Spilosoma lutea f. zatima

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  • Hallo Claude,
    nicht alles was im Internet geschrieben wird ist auch richtig.
    Die Form zatima ist in Helgoland in der Natur vorgekommen, vielleicht auch noch heute. Da müßte mal einer nachschauen. Zatima ist ein "Naturprodukt" !!
    Angeblich soll diese Form auch an der Südküste Englands vorgekommen sein, ob es stimmt weiß ich nicht.
    Wäre es wirklich so einfach durch Verpaarung ausgewählter Exemplare in einigen Generationen diese Form zu schaffen, würde man zatima sicher häufiger auf Börsen finden. Bei dem Preis für einen Falter hätte das sicherlich schon mal jemand gemacht.
    Wenn ich mit meinen mangelhaften Englischkenntnissen die Erläterungen auf Insectnet richtig verstanden habe, ging es dabei aber auch nicht um zatima, sondern um A. caja.
    Grüße
    Dietmar

  • Die melanistische Form « zatima » von Sp. Lutea kommt
    wild in England vor, z.B. in Yorkshire und Lancashire. Darüber gibt es eine
    ausgedehnte Literatur, man hat u.a. untersucht, ob –ähnlich wie bei einer
    bestimmten Bistonart- unter bestimmten Bedingungen ein Vorteil für die melanistische Form gegeben sei…In
    der englischen Literatur wird auch berichtet, die Form sei von deutschen Nordseeinseln
    bekannt geworden.


    Fotos z.B. hier:


    http://delta-intkey.com/britin/images/spilos01.jpg


    Erwin

  • Hallo,


    wie ihr schon alle erwähnt habt handelt es sich bei "zatima" nicht um eine Art oder Unterart sondern um eine Form (Aberration). Daher ist es meiner Meinung nach schwierig von ausgestorben zu sprechen.
    Das entstehen dieser Form könnte genetisch (evtl. auch durch Verinselung der Vorkommen, Selektion vgl. betularia etc.) oder auch durch Umwelteinflüsse bedingt sein. Also auch wenn diese Form über Jahre oder Jahrzehnte nicht mehr aufgetreten ist, muss das nicht heißen, dass das auch so bleibt.


    Gruß
    Walter

  • In "Die Bombyces und Sphinges der Westpaläarktis" (de Freina / Witt) sind drei unterschiedlich stark schwarz überlaufene Formen von Helgoland (1926) zu sehen - dabei handelt es sich um e.l.-Tiere. Warnecke schreibt 1939 in einem Artikel, dass die f. zatima "früher auf Borkum" gefunden wurde und betont, dass diese Form zweifellos genetisch bedingt ist. Die genetischen Zusammenhänge hat Federley damals (1920) untersucht - er wird oft in Zusammenhang mit zatima zitiert. Man unterscheidet beim Melanismus übrigens den sporadischen Melanismus, der immer mal bei Tieren im gesamten Verbreitungsgebiet auftreten kann, und den streng lokalen Melanismus, was meines Wissens bei zatima der Fall ist bzw. war.
    Ich bin seit 2008 auf den Ostfriesischen Inseln unterwegs, aber habe noch keine zatima gefunden bzw. Von einem aktuellen Nachweis dieser Form gehört. Ein befreundeter, erfahrener Lepidopterologe, der viel auf den Nordfriesischen Inseln unterwegs war, sagte mir, dass zatima wahrscheinlich heute nicht mehr vorkommt. Wenn jemand etwas von aktuellen Belegen weiß, würde mich das sehr interessieren.

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