370€
    • 1 Elektronenblitz: Metz 34 CS 2: 80€
    • 1 Blitzkabel?


    Du brauchst kein teures Systemblitzgerät von Canon, das Objektiv kann ich jedoch nur empfehlen, mit Zwischenringen kannst du dann alles machen (Raupen mit 8mm formatfüllend... fast jedenfalls). Ein Stativ brauchst du wohl auch noch. Da kann ich dir eher nicht weiterhelfen, da ich mit einem Linhoff mit Novoflex Kugelkopf :face_with_tongue: :face_with_tongue: verwöhnt bin. Wenn du mit Zwischenringen auf dem Stativ arbeitest brauchst du auch einen Einstellschlitten. Ich hab Novoflex, glaube aber das ist echt zuviel des Guten, ich weiß bloß das die Marke sündhaft teuer ist. Schau dir auch mal die Tischstative an, die sind für den Zweck sogar besser geeignet als die großen. Bei dem Fremdherstellerblitz musst du wohl manuell Belichten, aber wenn man die Sache auf dem Stativ hat kann man ja wohl ein paar mal Fotografieren und sich an den Richtigen Wert herantasten. Den entfesselten Blitz halte ich immer in der Hand und ändere die Haltung mit jeder aufnahme. Zu empfehlen sind dazu 2-3 Sätze Ansmann Akkus 2400mAh und ein günstiges Ladegerät, jedoch unbedingt eines ohne Lüfter, das treibt dich sonst in den Wahnsinn. Ansmann ist sehr gut. Melde dich einfach mit weiteren fragen,
    Julian

  • AD

    Hallo Robert,

    ich fotografiere seit Frühjahr 2005 mit der 350D und seit diesem Jahr auch mit der 5D.
    Dabei kommen für Schmetterlinge das Sigma 50mm und 105 mm Makro(beide bis 1:1) zum Einsatz. Zwischenringe habe ich probieert; fand ich nicht so toll.
    Beide vom Stativ mit Novoflex-Schlitten und auch Freihand nicht schlecht.
    Freihand finde ich auch das Sigma 80-400 (bis 1:2) ganz brauchbar.
    Beim Wunsch nach größeren Maßstäben soltest Du dir mal das
    Lupenobjektiv MP-E 65 mm f/2.8 1-5x ansehen; mit dem ich bisher allerdings noch nicht gearbeitet habe.

    Thorsten

    Hallo beisammen,

    gut, dass ich nun zwei EOS350D-Anwender hier angetroffen habe.

    Mich würde interessieren, ob Euch beiden schon mal aufgefallen ist, ob die Bilder Eurer Kamera dieses Types etwas unscharf/soft/flau/weichgezeichnet sind, bzw. wie soll ich sagen - ob den Aufnahmen die entsprechende "Knackigkeit" fehlt, vor allem im Bereich Fühler, Behaarung, Flügelränder.
    Im letzten Jahr sollte ich ausserplanmässig für einen Kunden mit deren betriebseigenen 350D's eine Produktserie fotografieren, habe das jedoch bald sein lassen, aus dem eben genannten Grund: Keine der Aufnahmen war richtig scharf zu bekommen, und im Bereich der Schärfentiefe war auch nicht das herauszuholen, was möglich sein sollte.
    Im Endeffekt musste ich mir von einem bekannten Fotografen eine Sinar borgen, die Canons haben da wirklich versagt.

    Grüße
    Jörg

    Hallo,

    das Problem mit fehlender Schärfe hatte ich auch etwa bei Bildern
    von Iris kaempferi.Habe es da mit Nachbearbeitung/Schärfen gelöst.

    Thorsten

    P.S.: Ich werde versuchen, kurzfristig noch ein paar Bilder zur Ansicht zu stellen.

    Hallo Joerg,


    Du schreibst, dass Du auf eine Sinar zurückgegriffen hast. Leider ist mir diese nicht bekannt, bin wohl schon zu lange nicht mehr im Fotogeschäft gewesen. Handelt es sich um eine digitale Kamera ?

    Ich knipse immernoch mit einer A1 und Balgengerät und externem Blitz, ganz altmodisch. Ich konnte mich noch nicht zu einer digitalen Kamera überreden wegen der schlechteren Auflösung, was wahrscheinlich unberechtigt ist.

    Schönen Gruß, Holger

    Hallo Zusammen,

    ich habe nun auch mal versucht, mit einer preiswerteren Digitalkamera
    (Canon, PowerShot A430) eine Macroaufnahme von einer Eiraupe des Attacus atlas zu machen. Fuer den Hobbyfotografen ist das sicher eine ausreichende Qualitaet.

    Bitte um Meinungen.


    Gruss

    Thomas

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