Alternative zu Wolfsmilch (Futter für Wolfsmilchschwärmer)

  • ANZEIGE
  • Hallo,


    ein sehr interessantes Thema. Ich hatte vor vielleicht 6 Jahren Zypressenwolfsmilch in meinem Garten angespflanzt. Sie entwickelte sich sehr gut. Habe dann vor 3 Jahren etwa 30 Eier bestellt. Die Versorgung klappte gerade so. Habe mich dann hier in Botanischen Institut nach weiteren Vorkommen dieser Pflanze in der hiesigen Gegend (Mittelhessen)erkundigt. Leider Fehlanzeige. Ist für mich einer der schönsten Falter. Daher erscheint für mich eine alternative Futterquelle bedeutsam.


    LG Götz

  • Ich hatte vor vielleicht 6 Jahren Zypressenwolfsmilch in meinem Garten angespflanzt. Sie entwickelte sich sehr gut. Habe dann vor 3 Jahren etwa 30 Eier bestellt. Die Versorgung klappte gerade so. Habe mich dann hier in Botanischen Institut nach weiteren Vorkommen dieser Pflanze in der hiesigen Gegend (Mittelhessen)erkundigt.

    Was ist mit der Rhön?
    Die von mir o.g. Art wird öfter in Gärten zur Abwehr gegen Nager angepflanzt und ist sicher sehr ergiebig, man sollte die Samen sicher leicht bekommen. Das mit Eiche habe ich aus einem Bestimmungsbuch: Weidemann: Nachtfalter - Spinner und Schwärmer. Aber ich habe es auch noch anderswo gesehen. Im Augenblick gibt es bei mir in der Nähe Raupen in einem sehr kleinen Gebiet am Südhang einer kleinen Bergkette, die Raupen fressen da ausschließlich an Zypressenwolfsmilch. Das mit den Weidenröschen und Weinreben mag ich nicht so recht glauben.
    Auch ich habe vor etwa 15 Jahren mal Zypressenwolfsmilch irgendwo mitgenommen in der Hoffnung, ich würde mal Raupen haben, mitgenommen und im Vorgarten meiner Eltern angepflanzt. Da stehen sie immer noch, obwohl da gar nicht so der passende Boden ist.

  • Hallo,


    sven: Die Rhön ist schon etwas weiter weg; etwa 100 km. Bei uns habe ich im Umkreis von etwa 20 km noch keine Zypressen-Wolfsmilch gefunden. Da sie Kalk liebt, ist auf unseren vulkanischen Böden kaum etwas zu finden. Im eigenen Garten kann man schon mit einer Kalkung etwas nachhelfen. Gut, wenn keine Alternative zur Verfügung steht, muss man eben auf die Pflege dieser Art verzichten. Aber vielleicht ergibt sich ja noch den einen oder anderen Hinweis.


    Zur Lektüre würde ich jedem das kleine Büchlein: Das Leben der Schmetterling, 1958, von Friedrich Schnack, herausgeben im Ullstein-Verlag, empfehlen. Es ist kein Sachbuch, aber hier wird erlebnishaft und einfühlsam das Leben der Schmetterlinge beschrieben. Mehrere Seiten sind auch dem Leben des Wolfsmilchschwärmers gewidmet.


    LG Götz

  • Hallo,


    im "Raupenkalender" von Paul Blasche ist neben Zypressenwolfsmilch auch Wegerich angegeben. Ich persönlich halte dies eher für eine Verwechslung. Eine Alternative wäre aber die Sonnenwendige Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia), ein recht häufiges Unkraut. Sie ist zwar nicht sehr ergiebig, aber einige Raupen lassen sich damit schon aufziehen.


    Viele Grüße


    Eberhard

  • Hallo
    Um es gleich vorwegzusagen gibt es keine alternativen Futterpflanzen auserhalb der Familie der
    Euphorbiaceae worauf erfolgreich eine Zucht aus dem Hyles euphorbiae Komplex durchzuführen
    ist.ES ist zwar möglich (mit hohen Ausfällen) einigeL1 Raupen an Quercus spec.zum fressen zu
    bringen aber als alternative Futterpflanze kann man Quercus und auch die anderen genannten
    Pflanzen nicht nehmen.Bei Raupen die schon an Euphorbia gefressen haben ist ein Wechsel auf
    Quercus nicht möglich.Die Raupen knabbern(aus Not) zögerlich daran aber gehen letztendlich
    doch zugrunde.
    Auch das erwähnte Bingelkraut (Mercurialis annua,M. perennis) wird, obwohl es zur Familie der
    Euphorbiaceae gehört, äußerst ungern bis garnicht angenommen.
    Guten Erfolg hat man bei Raupen L1-L3 mit der häufig vorkommenden Euph.peplus(Gartenwolfsmilch).
    Danach ist ein Wechsel auf Euph.lathyris (kreuzblättrige Wolfsmilch) möglich.
    Eine sehr gute Futterpflanze ist die immergrüne Walzenwolfsmilch (Euph.myrsinites) welche in jeder
    Staudengärtnerei zu bekommen ist.Ausgepflanzt bildet sie(Selbstaussaat) in 2-3 Jahren große
    Bestände an einem geeignetem Standort.
    Ich verwende bei Zuchten aus dem H. euphorbiae Komplex
    1.)E. peplus L1-L3
    2.)E. ssp.aus Portugal L1-L5
    3.)E.myrsinites L1-L5
    4.)E.lathyris L3-L5
    Bei Interesse kann ich ab Sept.von Euph.1.)und 2.) Samen abgeben.Von Euph.4.) ab sofort
    Jungpflanzen 20St.10Euro/50St.20Euro plus P.u.Verp.


    Götz
    Das die Personen vom Botanischen Institut dir keine Vorkommen von Euph.cyparissias in
    Mittelhessen nennen konnten ( oder vielliecht nicht wollten?) kann ich mir nicht erklären,
    da ich selber schon große Bestände Umgeb. Wetzlar (Kalktrockenrasen) gesehen habe.
    Außerdem ist Euph. cypar nicht auf Kalktrockenrasen angewiesen.
    Sie wächst an vielen exponierten Standorten in ganz Deutschland,
    auch auf Sand, Heideböden usw.
    Schönen Sonntag noch,
    Gruß
    Heiner B.
    -sphingidae- :falter:


    1

    2

    3

    4

  • ANZEIGE
  • Hallo Max,


    Google Du mal unter Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia).
    Müsste Deine photographierte Art sein.
    Wir haben gute Erfahrungen mit der Futterpflanze gemacht, Wolfsmilchschwärmer nehmen wie Heiner schon geschrieben hat, meist nur Wolfsmilch an. :astonished_face:


    Beste Grüße
    Annett

  • Habe nun doch genau diese Wolfsmilch bei mir im Garten gefunden :thumbs_up: !
    Bis jetzt hat noch keine meiner Raupen diese Art gefressen,sie hocken alle noch auf der Zypressen-Wolfsmilch,die ich vom Verkäufer noch dazu bekam. Mal sehen...

  • Hallo Annett, hallo Max
    Die Art welche Max photographiert hat ist nicht Euph.helioscopia.
    Sichere Kennzeichen für E. heli. Blüte:dichte Trugdolde,vier bis fünfstrahlig.
    Drüsen des Hüllbechers queroval,hellgelb.Blätter:rundlich,verkehrt-eiförmig,
    vorn gesägt.Die Sonnenwend-wolfsmilch dreht ihre Blütenstände dersonne zu.
    Auf diese Eigenschaft beziehen sich der wissenschaftliche und der deutsche
    Artname(griech. helios=Sonne; skopein=schauen.
    Ich habe bei der Zucht mit E.heli.nicht so gute Erfahrungen gemacht und
    bevorzuge die anderen von mir genannten Arten wovon ich reichlich zur Ver-
    fügung habe.
    @ Max,die Bestimmung der Art aus deinem Garten ist nicht ganz so einfach.
    Einige Nahaufnahmen der unteren Blätter und der Blüte wären interessant.
    Ist die Pflanze annuel,bienn oder perenn(ein,zweijährig oder ausdauernd???)
    Gruß Heiner
    Sphingidae :falter:

  • Hallo Falk
    Da hat dich dein erster Blick auch etwas getäuscht.
    Es ist ganz sicher nicht Euph.peplus.
    Der Habitus der abgebildeten Pflanzen von Max ist für
    Euph. peplus viel zu locker und die Pflanze ist auch
    viel zu großwüchsig.
    Betrachte mal genau mein Bild von Euph. peplus,
    dann wirst du auf dem ersten Blick schon einen
    gewaltigen Unterschied feststellen.
    E. peplus wächst immer relativ kurz selten über 20 cm
    (nur vll. im Schatten) und ist auch immer rel. dicht
    (leicht buschig).
    Trugdolde 3-strahlig.
    Strahlen gegabelt, Drüsen im Hüllbecher, halbmondförmig
    Blätter 5 - 8 mm breit, wechsel ständig, verkehrt eiförmig
    bis rundlich.
    Die "Blüte" der Wolfsmilcharten ist in Wirklichkeit
    ein stark rückgebildeter Blütenstand.
    Zwischen den Hochblättern des Hüllbechers sitzen eine weibl.
    und mehrere männl. Blüten.
    Vielleicht war es heute Morgen ein bisschen zu früh für dich :ironie:
    Aber bei genauer Betrachtung wirst du es auch feststellen,
    dass es sich hier nicht um E. peplus handelt.
    Leider kann ich keine so präzisen Fotos machen wie du,
    da ich immer nur eine kleine Digi-Cam zur Verfügung habe.


    So ähnlich sollten Bestimmungsfotos schon aussehen.
    Die Qualität könnte besser sein aber leider habe ich keine bessere Kamera.


    Garten-Wolfsmilch
    Euphorbia peplus
    Wolfsmilchgewächse Euphorbiaceae










    Gruß,
    Heiner B.
    -sphingidae- :falter:

  • Hallo Heiner,


    Da muss ich Dir Recht geben, es war wohl etwas früh für mich. Je nach Standort, ist der Habitus einer Pflanze ja auch sehr unterschiedlich und wenn man die Pflanze nicht vor sich hat, sondern nur ein Bild wird es um so schwieriger. So wie Du die E. peplus abgelichtet hast wird es eindeutig. Die Blattform stimmt ja schon nicht. Den unteren Teil der Pflanze kann man ja leider nicht sehen, was auf den Bildern zu sehen ist, lässt mich noch auf Euphorbia platyphyllos tippen, aber ich halte mich zurück und warte lieber auf weitere Bilder.
    Dem Wolfsmilchschwärmer wird es egal sein, aber nun möchte ich schon genau wissen, worum es sich hier handelt.
    Wahrscheinlich ist das für einige gar nicht nachvollziehbar, wie man sich so viele Gedanken um ein ,,Unkraut'' machen kann, oder sollte ich lieber unerwünschter Begleitwuchs sagen?

  • ANZEIGE

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!